20150528 woz lbaanz

Page 1

Donnerstag, 28. Mai 2015

Verlag und Redaktion: Kronenplatz 12, Postfach, 5600 Lenzburg 2 Telefon 058 200 5820, Fax 058 200 5821

INHALT Amtliche 2–4 Lenzburg 6/7/11/15 Kirchenzettel 8/9 Stellen 12 Im Gespräch 13

Immobilien 14 Region 16/17/19 Agenda 22/23 Szene 23

www.ruegel-seengen.ch

PP 5600 Lenzburg 1, Nummer 22, 116. Jahrgang Amtliches Publikationsorgan für den Bezirk Lenzburg und angrenzenden Gemeinden

Lenzburger Woche SEITE 6

SEITE 13

Lenzburgiade

Geld

Vom 23. bis 28. Juni wird die «Lenzburgiade» in Lenzburg ein Stelldichein für Liebhaber des besonderen Musikgenusses sein.

Die Ausstellung «GELD. Jenseits von Gut und Böse» ist seit rund sechs Monaten geöffnet, über 32 000 Besucher haben sie bereits gesehen.

Mit der Pinzette auf Schneckenfang

Salzkorn Kerndurchfahrung

Die Zahnlose Schliessmundschnecke steht auf der Roten Liste der Weichtiere in der Schweiz und hat sich auf der Kastanie zwischen «Vögele» und Müli-Märt angesiedelt. Nun muss die Schneckenpopulation umziehen. Beatrice Strässle

D

ie «Zügelaktion» entspringt einem puren Zufall. Zoologe und Schneckenspezialist Peter Müller entdeckte mit seinem geübten Auge auf dem Fussmarsch mit seiner Familie vom Bahnhof Lenzburg aufs Schloss die nur etwa 7 bis 8 mm grossen Schnecken an der Kastanie. Für den Aargau eine kleine Sensation, denn der letzte bekannte Nachweis dieser schweizweit gefährdeten Schneckenart stammt aus Baden und ist wohl mehr als 100 Jahre alt. Nun muss aber die von der seltenen Schneckenart besiedelte Kastanie gefällt werden, sie ist altersschwach und am Absterben. Absterbende Bäume werden heute eigentlich nicht mehr gefällt, wenn sie abseits der Wege im Wald stehen. Nicht jedoch im Siedlungsgebiet und an dieser stark frequentierten Passantenlage. Die Gefahr, dass jemand durch abbrechende Äste verletzt wird, ist zu gross. Daher kommt für die Schnecken nur eine Umsiedlung infrage. «Wir haben noch keine Erfahrungen sammeln können und hoffen, dass unser Vorhaben gelingt», erklärt Peter Müller. Die Einsammelaktion gestaltet sich nicht gerade leicht, denn die Schnecken kommen nur, wenn der Stamm feucht ist, unter der Rinde hervor, und da sie so winzig sind, muss man schon ein geschultes Auge haben, um diese zu entdecken. Am vergangenen Dienstag startete der

Sammelaktion: Mitglieder des Natur- und Vogelschutzvereins sammeln zusammen mit Peter Ulmann, re. (Bauamt), und Zoologe Peter Müller, im Hintergrund, Fotos: ST die seltene Schneckenart ein. Natur- und Vogelschutzverein Lenzburg eine erste Sammelaktion. Mit speziellen Pinzetten ausgestattet, «pflückten» sie die Winzlinge vom Stamm. Den ganzen Sommer über werden die Vereinsmitglieder am Werk sein. Als neue Standorte wurden Trockenmauern am Schlossberg, Bäume mit rissiger Borke auf dem Schloss sowie im Gebiet Lütisbuech ausgewählt. Wenn dann die Kastanie im Winter vom Bauamt gefällt wird, werden die Baumteile an die erwähnten Standorte gelegt. Die Zügelaktion der Zahnlosen Schliessmundschnecke ist kein freiwilliger Akt der Stadt, sondern sie ist, da das Tier auf der

Roten Liste steht, dazu verpflichtet. Wie erfolgreich die Aktion war, wird sich in rund einem Jahr zeigen, wenn Jungtiere an den neuen Standorten auszumachen sind.

Die Winzlinge.

ZAHNLOSE SCHLIESSMUNDSCHNECKE Die Zahnlose Schliessmundschnecke (Balea perversa) hat ein schlankes, konisches Häuschen, das ausgewachsen etwa 7 bis 8 mm hoch ist. Entgegen den meisten anderen Landschneckenarten hält sie sich praktisch nie am Boden auf, sondern lebt in altem, spaltenreichem Mauerwerk, auf alten Bäumen mit ritzenreicher Rinde. Die Art wird wenige Jahre alt und frisst Flechten, Grünalgen, Cyanobakterien, abgestorbenes Laub und totes Material von Krautpflanzen. Sie ist nur bei feuch-

ter Witterung und feuchtem Untergrund aktiv und sichtbar, ansonsten verbirgt sie sich in Ritzen und Spalten. Aufgrund ihrer Lebensweise geht man davon aus, dass die Zahnlose Schliessmundschnecke in erster Linie als blinder Passagier von Vögeln verbreitet wird, offensichtlich sogar über mehrere tausend Kilometer, wie genetische Analysen von ihr und nah verwandten Arten ergeben haben. Mit Vögeln ist sie vermutlich auch auf die alte Rosskastanie in Lenzburg gelangt.

Bahnhofstrasse, Aabachbrücke, Kreuzung Migros. Dann durch den Tunnel bergaufwärts bis zur Kreuzung Polizei/Denner. Wie heissen diese StrassenkreuRolf Kromer zungen offiziell? Freiämterkreuung? Seetalkreuzung? Keine Ahnung. Verkürzt ist es einfach die Kernumfahrung. Niemand kommt in Lenzburg um diese herum. Sie trennt die Stadt in zwei Teile, genau wie der Aabach, und ist damit mehr eine Kerndurchfahrung als die angestrebte Umfahrung. Der Tunnel zwischen der Migros-Kreuzung und der Polizei-/Denner-Kreuzung ist seit 2005 in Betrieb; so steht es über der Tunneleinfahrt in Beton gemeisselt. Oder eben: Die Kerndurchfahrung feiert in diesem Jahr ihren 10. Geburtstag. Ein guter Zeitpunkt, um zu fragen: Ist das Projekt geglückt? Lenzburger von der Ostseite des Aabaches, also der Seite mit Schloss, Altstadt und Autobahnauffahrt, brauchen mit dem Auto, Roller oder Bus heute länger an den Bahnhof als früher. In die andere Richtung ist es natürlich genau gleich. Zudem sind der Kronenplatz und viele Wohnstrassen heute viel stärker befahren als vor der Umfahrung. Der Grund liegt im Schleichverkehr, welcher sich gerade in Stosszeiten seinen Weg durch die vermeintlich weniger befahrenen Nebenstrassen sucht. So muss man nach zehn Jahren leider feststellen: Der bauliche Einschnitt entlang des Aabachs mit seinen vielen Lichtsignalanlagen entlastet vielleicht die Autofahrer, die aus dem Seetal den Autobahnanschluss ansteuern. Doch die Lenzburger stehen noch mehr im Stau als vorher. Dazu kommt: Die Stadt wurde durch eine hässliche Strasse entzweit. Es wurde lange projektiert, geplant, gerechnet und politisiert. Ein Kompromiss von Strassen- und Tunnelbau war 2005 das Resultat. Ein bisschen Umfahrung, ein bisschen Kosten reduzieren und ein bisschen an der schwierigen Verkehrssituation schrauben. Herausgekommen ist eine Umfahrung, die wir Lenzburger nicht umfahren können und die uns den direkten Weg versperrt. Rolf Kromer, Lenzburg

Erlebnis Hall wilersee

N. Gjini

Telefon 056 667 00 00 www.schifffahrt-hallwilersee.ch info@schifffahrt-hallwilersee.ch

– 5702 Niederlenz Natel 079 288 35 35 Tel. 062 891 36 23, n.gjini@bluewin.ch www.gjini-gartenbau.ch – Gartenunterhalt – Neuanlagen – Umänderungen

Ein Anruf lohnt sich!

www.auto-wicki.ch


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.
20150528 woz lbaanz by AZ-Anzeiger - Issuu