Donnerstag, 19. Dezember 2013
Verlag und Redaktion: Kronenplatz 12, Postfach, 5600 Lenzburg 2 Telefon 058 200 5820, Fax 058 200 5821
INHALT Amtliche Stadt Lenzburg Kirchenzettel Stellen Im Gespräch
2—5 6/7/9 10/11 8 13
Immobilien 5 Region 7/9/14/15 Agenda 29/21 Szene 21
PP 5600 Lenzburg 1, Nummer 51, 113. Jahrgang Amtliches Publikationsorgan für den Bezirk Lenzburg und angrenzenden Gemeinden
Lenzburger Woche SEITE 6
SEITE 13
Puzzle am Bahnhof
Berufsleben
Die SBB haben Wort gehalten. Sie haben noch vor Weihnachten kundenfreundliche Abstellplätze für Autos und Velos in Lenzburg bereitgestellt.
Max Furter hat die Hypothekarbank Lenzburg AG mitgestaltet und mitgeprägt. Nun tritt er in den Ruhestand mit neuen Zielen.
Ruhelos wie eine Uhr Regional grösste
Ausstellung SCHREINEREI – KÜCHENBAU
50%
Salzkorn Hilfe!
Seit 2006 ist Fredy Forster, Schafisheim, pensioniert. Im Ruhestand baut der gelernte Werkzeugmacher in seiner Werkstatt Grossuhren. Bei so viel Präzision und Eleganz bleibt nur das Staunen.
auf Waschmaschinen Tumbler
Wir Schweizer sind barmherzig. 1,64 Milliarden haben wir laut Statistik der Stiftung Zewo letztes Jahr Hilfswerken gespendet. Das waren 28 Millionen oder 4,3 Prozent mehr als 2011. Heuer dürfte Heiner Halder die Steigerung noch weit höher sein, wenn die Nachfrage dem reichen Angebot entspricht.
Alfred Gassmann
W
www.wirz-kuechen.ch 5504 Othmarsingen Telefon 062 896 20 20
ie geht es dir im Unruhestand?» Pensionierte kennen diese Frage zur Genüge. Für den Schafisheimer Fredy Forster ist Unruhestand wörtlich zu nehmen. Nicht nur weil er es im Besonderen versteht, seine freie Zeit sinnvoll einzusetzen. Nie ruhig sind auch seine erschaffenen Werke. Seit seiner Pensionierung im Sommer 2006 baut er Uhren mit Pendel- oder Schwingbalken. Wer am Ahornweg 3 einen Besuch abstattet, wird bereits an der Hauswand beim Eingang auf eine Pendeluhr aufmerksam. Und wer die Wohnung betritt, steht vor Konsolen und Wänden mit selbst gebauten Objekten. Der gelernte Werkzeugmacher hatte während 39 Jahren eine leitende Funktion in der Firma Rust AG Schafisheim/Staufen. Er baute bereits vor der Pensionierung Sonnenuhren. Minutengenaue Sonnenuhren. Seine Kenntnisse über Astronomie erwarb er sich aus Büchern. Nun konstruiert er schwergewichtig Räderuhren. Dass Fredy Forster die Ordnung liebt, ist auch in seiner Werkstatt erlebbar. Im Stall des ehemaligen bäuerlichen Heimwesens warten verschiedene Maschinen darauf, genutzt zu werden. In Schubladen, wie sie in Apotheken zu finden sind, hat er fein säuberlich Blechteile, Zahnräder, Muttern, Röhrchen aufbewahrt. Der Materialvorrat könnte manchen Mechaniker neidisch werden lassen. Am PC entworfen Ein Reissbrett ist weder in seiner Werkstatt noch in seinem Büro zu finden. Längst ist es von einem PC, gela-
Fredy Forster skizziert bereits die nächste Uhr. den mit einem ausgeklügelten Konstruktionsprogramm, abgelöst worden. Fredy Forster entwickelt seine Werke vorerst im Kopf und erst dann am PC. Er verbindet die beruflichen Kenntnisse und Erfahrungen mit Kreativität. Die Exemplare bestechen durch die Ästhetik. Für eine neue Uhr wendet er etwa 400 bis 500 Arbeitsstunden auf. Seine Kreationen sind nicht käuflich. Der Links- und Rechtshänder, feinmotorisch begabt, tüftelt, rechnet, fräst, schleift, bohrt, graviert und malt. Seinen Uhren haucht er förmlich Leben ein. «Jede Uhr hat ein Herz und eine Seele», philosophiert Fredy Forster. Die Uhrzeit kann pro Tag einige Minuten abweichen. Nicolas Hayek ist er zufällig vor einigen Jahren begegnet. «Wenn Ihnen die Genauigkeit sehr wichtig ist, vergessen Sie Ihr Hobby und kaufen Sie eine Swatch-Uhr», hat Hayek ihm gesagt. Doch der Pensionär lässt sich von dieser Aussage nicht beeindrucken. Die Liebe zu seinem Hobby und seine Beziehung zu Stunden, Minuten und Sekunden sind viel stärker. Der Weg ist das Ziel, diese Aussage trifft für Fredy Forster ganz besonders zu.
Fotos: AG
Präzis die Zeit ablesen: Die Konstruktion einer Sonnenuhr erfordert viel Wissen.
IN EIGENER SACHE Am 26. Dezember und am 2. Januar erscheint kein «Lenzburger BezirksAnzeiger» und kein «Seetaler/Lindenberg». Die nächste Ausgabe wird am 9. Januar in Ihrem Briefkasten liegen. Redaktion und Verlag wünschen Ihnen frohe Festtage und danken für Ihre Anregungen, Einsendungen und Ideen, welche wir übers Jahr erhalten durften. Das Redaktions- und Verlagsteam
In der Praxis sieht das so aus: Laut persönlicher Statistik wurden mir fünf Agenden im praktischen Taschenformat angeboten, leider meinen Terminen nicht gewachsen. Auch für Wandkalender hats im Haus zu wenig Platz, es sind ein halbes Dutzend mit Katzen, Hunden, Vögeln, gemischter Menagerie, Bergen und Tälern. In dieselbe Kategorie gehört die Aktion «Bienen für Randständige». Der Taschenatlas ist nützlich, aber ich habe schon einige. Auch mit Notizblöcken bin ich versorgt. CDs mit Weihnachtsliedern türmen sich. Die Absender-Adressen brauchts dank EMail kaum mehr. Und mit Glückwunschkarten bin ich bereits bis ans Lebensende versorgt. Schlüsselanhänger gabs heuer zum Glück keine mehr. Das originellste Gadget stammt von Pfarrer Sieber: eine «hochwertige Schneidematte». Ich brauche keine Bestechungs-Geschenke. Bettelbriefe ohne Bhaltis füllen regelmässig den Briefkasten, allein am 18. September waren es zehn, seither sind es wöchentlich mindestens fünf. Ein Ärgernis ist die Flut der Hochglanz-Magazine potenter Hilfswerke; ich stifte für die Notleidenden, nicht für die grafische Industrie. Die Medien berichten genug über Not und Elend in dieser Welt. Die Qual der Wahl nimmt auf Weihnachten zu. Das schlechte Gewissen auch. Wer beschützt uns vor dem Bettelbrief-Bergsturz und der Einzahlungsschein-Epidemie? Weniger wäre wohl mehr. Gibt es kein Hilfswerk für Hilfswerk-Opfer? Hilfe!!! Heiner Halder, Lenzburg