SPORT
Donnerstag, 16. August 2012 Nr. 33
FUSSBALL
13 TENNIS
Ein Auftakt mit Perspektiven
Trainerin war Nummer 10 Petra Spaar, ehemalige Profispielerin, ist seit dieser Saison Tennislehrerin beim Tennisclub Breitenbach. Es ist eher ungewöhnlich, dass ein Profi bei einem kleinen Verein unterrichtet, für die Schüler hingegen ein Glück und eine Chance. Gaby Walther
E Einstand: Erfolgreicher Meisterschaftseinstand von Murat Yesil beim FC Laufen. eh. Nicht alleine das 1:1 Remis gegen einen als Gruppen-Co-Favoriten gehandelten Widersacher, sondern die Art und Weise gibt Laufen positive Perspektiven. In der 92. Minute wird Laufens Andreas Jeker im Strafraum von Xamax von den Beinen geholt. Den fälligen Penalty verwertete Anton Weis sicher. Für das Remis gegen die Neuenburger, die nach der Neugründung im Mai ihr erstes Pflichtspiel als Xamax 1912 FC austrugen, gab es beim Auslaufen Applaus von den zuletzt oft kritischen Zuschauern auf dem «Balkon». Auch wenn es ein Last-minute-Treffer war, so war er verdient. Laufen kämpfte, war gut organisiert und liess dem spielerisch leichte Vorteile aufweisenden Gegner nur wenig Raum. Die klareren Möglichkeiten hatten die Gäste. So hätte der vom ExChallenge-League-Team Delémont verpflichtete Rodriguez zweimal skoren müssen. Einmal rettete der Pfosten bei einem Abschluss von Adjei. Aber auch Laufen setzte Nadelstiche. In der zweiten Hälfte gingen die Neuenburger nach fünf Minuten in Führung. Läuft also doch alles nach der Papierform, fragte man sich. Nein! Laufen behielt seine Ordnung und auch der junge Kamber spielte so, als gehörte er immer schon in dieses Team. Vor allem ihrem Trainer
FOTO: EH-PRESS
merkte man an, dass sich die Gäste ihrer Sache nie sicher sein konnten. Als man sich nach dem Spiel fragte, ob das Glas halbvoll oder halbleer sei, meinte Trainer Blerim Ahmeti: «Wir sinnieren jetzt darüber, ob Xamax nicht das gebracht hat, was es eigentlich könnte. Vielleicht lag es ja an uns, da wir so gut waren?» Ganz so falsch dürfte der neue Trainer nicht liegen. Allerdings: Es war das erste Spiel und erst ein Punkt. Es geht weiter. Bereits am kommenden Sonntag um 14 Uhr in Lyss. Dass man die Seeländer nicht unterschätzen darf, erfuhr Laufen schon letzte Saison, respektive in diesem Frühjahr. Da setzte es eine enttäuschende Niederlage ab. Noch etwas mahnt zur Vorsicht. Lyss gab Allschwil am Samstag mit 5:0 eine schallende Ohrfeige. Nach einer Stunde stand das Resultat bereits fest und die Seeländer konnten sich schon auf das Spiel gegen Laufen konzentrieren. Für Ahmeti ist wichtig, dass man in Lyss ein weiteres positives Resultat erreichen kann. Denn danach folgt mit dem Derby-Heimspiel gegen Therwil eine Partie, für die das Selbstvertrauen wichtig ist. Doch vorerst sollen in Lyss, wo die beiden kommenden Wochenenden das eidgenössische Hornusserfest stattfindet, alle Bälle des Gegners abgetan werden.
ifrig versuchen die Sechsjährigen den Ball auf dem Racket zu balancieren, und gleichzeitig über die Hindernisse zu trippeln. Geduldig gibt Petra Spaar Anweisungen. Es sind die Jüngsten Vereinsmitglieder, die an diesem Morgen von dem Profi profitieren dürfen. Für die Tennislehrerin spielt es keine Rolle, ob sie Bambini, Junioren oder Erwachsene trainiert. «Ich freue mich über alle, die kommen und etwas lernen wollen», so Spaar. Rund die Hälfte der Schülerinnen und Schüler in Breitenbach zahlen die teurere Lektion, (im Vergleich zu J&S-Trainern), um bei ihr oder Simon Kaufmann, ebenfalls diplomierter Tennislehrer, in den Unterricht gehen zu können. Zwischen 15 bis 20 Lektionen erteilt Petra Spaar, aufgewachsen in Meltingen und Himmelried, in der Woche. Bei schlechtem Wetter wird auf den Allwetterplatz ausgewichen oder die Koordination geübt. Im Winter soll in die Halle nach Arlesheim ausgewichen werden. Petra Spaar hatte mit dem Tennisspielen relativ spät, nämlich erst mit 14 Jahren begonnen. «Ballspiele haben mich immer fasziniert. Ich spielte Fussball, Handball und Volleyball. Beim
Spielte schon auf vielen Plätzen: Petra Spaar auf dem Tennisplatz in Breitenbach. FOTO: GABY WALTHER
Tennis gefiel mir, dass es ein Einzelsport ist», erzählt die 35-Jährige. Denn obwohl sie bei ihren Schülern sehr geduldig sei, habe sie sich gegenüber keine Geduld und stelle hohe Ansprüche an sich selbst. Dank ihrem Willen und Talent erlernte sie innert kürzester Zeit das Tennisspielen und mit 21 Jahren war sie die Nummer 10 in der Schweiz. Auch national war sie erfolgreich und schaffte es in der Weltrangliste der Damen auf den Platz 674. Nebenbei, um den teuren Sport zu finanzieren und ihre Eltern zu entlasten, gab Petra Spaar Tennisstunden und liess sich zur Wettkampftrainerin B und C ausbilden. Sie unterrichtete an der TIF Tennis Academy in Frenkendorf. «Bis zu 50 Stunden in der Woche stand ich auf dem Platz, um genug Geld zu verdienen und so auf eigenen Beinen zu stehen. Doch plötzlich war ich ausgebrannt und hatten Lust, etwas ganz anderes zu machen», so Spaar. Kurzerhand kaufte sie das Restaurant Rössli in Erschwil. Im Gastgewerbe kannte sie sich aus, führten doch die Eltern, seit Petra elf Jahre alt war, das Restaurant Steinegg in Himmelried. So war sie von 2004 bis 2009 Wirtin in Erschwil, danach übernahm ihre Schwester Renate das Rössli. Die Sportlerin kehrte zurück zu ihrem alten Arbeitgeber. Der relativ weite Arbeitsweg von Erschwil nach Frenkendorf und die grosse Präsenszeit von morgens bis abends, manchmal bis 23 Uhr bereitete ihr jedoch je länger je mehr Mühe, hat sie doch neben dem Tennis noch zwei zeitintensive Hobbys. So besitzt sie zusammen mit ihrem Freund vier Pferde und ist Indiaca-Trainerin beim TV Himmelried. Die Anfrage des TC Breitenbach kam ihr gelegen. Obwohl dort vor allem Breitensport betrieben werde, habe es bei den Junioren doch einige dabei mit Potenzial und es mache ihr Freude, dieses zu fördern, so die Powerfrau.
FORTSETZUNG SCHWINGEN
REGIO-FUSSBALL
Nur ein regionaler Erfolg eh. Die Bilanz der Startrunde mit durchwegs Heimspielen fällt für die regionalen 3.-Ligisten nicht eben positiv aus. Zu vermerken gilt es, dass Zwingen gegen Reinach gar nicht gespielt wurde. Es konnte kein einsatzfähiger Unparteiischer für das Spiel aufgeboten werden. Den einzigen Sieg holte im Duell der Aufsteiger der FC Breitenbach. Mit 5:2 fiel der Erfolg gegen ein harmloses Steinen Basel entsprechend aus. Negativ bei den Schwarzbuben ist jedoch, dass man nach dem Cupspiel gegen Riederwald im ersten Meisterschaftsspiel bereits den zweiten Platzverweis kassierte und einen weiteren Verletzten beklagt. Der Ertrag beim FC Laufen II im Heimspiel gegen Telegraph hielt dem Aufwand in keinster Weise stand. Nach 16 Sekunden traf Platzgummer zum 1:0. «Wir waren nicht in der Lage, den Sack zuzumachen. So erhielten wir die eigentlich logische Quittung», ärgerte sich Trainer Domenico Conte. Telegraph glich kurz vor Schluss per Penalty aus. Riederwald hatte sich gegen Binningen einiges vorgenommen. Doch zur Pause lag man mit 0:4 hoffnungslos im Hintertreffen. Im Gegensatz zu den Einheimischen durften sich die Binninger über eine recht effiziente Chancenauswertung freuen. Riederwald zeigte danach aber Charakter, endete doch der zweite Umgang 2:2. Was in der Endab-
rechnung trotzdem zu einer deutlichen 2:6-Packung führte. Die Tore erzielten Marc Spies und Philipp Schmidlin für das Heimteam. Überraschend tauchte auch Dornach im Heimauftritt gegen Allschwil. «Nach einem 1:1 zur Pause waren wir nach dem Seitenwechsel dominanter», so Trainer Bruno Mühlheim. «Allschwils Goalie hielt aber stark und wir waren oft zu unkonzentriert im Abschluss.» Das Führungstor der Allschwiler warf Dornach aus der Bahn und sie kassierten weitere Gegentore. «Ich denke, ein Remis wäre gerecht gewesen. Doch das zählt im Fussball nicht und wir verloren 2:4.» Mühlheim ist aber überzeugt, dass schon am Samstag (18 Uhr) in Oberwil etwas Positives drinliegen wird. Ebenfalls am Samstag, um 18 Uhr, muss Laufen II bei eben jenem FC Allschwil auflaufen. Um 13 Uhr sollte für Zwingen im Bachgraben endlich der Saisonstart erfolgen. Gegner ist der FC Telegraph. Um 13.30 Uhr kommt Riederwald zum zweiten Heimauftritt. Das Team von Jean-Luc Freund empfängt Muttenz b. Um 14 Uhr erfolgt auch der Saisonauftakt von Gruppenfavorit Reinach. Antreten muss da der FC Breitenbach. «Wir sind optimistisch und werden, obwohl nur Aufsteiger, unsere Haut teuer verkaufen», meinte Trainer Ernst Bitterlin.
Der Siegespreis: Bonny, das Rind, wird vorgeführt.
FOTOS: GABY WALTHER
Frauenpower 1: Jana Wohlgemuth aus Erschwil nahm als einziges Mädchen an dem Schwingwettkampf teil.
Frauenpower 2: 18 Kilogramm wog der Stein, welche die Frauen stossen durften.
Bad im Sägemehl: Verbissen wird gekämpft, bis der Gegner auf dem Rücken liegt.