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Lenzburger Bezirks-Anzeiger, Donnerstag, 21. Juni 2012 ..................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................
Lindenberg / Unteres Seetal
Jungbürgerfeier Boniswil: Lernen und Spielen D
Verwaltungsrat und Geschäftsführer der SGH haben das Steuer fest im Griff: Lotti Lüthi, Erich Nussli, Markus Müller, Ueli Haller, Jürg Roth und Jörg Schatzmann. Fotos: Helen Schatzmann
Willkommen an Bord Die Generalversammlung der Schifffahrtsgesellschaft Hallwilersee AG (SGH) mit rund 400 Aktionärinnen und Aktionären auf drei zusammengebunden Schiffen stand im Zeichen des Erfolgs.
as Lernen und das Spielen gehören zur Natur des Menschen. Unter diesem Motto stand die Jungbürgerfeier. Zuerst besuchte der Gemeinderat mit 20 Jungbürgerinnen und Jungbürgern das Paul Scherrer Institut (PSI) in Villigen. Den Mitarbeitern des PSI ist es bestens gelungen, die Forschungstätigkeit ihres Institutes im Bereich Natur- und Ingenieurwissenschaften den Teilnehmern nahezubringen. Mit grossem Interesse wurden vor allem die Erfolge zur Kenntnis genommen, welche das PSI mit seiner Protonentherapie bei Krebspatienten aufweist. Nach dem Lern-Teil sind die Jungbürger und Jungbürgerinnen zum Nachtessen ins Grand Casino Baden eingeladen worden. Rasch kamen lebhafte Diskussionen in Gang. Es war sehr spannend für die Behördenmitglieder zu erfahren, was die Jungbürger von der Dorfpolitik im Allgemeinen und vom Lotsendienst, dem Bau eines Friedhofes, der Gestaltung des Schulhausplatzes, der Benützung des Parkplatzes beim Bahnhof seit Einführung der Parkgebühren usw. im Speziellen halten. Danach ist von zwei Croupiers die Funktion des Spielcasinos erläutert worden. Es wurden die Regeln von zwei Spielen erklärt, aber auch die Regeln des Hauses und wie Personen erkannt werden, die gefährdet sind, spielsüchtig zu
Lebhafte Diskussionen beim Besuch Foto: zvg des Grand Casino Baden. werden (oder es schon sind). Mit der sachkundigen Einführung wurde auf die Gefahren des Spiels aufmerksam gemacht, aber auch auf das unbeschwerte Vergnügen, das es bereitet, wenn man sich an die Regeln hält. Nach einem feinen Dessert haben sich die Jungbürger und Jungbürgerinnen und die Mitglieder der Gemeindebehörde ins Casino begeben, ohne dass mit Einsätzen über die Stränge geschlagen worden ist. Auch so fand der Abend einen sehr vergnüglichen Ausklang. (Eing.)
Helen Schatzmann
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ie Schifffahrtsgesellschaft Hallwilersee AG (SGH) darf auf eine bald 125-jährige Tradition zurückblicken und ist tief in der Region verankert. Ursprünglich als Weiterführung der Eisenbahnschiene gedacht, hat sich die Schifffahrt am Hallwilersee in den letzten Jahrzehnten geändert. Das touristische Angebot steht im Vordergrund. So sieht sich die SGH auch nicht mehr als reines Transportunternehmen, sondern in erster Linie als touristisches mit einem umfangreichen Angebot auf dem See. Dieser zeigte sich an der 124. Generalversammlung der SGH von schönster Seite. Klares Wasser und sommerliche Temperaturen luden die gut gelaunten Aktionärinnen und Aktionäre zur Schiffsfahrt mit unvergleichlichem Panorama ein. Verwaltungsratspräsident Erich Nussli präsentierte einen positiven Jahresbericht 2011: «Das ausserordentlich schöne
25 Jahre Schifffahrt Hallwilersee: Anton Wüest und Urs Steiger Wetter im ersten Halbjahr sowie das neue Flaggschiff haben uns zu einem Rekordumsatz verholfen.» Der Umsatz habe um rund 180 000 Franken zugenommen und es seien sowohl bei den Kursfahrten als auch bei den Extrafahrten Höchstzahlen verbucht worden. Gesamthaft hätten 138 220 Passagiere abwechslungsreiche Stunden auf dem See verbracht und vom attraktiven Unterhaltungsprogramm der SGH profitiert. Betriebsleiter Ueli Haller lobte dabei die ausgezeichnete Zusammenarbeit innerhalb des Mitarbeiterteams und dessen uneingeschränktes Engagement für das Wohl der Gäste und unfallfreie Fahrten.
Einstimmige Wiederwahl Alle drei Jahre steht die Wahl des Verwaltungsrats an. Die fünf Mitglieder stellten sich zur Wiederwahl, die wie alle anderen Geschäfte dieser Generalversammlung einstimmig angenommen wurden. Für 25 Dienstjahre als Schiffsführer wurden Anton Wüest und Urs Steiger geehrt und ebenfalls viel Applaus erhielten Jenny Fischer und Joelle Reck, die mit Erfolg die Prüfung als erste Schiffsführerinnen der SGH bestanden haben. Zusammen mit der ganzen Crew garantieren sie auch in der angelaufenen Saison für ein herzliches «Willkommen an Bord!» Weitere Informationen auf www.schifffahrt-hallwilersee.ch
Unterdorfstrasse traktandiert An der Seoner Einwohnergemeindeversammlung vom 22. Juni muss über einen Teilausbau der Unterdorfstrasse entschieden werden. Im Weiteren beantragt der Gemeinderat, keine eigene Bauverwaltung zu schaffen.
m Abschnitt Webereistrasse – Aabachstrasse weist die Unterdorfstrasse Seon verschiedene Mängel auf. Der Abschnitt, Teil der Kantonsstrasse K 375 Seon–Egliswil, muss saniert werden. An der Orientierungsversammlung vom 12. September wurde das Projekt bereits vorgestellt und die sanierungsbedürftige Stützmauer, die Risse im dünnen Belag und der fehlende Gehweg hervorgehoben. Das leerstehende Gebäude Unterdorfstrasse 62, vom Kanton im Jahre 2011 erworben, ist als Vorleistung für den Strassenbau zwischenzeitlich abgebrochen worden. Das Projekt, das sich sorgfältig ins Ortsbild einfügt, ermöglicht das Kreuzen zweier Lastwagen bei reduzierter Geschwindigkeit. Für die Fussgänger wird ein einseitiger durchgehender Gehweg gebaut, ferner wird die bestehende Stützmauer abgebrochen und durch eine neue Winkelstützmauer ersetzt. Ein neuer Belag schliesst den Strassenbau ab. Die gesamten Kosten samt Landerwerb betragen brutto 2,9 Mio. Franken. Seon muss 48 % oder knapp 1,4 Mio. Franken übernehmen. Zu beschlies-
Unterdorfstrasse: Zahlreiche Mängel erfordern einen Ausbau zwischen WebeFoto: Alfred Gassmann reistrasse und Aabachstrasse. sen an der Gemeindeversammlung ist jedoch der Bruttobetrag. Über den Zeitpunkt der Ausführung macht der Kanton keine verbindlichen Aussagen. Antrag für eine Bauverwaltung fundiert geklärt Vor zwei Jahren überwies die Gemeindeversammlung zuhanden des Gemeinderates einen Antrag. Im Wortlaut hiess die Aufgabe: «Der Gemeinderat wird beauftragt, während der Legislaturperiode 2010/2013 die Schaffung einer Bauverwalterstelle zu prüfen und der Gemeindeversammlung einen Antrag zu unterbreiten.» Nach einer vertieften Grundlagenarbeit kam der Rat zum Schluss, alternativ zur Schaffung einer Bauverwalterstelle die Zusammenarbeit mit Nachbarsgemeinden zu untersuchen sowie die vorhandene Leistungsvereinbarung mit dem Ingenieurunternehmen Flury AG zu überprüfen.
Eine Zusammenarbeit mit Lenzburg wurde verworfen, hingegen eine solche mit Seengen näher behandelt. Der Gemeinderat möchte auch aus finanziellen Gründen keine eigene Bauverwalterstelle schaffen, keine Zusammenarbeit mit Seengen eingehen und die bestehende Leistungsvereinbarung mit dem externen Ingenieurunternehmen nicht kündigen. Hingegen soll die Leistungsvereinbarung angepasst werden, wozu die Partnerin bereit ist. Neu wird das Ingenieurunternehmen Flury AG im Gemeindehaus ein Büro einrichten. Der Rat beantragt, eine Bauverwalterstelle mit 200 Stellenprozent abzuweisen. Die Rechnung der Einwohnergemeinde schliesst mit einem Überschuss von 1,7 Mio. Franken markant besser ab als budgetiert. Ferner sind, ausser Einbürgerungen, die Satzungen des Gemeindeverbandes Soziale Dienstleistungen Region Lenzburg zu genehmigen.
Foto:zvg
Gemeinsame Exkursion der Vereine ein voller Erfolg A
uf Initiative des Lenzburger Naturschutzvereins organisierte der NVE eine gemeinsame Exkursion mit den Vereinen aus Lenzburg, Seon, Staufen und Schafisheim. Das Echo war überwältigend: Rund 70 Personen nahmen teil! Die Exkursion begann im Firmetel, führte zum Stöckhof und endete auf dem Hof von Familie Woodtli bei einem kleinen Apéro. Das Exkursionsgebiet war nicht zufällig ausgewählt, hat es doch einen direkten Bezug zur Stadt Lenzburg. Im Wald oberhalb des Stöckhofs sind mehrere Quellfassungen der Wasserversorgung Lenzburg. Diese Fassungen auf Egliswiler Gemeindegebiet gehen zurück auf einen (unkündbaren!) Vertrag mit der Stadt Lenzburg aus dem Jahr 1889. 1962 wurde dann der Stöckhof an die Ortsbürgergemeinde Lenzburg verkauft und 1981 leider abgerissen. Die Stadt Lenzburg hat im Gebiet des Stöckhofs Aufforstungen gemacht als Kompensation für
INSERATE
Alfred Gassmann
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Gut 70 Teilnehmer wollten mehr über Flora und Fauna erfahren.
gerodete Wälder in Lenzburg. Ein Teil des Gebiets wurde an drei Bauern verpachtet und wird jetzt unter anderem von zwei Egliswiler Bauern extensiv bewirtschaftet. Aus erster Hand erfuhren die Exkursionsteilnehmerinnen und -teilnehmer, welche Bedingungen bei der extensiven Bewirtschaftung einzuhalten sind. Zudem informierte der NVE über die gute Zusammenarbeit mit den Landwirten und die in diesem Gebiet vorgenommenen Naturschutzmassnahmen (Wiesel-Patchwork, Bachöffnung etc.). Viele Informationen über die Flora und Fauna im Gebiet rundeten die gelungene Exkursion ab. Speziell zu erwähnen sind verschiedene Orchideenarten und mehrere Amphibien wie z.B. der Feuersalamander. Das gemütliche Beisammensein auf dem Geisshof wurde von allen sehr geschätzt. Die Vorfreude verkürzt die Wartezeit auf die nächste gemeinsame Exkursion der Nachbarvereine. (Eing.)