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LAUFNER WOCHENBLATT

Donnerstag, 7. Juni 2012 Nr. 23

EINGESANDT NEUES AUS UNSERER BIBLIOTHEK

Wahlhappening ein Erfolg

Wir empfehlen

Im Hafen von Bern im Frühling

Christine Eckert

Kandidat und Präsidentinnen: Sabrina Mohn, Alex Imhof, Anja Suter (v. l.). FOTO: ZVG Petrus stand am Samstag, 26. Mai, ganz hinter dem Wahlhappening der CVP. Bei grossartigem Wetter verköstigten die Kandidatinnen und Kandidaten der CVP ihre Gäste von 10 bis 14 Uhr. Der Anlass wurde durch ein Bläser-Quintett musikalisch umrahmt. Zudem stattete die Präsidentin der CVP Baselland, Sabrina Mohn, dem Anlass einen Besuch ab. Bei ihrer kurzen Rede sprach sie sich einmal mehr für den Erhalt der Bezirksschreibereien aus. Im Anschluss daran rief Alex Imhof die Anwesenden dazu auf, seine Kandidatur für das Stadtpräsidium zu unterstützen. Diese Form der Wahlveranstaltung wird bestimmt von der CVP wiederholt, denn das Echo der Besucher war ausnahmslos positiv. Ralph Jordi

LESERBRIEF

Zupackend und kompetent Alexander Imhof hat in seiner bisher vierjährigen Tätigkeit im Stadtrat von Laufen gezeigt, dass ihm Laufen als lebenswertes Stedtli ein Anliegen ist. Als Gemeinderat im Bau- und Planungsressort hat er vieles in die Wege geleitet, womit Laufen auch für die Zukunft gut gerüstet ist. So befinden sich die Quartierplanungen Viehmarktgasse und Altes Feuerwehrmagazin auf gutem Wege. Dank des Einsatzes von Stadtrat Imhof bleibt Laufen ein wichtiger Einkaufsund Wohnort. Als Stadtpräsident wird er mit seiner zupackenden Art weiterhin vieles bewegen. Deshalb wähle ich ihn am 17. Juni zum neuen Preesi von Laufen. Walther Bucher

Verband VGP aufgelöst bü. Nach der von ihm initiierten Gründung des Verbandes Basellandschaftlicher Gemeinden (VBLG) blieb der VGP auf einem Abstellgleis stecken. Jetzt wurde er aufgelöst. In den 1920er-Jahren taten sich die Baselbieter Gemeindepräsidenten zum heutigen Verband der Gemeindepräsidentinnen und Gemeindepräsidenten (VGP) zusammen. Über Jahrzehnte förderte der Verband den Gedankenaustausch unter den Präsidenten sowie gesellschaftliche Aktivitäten. Ab 1975 liessen gemeindewirksame Veränderungen, wie die neue Steuergesetzgebung oder neue Aufgabenteilungen, den VGP als einzige Plattform gegenüber dem Kanton immer mehr politische Arbeit verrichten. In den 1990erJahren sahen sich Vorstand und neu ein Geschäftsführer einer zunehmenden Flut von kantonalen Vernehmlassungen gegenüber, die sie zuhanden der Gemeindepräsidenten bearbeiteten. Dieses System «one man, one vote» führte zu Legitimationsproblemen des Verbandes gegenüber den Gemeinderäten, aber auch gegenüber dem Kanton. 1999 forcierte der VGP deshalb den Aufbau eines breiter auch auf Verwaltungsleute und Gemeinderäte abgestützten Verbandes. Im Jahr 2000 nahm sein «Kind», der Verband Baselland-

Kunst für ruhige Minuten Die Galerie Chelsea zeigt Werke von Nicole Ackermann Pearce und Regula Abraham. Es sind Zeichnungen zum Verweilen und Objekte zum Nachdenken. Melanie Brêchet Fischlin

Von Peter Bichsel Der Reiseführer von Dubai (letzter Buchtipp) wäre wohl nichts für Peter Bichsel. Er wollte ja nicht mal nach Paris, wurde aber dorthin eingeladen. Und sein Aufenthalt in Paris ist im Film «Zimmer 202» auf faszinierende Art dokumentiert. Ich habe selten so einen speziellen und klugen Film gesehen. Peter Bichsel ist 1935 in Luzern geboren. Er besuchte das Lehrerseminar in Solothurn und war 13 Jahre Primarlehrer. Heute lebt er als freier Schriftsteller in Solothurn. Er ist der Träger des Grossen Schillerpreises 2012. Hier geht es aber nicht um den Film, sondern um das letzte Buch von ihm, das in diesem Jahr vom RadiusVerlag herausgegeben wurde. Es beinhaltet etwa 50 Kolumnen, die in den Jahren 2008 bis 2012 in der «Schweizer Illustrierten» erschienen sind. Das gibt es Titel wie «»Es gibt nur eine Sprache», «Und Jahr für Jahr ein Frühling», An einem Mittwoch» oder «Das Gegenteil vom Matterhorn.» Gerade diese Geschichte ist wunderschön. Es geht um seine Freundschaft zum kleinen vierjährigen Jungen Orell, der ihn fragt, ob er ein alter Mann sei. Darauf antwortet Bichsel: ja, und du ein junger Mann. Nein, meint der Junge: ich bin ein junger Bub. So geht es dann in der Kolumne immer mehr um die Frage , was das Gegenteil von was ist. Bichsel versteht es, zu erzählen. Ganz genau zu erzählen. So schreibt er zum Schluss «Es gibt unwichtige Geschichten, die kann man gut erzählen, und es gibt wichtige Geschichten, von denen man nicht mal weiss, warum sie wichtig sind.»

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schaftlicher Gemeinden (VBLG), seine Arbeit auf und entwickelte sich vom anfänglich belächelten zum zunehmend respektierten Verhandlungspartner des Kantons. Trotz zweier Anläufe, neuer Strukturen und gutem Willen gelang es dem VGP nicht, dem VBLG wirkungsvoll unter die Arme zu greifen. Nach fünfjährigem Stillstand beauftragten am 27. Oktober 2011 an die 100 amtierenden und nicht amtierenden Gemeindepräsidentinnen und -präsidenten den Vorstand, die formelle Auflösung in die Wege zu leiten. Am vergangenen 30. Mai war es im Liestaler Hotel Engel so weit. 32 Mitglieder segneten die Rechnung der letzten fünf Jahre ab, vermachten Restvermögen und Akten dem VBLG und lösten den Verband formell korrekt auf. «Eigentlich schade» lautete der Tenor bei einem letzten Abschiedstrunk. Ein Trost blieb dem letzten VGP-Präsidenten Rudolf Mohler: «Mit dem heute sehr erfolgreichen VBLG hat der VGP eine schlagkräftige, breit abgestützte und besser legitimierte Gemeindeorganisation auf die Beine gestellt.» Und VBLG-Präsidentin Myrta Stohler schloss nicht aus, dass ihr Verband künftig auch gelegentliche Zusammenkünfte von Gemeindepräsidentinnen und -präsidenten unterstützen könnte.

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ie Galerie Chelsea stellt seit vergangenen Sonntag Werke zweier Künstlerinnen aus, welche sich zuvor nicht gekannt haben, deren Arbeiten aber hervorragend harmonieren. «ohne gelb ohne weiss ohne schale» lautet der Titel eines der Werke von Regula Abraham. In mühevoller Sisyphusarbeit löste die gebürtige St. Gallerin die Haut zwischen Eierschale und Eiweiss heraus und kreierte aus diesem aussergewöhnlichen Material etwas Neues. Ebenfalls beeindruckend ist die Installation «time she went down», ein Pendel, geschaffen aus Plexiglas bestückt mit einem Einakter vom irischen Schriftsteller und Literaturnobelpreisträger Samuel Beckett. Die Werke von Regula Abraham, welche ihre künstlerische Ausbildung unter anderem in Basel genossen hat, regen zum Nachdenken an. Gekonnt stellt die Künstlerin den Bezug zwischen Objekt, Literatur und Philosophie her. Regula Abraham selbst empfiehlt, pro Galeriebesuch eines ihrer Werke auszuwählen, ganz in dieses einzutauchen und sich dazu passende Literatur einzuverleiben. Die Basler Kunstwissenschaftlerin Françoise Theis hatte an der gut besuchten Vernissage die Aufgabe, das Publikum in die Ausstellung einzuführen. Sie bezeichnete die Werke von

Die beiden Künstlerinnen: Nicole Ackermann Pearce (l.) und Regula Abraham. FOTO: M. BRÊCHET FISCHLIN

Abraham als bedeutungsschwanger und ausfüllend. Auf der anderen Seite sind da die Zeichnungen von Nicole Ackermann Pearce. Filigran und fliessend zugleich, entführen sie den Betrachter in seine eigenen Fantasien. Der Kern von Ackermanns Ausstellung ist eine Serie von Schwarz-Weiss-Zeichnungen, welche innerhalb eines Jahres entstanden sind. Pro Monat schuf Ackermann eine Zeichnung. Entstanden ist somit das Abbild eines Jahres künstlerischen Schaffens. Gemäss Françoise Theis könne jeder Betrachter für sich selbst eigene

Oh hoppla – waren das schöne Männerstimmen

Sarah Hänggi und ihre Männer: Ein Riesenaufwand, der sich gelohnt hat. bü. Mit «Opa Cupa» brachte Sarah Hänggi ungewohnte Männerchorklänge aus Osteuropa nach Laufen. Die hiesigen Männerchöre besingen vielfach etwas schmachtend mit Vorliebe den Wein, die Mädchen und die Liebe. Solches war am Sonntag im «Alts Schlachthuus» auch zu hören, aber nicht so ganz einfach zu verstehen. In «Opa Cupa», dem Konzert der Breitenbacherin Sarah Hänggi zum Abschluss ihres Bachelor-Studiums (das Wochenblatt berichtete), schilderten nämlich 15 Sänger vierstimmig und in verschiedenen osteuropäischen Sprachen ähnliche Erfahrungen rund um Herz und Schmerz. Das Tempo nahm jedoch teilweise ungewohnt rasante und feurige Formen an, so dass die mitwippenden Füsse in den dicht besetzten Stuhlreihen kaum mehr folgen konnten. Der Anfang mit den 15 ungarischen Volksliedern von Bela Bartok ohne Instrumentalbegleitung hörte sich noch eher ruhig an, was die schönen Stimmen der jungen Männer wunderbar zur Geltung kommen liess. Sonderbeifall setzte es für den Bariton-Solisten und sein perfektes ungarisches «Kis kece lanyom», die zarte Tochter, ab. «Die Aussprache der ungarischen Texte erforderte tatsächlich viel Übungszeit», bestätigte Chorleiterin Sa-

FOTO: ROLAND BÜRKI

rah Hänggi dem Wochenblatt. Dass sie selbst mit der Organisation der drei Konzerte in Basel und Laufen einen Riesenaufwand betrieben hatte, verschwieg sie bescheiden. Die fünf Volkslieder im zweiten Konzertteil hatte sie zudem mit Unterstützung des jungen Schweizer Komponisten Christophe Schiess auch arrangiert. Und zwar für vierstimmigen Männerchor und Instrumentalensemble. Letzteres brachte mit offensichtlicher Begeisterung viel Schwung und Stimmung in den Saal. Das jiddische Volkslied «Rumenje» etwa, eine Ode an Rumänien, steigerte sich im Tempo bis zur kühnen Aussage «wer seine eigene Frau küsst, ist verrückt». Die beiden bulgarischen Lieder und das mazedonische Volkslied galten wieder ganz den Mädchen und rissen das Publikum zu lang anhaltendem Applaus hin. Das Roma-Lied «Opa Cupa» oder «oh hoppla» liess in einem furiosen Finale mit seinem Zigeuner-Sound die Wogen hochgehen. «Ich bin vom vollen Saal und von der Hochstimmung beim Publikum, den Sängern und den Musikern überwältigt», meinte eine überglückliche Sarah Hänggi. Verständlich, denn sie hatte am Vortag mit dem Konzert bereits ihre Hochschul-Experten überzeugt.

Bilder in die sehr körperlichen und sinnlichen Zeichnungen hineininterpretieren. Ohnehin sei das Werk Ackermanns schweigend und alleine zu geniessen. Nur so könnten die Bilder ihre Wirkung entfalten. Die weiteren Arbeiten der Künstlerin, welche aus der Region stammt, sind innerhalb der vergangenen zehn Jahre entstanden. Die Werke der beiden Künstlerinnen sind in der Galerie Chelsea in Laufen noch bis zum 30. Juni zu sehen. Öffnungszeiten: Di–Do 14–18 Uhr, Fr 14–20 Uhr, Sa 10–14 Uhr. www. galerie-chelsea.ch.

LESERBRIEF

Garant für gesunde Finanzen Gesunde Finanzen sind für eine Gemeinde die wichtigste Voraussetzung, damit sie die Herausforderungen der Zukunft innovativ und eigenständig angehen kann. Ohne sie können wichtige Projekte nicht umgesetzt werden. Nur auf die Ausgabenbremse zu drücken, reicht nicht. Damit eine Gemeinde lebt, braucht es auch Investitionen. Diese kommen dem örtlichen Gewerbe zugute, das wiederum hier dafür Steuern entrichtet. Alex Imhof steht für diesen verantwortungsbewussten Umgang mit Steuergeldern. Er wird mit seiner Initiative und Tatkraft dafür sorgen, dass Laufen ein lebenswerter Wohn- und Arbeitsort mit einem breiten kulturellen, gesellschaftlichen und sportlichen Angebot bleibt. Marc Scherrer Präsident CVP Laufental


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