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DORNECKBERGER UND LEIMENTALER WOCHENBLATT

Donnerstag, 22. Dezember 2011 Nr. 51

HOFSTETTEN-FLÜH

METZERLEN

Gemeinde beschliesst Kita-Beiträge ao. Familien aus Hofstetten-Flüh erhalten Beiträge, wenn sie ihre Kinder in einer anerkannten Institution betreuen lassen. Die Beiträge sind vom Einkommen abhängig. Schul- und familienergänzende Tagesbetreuung hiess das wichtigste Traktandum, das die Gemeindeversammlung von Hofstetten-Flüh Mitte Dezember zu behandeln hatte. Die Gemeindepräsidien der Gemeinden des solothurnischen Leimentals hatten aufgrund der eidgenössischen Gesetzgebung ihre Ressortleiter «Soziales» angewiesen, ein Konzept zu erarbeiten, das in allen Gemeinden Anwendung finden soll. Das Konzept lehnt sich an die Unterstützung finanzschwacher Familien bei der Schulzahnpflege an, verlangt aber auch, dass die Institutionen, die eine Tagesbetreuung anbieten, eine Betriebsbewilligung des zuständigen kantonalen Amtes vorweisen müssen. Die Beiträge bewegen sich in relativ bescheidener Höhe, entlasten aber finanzschwache Familien je nach ihrer Finanzlage. Bei einem steuerbaren Einkommen von 40 000 bis 50 000 Franken übernimmt die Gemeinde 22,5 Prozent der Kosten einer Kindertagesstätte, bei höheren Einkommen reduziert sich der Beitrag bis auf 10 Prozent bei einem Einkommen von 80 000 Franken. Wer

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weniger als 40 000 Franken verdient, wird durch die Sozialdienste unterstützt, mit mehr als 80 000 Franken Jahreseinkommen geht man leer aus. Bei der Betreuung durch Tageseltern sind die Beiträge ganz leicht höher. Die Gemeinde rechnet für dieses Engagement mit Kosten von rund 40 000 Franken. Nach sehr kurzer Diskussion gaben die 53 Anwesenden grünes Licht für die Vorlage. Im Weiteren genehmigte die Versammlung das Budget für das kommende Jahr, das mit einem Aufwandüberschuss von 321 000 Franken rechnet. Ins Gewicht fällt die Erhöhung der unbeeinflussbaren Kosten um 1,2 Millionen Franken. Weitere Kosten verursachen der Ersatz der Steuerung und des Feinstaubfilters der Holzschnitzelheizung der Mehrzweckhalle, Sanierungen von Wasserleitungen, Brücken und Uferverbauungen in Flüh. Mit grossem Mehr wurde ein Antrag angenommen, der den Dienst der Securitas durch einen privaten Sicherheitsdienst ersetzen möchte. Mit 25 000 Franken ist der Dienst zwar rund 8000 Franken teurer, doch patrouillieren die Sicherheitsleute 365 Tage im Jahr mit einem Hund im Bereich der öffentlichen Bauten, was die in Hofstetten-Flüh fleissig wirkenden Einbrecher etwas abschrecken dürfte.

HOFSTETTEN

Auf dem Weg zum Energiedorf

Noch sechs Monate bis … Mit einem Dorffest und der Durchführung des Bezirksmusiktages wird der 100. Geburtstag des Musikvereins Metzerlen würdig gefeiert. Jürg Jeanloz

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er «Metzi» kommt nächstes Jahr gehörig auf Touren. Er ist das Maskottchen für das Dorffest 2012 in Metzerlen, spielt am Bezirksmusiktag, feiert tüchtig und lässt drei Tage die Seele baumeln. Für ihn wurde auch eine Festplakette hergestellt, die genau 180 Tage vor dem Fest vom Marketingchef Hanspeter Gautschi vorgestellt wurde. «Der Metzi soll unserem Fest ein Gesicht geben und unser Dorf in den Farben gelb-schwarz würdig vertreten», meinte er an der Vernissage. Ähnlich einer Fasnachtsplakette kostet dieser Anhänger zehn Franken und trägt an die Kosten des Dorffestes bei. Aber aufgepasst, die Festplakette ist nummeriert und berechtigt zur Verlosung eines schwarzen Skoda Fabia im Wert von 21 000 Franken. Zehn Vereine beteiligen sich am Dorffest und betreiben ein Beizli. Von der Wildsau bis zum Raclette wird alles angeboten, was der Magen begehrt. Die Beizli und das grosse Festzelt liegen im Dorfkern zwischen Rotbergstrasse und Bitzigasse. Ein Bierzelt und diverse Baren sorgen für exquisite Getränke und

Dorffest-OK vor dem Hauptpreis: (v. l.) Benjamin Rupp, Nicole Bachmann, Marco Baioni, FOTO: JÜRG JEANLOZ Hanspeter Gautschi, Thomas Eglauf und Präsident Jens Schindelholz.

tolle Stimmung. Am Sonntag finden der Bezirksmusiktag, die Musikparade und der offizielle Festakt des 100. Geburtstags des Musikvereins statt. Der Verein Dorfläbe blickt ebenfalls auf eine 20jährige erfolgreiche Tätigkeit zurück und wird entsprechende Aktivitäten entwickeln. Am Samstagabend treten diverse Musikvereine in einem ShowWettkampf und sorgen damit für beste Unterhaltung. Vorgesehen ist auch ein Musical, das von der Schule Metzerlen aufgeführt wird. Dazwischen wird selbstverständlich eine Live-Band zur Unterhaltung und zum Tanz aufspielen. «Wir stellen auf dem Festareal einen grossen Markt auf», verkündete OK-

Präsident Jens Schindelholz. Regionale Produzenten bieten neben Profimarktfahrern und Schaustellern ihre Produkte aus. Wir möchten einfach unsere Bevölkerung ein bisschen verwöhnen und ihnen drei unvergessliche Tage bieten, fügte er an. «Die Vereine wirtschaften auf eigene Rechnung und sollen für die immense Arbeit ihre Kasse etwas aufbessern», fuhr Schindelholz fort. Vorfreude auf das Fest ist angesagt, an der Vernissage spielte sich der Musikverein Metzerlen mit dem Basler Marsch tüchtig in Fahrt. Dorffest Metzerlen: 15.–17. Juni 2012.

HOFSTETTEN

Weihnachtskonzert mit weissem Nachhall

Solaranlage: Die Arbeiten auf dem Dach des «Mammut» gehen dem Ende entgegen. FOTO: ANDREAS OBRECHT

ao. Dieser Tage geht ein erster Teil der Solaranlage auf dem Dach der Hofstetter Mehrzweckanlage Mammut ans Netz. Weitere Anlagen im Dorf sind geplant oder liefern bereits Strom. Die Montage der Fotovoltaik-Grossanlage auf dem grossen Satteldach der Mehrzweckhalle Mammut geht der Vollendung entgegen. Schon seit Wochen turnten Handwerker auf dem grossen Dach herum, allerdings weniger, um dunkelfarbige Solarmodule zu montieren, sondern um die schadhafte Dachkonstruktion zu sanieren. Nach dem Entfernen der Ziegel zeigte sich, dass das vor dreissig Jahren wohl etwas zu wenig sorgfältig verlegte Unterdach etliche Schäden aufwies, von kleinen Spalten bis zu richtigen Löchern. Zusätzlich hatten sich auch die langen Dachbalken durchgebogen, was jetzt korrigiert werden konnte. Auch wurde die Decke der Turnhalle besser isoliert und einzelne Fenster der Gemeindeverwaltung wurden entfernt oder durch neue Minergiefenster ersetzt. Nach diesen längst fälligen Reparaturarbeiten wurden die Aluminiumträger für die Solarelemente

montiert und die Leitungen zur Steuerung im Heizungsraum im Keller geführt. In den vergangenen zwei Wochen veränderten Angestellte einer Spezialfirma mit der Montage der 500 Solarmodule das Aussehen der Mehrzweckhalle. Bereits jetzt, vor dem Abschluss der Arbeiten, liefert die Anlage an die 40 Prozent des erwarteten Stroms. Im Laufe des Januar wird die Anlage ihre volle Leistung mit etwa 155 kWh ins Netz einspeisen. Das entspricht etwa 20 Prozent des Verbrauchs der öffentlichen Bauten samt der Strassenbeleuchtung. Die Kosten für die ganze Anlage belaufen sich voraussichtlich auf 770 000 Franken, wobei die Kosten eher unterschritten werden, wie der Projektleiter Peter Boss ausführte. Die Anlage amortisiert sich durch die Einspeisevergütung in den nächsten 15 Jahren, dann wirft sie während mindestens zehn Jahren Gewinn ab. Die Grossanlage der Gemeinde animierte mehrere Hausbesitzer dazu, auf ihren Dächern ebenfalls Strom zu produzieren, sodass die Gemeinde auf dem besten Weg ist, den begehrten Status eines Energiedorfs zu erhalten.

REGION

Solothurner Landfrauen in Prag WOS. 34 «Landfrauen» aus fünf solothurnischen Landfrauenvereinen (LFV), sowie je eine Delegation «Landfrauen» aus dem Berner Jura und aus dem Bündnerland, vertraten die Schweiz am 22. Internationalen Landfrauentreffen «Advent in Prag» mit total 300 «Landfrauen» aus fünf europäischen Ländern. Die solothurnische Delegation rekrutierte sich aus den Landfrauenvereinen Untergäu, Gäu, Dorneck-Berg, Erlinsbach und Solothurn-Lebern. Mit dabei war auch die ehemalige langjährige Prä-

sidentin des Kantonalen Landfrauenverbandes Solothurn, Susanne Erb (Mariastein), sowie die Präsidentinnen Annemarie Wyss (LFV Untergäu), Annemarie Saldadin (LFV Dorneck-Berg) und Marlis Sigrist (LFV Erlinsbach). Organisiert wurde auch das 22. Internationale Landfrauentreffen «Advent in Prag» mit der Weltpräsidentin May Kidd (Schottland) und der Europapräsidentin Merija Siltanen (GB) von der dipl. Ing. Schreiner GmbH, Gerber Kulturproduktion, 8225 Pöllau (A).

Der Männerchor Witterswil: Dirigentin Claudia Avila hat ihre Männerstimmen ausgezeichnet im Griff. dust. «Die stetig abnehmende Zahl von Sängern hat vor ein paar Jahren den Männerchor veranlasst, sein Liedgut entsprechend anzupassen.» Mit diesen einführenden Worten kündigte der Witterswiler Männerchor sein Adventskonzert vom vergangenen Sonntag in der Kirche Hofstetten an. Tatsächlich konnten sich die zehn Männer bequem im Halbkreis posieren, um ihre Barbershop Songs unter der Leitung von Dirigentin Jolanda Avila zum Besten zu geben. Barbershop-Gesang? Genau das sollte die eingangs erwähnte Anpassung meinen. «Barbershop-Gesang ist überwiegend homophone syllabische A-cappella-Musik mit einem vierstimmigen Akkord auf jeder Silbe. Die Melodie wird von der Führungsstimme («Lead») gesungen; darüber liegt der Tenor, darunter der Bariton und der Bass …» So beschreibt Wikipedia den Gesangsstil, dem sich der Witterswiler Chor aus Not verschrieben hat. «Thank You Dear Lord for Music», «Let there be Music, let be Love» und «Whispering» waren die ersten drei Titel, bei denen sich das Publikum ein Bild davon machen durfte, wie Barber Songs tönen. Gewöhnungsbedürftig, aber erfrischend

anders, möchte man urteilen. Jedenfalls schafften es die zehn Männer mit ihrem vorwiegend englischsprachigen Liedgut, die voll besetzte Kirche abwechslungsreich und stimmungsvoll an diesem 4. Advent auf Weihnachten einzustimmen. Mithilfe des Akkordeon Orchesters Binningen-Bottmingen. Auch dieses Ensemble präsentierte sich personell nicht so üppig, wie man sich das vorstellte, zeigte musikalisch aber durchaus seinen Meister. Die drei Frauen und

FOTOS: MARTIN STAUB

zwei Männer lockerten die A-cappellaMelodien des Chors abwechselnd mit Besinnlichem und Rhythmisch-Harmonischem auf. «Eine kleine Nachtmusik» fand in ihren Passagen ebenso Platz wie «Memory» aus dem Musical Cats. Mit einem Weihnachtspotpourri leitete die Akkordeonformation zur feierlichen Schlussrunde des Männerchors über, dessen «Leise rieselt der Schnee» vom Himmel offensichtlich unmittelbar erhört wurde.

Akkordeonorchester Binningen-Bottmingen: Wohltuende klangliche Abwechslung.


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