17_2022_Stadtanzeiger_Olten

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Manuela Santschi (links; mit Tragehilfe) und Ramona John (mit Tragetuch) sind Trageberaterinnen. (Bild: Achim Günter)

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TRAGEBERATERINNEN Manuela Santschi und Ramona John bieten Trageberatungen für Babys und Kleinkinder im Raum Olten an. Sie wollen anderen Eltern die Vorzüge des Tragens von Kleinkindern näherbringen. ACHIM GÜNTER

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ie erscheinen schwer bepackt zum Gesprächstermin. Gerade so, wie sie jeweils auch ihre Kundinnen und Kunden aufsuchen. Mit einer grossen Tasche voller Tragehilfen und Tragetüchern – und einer Tragepuppe. Manuela Santschi, 39, und Ramona John, 31, sind Trageberaterinnen. Die beiden Mütter beraten andere Eltern in der Kunst des bequemen und ergonomischen Kindertragens. Wurden früher Säuglinge und Kleinkinder standardmässig in Kinderwagen oder Laufgitter «versorgt» oder bei Bedarf im Arm getragen, dürfen sie heutzutage immer häufiger die körperliche Nähe von Mutter oder auch Vater spüren und geniessen. Sie werden entweder in einem Tragetuch oder in einer Tragehilfe auf dem Bauch oder auf dem Rücken des Erwachsenen getragen. Bei den Traglingen handelt es sich meist um Neugeborene bis Einjährige. Aber es können durchaus auch Kinder bis zu drei Jahren und mehr auf diese Weise in der Nähe von Mutter, Vater oder anderen Bezugspersonen sein. Zu den wichtigsten Bedürfnissen der neuen Erdenbürger zählen die Nähe und die Wärme. «Die meisten Babys fordern Körperkontakt ein. Sie lassen sich nicht ablegen», erklärt Ramona John. Die Winznauerin, Mutter von Aaron (5.5 Jahre) und von Leonie (2.5), fährt fort: «Der Punkt ist: Wie lässt sich das Bedürfnis des Babys befriedigen, damit es sich optimal entwickeln kann, und wie lässt sich

gleichzeitig der Haushalt erledigen?» Denn wer das Baby nicht einfach irgendwo ablegen und schreien lassen wolle, stosse als Mutter oder auch als Vater im Alltag schnell einmal an Grenzen. Zumal häufig ältere Geschwister des Traglings ebenfalls Aufmerksamkeit einfordern. Manuela Santschi erläutert, dass das Tragen bei älteren Generationen oftmals noch ziemlich verpönt sei. «Es wird angenommen, dass das Kind enorm verwöhnt wird, wenn man es ständig rumträgt.» Doch befinde sich das Kind zum Beispiel im Kinderwagen, könne man wegen der räumlichen Distanz die Bedürfnisse des Kindes viel weniger gut erkennen. Die Wangnerin ist selbst Mutter zweier Kinder. Sie liess sich nach der Geburt ihrer zweiten Tochter von einer Beraterin des Vereins Tragefrage beraten, weil sie eine passende Tragevariante für ihr Baby Lena (heute 3.5) finden wollte, um den Alltag mit der älteren Tochter Emma (7.5) meistern zu können.

«Für mich ist Tragen erfüllend»

Da der Verein auf der Suche nach weiteren Beraterinnen war, entschloss sich Santschi, die entsprechende Ausbildung in Angriff zu nehmen. «Weil ich ohnehin fasziniert war vom Tragen und den damit verbundenen Freiheiten.» Heute sagt sie: «Für mich ist Tragen erfüllend – erfüllend für das Elternteil und für das Kind.» So will sie ihr Wissen und ihre Erfahrungen nun auch gerne anderen Eltern zukommen lassen. Santschi trat 2018 dem Verein Tragefrage bei, um sich mit anderen Beraterinnen austauschen zu können. So lernte sie auch John kennen, welche Ende 2020 beitrat, nachdem auch sie die Ausbildung zur Beraterin absolviert hatte. Drei Schulen in der Schweiz bieten eine entsprechende Ausbildung an. Der Verein, dem Santschi und John angehören, war bei seiner Gründung 2012 der erste seiner Art. Er deckt weite Teile der Nordwestschweiz ab und umfasst zurzeit rund 30 Beraterinnen. John sagt: «Viele schliessen sich einem Trage-

verein an, um sich zu vernetzen. Man muss immer auf dem neuesten Stand bleiben. Es reicht nicht, nur die Ausbildung zu machen und sich dann nicht weiterzubilden. Und grössere Veranstaltungen lassen sich ja auch nicht allein organisieren.» Der Verein führt regelmässig Anlässe durch. Übermorgen Samstag zum Beispiel gibt es eine Infoveranstaltung in Olten, am 12. Mai findet ein sogenannter Tragespaziergang in Olten statt, am 21. Mai dann ein Flohmarkt in Niederbipp. Eine Beratungssitzung umfasst jeweils zuerst einen Theorieteil und dann eine praktische Schulung. Insgesamt dauert sie meist rund zwei Stunden. 80 Prozent der Kunden sind laut den beiden Beraterinnen Paare. Oft gibt es nur eine Beratung, allenfalls folgt nach ein paar Monaten und einer veränderten Situation eine Nachberatung. Ein Fragebogen im Vorfeld klärt ab, ob etwas Spezielles berücksichtigt werden muss. Hat die Mutter kürzlich per Kaiserschnitt geboren? Hat ein Elternteil kürzlich einen Bandscheibenvorfall erlitten? Solche und ähnliche Fragen wollen sorgfältig abgeklärt sein, denn die Beratung ist stets eine individuelle. John erzählt, dass sie als geschulte Beraterinnen auch über viele Kenntnisse für spezielle Bedürfnisse verfügten, etwa für Frühchen oder für Babys mit Blockaden. Manuela Santschi und Ramona John orten beim anatomisch korrekten und bequemen Tragen von Kindern selbstredend vor allem Vorteile. Santschi bedauert im Nachhinein, dass sie nicht eher auf den Geschmack des Tragens gekommen ist. «Ich habe bei meinem ersten Kind nicht so oft getragen, weil ich eine Tragehilfe hatte, die für mich nicht geeignet war. Ich bekam jeweils sehr schnell Rückenschmerzen. Bei der zweiten Tochter machte ich eine Trageberatung und konnte mich darum auf das konzentrieren, was für mich wichtig war. So war es für mich als Trageperson viel bequemer und ich hatte mehr Spass am Tragen.» w w w. t ra g e f ra g e. c h

m Bahnhof fällt mir ein Plakat ins Auge: «Dank der Organspende haben meine Kinder weiterhin eine Mutter», steht beim Bild von Monica, 44, lungentransplantiert. Das Plakat wirbt für ein Ja zum Transplantationsgesetz, über das am 15. Mai abgestimmt wird. Es sei «eine Abstimmung fürs Leben», behauptet die Kampagne. Wer möchte solch eindringlichen Worten widersprechen? Wer hat schon Zweifel bei einem Gesetz, das grossmehrheitlich als «lebensbejahend» bezeichnet wird? Ich zum Beispiel. Ich werde mit «Nein» stimmen. Und bevor Ihnen jetzt vor Empörung das Blut in die Wangen schiesst, lesen Sie bitte weiter. Die Organentnahme ist ein Gewaltakt – «der grösste Eingriff, den man bei einem Menschen überhaupt vornehmen kann», beschrieb ihn der Arzt Alex Frei im Tages-Anzeiger. Sechs Stunden dauert es, um einem hirntoten Patienten Herz, Leber, Nieren, Bauchspeicheldrüse, beide Lungenflügel aus dem Leib und die Hornhäute von den Augäpfeln zu schneiden. Biologisch ist der Patient noch am Leben: Er wird beatmet, sein Herz schlägt. Dafür soll nun also keine explizite Zustimmung mehr nötig sein. Nur wenn die Patientin zu Lebzeiten ein «Nein» hinterlegt hat oder die Angehörigen widersprechen, gilt jemand in Zukunft als nicht spendebereit. Hingegen werden Unschlüssigkeit oder Schweigen als «Ja» zur Organspende gewertet. Die Nationale Ethikkommission hat argumentiert, mit dieser Regelung würden Grundrechte wie das Recht auf körperliche Unversehrtheit oder das Recht auf den eigenen Körper verletzt. Kaum jemand hat zugehört. Ich finde: Die Organspende ist ein Geschenk – das grösste, das man anderen Menschen machen kann. Man muss sie aus ganzem Herzen wollen. Und nur ein explizites «Ja» ist ein Ja.


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