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Freitag, 17. August 2012

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Verkehr in Obfelden und Ottenbach 68 Millionen Franken ist vor allem hausgemacht sinnvoller einsetzen Verkehrszunahmen in Obfelden und Ottenbach, «Anzeiger» vom 14. August. Wer die Verkehrserhebungen im Raum Obfelden / Ottenbach etwas genauer analysiert, sieht, dass die Verkehrszunahme nicht aus dem Kanton Aargau stammt. Die Zunahmen über die beiden Reussbrücken bei Obfelden und Ottenbach sind mit je ca. 500 Fahrzeugen seit 2005 relativ gering. Eine umfassende Analyse bezieht auch die Verkehrserhebungen im Kt.

Aargau mit ein. Diese wurden im Kt. Zürich bisher nicht berücksichtigt. Ist es Unkenntnis oder Absicht, weil die Erkenntnisse daraus nicht genehm sind? Die vom Kanton Aargau erhobenen Daten zeigen, dass der kantonsgrenzen-überschreitende Verkehr insgesamt nicht zu- sondern sogar abgenommen hat. Der Verkehr aus dem Kelleramt (Jonenstrasse) hat seit 2005 deutlich (um fast 2000 Fahrzeuge) abgenommen. Die Verkehrsmenge, welche die Kantonsgrenze überquert, ist

seit 2005 also insgesamt um 800 Fahrzeuge oder 5% vermindert worden. Was ist das Fazit? Die grosse Verkehrszunahme geschieht somit in Obfelden und Ottenbach selber. Dieser Verkehr ist hausgemacht und wird auch durch den Autobahnzubringer Obfelden/Ottenbach nicht verlagert. Er muss mit verkehrsberuhigenden Massnahmen auf dem bestehenden Strassennetz reduziert und verträglicher abgewickelt werden. Thomas Schweizer, Co-Präsident Pro Amt

An einer Durchgangsstrasse zu wohnen ist nicht lustig. Aber wer wohnt dort? Vorwiegend die Leute, die mit dem Argument «Verkehrslärm» einen reduzierten Mietzins erreicht haben, oder dort ein Haus deshalb günstiger kaufen wollten. Die Verkehrsbelastung in Obfelden und Ottenbach hat infolge der Autobahn etwas zugenommen. Auf diese Folge haben wir bereits vor knapp dreissig Jahren hingewiesen. Man wollte die Autobahn und man hat auch den Folgen demokratisch zugestimmt. Schon vergessen? Jeder von uns, der täglich in sein Auto steigt, sagt ja zum Verkehr und: Diese Verkehrsbelastung hier entspricht der Belastung vieler Dörfer im ganzen Kanton!

Masslose Anspruchshaltung Sollten also insgesamt 68 Mio. Franken an die Strassenbaufirmen verschwendet werden? Gerade in Obfelden ist eine aktive Gruppe am Werk, die eine masslose Anspruchshaltung an den Tag legt.

Würde in allen Dörfern das Stichwort «sicherer Schulweg» derart hochgespielt, müssten wir Stimmberechtigten alle vier Monate über solche überrissenen Vorlagen abstimmen.

Lösungen kostengünstiger machbar Freilich, auch in Obfelden und in Ottenbach sind Lösungen nötig und machbar, aber sicher nicht für 68 Millionen Franken. Das ist reine Verschwendung. Wir benötigen das Geld für die Bildung, also die Dorfschulen und nicht für den Dorfverkehr, um die Schüler weiterhin tagtäglich ungehindert zum Schulhaus zu karren. Gerade in Obfelden ist dieses Geldverlangen deplatziert. Die Mehrheit bewilligte vor einigen Wochen ein relativ grosses Einkaufszentrum, das wiederum Mehrverkehr anlocken wird. Was wollen die Quengelnden wirklich? Alles, und zwar sofort? Stimmen wir einfach am 23. September nein, dann kehrt wieder Ruhe ein. Hans Roggwiler, Zwillikon

Weniger Verkehr und Unfälle sowie bessere Luft im Dorf Verkehrszunahmen in Obfelden und Ottenbach, «Anzeiger» vom 14. August. Die Antwort des Regierungsrats auf die dringliche Anfrage zweier der Gegnerschaft angehöriger Kantonsräte bekräftigt die von der IG Sicherer Schulweg vertretenen Anliegen: Seit der Er-

öffnung der A4 im November 2009 hat der Verkehr in den betroffenen Dörfern Obfelden und Ottenbach stetig zugenommen. Am markantesten in Bickwil, wo über 70% Mehrverkehr gemessen wurde. Wichtiger als aktuelle Zahlen ist dabei der unbestrittene Trend des zunehmenden Verkehrsvolumens, der vorausschauendes, verant-

wortungsvolles Handeln für künftige Generationen erfordert. Dass die Unfälle in den Dörfern heute noch nicht markant zugenommen haben, ist das erfreuliche Resultat zahlreicher Massnahmen im Bereich der Verkehrssicherheit der vergangenen Jahre. Es wäre aber fatal, sich basierend darauf in falscher Sicherheit zu wiegen. Aus

langfristiger Sicht werden die Unfallzahlen mit zunehmendem Verkehrsvolumen steigen. Auch deshalb ist heute handeln angezeigt, bevor es zu schweren Unfällen kommt. Ein weiteres, wichtiges Argument zum Schluss: Mit dem Zubringer dürfen sich die Einwohner der betroffenen Dörfer über bessere Luft in den Wohngebie-

ten freuen. Erfreulich zudem, dass durch den verflüssigten Verkehr die spezifischen Schadstoffmengen reduziert werden können. Überzeugende Argumente, um am 23. September den Stimmzettel mit einem klaren Ja zum A4-Zubringer in die Urne zu werfen. Walter Herrmann, IG Sicherer Schulweg

Diese Denkweise erfordert Kontrollen

Ich halte mich an die signalisierten Höchstgeschwindigkeiten...

Fallen der Polizei, Leserbrief im «Anzeiger» vom 14. August.

Fallen der Polizei, Leserbrief im «Anzeiger» vom 14. August.

Lieber Herr Howoldt, kennen Sie überhaupt die Jonenstrasse in Ottenbach? Sind Sie vielleicht einer der rücksichtslosen und arroganten Raser, der glaubt, Gesetze gelten nur für andere? Sie meinen also, auf langen Geraden: Vollgas? Autobahnausfahrten mitten im Industriegebiet, wo es weder Aus- noch Einfahrten für Lastwagen oder Gehwege für Fussgänger gibt: Vollgas? Sie denken, wenn nach Ihrer Ansicht die Situation es ausser-

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orts erlaubt: Vollgas? Sie liegen beziehungsweise Sie fahren falsch, lieber Herr Howoldt. Eben genau diese Denkweise erfordert Geschwindigkeitskontrollen! Opfern Sie doch einmal ein Wochenende und volontieren Sie bei der Ambulanz. Ich bin fast sicher, Sie würden ihre Einstellung ändern. Lieber Herr Howoldt, Sie können «huffen and puffen» (pusten und schnauben), aber bitte, beleidigen Sie nicht die Polizei. Unsere Gesetzeshüter haben es heutzutage schwer genug! Brigitte Caldwell, Ottenbach

Sehr geehrter Herr Howoldt: Auch mir ist die Wegelagerei unserer Polizei schon länger ein Dorn im Auge. Aber was kann ich als Einzelner dagegen tun? Ich habe ein Rezept gefunden! Seit Jahren verweigere ich dem Staat die Bezahlung von Bussgeldern. Wie ich das mache? Ganz einfach: Ich halte mich an die signalisierten Höchstgeschwindigkeiten, trage die Sicherheitsgurten, füttere jeweils die Parkuhren und bei Orange bremse ich,

statt Gas zu geben. Ich wünschte mir, der ACS käme zusammen mit TCS, AutoAllianz und der SVP endlich auch auf dieses simple Rezept. Ich warte auf eine gemeinsame Aktion dieser Organisationen für das Jahr 2013: «Fertig mit der Wegelagerei – keine Bussgelder dem Staat!»

Ein Gaudi, wenn in Kassen plötzlich Löcher klaffen Damit verbunden natürlich der Aufruf an alle Verkehrsteilnehmer, sich 2013 entsprechend der Strassenverkehrs-

ordnung zu verhalten und so dem Staat die bereits budgetierten Busseneinnahmen zu streichen. Hei, das wäre ein Gaudi, wenn in den Gemeindeund Staatskassen plötzlich Riesenlöcher klaffen, weil die Einnahmen der Wegelagerei fehlen! Ich befürchte aber, die Aktion findet nicht statt... Aber sind wenigstens Sie dabei? Machen wir ab sofort gemeinsame Sache und schlagen der Polizei ein Schnippchen? Es würde mich freuen. Werner Oertle, Stallikon


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