Weiss Medien AG I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I Telefax 058 200 5701 I www.weissmedien.ch I Auflage 26 352 I AZ 8910 Affoltern a. A.
aus dem bezirk affoltern I Nr. 099 I 173. Jahrgang I Freitag, 20. Dezember 2019
Massiv zu schnell
Fahrplanwechsel
Bezirksgericht Affoltern: 13 Monate auf Bewährung für 36-jährigen Porsche-Raser. > Seite 3
Auch im Knonauer Amt gab es seit Sonntag im öV verschiedene Anpassungen. > Seite 5
Häuser und ihre Geschichte
20 Jahre nach «Lothar»
Der Geschichte und den Geschichten von Häusern ist das Neujahrsblatt 2020 der Gemeinnützigen Gesellschaft des Bezirks Affoltern gewidmet. Seien es das «Ämtlerhaus», stattliche Wohnhäuser von renommierten Besitzern, die «Hütten» von Sennereigenossenschaften, malerische Speicher oder auch kleine Bahnwärterhäuschen – sie alle haben ihren interessanten Werdegang, dem sich das Neujahrsblatt in Wort und Bild widmet. Am traditionellen Neujahrs-Apéro am 2. Januar 2020 wird das neue Heft präsentiert. ................................................... > Bericht auf Seite 5
Neue Kläranlage An der Abwasserreinigungsanlage (ARA) Zwillikon sind, neben Affoltern, die Gemeinden Aeugst, Hedingen, Rifferswil und der Weiler Grossholz (Mettmenstetten) angeschlossen. Zusammen mit Obfelden und den Aargauer Gemeinden aus dem Abwasserverband Reuss-Schachen wurde während fünf Jahren die Möglichkeit einer Gross-Kläranlage und deren Auswirkungen geprüft. Doch der Gemeinderat Obfelden lehnt eine solche GrossKläranlage in Obfelden ab. Nun müssen die übrigen beteiligten Gemeinden neue Lösungen suchen. Ein Neubau ist nötig. ................................................... > Bericht auf Seite 7
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Stabiler Steuerfuss Der Gemeinderat Obfelden hat grundsätzliche finanzpolitische Ziele festgelegt. > Seite 7
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«Demenzfreundlich» Der Gemeinderat Bonstetten beteiligt sich am bezirksweiten Projekt. > Seite 11
Ämtler Wälder sind heute artenreicher und sturmresistenter Vor 20 Jahren, am 26. Dezember 1999, fällte Orkan «Lothar» innert Stunden 10 Millionen Bäume in der Schweiz. Auch im Bezirk Affoltern wütete er auf verheerende Weise. Heute sind die Wunden verheilt, die Wälder weisen eine grössere Artenvielfalt auf und sind sturmresistenter. ................................................... von stefan schneiter Wer den Tag vor zwanzig Jahren miterlebt hat, mag sich wohl noch gut zurückerinnern. Am Morgen des 26. Dezember 1999 fegte der Orkan «Lothar» mit einer bisher unbekannten Wucht übers Land. In der Schweiz starben 14 Menschen, unzählige Gebäude wurden beschädigt. Immens waren die Schäden in den Wäldern. 10 Millionen Bäume wurden gefällt, die Eidgenössische Forschungsanstalt WSL in Birmensdorf beziffert den finanziellen Schaden am Wald auf über eine Milliarde Franken. Im Knonauer Amt lagen 95 000 m³ Sturmholz darnieder. «Der Bezirk Affoltern war vom Sturm Lothar stark betroffen», sagt Kreisforstmeister Jürg Altwegg. Grund dafür ist, dass viel Waldfläche in der Region windexponierten Stellen ausgesetzt ist. Zudem war es am Sturmtag ziem-
lich warm, die Waldböden waren nicht gefroren und Regen hatte die Böden aufgeweicht, sodass insgesamt mehr Bäume mitsamt ihren Wurzeln umgeworfen statt gebrochen wurden.
Lehren gezogen Mittlerweile sind die gröbsten Schäden längst behoben. Und man hat die Lehren gezogen. So wurden die grossen vom Sturm herausgeschlagenen Freiflächen mit standortgerechten Baumarten wiederaufgeforstet. Die Fichtenbestände wurden reduziert, dafür mehr Laubbäume gesetzt, wie etwa Eichen, Kirschbaum oder Spitzahorn. «Der Wald ist heute vielfältiger», sagt Flurin Farrér, Förster des Reviers Knonauer Amt Süd. «Mit mehr Baumarten kann man das Risiko bei Stürmen, aber auch bei Trockenheit oder hohem Insektenbefall besser verteilen.» Auch werden heute neue Bäume mit grösseren Abständen zueinander gesetzt, um so in den Zwischenräumen eine naturnahere Verjüngung zuzulassen. Und Waldränder werden gegenüber früher vermehrt aufgelichtet, was den Wald sturmresistenter macht. Eine Bilanz zu «Lothar» fällt zweischneidig aus. «Finanziell ist ein Sturm wie Lothar für die Waldbesitzer eine Katastrophe», sagt Jürg Altwegg. Es sei
jedoch erstaunlich, wie rasch sich die Natur regneriere und wieder Wald entstehe. Hinsichtlich Biodiversität hätten die grossen Freiflächen zu einem grösseren Artenreichtum gefunden. Die Jungbaumbestände erfordern aber auch mehr Pflege, damit sie sich gegen andere konkurrenzstarke Baumarten durchzusetzen vermögen.
Mit Klimawandel Schritt halten Mit dem Klimawandel werden Extremereignisse künftig vermehrt auftreten. «Die nach den Stürmen Vivian 1990 und Lothar gesammelten Erkenntnisse aus Forstpraxis und Forschung helfen, die natürliche Walddynamik besser zu verstehen und Störungen als Chance zur raschen Anpassung zu erkennen», meint dazu Waldökologe Thomas Wohlgemuth vom WSL. Wenn das Klima deutlich wärmer und trockener werde, sei damit zu rechnen, dass vermehrt Bäume auf grösseren Flächen absterben, sei es wegen Sturm, Trockenheit, Insektenbefall oder auch Waldbrand. Die Wälder dürften danach ihre Artenzusammensetzung langsam verändern. «Ob sie mit dem rasanten Tempo des Klimawandels Schritt halten können, ist allerdings fraglich», so Wohlgemuth. ................................................... > Bericht auf Seite 13
Neues Ausbildungsgebäude der Kantonspolizei
Auch Ämtler Kantons- und Stadtpolizisten werden im Reppischtal geschult Ein zweckmässiger und auf die Ausbildungsbedürfnisse der Polizei zugeschnittener Bau steht sowohl den kantonalen, als auch den kommunalen Polizeistellen zur Verfügung. Der nach knapp 10 Monaten entstandene und rund 1,5 Millionen teure Bau wurde letzten Montag auf dem Waffenplatzgelände der Kaserne Birmensdorf von Regierungsrat Mario Fehr eingeweiht. Zu den Gästen sprachen der Kommandant der Kapo, Thomas Würgler, Architekt Christian Gautschi sowie Daniel Baumann, Abteilungsleiter in der Baudirektion.
Kurzer Weg für Ämtler Polizisten Natürlich profitieren auch die Polizeistellen im Säuliamt von der neuen Ausbildungsstätte, in der sämtliche Polizeikorps des Kantons ausgebildet werden. Martin Ott, Kommandant der Stadtpolizei Affoltern ist sehr erfreut, dass auch seine Truppe Gelegenheit bekommt, dieses Ausbildungsgebäude zu nutzen. Die kostengünstige Schulung seiner Polizistinnen und Polizisten nennt er einen wertvollen Beitrag zur Bewältigung der anspruchsvollen Tätigkeit.
An der Einweihungsfeier des neuen Kapo-Ausbildungsgebäudes wird demonstriert, wie ein renitenter Verbrecher verhaftet wird. (Bild Martin Mullis) Eine zentrale Dienststelle organisiert die Ausbildung des gesamten Kapo-Korps. Trotzdem ist Adrian Peterhans, Bezirkschef der Kapo Affoltern,
sehr froh, dass die Schulungen im Reppischtal nicht nur einen kürzeren Weg bedeuten, sondern auch die verschiedenen Lehrgänge wie Instrukti-
on, Intervention und praktisches Verhalten am selben Ort stattfinden. (mm) ................................................... > Bericht auf Seite 3
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Umwelt und Wirtschaft Nicole Beck hat das Präsidium der Bezirks-glp von Hans Wiesner übernommen. > Seite 13
Vortritt für Schafe Da mussten sich die Autofahrer minutenlang gedulden: Am vergangenen Dienstag sperrte die Polizei in Bonstetten einen Abschnitt der Zürcherstrasse zwischen Hedingen und Birmensdorf. Grund: 121 Schafe dislozierten. ................................................... > Bericht auf Seite 11
Nah an der Bibel Da seine Eltern Mitglieder der Pfingstgemeinde sind, ist Stefan Guntern mit der Gemeinschaft in Affoltern aufgewachsen. «Die Basis unserer Glaubensgemeinschaft ist die Bibel und nur die Bibel», sagt der 36-jährige Unternehmensberater. Der Fokus der Pfingstgemeinde liege auf der Lehre des Heiligen Geistes. Dieser rede zu den Gläubigen, helfe und tröste, und bringe das Evangelium direkt in ihren Alltag. ................................................... > Bericht auf Seite 12
Legoroboter an der Sek Mättmi «Lego Mindstorms» an der Sekundarschule Mettmenstetten – Schülerinnen und Schüler vom Informatikunterricht bei Lehrerin Eliane Lichtensteiger erlebten einen spannenden Tag, an dem sie das Programmieren von kleinen Legorobotern lernten. Zwei Schülerinen berichten, was sie dabei alles erlebt haben. ................................................... > Bericht auf Seite 17 anzeigen