Bezirk Affoltern
Dienstag, 11. Dezember 2012
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Und sie flogen und flogen ...
Wintereinzug im Säuliamt Die Schneemassen bringen die Regiebetriebe ans Limit, machen aber auch viel Freude
Ballonflugwettbewerb am Wettswiler Jubiläums-Herbschtmäärt. Am 30. September 2012 hat in Wettswil am Albis der 20. JubiläumsHerbschtmäärt stattgefunden (der «Anzeiger» hat darüber berichtet). Beim tollen Angebot kamen natürlich auch die Kinder nicht zu kurz. So liessen dann mehrheitlich die jüngeren Besucher einen Ballon starten und schauten diesem hoffnungsvoll hinterher, bis er dann am Horizont verschwand. Die Frist zur Retournierung der Karten ist inzwischen abgeschlossen und so konnten auch die Gewinner ermittelt werden.
Erstaunliche Distanzen
Still und starr liegt die Senke zwischen Ettenberg, Dachenmas und Islisberg im Hintergrund. Im Vordergrund die pure Freude am Gleiten durch den Schnee. (Bilder Martin Platter)
Schneeschaufeln ist derzeit der Volkssport Nummer 1 im Säuliamt. Die weisse Pracht freut nicht nur die Kinder. Die tief verschneite Landschaft lädt zu besinnlichen Spaziergängen und Wintersport aller Art. ................................................... von martin platter «Seit vier Uhr morgens sind wir am Schneeräumen», erklärte Beat Trachsler, als er am Samstagnachmittag um Viertel nach eins endlich nach Hause kam. «Kaum hatten wir unsere Arbeit aufgenommen, wurde auch noch ein Hydrant umgefahren. Wasseralarm! Unter meterhohen Schneemaden den Schieber suchen, damit das Wasser abgestellt werden konnte», rekapitulierte der Angestellte der Regiebetriebe Wettswil, gezeichnet von dicken Augenringen. Er werde sich nun ein wenig schlafen legen. Derweil sich immer mehr Leute bei der Hüslimatt, etwas unterhalb des Mühlebergs, einfinden. Es ist der südliche Sammelplatz der Langlaufloipe im Feldenmas, die bis zum Schützen-
haus Bonstetten führt, wo sich der nördliche Sammelplatz befindet. 7,5 coupierte Kilometer misst eine Runde. Für deren Unterhalt hat sich im Winter 1984/85 die Interessengemeinschaft «Pro LL Feldenmas» gebildet. Kein Verein und auch keine Organisation mit kommerziellem Hintergrund. Sondern ein Quartett Sportverrückter, das sich aus eigenem Spass und An-
trieb ehrenamtlich für die Schaffung und den Unterhalt des regionalen Sportangebotes in schneereichen Wintern einsetzt. Verändert hat sich einzig, dass die Exponenten inzwischen im Ruhestand sind und mehr Zeit für ihr Projekt aufwenden. Und, dass die Anrainergemeinden im Zuge von Sparmassnahmen ihre Zuschüsse gestrichen haben. Der Loipenunterhalt wird ausschliesslich von den Nutzern finanziert.
Langlaufloipen im Feldenmas und auf dem Mittelalbis
Seit bald 30 Jahren kümmert sich Hansruedi «Güx» Wettstein mit weiteren Ehrenamtlichen um den Zustand der Langlauf-Loipe im Feldenmas.
Die treibenden Kräfte im Hintergrund sind heute noch Hansruedi «Güx» Wettstein, Werner Ruprecht und Peter Schneider. Während sich Wettstein zusammen mit weiteren Ehrenamtlichen vor allem um den Pistenunterhalt kümmert, holt Ruprecht im Vorfeld die Einwilligung der Grundbesitzer ein. Nach abgeschlossener Saison wird zum Dank an die Landbesitzer und die Freiwilligen traditionell zum «Loipenschmaus» ins Restaurant Krone in Hedingen geladen. «Die Schneeverwehungen waren stellenweise so hoch, dass ich mit der
Loipenmaschine fast nicht durchgekommen bin», freut sich Wettstein. Nun ist er mit einer Schaufel unterwegs, um eine apere Stelle in der Loipe auszubessern, die eine Spur für klassischen und Skating-Stil anbietet. «Schade dass Hugos Lamabeizli auf der Hüslimatt schliessen musste. Nun müssen wir wohl selber eine Teestube einrichten», bedauert Wettstein das Wiehern des Amtsschimmels. Derweil Bruno Heinzer auf dem Mittelalbis bereits selber eifrig am Laufen ist. Der Schweizer Langlaufmeister von 1978 über 15 Kilometer – damals noch im klassischen Stil – unterhält auf seinem Land ebenfalls eine zwei Kilometer lange Loipe. Vor der IG LL Feldenmas konnte er eine Walze übernehmen. Damit kommen auch die Skater voll auf ihre Rechnung. Da wie dort ein grandioses Erlebnis. Zu hören ist einzig das Gleiten des Skis. Die dicke Schneekulisse schluckt alle Nebengeräusche. Besonders beeindruckend ist das oberhalb Bonstettens. Still und starr liegt die Senke zwischen Ettenberg, Dachenmas und Islisberg da. Fast so, als ob die pulsierenden Verkehrsströme zu einem besinnlichen Rhythmus gefunden hätten.
Es war wirklich erstaunlich, welche Distanz die Ballone zurückgelegt haben. So erhielt das OK die grösste Anzahl Karten aus dem Kanton Aargau. Die drei Gewinner dieses Ballonwettbewerbs sind Cedric Berger, Wettswil (20er-Goldvreneli der Clientis Sparcassa 1816 in Wettswil); Salome Oechslin, Bonstetten (Barbetrag von 60 Franken) sowie Pascale Zimmermann aus Mettmenstetten (Barbetrag von 40 Franken).
29. September und 1. Dezember 2013 Ein grosses Dankeschön gebührt allen Teilnehmenden und den Personen, welche die Talons gefunden und an das OK retourniert haben. Diese erhielten einen Dankesbrief als Einladung zum 21. Wettswiler Herbschtmäärt vom Sonntag, 29. September 2013, oder den 15. Wettswiler Adventsmäärt vom Sonntag, 1. Dezember 2013 mit einem Gutschein für eine Wurst. Ein spezieller Dank gehört jedoch den Sponsoren AXA Winterthur Versicherungen von Wettswil sowie der Clientis Sparcassa 1816 in Wettswil Das Organisationskomitte Wettswiler Herbschtmäärt dankt allen Beteiligten. Es wird auch in Zukunft bemüht sein, für die jüngsten Besucher ein attraktives Programm zusammenzustellen! Und es wünscht allen Lesern eine besinnliche Adventszeit und viele von Menschlichkeit geprägte Momente! OK Wettswiler Herbscht- und Adventsmäärt: Remo Buob, OK-Präsident
forum der parteien
Präsidentenwechsel in der SP des Bezirks Affoltern Roger Schmutz löst Moritz Spillmann ab – Franziska Sykora ist Vizepräsidentin In der SP des Bezirks Affoltern kommt es zu einem Stabwechsel: Roger Schmutz aus Wettswil übernimmt das Präsidium von Moritz Spillmann. Mit Franziska Sykora verfügt die Bezirkspartei neu auch über eine Vizepräsidentin. Moritz Spillmann wird in jeder Beziehung als Präsident der Einheit in die Geschichte der Sozialdemokratischen Partei des Amts eingehen. Er war massgeblich an der Fusion der Ortsparteien und der Gründung der neuen bezirksweiten Sektion im September 2009 beteiligt und leitete das neue Gremium mit viel Einsatz und Umsicht. Keine einfache Aufgabe, wenn man bedenkt wie heikel die Zusammenführung verschiedener Betriebskulturen sein kann. Der scheidende Präsident war dafür allerdings eine Idealbesetzung: Mit seiner sympathischen Art versteht er es, auch heikle Debatten in eine sachliche Bahn zu
lenken. Dabei scheut er sich durchaus nicht, überraschende Positionen zu vertreten. Solange die Werte der Partei gewahrt sind, liegt für ihn auch einmal die Nomination einer SVPRichterin drin oder ein Autobahnzubringer. Auch anderen sind Spillmanns Qualitäten nicht verborgen geblieben. Nach seiner glänzenden Wahl in den Kantonsrat im Frühling 2011 wählten ihn die Delegierten der SP diesen Herbst zum Vizepräsidenten der Kantonalpartei. Als Präsidenten der Sozialdemokratischen Partei des Bezirks erkoren deren Mitglieder neu Roger Schmutz aus Wettswil. Der Kommunikationsfachmann ist in der Jugendarbeit gross geworden und leitete unter anderem zwischen 1998 und 2002 den Jugendtreff «Graffiti» in Stallikon. In der SP machte er sich einen Namen durch die Gestaltung der Website der vereinigten Sektion (www.spaffoltern.ch) und durch seine Tätigkeit in der Strategiegruppe, die sich mit der Themenwahl der Partei und deren Auftritt in
der Öffentlichkeit befasst. Inhaltlich ist ihm eine nachhaltige Entwicklung in Gesellschaft und Wirtschaft wichtig. Konkret setzt er sich etwa für die Verbesserung der familienergänzenden Kinderbetreuung ein, für mehr Lohngerechtigkeit, für eine umweltfreundliche Energiepolitik oder für die Reform des Kapitalmarkts, insbesondere des Bankensystems. Ausser einem neuen Präsidenten wählten die SP-Mitglieder auch erstmals eine Vizepräsidentin: Franziska Sykora kennt die Partei und ihre Mechanismen wie kaum jemand. Natürlich stellt ihre Wahl auch eine Anerkennung für ihre grosse Arbeit als Aktuarin dar. Natürlich soll die neue Vizepräsidentin auch den Know-howTransfer sicherstellen. Vor allem aber ist die frühere Mettmenstetter Gemeinderätin mit ihrer Kreativität und Tatkraft eine Garantin für den Erfolg des neuen Führungsteams und damit der Partei. Roger Weber, SP Bezirk Affoltern
Moritz Spillmann.
Roger Schmutz. (Bilder zvg.)