CH Regionalmedien AG I Anzeiger aus dem Bezirk Affoltern I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I www.affolteranzeiger.ch I Auflage 27 313 I AZ 8910 Affoltern a. A. I Post CH AG
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AUS DEM BEZIRK AFFOLTERN I Nr. 96 I 177. Jahrgang I Freitag, 15. Dezember 2023
Auf Schritt und Tritt
Misserfolg als Chance
In der Gemeinde Bonstetten wird das Areal der Primarschule ab 1. Januar 2024 neu von sieben Videokameras überwacht. Seite 3
Scheitern biete auch die Möglichkeit zum persönlichen Wachstum, sagt Psychotherapeutin Sandra Herrmann im Interview. Seite 8
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Postautolinie fuhr ab dem Jahr 1920 durch die Region Knonauer Amt. Seite 12
Portemonnaie überstimmt Vernunft
«Dieses Jahr peilen wir 10 500 Franken an.»
Die Gemeindeversammlung in Mettmenstetten lehnte eine Steuererhöhung ab Dominik Stierli «Es ist nie der richtige Zeitpunkt», sagte Finanzvorsteher Fabio Oetterli an der Mettmenstetter Gemeindeversammlung zur geplanten Steuererhöhung. Die Diskussion zur geplanten Erhöhung von 78 auf 82 Prozent war da schon eine gute halbe Stunde im Gange. Die 301 Stimmberechtigten in der vollen Turnhalle tauschten sich rege aus. Oetterli sagte zur Steuererhöhung: «Notwendig nein, aber vernünftig für alles was ansteht.»
Kaum Spielraum wegen Wachstum Beim zuvor präsentierten Budget, welches von der Versammlung mehrheitlich angenommen wurde, erklärte der Finanzvorsteher, dass gut zwei Drittel des Aufwands in die Bildung und die soziale Sicherheit gingen. In diesen Bereichen habe man keinen grossen Spielraum. Dieser werde vor allem durch das Wachstum der Gemeinde getrieben. Später fügte er zu den Zahlen an, dass dies der Preis sei, den man als attraktive Gemeinde bezahle. Der budgetierte Gesamtaufwand für Mettmenstetten beträgt im nächsten Jahr 31,96 Millionen Franken. Dem gegenüber stehen Erträge über 17,7 Millionen Franken und erwartete Steuererträge von 13,6 Millionen Franken. Bei einem auf 82 Prozent erhöhten Steuerfuss wäre somit ein Aufwandüberschuss von 585 600 Franken erwartet. Bezüg-
lich kommenden Investitionen führte Oetterli aus, dass im Idealfall nach einem Projekt wie dem Mett eine Ruhephase folge. Mit dem Generationenbau hat Mettmenstetten die Primarschulanlagen inklusive Neubau der Doppelturnhalle mit Tagesstrukturen und Energiezentrale erweitert, den Neubau des Schulhauses Gramatt 2 erstellt und den Umbau der alten Sennerei durchgeführt. Nach diesem 32-Millionen-Franken-Projekt steht in den nächsten Jahren eine lange Liste an weiteren Investitionen für die Gemeinde an. Alleine 2024 sind die grössten Positionen der Modulbau Kindergarten Dorf (1,85 Mio. Franken), das Schulprovisorium (1 Mio. Franken), die Sanierung der Knonauerstrasse, der Bolletstrasse und der Strasse im Gjuch (1,6 Mio. Franken).
Kein Gratis-Geld mehr Fabio Oetterli sagte, dass Mettmenstetten in den kommenden Jahren Geld aufnehmen müsse. Dies sei früher kein Problem gewesen, aber aktuell sind die Zeiten von Null- oder sogar Negativzinsen vorbei. So werden die zuletzt aufgenommenen fünf Millionen Franken zu 1,9 Prozent verzinst, was gut 95 000 pro Jahr ausmache. «Dies wird nur noch zunehmen», meinte er dazu. Vor Eröffnung der Fragerunde zeigte Fabio Oetterli einen Vergleich aller Steuerfüsse im Bezirk. Da liege Mettmenstetten im Moment auf einem
Podestplatz und würde durch die Erhöhung nur wenige Ränge verlieren. Die Versammlung genehmigte das Budget mit 206 Ja-Stimmen mehrheitlich. Die Gegenstimmen wurden nicht ausgezählt. Danach folgte die eingangs erwähnte Diskussion um den Steuerfuss. Das angenommene Budget rechnete mit
78
Prozent bleibt der Steuerfuss in Mettmenstetten
dem erhöhten Steuersatz. Sollte die Erhöhung nun aber abgelehnt werden, hätte dies keine Auswirkung auf das Budget, ausser dass der Aufwandüberschuss steigen würde. Christoph Niederer, Vizepräsident der SVP Mettmenstetten, wehrte sich. In den letzten Jahren habe Mettmenstetten über 10 Millionen Gewinn erwirtschaftet. Ein börsenkotiertes Unternehmen wäre mit so einem Ergebnis sehr gut unterwegs. «Es langed jetzt», sagte er mit der Meinung, dass man in den letzten Jahren sogar zu viel Steuern bezahlt habe. SVP-Ortspräsident Louis Hafner führte in seinem Statement aus, dass es keine Notwendigkeit für die Erhöhung gebe. Die kantonalen Finanzvorschriften seien auch mit dem höheren Verlust noch eingehalten. Daneben sei die Er-
höhung zu diesem Zeitpunkt, an dem sonst schon alles teurer werde, auch nicht fair. Dem konterte der ehemalige Hedinger Gemeindepräsident Ernst Jud, zukünftig seien weitere Schulbauten notwendig, alte müssten noch amortisiert werden. Er zweifle, dass man ohne Erhöhung auskomme und präsentierte dazu eine «Milchbüchlein-Rechnung». Die vier Prozent würden für den Einzelnen nicht viel ausmachen.
Aller guten Dinge sind drei Gemeinderat Fabio Oetterli fügte an, dass mit kleinen Steuersenkungen in den letzten Jahren bei Sekundarschule und dem Kanton der jetzige Aufschlag eigentlich nur ein Prozent betrage. Abschliessend erklärte er mit dem englischen Ausdruck «hit the wall», dass man ohne Erhöhung mit den Finanzen irgendwann an die Wand fahren werde. Während der Auszählung der Stimmen herrschte eine spürbare Anspannung im Saal. Von blossem Auge war die Entscheidung nicht zu erahnen, ausgezählt wurde die Erhöhung aber mit 175 Nein- zu 118 Ja-Stimmen abgelehnt. Fabio Oetterli bedankte sich danach für immerhin die Annahme des Budgets und sorgte mit der Aussage zur Steuererhöhung für ein Schmunzeln: «Diese wurde jetzt zwei Mal abgelehnt, aller guten Dinge sind aber drei.»
Niki Greco, Administrator von «Pinnwand Säuliamt». (Bild zvg)
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Unerwartetes aus dem Gefängnis Weihnächtliche Artikel sind zurzeit in allen Läden, an Ständen oder online zu bekommen. Eher unerwartet werden solche Artikel auch im Gefängnis Affoltern produziert. So waren bei einem Rundgang des «Anzeigers» zahlreiche schöne Adventsgestecke, kunstvoll gestaltete Weihnachtskarten und feierliche Deko-Artikel zu entdecken. Diese werden im Arbeitsbetrieb des Gefängnisses von den Inhaftierten während der fünf täglichen Arbeitsstunden erstellt. Auch Aufträge wie Bestückungs-, Montage- und Verpackungsarbeiten werden ausgeführt. Diese sind aber gemäss Leiter Roland Jäggli immer schwieriger in passender Form zu bekommen. (dst)
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Für einmal blieb er knapp verschont
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