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Forum

Dienstag, 9. Dezember 2014

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«Integrale Politik» nimmt erstmals an den Kantonsratswahlen teil Vier Kandidierende – Partei am ehesten mit den Grünen zu vergleichen Die recht junge und noch wenig bekannte Partei und Bewegung «Integrale Politik» stellt für die Kantonsratswahlen im Bezirk Affoltern vier Kandidaten auf. Die Nominationswahlen fanden bereits Ende September statt. Wer ist diese Partei? Was will sie? Worin unterscheidet sie sich von anderen Parteien? Der Verein «Integrale Politik» wurde nach dreijähriger Vorbereitungsphase am 17. November 2007 gegründet. Erster Präsident war der Agrarökonom Gil Ducommun. Am 7. Mai 2011 wurde der Verein in die Partei und Bewegung «Integrale Politik Schweiz» überführt. Es ist schon mutig, in der heutigen Zeit eine neue Partei zu gründen. Man muss fest daran glauben, dass man im politischen Prozess zählbare Veränderungen erzielen kann. Im Kanton Zürich gab es schon seit rund fünf Jahren eine lose Bewegung, aber im März 2014 wurde erst ein offizieller Verein gegründet (vgl. «Anzeiger» vom 1. April 2014).

Was ist integrale Politik? Ursprünglich vom Philosophen Jean Gebser geprägt und vor allem von Ken Wilber weiter entwickelt, hat der Begriff «integral» heute viele Facetten. Die Integrale Politik gründet auf einem ganzheitlichen Menschenbild und strebt das Wohl aller an. Sie anerkennt Spiritualität als Teil des Alltags und entwickelt Positionen aus der In-

telligenz des Herzens. Integrales Bewusstsein verlässt das mentale «Entweder-oder-Denken» zugunsten des integrierenden «Sowohl-als-auch-Denkens». Vor allem will sie lösungsorientiert sein. Sie fördert eine Wirtschaftsordnung, welche dem Gemeinwohl verpflichtet ist (Gemeinwohl-Ökonomie). Mit den Grundsätzen integraler Politik kann im Prinzip jeder vernünftige, vor allem mitfühlende Mensch einverstanden sein. Vor allem möchte die Integrale Politik die Interessens- und Lobby-Politik überwinden zugunsten einer Ausrichtung auf das Wohl aller Menschen und aller Lebewesen. Wird diese neue Partei die Politlandschaft bereichern, etwas verändern? Wir werden es sehen. Wo könnte man die Integrale Politik im komplexen Spiel der Politik positionieren? Am ehesten könnte man sie vielleicht mit den Grünen vergleichen. Als Spitzenkandidat kandidiert Stefan Kessler aus Affoltern (erster Listenplatz). Er lebt seit 1988 im Knonauer Amt. Er hat drei erwachsene Kinder und ist als selbstständiger Immobilienberater, Dozent und Publizist tätig. Er setzt sich vor allem für KMU, die regionalen, nachhaltigen Wirtschaftskreisläufe sowie die Gemeinwohl-Ökonomie ein. Er engagiert sich auch für eine verantwortungsvolle Wohnungspolitik und nachhaltige Raumplanung und Siedlungspolitik. Er ist seit über 20 Jahren Mitglied der paritätischen Schlichtungsbehörde. Zwischen 1998 und 2004 war er Mitglied der Bau- und

Drei der vier Kandidierenden, von links: Stefan Kessler, Erika Maag und Werner Binder. (Bild zvg.) Planungskommission der Gemeinde Wettswil. Zudem ist er Initiant und Präsident des Vereins Integrale Architektur und Lebensraumentwicklung sowie der Genossenschaft Emmas Laden. Weiter kandidiert die aus Aeugst stammende Erika Maag Goudiaby, wohnhaft in Winterthur. Von Beruf ist sie med. techn. Assistentin sowie Psychotherapeutin. Ihr grosses Interesse liegt an der Integrations- und Migrationspolitik. Nur eine offene Migrationspolitik in Verbindung mit einer Inte-

grationspolitik ist eine menschliche Politik. Sie hat mit ihrem Mann in Süd-Senegal eine kleine Lodge gebaut, die sie jetzt auch betreiben, um so in der einheimischen Bevölkerung Arbeitsplätze zu schaffen. Der dritte Kandidat ist der Arzt Dr. med. Philipp Katumba aus Wettswil bzw. bald Aeugst. Er engagiert sich für eine integrale Gesundheitspolitik. Ein besonderes Anliegen ist ihm die Komplementärmedizin sowie die Prävention. Ein Dorn im Auge ist ihm die Ökonomisierung des Gesundheitswesens

sowie das Lobbying der Krankenkassen und der Pharmaindustrie, welches die Gesundheitspolitik blockiert. Der vierte Kandidat ist der aus Zürich stammende Werner Binder, Sozialpädagoge und Psychotherapeut. Seine Interessengebiete sind soziale Fragen, die Gemeinwohl-Ökonomie sowie die Gesundheitspolitik. Sein besonders Engagement gilt der Entwicklungspolitik und einer humanen Flüchtlingspolitik. Weitere Informationen: www.integrale-politik.ch

Wasserträger für Brunnenvergifter am Spital

Vorstand der SVP Wettswil verjüngt

Das Spital Affoltern verdient eine bessere strategische Führung, Leserbrief im «Anzeiger» vom 2. Dezember.

Am Montag, 1. Dezember, fand die Generalversammlung der SVP Wettswil statt. Hauptthemen waren die Wahlen, der Voranschlag für 2015, die Geschäfte der Gemeindeversammlungen und das Jahresprogramm 2015. 2014 ist für die Ortspartei ein Vereins-Wahljahr (die Amtsdauer sämtlicher Organe der SVP Wettswil beträgt zwei Jahre). Fast alle Vereinsfunktionäre stellten sich für eine Wiederwahl zur Verfügung, nur für den Rücktritt von Jürg Comminot aus dem Vorstand musste Ersatz gewählt werden. Dieser wurde in Andreas M. Engeler gefunden. Er wohnt an der Eggstrasse in Wettswil. Er ist Mitglied der Geschäftsleitung der Relianz AG an der Stationsstrasse 43 in Bonstetten. Die Relianz AG ist ein Mittelstandsunternehmen im Handel und Vertrieb von Verpackungen. Andy hat sich bereits als «Wahlkampfmanager» für die Ortspartei engagiert – die SVP Wettswil ist glücklich, dass er sich nun auch für die Mitarbeit im Vorstand zur Verfügung gestellt hat. Für den Vorsitz hat sich wieder der bisherige Präsident, Bruno Dalcin, wählen lassen. Zudem gehören dem Vorstand weiterhin Angela Cavallo Dietrich, Charlotte Dalcin, Judith Eugster, Mike Burri und Kurt Wobmann an. Auch die bisherigen Revisoren Marc Bochsler und Martin Dietrich haben sich wieder wählen lassen. Marc Bochsler und Jürg Comminot werden aber auch künftig zu den Vorstandssitzungen eingeladen, sie sind die Leiter von zwei Arbeitsgruppen der SVP Wettswil. Die Arbeitsgruppe von Marc Bochsler befasst sich mit Finanzen, Jürg Comminots mit Dorfentwicklung/Siedlungspolitik.

Ein Brunnenvergifter versucht mit Verleumdung, böswilliger Verbreitung falscher Gerüchte die Position von Personen oder Institutionen bei einem Publikum zu skandalisieren, zu diffamieren, zu beleidigen und in der Öffentlichkeit in Misskredit zu bringen. Ja, das Handwerk des Brunnenvergifters versteht er ausgezeichnet; der Leserbriefschreiber im «Anzeiger», Internetberichterstatter auf der Homepage des Vereins «Pro Zweckverband Spital Affoltern», Herr Roggwiler aus Zwillikon. Nichts ist gut und recht rund um unser Bezirksspital. Mit Rundumschlägen schiesst er seit geraumer Zeit auf alle nur möglichen Personen im Umfeld des Spitals, um sie zu diffamieren, zu beleidigen und in der Öffentlichkeit in Misskredit zu bringen. Wahrlich, eine Meisterleistung. Auf den Leserbrief von H. Roggwiler vom letzten Dienstag hat mir ein unabhängiges Behördenmitglied Folgendes geschrieben, Zitat: «Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, wo die wahren Spaltpilze zu suchen sind, die dem Spital schaden, dann ist er mit dem Artikel von Hans Roggwiler geliefert. Er hat wieder einmal zu einem Rundumschlag ausgeholt und einfach jeden verunglimpft, der in seiner Funktion versucht, unter manchmal schwierigen Bedingungen das Beste für die Zukunft des Spitals zu tun. Es ist einfach hanebüchen, was dieser Mann von sich gibt. Was er im Zusammenhang mit der Rechnung und de-

ren Prüfung schreibt, ist schlicht und einfach verdreht und zudem völlig falsch. Wir beide wissen das. Traurig ist bloss, dass ein Teil der Leserschaft ihm noch Glauben schenkt. Ich weiss auch nicht, was diesen Mann dazu bewegen könnte, solche Störfeuer endlich einzustellen.» Ich weiss es tatsächlich auch nicht wie dem beizukommen wäre. Vermutlich, verlorene Liebesmühe. Ich glaube, je fieser seine Auftritte und Darstellungen sind, umso unglaubwürdiger muss er nach gesundem Menschenverstand für Aussenstehende wirken. Es täuscht aber nicht darüber hinweg, dass solche Angriffe auf unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Spital, die Delegierten der Gemeinden und die Betriebskommission, negativ auswirken. Patienten, Hausärzte und das ganze Umfeld werden verunsichert und dies schadet unserem Spital im täglichen Betrieb und auch dem guten Ruf. Möglicherweise ist das Taktik und Absicht, ich könnte es mir vorstellen. Persönlich kann ich die schon seit Langem andauernden Diffamierungen gut wegstecken. Ich weiss, was die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in unserem Spital im täglichen Betrieb leisten. Ich schätze die Bemühungen der Bezirksgemeinden und Delegierten, der Betriebskommissionsmitglieder, den Kontrollorganen und den Aufsichtsbehörden um unsern Spital. Ich kann die Arbeiten, die auf allen Stufen und Funktionen nach bestem Wissen und Gewissen erbracht werden, sehr gut einschätzen. Das bestärkt mich auch in meiner Arbeit als Präsident der Betriebskommission. Womit ich aber sehr viel Mühe habe ist, dass solche hasserfüllten und

auf Personen zielende Artikel und Inserate in unserem offiziellen Publikationsorgan überhaupt erscheinen. Sie werden durch die Redaktion des «Anzeigers» zum Teil sogar noch geschürt. Es darf doch nicht sein, dass solche Inserate und Artikel unzensiert übernommen werden. Auch wenn die Zeitungsmacher für den Inhalt von Leserbriefen und Inseraten nicht direkt verantwortlich sind und zu wenig Zeit für eigene Recherchen haben, ist die minimste Sorgfaltspflicht bei diffamierenden und ehrverletzenden Artikeln und Inseraten geboten. Solche Produkte haben schlichtweg keinen Platz in einem öffentlichen Publikationsorgan. Möglicherweise ist aber gerade diese Art von Journalismus gewollt und Programm. Möglichst schüren und provozieren, um sich selbstverwirklichen zu können. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass diese Art von Journalismus von einer Mehrzahl der Leserschaft des «Anzeigers» erwünscht ist. So dient der «Anzeiger» dem unsinnigen Tun eines Herrn Roggwiler als Wasserträger. Wasserträger für ein verwerfliches Verhalten. Ironie des Schicksals: Mitunter kommt – in der letzten Freitagausgabe – auch der «Anzeiger» direkt unter Druck des Herrn Roggwiler. Das ist bestimmt nur der Anfang von einer Kette an Eskapaden. Verstehen Sie mich richtig, ich hege keine Schadenfreude. Mein Anliegen ist schlicht und einfach nur Normalität und eine positivere Zeitung. Walter Ess, Präsident der Betriebskommission Spital Affoltern

Kassiererin, Judith Eugster stellte den durch den Vorstand für 2015 verabschiedeten Voranschlag vor. Das Budget ermöglicht es, dass das Geschäftsjahr 2015 ohne Veränderung der Jahresbeiträge sichergestellt werden kann. Die Versammlungsteilnehmer bewilligten den Voranschlag mit Applaus und Dank an die Finanzverwalterin. Auch im 2015 wird die SVP Wettswil wieder in Erscheinung treten und das Vereinsleben aktiv und intensiv pflegen: Sie will sich weiterhin für ein Projekt Betreutes Wohnen im Alter in Wettswil bemühen und erneut eine Diskussion zum Thema Zusammenlegung der Gemeinden (Politische Gemeinde und Primarschulgemeinde) in die Wege leiten. Zudem wird sie sich auch «gesellig» engagieren: Erneut wird eine Podiumsveranstaltung stattfinden. Die SVP wird wieder (mit einem eigenen Stand) am Herbstmäärt dabei sein, sie wird den 41. SVP-Wettswil-Jass (am 7. November 2015) im Gasthaus Hirschen durchführen. Und sie will wieder mit zwei Gruppen am Wettswiler Behörden-, Parteien- und Vereinsschiessen teilnehmen. SVP Wettswil


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