CH Regionalmedien AG I Anzeiger aus dem Bezirk Affoltern I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I www.affolteranzeiger.ch I Auflage 26 633 I AZ 8910 Affoltern a. A. I Post CH AG
Immunsystem stärken mit Bewegung, Ernährung und Entspannung
GESUNDHEITSZENTRUM GUT www.gut-tut-gut.ch AUS DEM BEZIRK AFFOLTERN I Nr. 93 I 174. Jahrgang I Freitag, 27. November 2020
Einbrecher unterwegs
Kriminelle auf Beutetour: zuletzt war insbesondere Obfelden Toussen betroffen. > Seite 3
«Swiss Ragtimers»
Serie «Bandleben»: Felix Fürer und Martin Jäger treten seit 1993 als Duo auf. > Seite 9
Volle Zustimmung
Die DV-Geschäfte des Sicherheitszweckverbands wurden auf dem Zirkularweg gutgeheissen. > Seite 11
Vogel des Jahres
BirdLife Schweiz hat den Steinkauz zu seinem Ökologie-Botschafter für 2021 gekürt. > Seite 12
«Wir brauchen mehr Säuliämtler in der Schweiz!» Premiere des Films über die Energieregion Knonauer Amt Um den globalen Klimawandel zu bremsen, braucht es kleinräumige Massnahmen: die Nutzung nachhaltiger lokaler Energien. Das zeigt der neue Film, den die Standortförderung gestern Abend im Kasinosaal Affoltern und online vorgestellt hat. von Bernhard Schneider Die Energieregion Knonauer Amt ist ein Pilotprojekt, das weltweit Nachahmung verdiene, meint Andrew Darrell, Mitglied des New Yorker Nachhaltigkeitsbeirats. Mit der Stiftung Pro Evolution hat er unter anderem ermöglicht, die NZZ Content Creation mit der Produktion des Films unter der Regie von Sabastian Günther zu beauftragen. Der WWF Schweiz hat regionale Projekte evaluiert und die Energieregion Knonauer Amt um Projektleiter Charles Höhn zur Unterstützung empfohlen. Der Film zeigt den Vorbildcharakter der Energieregion Knonauer Amt anhand von Beispielen: Im Energiesparhaus in Stallikon erleben Kinder Energie auf spielerische Weise. Diese Erfahrungen sollen künftig von allen Schulen genutzt werden können. Das Projekt eines Solarkraftwerks auf der A4 enthält ein riesiges Energiepotenzial. Die BiogasAnlage in Rickenbach besteht aus einer kompletten Kreislaufwirtschaft, die aus Biomasse Energie und Dünger herstellt.
«Zugpferd für die Energiewende» In seiner Grussbotschaft zur Filmpremiere bezeichnete Andrew Darrell das Knonauer Amt als ein «Zugpferd für die Energiewende». Daniel Heusser vom WWF Schweiz ergänzte: «Ich habe hier
Ein innovatives Paar aus Uerzlikon verlegt den Weihnachtsmarkt ins Internet. > Seite 13
Raiffeisen plant Zusammenschluss Die Raiffeisenbanken MerenschwandObfelden und am Lindenberg planen einen Zusammenschluss unter dem neuen Namen «Raiffeisenbank ReussLindenberg». Darüber haben sie ihre Mitglieder in zwei Orientierungsversammlungen informiert. «Ein Zusammenschluss steigert das Marktpotenzial sowie die Konkurrenzfähigkeit», teilen die Banken mit. Die neue Raiffeisenbank wird eine Bilanzsumme von rund 1,08 Milliarden Franken aufweisen und mehr als 6800 Mitglieder zählen. Die Fusion soll nicht auf Kosten der Kundennähe gehen, versichert Kilian Rosenberg, der als VR-Präsident vorgesehen ist: «Wir werden auch weiterhin lokal verankert sein.» (red.)
> Bericht auf Seite 15
Als Leader in die Winterpause
Einheimische Energie verarbeitet einheimische Produkte, im Bild vom Mülitag 2018: Die Säge wird ebenso wie die Mühle im Raum nebenan vom Wasserrad angetrieben. (Bild Bernhard Schneider) viel Mut und viele Visionen gesehen», und freute sich, dass alle 14 Gemeinden an der Standortförderung beteiligt sind, der Trägerin der hiesigen Energieregion. Im Film erläutert Regierungsrat Martin Neukom, dass aktuell jährlich nur 1 % der Gebäude saniert würden: «Wir müssen viel schneller werden, um bis 2050 kein CO2 mehr auszustossen.» Anhand eines Beispiels zeigt der Film, dass selbst Denkmalschutzobjekte energetisch saniert werden können, um regenerierbare Energien aus der Region zu nutzen. ETH-Professor Andreas Fischlin gehört der Leitung des Weltklimarats an. Im Film erklärt er, dass in früheren Jahrhunderten eine Abweichung um ein halbes Grad bereits eine Katastrophe bedeuten konnte: «Heute müssen wir mit
einer Erhöhung um vier Grad rechnen. Wir haben dieselbe CO2-Konzentration wie vor 3,5 Mio Jahren. Damals herrschte eine tropische Tier- und Pflanzenwelt.» In absehbarer Zeit werde im Schweizer Mittelland subtropischer Regenwald entstehen, denn die erhöhte Temperatur beschleunige den Wasserdurchlauf, was tropische Stürme entstehen lasse.
Einheimische Energien nutzen Am Beispiel der Aumüli zeigt der Film, wie mit Wasserenergie einheimische Rohstoffe verarbeitet wurden: Regionales Getreide wurde hier gemahlen, einheimisches Holz zersägt. Heute sind die Wälder im Ungleichgewicht, denn die
Bäume sind in einem kühleren Klima entstanden. Im Knonauer Amt wird der Situation überdurchschnittlich oft damit begegnet, dass mit Holzschnitzeln CO2-neutrale Fernheizwerke betrieben werden. ETH-Professor Anton Gunzinger plädierte für mehr Unabhängigkeit von den meist unsicheren Erdölstaaten. Wer einheimische Energien nutze, sorge für mehr Unabhängigkeit und dafür, dass mehr Geld im regionalen Kreislauf bleibe: «Wir brauchen mehr Säuliämtler in der Schweiz!» Standortförderer Johannes Bartels bilanzierte am Schluss des Abends: «Der Film ist fertig – die Story geht weiter.»
Mit variantenreichem Angriffsfussball hat der FC Wettswil-Bonstetten diese Saison begeistert. In Erinnerung bleiben etwa die Auswärtssiege gegen Dietikon (4:0) und St. Gallen II (4:1). Der verdiente Lohn: der Tabellenthron. Daraufhin zwang allerdings «Corona» der Meisterschaft verfrüht die Winterpause auf. Bleibt zu hoffen, dass es im Frühjahr (so) weitergeht. (red.)
> Bericht auf Seite 21 ANZEIGEN
Premiere und Film unter www.knonauer-amt.ch/ energieregion-derfilm/.
Raserstrecke ennet der Reuss
Ungewissheit bei Steuereinnahmen
Die schnurgerade Überlandstrecke zwischen Ottenbach und dem aargauischen Birri jenseits der Reuss ist bekannt als Raserstrecke. Erst kürzlich mussten zwei Raser wegen massiver Geschwindigkeitsüberschreitungen vor dem Bezirksgericht Muri antraben. Ende Juni hatte ein Töfffahrer ausgangs Ottenbach in Fahrtrichtung Birri drei Personenwagen überholt und war mit toleranzbereinigten 152 km/h geblitzt worden. Knapp zwei Monate zuvor hatte es einen gebürtigen Kosovaren an exakt der gleichen Stelle mit 169 km/h auf dem Tacho seines BMW erwischt. Das Gericht verurteilte die beiden Temposünder zu bedingten Freiheitsstrafen von 15 respektive 18 Monaten und Bussen von 2500 und 2000 Franken, dazu kommen zwei Jahre Ausweisentzug. (red.)
Ottenbach budgetiert für 2021 einen Ertragsüberschuss – als eine von nur vier Gemeinden im Bezirk. In Maschwanden und Rifferswil soll der Steuerfuss sinken, in Knonau steigen.
> Bericht auf Seite 3
Online-Markt
Budget-Gemeindeversammlungen in den Ämtler Gemeinden
Ottenbach hat am Mittwoch den Reigen der Budget-Gemeindeversammlungen im Bezirk eröffnet. Heute Freitag folgt Kappel, in der ersten Dezemberwoche Hausen, Rifferswil und Stallikon – alle am Mittwoch – sowie am Donnerstag Knonau. Den Abschluss macht am 10. Dezember Hedingen. Grosse Ungewissheit herrscht beim Einfluss der Corona-Pandemie auf die Steuereinnahmen 2021. «Aufgrund der unterschiedlichen Entwicklungen der Steuererträge und der aktuell sehr unsicheren Lage sollen die Gemeinden
individuelle Einschätzungen vornehmen», hat das kantonale Gemeindeamt in einem Orientierungsschreiben empfohlen. Für die Schätzung des Steuerertrages der natürlichen Personen rät es, den aktuellen Stand des Steuerertrags 2020 zu übernehmen oder von einem Einbruch von 6,5 % gegenüber dem Steuerjahr 2019 auszugehen. Zehn der 14 Ämtler Gemeinden rechnen für 2021 damit, dass der Aufwand höher ausfallen wird als der Ertrag. Um je einen siebenstelligen Betrag dürfte das Eigenkapital gemäss Budget-Vorlage in Wettswil (-1,68 Mio.) und in Mettmenstetten (-1,29 Mio.) schrumpfen. Eine von vier Gemeinden mit budgetiertem Ertragsüberschuss ist Affoltern. Hier wird ein Plus von 1,91 Mio. Franken erwartet. Addiert budgetieren die Ämtler Gemeinden ein Minus von 3,41 Mio. Franken.
Was den Gesamtsteuerfuss anbelangt, liegt der Durchschnitt der Ämtler Gemeinden gemäss den Anträgen bei 110 %. Als einzige Gemeinde plant Knonau den Steuerfuss anzuheben – nach den zwei Prozentpunkten auf dieses Jahr hin nun um weitere fünf Prozentpunkte auf 117 %. Trotzdem rechnet die Gemeinde für 2021 mit einem Defizit. Die drei Ämtler Gemeinden mit dem tiefsten Gesamtsteuerfuss bleiben unverändert Wettswil (85 %), Aeugst (95 %) und Mettmenstetten (99 %), Steuersenkungen planen dagegen am oberen Ende des Spektrums Maschwanden (um einen Punkt auf 129 %) und Rifferswil (um drei Punkte auf 125 %). Affoltern bleibt bei 124 %. (tst.)
> Bericht zur Gemeindeversammlung Ottenbach auf Seite 5
50048 9 771661 391004