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Bezirk Affoltern

Freitag, 28. November 2014

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Ausserschulische Jugendarbeit: Obfelden und Ottenbach gemeinsam «Jugendpolitik im Bezirk Affoltern – Einblick in die Jugendkommissionen» (6) Mit einer Serie bietet der «Anzeiger» Einblick in die Jugendkommissionen und -ausschüsse der Bezirksgemeinden. Heute geben Thomas Ammann, Präsident, und Juana Schmid, Stellenleiterin O2Jugend, Auskunft für die gemeinsame Jugendkommission der Gemeinden Obfelden und Ottenbach. Wie ist die gemeinsame JuKo von Obfelden und Ottenbach zusammengesetzt? Thomas Ammann: Die politischen Gemeinden Obfelden und Ottenbach, die Sekundarschulgemeinde Obfelden-Ottenbach, die römisch-katholische Kirchgemeinde Affoltern sowie die evangelisch-reformierten Kirchgemeinden Obfelden und Ottenbach delegieren je eine Vertretung in die Kommission. Dazu kommen je eine Vertreterin der Primarschulgemeinden Obfelden und Ottenbach. Welches sind die Aufgaben der JuKo? Thomas Ammann: Grundsätzlich obliegen ihr alle Aufgaben im Zusammenhang mit Jugendarbeit und Jugendpolitik. Darunter fallen: Betreiben einer gemeinsamen Jugendpolitik, Planung bzw. Ausführung der Jugendarbeit in den beiden Gemeinden, Führung und Anstellung des zur Erfüllung der Aufgaben notwendigen Personals im Rahmen des bewilligten Budgets sowie die Kontakte zu anderen Organisationen inner- und ausserhalb der beiden Gemeinden, die sich mit Jugendarbeit und Jugendpolitik befassen. Wie werden die Aufgaben aufgeteilt? Thomas Ammann: Die Mitglieder der Kommission Jugendarbeit Obfelden-Ottenbach befassen sich gemeinsam und gemeindeübergreifend mit verschiedenen Themen, Projekten und Aktivitäten aus dem Jugendbereich. Funktioniert die Zusammenarbeit über die Gemeindegrenzen hinweg gut? Thomas Ammann: Sehr gut, denn die Zusammenarbeit hat Tradition; die gemeinsame Jugendkommission besteht seit über 20 Jahren. Inwiefern wird die JuKo von den Gemeinderäten und den Schulen der beiden Gemeinden bei Vorlagen, Projekten und Fragen im Interesse von Kindern und Jugendlichen beigezogen? Thomas Ammann: Da die in der Kommission vertretenen Güter jeweils eines ihrer Behördenmitglieder in die Jugendkommission entsenden, ist sichergestellt, dass in solchen Fällen die Anliegen der Jugendkommission in den jeweiligen Räten gehört werden. Welches sind die Angebote der offenen Jugendarbeit in Obfelden und Ottenbach? Juana Schmid: Die offene Jugendarbeit Obfelden-Ottenbach, O2Jugend bietet eine ganze Reihe verschiedens-

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ter Angebote an. Für die Mittelstufe sind dies z. B. die beiden Mittelstufentreffs «8912 Kids» im Jugendtreff des O2Jugend in Obfelden und «8913 Kids» im Wöschhüsli in Ottenbach. Beide finden abwechslungsweise jeden Mittwoch von 14 bis 16 Uhr statt und sind für alle Viert- bis Sechstklässler zugänglich. Ungefähr alle drei Monate gibt es zudem die Mittelstufendisco im O2Jugend, ebenfalls für Viert- bis Sechstklässler aus den beiden Gemeinden. Dieses Angebot wird in Zusammenarbeit mit den Elternräten aus Obfelden und Ottenbach organisiert. Und die Sekundarstufenangebote? Juana Schmid: Ein konstantes Angebot ist «Open House», welches für alle Sekundarstufenschülerinnen und -schüler bis ca. 18 Jahre geöffnet ist – immer am Mittwoch von 17 bis 19 Uhr und am Freitag üblicherweise von 16 bis 19 Uhr, ausser am letzten Freitag des Monats von 19 bis 22 Uhr. Am ersten Donnerstag des Monats findet von 17 bis 20 Uhr der «Girls@O2-Treff» statt, welcher ein genderspezifisches Angebot ist und nur für Mädchen ab der 1. Sekundarstufe bis ca. 18 Jahre geöffnet ist. Ebenso bieten wir bei Bedarf Beratungen an und unterstützen, begleiten die Jugendlichen beim Schreiben von Bewerbungen für Schnupperlehrstellen sowie Lehrstellen. Was gibt es für Projekte? In den letzten beiden Jahren setzten wir mit anderen Jugendarbeitenden aus dem Bezirk gemeindeübergreifend mit «OOMAAA» und «Girls on the Dancefloor» jeweils zwei grössere Projekte um. Bei beiden handelt es sich um Bewegungsförderungsprojekte für Jugendliche ab der 1. Sekundarstufe. Kann der Jugendtreff auch privat gemietet werden? Juana Schmid: Ja, der Jugendtreff kann bei Bedarf auch privat für Anlässe oder Partys gemietet werden. Genauso gibt es zwei Cliquenräume, die gemietet werden können. Was läuft bezüglich Mobiler Jugendarbeit? Thomas Ammann: Die Jugendarbeit der beiden Gemeinden umfasst seit fünf Jahren auch die Mobile Jugendarbeit (Mjas). Die Mitarbeitenden richten ihre Arbeit nach den Zeiten und Orten des Aufenthalts der Jugendlichen, das heisst sie suchen regelmässig die verschiedenen informellen Treffpunkte der Jugendlichen im öffentlichen Raum auf. Sie pflegen den Kontakt zu den Gruppierungen, die sich dort aufhalten und bieten sich als Gesprächspartnerinnen und -partner an. Die Mobile Jugendarbeit ist auch Ansprechpartnerin für Erwachsene, Vereine oder Gewerbetreibende bei Fragen oder Schwierigkeiten im Zu-

Der Jugendkommission Obfelden-Ottenbach, hier vor dem Jugendtreff O2Jugend in Obfelden, obliegen alle Aufgaben im Zusammenhang mit ausserschulischer Jugendarbeit und Jugendpolitik der beiden Gemeinden. (Bild Urs E. Kneubühl) sammenhang mit der Nutzung des öffentlichen Raumes durch Jugendliche. Was ist in der vergangenen Zeit weiter gemacht worden und was steht in nächster Zeit an? Juana Schmid: O2Jugend gestaltete in Zusammenarbeit mit Jugendlichen auf deren Wunsch hin den Treff um. Für dieses Jahr steht noch der Spräggele-Märt in Ottenbach an, an welchem O2Jugend zusammen mit der Mobilen Jugendarbeit präsent sein wird, und nächstes Jahr wollen wir das «OOMAAA»-Projekt erneut durchführen sowie eventuell ein Gartenprojekt anpacken. Dies hängt jedoch u.a. vom Einsatz und Engagement der Jugendlichen ab. Sind die Jugendlichen bei der Umsetzung von Projekten aktiv eingebunden? Juana Schmid: Ja, sie setzen sich jeweils sehr rege ein, da es ohne ihre

Jugendkommission Obfelden-Ottenbach Der Jugendkommission ObfeldenOttenbach gehören an: Die Gemeinderäte Rita Ackermann, Ottenbach, und Thomas Ammann, Obfelden, von den Primarschulpflegen Marinella Bläuer, Obfelden, und Gioia Schwarzenbach, Ottenbach. Die Sekundarschulpflege Obfelden-Ottenbach ist durch Matthias Klee vertreten, die römisch-katholische Kirchgemeinde Affoltern durch Maria de Leon und die beiden evangelisch-reformierten Kirchgemeinden durch Christoph Ruch, Obfelden, und Birgit Dürr, Ottenbach. Juana Schmid, Stellenleiterin O2Jugend, ist beratend mit dabei. (kb.)

Mitwirkung auch keine Projekte geben würde. So zum Beispiel bei dem in Zusammenarbeit mit der Mjas in den Wintermonaten alle zwei bis drei Sonntage im Monat durchgeführten Hallenfussball mit anschliessendem Essen. Die Idee dazu kam von Jugendlichen, welche mithalfen, sie auch umzusetzen. Für das Angebot «Open House» besteht seit 2013 ein Betreiberteam, welches aus Sekundarstufenschülerinnen und -schülern besteht. Sie engagieren sich auf der Basis von ehrenamtlicher Arbeit für den Treffkiosk und halten die Innen- und Aussenräume des O2Jugend-Treffs sauber und in Ordnung. Als Gegenleistung erhalten sie nach dreimonatiger Tätigkeit im Treff ein Arbeitszeugnis in Form eines Sozialzeitausweises, welches sie ihrem Bewerbungsdossier beilegen können. Macht solches Engagement Schule? Juana Schmid: Ja, auch die Mittelstufenschülerinnen und -schüler haben begonnen sich als Betreiberteam zu formieren und engagieren sich beim Verkauf im Jugendkiosk, beim Aufräumen und bei der Gestaltung sowie dem Druck ihrer Flyer. Werden Ideen und Projekte auch von Jugendlichen eingereicht? Juana Schmid: Ja, das gibt es immer wieder. Sie kommen vor allem direkt mit ihrem Anliegen zu uns und wir schauen mit ihnen gemeinsam, wie wir sie bei der Realisierung ihrer Idee unterstützen können. Da das O2Team wöchentlich auf den Pausenplätzen präsent ist, sprechen uns die Kinder und Jugendlichen auch direkt vor Ort an.

Juana Schmid: O2Jugend bzw. die Mobile Jugendarbeit (Mjas) können einerseits über die Homepage www.o2jugend.ch, ebenso über Facebook, o2jugend, kontaktiert werden. Selbstredend sind O2Jugend und Mobile Jugendarbeit (Mjas) auch telefonisch und per E-Mail erreichbar (siehe am Schluss des Artikels). Wie gelingt es, die Jugend in den Gemeinden anzusprechen? Juana Schmid und Thomas Ammann: Die Jugendarbeit ist stets darum bemüht, sich den Bedürfnissen und aktuellen Bewegungen innerhalb der Jugendkultur anzupassen, weshalb sie auch flexibel bleiben muss, um auf allfällige Veränderungsprozesse entsprechend reagieren resp. agieren zu können. Die Zusammenarbeit mit den Kindern und Jugendlichen läuft bisher sehr gut, ist wohlgesinnt und beruht auf gegenseitigem Respekt. Die Jugendarbeit in Obfelden und Ottenbach orientiert sich vor allem am partizipativen Ansatz, bei welchem die Jugendlichen aufgefordert werden, sich aktiv für ihre Anliegen einzusetzen und zu engagieren. Durch die niederschwelligen laufenden Angebote ist der Treff für alle Adressat(innen) bis ca. 18 Jahre zugänglich und offen. Wertvolle Rückmeldungen erhalten wir zudem von der Mobilen Jugendarbeit, da die Jugendlichen in persönlichen Gesprächen neben ihren Sorgen, Ängsten und Problemen auch mit Ideen und Anregungen auf die mobilen Jugendarbeitenden zukommen. Jugendarbeit Obfelden-Ottenbach: O2Jugend, Dorfstrasse 61, 8912 Obfelden, Telefon 043 817 17 04, info@o2jugend.ch, www.o2jugend.ch. Mobile Jugendarbeit (Mjas): Telefon 079 634 93 10,

Wie kann man sich über die offene Jugendarbeit in den beiden Gemeinden informieren?

info@mjasonline.ch. Treffs: Jugendtreff O2Jugend in Obfelden und Wöschhüsli in Ottenbach.


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