Weiss Medien AG I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I Telefax 058 200 5701 I www.weissmedien.ch I Auflage 24 280 I AZ 8910 Affoltern a. A.
aus dem bezirk affoltern I Nr. 93 I 168. Jahrgang I Freitag, 28. November 2014
Sammlung lanciert
Preis für Klimapioniere Jugendpolitik im Amt
Der Betrieb des Notfalltelefons für Palliativpatienten erfordert 200 000 Franken. > Seite 3
Am «Klimafest» in Bern wurden auch zahlreiche Schüler aus Obfelden ausgezeichnet. > Seite 9
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Serie: Obfelden und Ottenbach mit gemeinsamer ausserschulischer Jugendarbeit. > Seite 11
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Zwei Herzen ... Yakup Narman, Kurde aus der Türkei, lebt seit zwei Jahren im Säuliamt. > Seite 13
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Noch vertretbar? Gas-Zwischenlager beim Bahnhof Bonstetten-Wettswil: Anfrage von Kantonsrat Hans Läubli. > Seite 15
Affoltemer Ortszentrum in Richtung Industriegebiet erweitern Der Gemeinderat informierte über die Teilrevision der Bau- und Zonenordnung Im Sinne der Schaffung eines neuen Siedlungsschwerpunkts soll mittels Mischnutzung das Ortszentrum des Bezirkshauptorts in Richtung Industriegebiet wachsen. Dies ist einer der Kernpunkte der teilrevidierten Bauund Zonenordnung (BZO), über die der Gemeinderat am Montagabend informierte. Die überarbeitete BZO liegt noch nächste Woche öffentlich auf. ................................................... von urs e. kneubühl Massgebend mitgestaltend an der teilrevidierten Bau- und Zonenordnung des Bezirkshauptorts ist der Masterplan 2014 des Gemeinderates. Hochbauvorstand Hans Finsler informierte am Montagabend die gut 120 interessierten Anwesenden im Kasinosaal vorab entsprechend über die darin aktualisierten Ziele sowie über übernommene wie neue Massnahmen: Siedlung und Verkehr sollen aufeinander abgestimmt, die Industriegebiete in Bahnhofsnähe für eine durchmischte Zentrumsnutzung mit Wohnen und
Gewerbe geöffnet und grundsätzlich eine ressourcenschonende Energienutzung gefördert werden. Die im Masterplan 2014 formulierten Ziele und Massnahmen, so Finsler, haben in der Planung der BZO-Teilrevision adäquaten Niederschlag gefunden. «Es geht», so erläuterte anschliessend Urs Meier von der Planpartner AG dazu, «darum, das Ortszentrum eines attraktiven Bezirkshauptortes zu stärken.» Mittels Mischnutzung sowie gestalterisch hochwertigen Überbauungen soll so das Ortszentrum in Richtung Industriegebiet erweitert und ein neuer Siedlungsschwerpunkt in den Gebieten Lindenmoos, Im Spitzen Stein und Zeughaus geschaffen werden. Gleichzeitig wird eine zukunftstaugliche Strukturierung von Gewerbe- und Industrieflächen ins Auge gefasst. Die Zulassung von Handels- und Dienstleistungsbetrieben in den Gewerbe- und Industriezonen wurde vom grünen Kantonsrat Hans Läubli kritisch hinterfragt. «Ich sehe entsprechend weitere Einkaufszentren kommen, aber wir brauchen Arbeitsplätze», monierte Läubli. Sowohl Gemeindepräsident Clemens Grötsch, als auch Hochbauvorstand Hans Finsler vertra-
Das Gebiet «Zeughaus» – das Zeughausareal wurde nach dem Bau des Landesmuseum-Sammlungszentrums frei – ist für eine gestalterisch hochwertige Wohn- und Gewerbeüberbauung vorgesehen. (Bild Werner Schneiter) ten in ihrer Antwort die Meinung, man sei bezüglich der Aufstockung von Verkaufsflächen klar «auf die Bremse getreten». Und Urs Meier führte an, dass die mit der heute bestehenden BZO noch zulässigen riesigen Ver-
kaufsflächen mit der teilrevidierten BZO einerseits deutlich verkleinert und dort, wo solche bereits geplant seien, eingeschränkt würden. Bezüglich der Arbeitsplätze befand Meier, die Teilrevision der Bau- und Zonen-
ordnung bringe diesbezüglich klare Verbesserungen. «Es hat in Affoltern noch viel Platz für weitere Arbeitsplätze», meinte er. ................................................... > Weiterer Bericht auf Seite 5 anzeigen
Wie weiter wenn die Umfahrung gebaut ist? Studenten der Hochschule für Technik Rapperswil erarbeiteten in ihren Semesterarbeiten Ideen für flankierende Massnahmen im Obfelder Dorfkern. Nach dem Abschluss der Bauarbeiten an der Umfahrung soll der Obfelder Dorfkern beruhigt werden. Gut 50 Personen folgten der Einladung der SP Obfelden, zur Präsentation der Ideen für flankierende Massnahmen, durch angehende Raumplanerinnen und Raumplaner. Die Studierenden präsentierten zahlreiche praktische Ideen, wie die Lebensqualität rund um die Obfelder Dorfstrasse verbessert werden könnte. Nach den Präsentationen wurde an thematisch gegliederten Tischen über die vorgestellten und weitere Vorschläge diskutiert. In den sehr heterogen zusammengesetzten Gruppen stellte es sich als äusserst schwierig heraus, die Interessen des Gewerbes, der Fussgänger, der Fahrradfahrer und der Autofahrer unter einen Hut zu bringen. (sas) ................................................... > Bericht auf Seite 7
Die Landwirtschaft soll in der Klosterdomäne bleiben Projektleitung: Verlegung in Landwirtschaftszone keine Option «Herausnahme des Landwirtschaftsbetriebes aus der Klosteranlage ist keine valable Option», sagte Hans Streit, Projektleiter Revitalisierung und Entwicklung des Klosters Kappel, anlässlich der Sitzung der Kappelerpflege. Damit tritt er einer Forderung des Vereins «Ja zum Kloster Kappel!» entgegen, der den Bauernbetrieb des Klosters in die Landwirtschaftszone verlegen will. ................................................... von werner schneiter
Das Siegerprojekt des Architekturwettbewerbs für eine Revitalisierung und Entwicklung des Klosters Kappel nennt sich «Intra Muros – Extra Muros», «Innerhalb der Mauern – ausserhalb der Mauern». Es stammt aus der Feder des Ateliers Kempe Thill aus Rotterdam und BBZ Landschaftsarchitekten aus Bern und wurde im Sommer 2013 gekürt. Projektleiter Hans
Streit rapportierte der Kappelerpflege über die Arbeiten der vergangenen Monate, für die eine grosse Projektorganisation mit vier Ebenen nötig ist. Das sind der Projektausschuss, der sich der Strategie annimmt, ein Projektteam, ein Planungsteam und eine Arbeitsgruppe, die interdisziplinär zusammenarbeiten. Das übergeordnete Ziel dieser Revitalisierung und Erneuerung der Klosteranlage: eine neue gute Eingangssituation und die Wiederherstellung der alten Klostermauern.
Abbruch, Neubau, Umnutzungen Ein zentrales Anliegen ist auch eine Zentralisierung der Parkieranlagen. Gemäss heutigem Stand der Planung gibt es für den Bereich der Postscheune eine Vorstudie für eine Aktivierung des oberen Stocks. Ein Magazin soll einem Neubau mit sechs kleineren Wohnungen weichen. In der neuen Rinderscheune sind diverse Nutzungen geplant, unter anderem ein neuer Saal. Die alte Rinderscheue kann als Lager dienen. – Umnutzungen sind in der Schlosserei/Schreinerei vorgese-
hen, zum Beispiel die Erweiterung der Gastronomie des Klosters – und der Bau von Wohnungen. Der Abbruch eines alten Schopfs soll den Weg ebnen für eine zweckmässige Zufahrt für die Hotellerie. Für die Gärten besteht ein gartendenkmalpflegerisches Gutachten, das dem Neuen Grenzen setzt. Das vom Lotteriefonds erhaltene Geld für das Gesamtprojekt reicht bis 2015. Nun wird eine 2. Tranche beantragt. Widersprochen wird der Forderung des Vereins «Ja zum Kloster Kappel!», der den Landwirtschaftsbetrieb in die Landwirtschaftszone verlegen will («Anzeiger» vom 11. November) – an einen Standort, der die gesamte Klosteranlage weniger belastet. «Eine Verlegung ist keine valable Option», so Hans Streit. Man wartet im Bereich der Landwirtschaft auf ein Vorprojekt. Ziel: eine funktionierende Lösung im Rahmen denkmalpflegerischer Vorgaben. Eventuell mit einem Neubau. Wenn das nicht geht, so soll mit einer Revitalisierung dafür gesorgt werden, dass der Landwirtschaftsbetrieb noch für die nächsten 20 Jahren funktioniert.
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