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CH Regionalmedien AG I Anzeiger aus dem Bezirk Affoltern I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I www.affolteranzeiger.ch I Auflage 26 633 I AZ 8910 Affoltern a. A. I Post CH AG

AUS DEM BEZIRK AFFOLTERN I Nr. 83 I 175. Jahrgang I Dienstag, 26. Oktober 2021

100 Tage im Amt

Daniela Rieder über ihren Start als Gemeindeschreiberin in Obfelden. > Seite 3

Steuern steigen

Gemeinderat und Primarschulpflege Wettswil haben ihre Budgets verabschiedet. > Seite 5

Sonne nutzen

Auf dem Dach der Werkstatt des Götschihofs im Aeugstertal wird Energie erzeugt. > Seite 8

Die Reppisch schützen Die Kläranlage Birmensdorf soll für rund 10,5 Millionen ausgebaut werden. > Seite 9

«Festgetackert im Homeoffice» Pointiertes Referat in Kappel zur Vereinbarkeit zwischen Beruf und Familie Jutta Rump, die Auftaktreferentin der Vortragsreihe «Wirtschaft und Werte», sparte nicht mit Kritik an der belastenden Berufsund Familiensituation vieler berufstätiger Eltern, die das Corona-Regime noch akzentuiert hat. Die Einschränkungen haben aber auch alte Denk- und Verhaltensmuster aufgebrochen. Von Martin Platter Als «sehr ungesund» beurteilte Jutta Rump die Art, wie in den letzten Monaten Homeoffice gelebt wurde. Die Professorin für allgemeine Betriebswirtschaftslehre an der Hochschule in Ludwigshafen referierte am letzten Mittwochabend im Kappeler Gemeindesaal im Rahmen der Vortragsreihe «Wirtschaft und Werte» der katholischen Kirche Zug zum Thema: «das ewige Dilemma – auch nach Corona? Vereinbarkeit zwischen Beruf und Familie.» Sie kam dabei schon zu Beginn pointiert auf den Punkt: «Teambildung oder die Einarbeitung neuer Mitarbeiter ist gar nicht möglich, wenn alle von irgendwo arbeiten.» Es gelte nun, eine Mischform zu finden. Zunächst müsse diese CoronaPhase aber exakt ausgewertet werden. Beispielsweise, was denn nun die «neue Normalität» für die Arbeitswelt bedeute. Rump teilte das «neue Normal» in verschiedene Bereiche auf. An erster Stelle steht die Transformations-Trilogie in digitale, ökonomische und ökologische Transformation. Dabei malte sie wirtschaftlich kein rosiges Bild, denn sie

Neustart mit einem Blog Eines Tages ein Buch veröffentlichen, das zum Bestseller wird. Davon träumen viele Autorinnen und Autoren – auch Tamara Guidolin aus Affoltern. Tagsüber arbeitet die 32-Jährige als kaufmännische Angestellte, abends und an den Wochenenden schreibt sie Geschichten. Zunächst waren es Fantasy-, inzwischen sind es Liebesromane. Vier Bücher und einen Blogroman hat sie bisher veröffentlicht. Zwar hat sie einige treue Fans, doch über ihren Freundes- und Bekanntenkreis hinaus ist das Echo bisher bescheiden geblieben. Der fehlende Erfolg habe sie enttäuscht und dazu geführt, dass sie sich immer mehr unter Druck gesetzt habe, sagt Tamara Guidolin. Nun hat sie in einem Projekt neuen Sinn gefunden: Auf ihrem Blog teilt sie ihre Erfahrungen mit anderen Kreativen, will diese ermutigen und ihnen zugleich ein realistisches Bild vermitteln. Sie selbst hätte sich in früheren Phasen des Zweifelns jemanden gewünscht, der über dieses Thema schreibt: «Das hätte mir bestimmt geholfen», sagt sie. (lhä)

> Bericht auf Seite 7

Prof. Dr. Jutta Rump referierte in Kappel zur Vereinbarkeit zwischen Beruf und Familie. (Bild Martin Platter) rechnet damit, dass künftig weniger finanzielle Mittel zur Verfügung stehen werden, die individuelle Zeit noch knapper wird und sich ein Nachwuchs- und Fachkräftemangel einstellt. Das verlange nach neuen Organisationsformen, die Agilität, Mobilität und Flexibilität voraussetzen. Die stationäre Zusammenarbeit wird ergänzt durch hybride und virtuelle Zusammenarbeitsformen. Die Ideen seien an sich nicht neu. Doch die Coronakrise habe wie ein Brandbeschleuniger zugunsten der Digitalisierung ge-

wirkt. Die virtuelle Zusammenarbeit sei plötzlich zur Pflicht geworden und nicht wie bisher die stationäre. Rump glaubt, dass sich in Zukunft hybride Arbeitsformen durchsetzen werden, eine Mischung zwischen stationärer und virtueller Zusammenarbeit.

Flexibel bleiben – aber nicht aus der Balance geraten Das bedinge jedoch, dass die Berufstätigen auch geistig in Bewegung bleiben und sich auf ein lebenslanges Lernen

einstellen können. Dabei gelte es, die Balance nicht zu verlieren, denn die laufende Veränderung werde zum Normalzustand. Interessant sei, wie die verschiedenen Generationen die derzeitige Lebensphase beurteilen. Als 54-Jährige betrachte sie die rasanten Veränderungen der letzten Monate als disruptiv. Ihre Studentinnen und Studenten jedoch sähen das weit weniger drastisch. Sicher sei aber, dass sich die Menschen mit der zunehmenden wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Ungewissheit nach ruhigen Häfen sehnten. Dies seien die Familie und Freundeskreise. «Selber halte ich den immerwährenden Veränderungsstrom nur aus, wenn ich auf meine Gesundheit achte und mich mit dem Arbeitgeber bzw. der Arbeit identifizieren kann. Identifikation ist die Basis zur Motivation», sagte Rump. Diesem Umstand müsse auch das berufliche Umfeld Rechnung tragen. Als Unternehmen gelte es, eine Lebensphasen-orientrierte Personalpolitik zu betreiben; die Förderung der Beschäftigungsfähigkeit über die gesamte Lebensarbeitszeit hinweg. Und das unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Lebens- und Berufssituationen sowie Denk- und Handlungsmuster der Beschäftigten. Sie sei sich aber durchaus bewusst, dass es da auch zu Zielkonflikten kommen könne, so Rump. Dann beispielsweise, wenn ein Team kurz vor Abschluss eines Projektes stehe – und Teammitglieder sich aber bereits am Verabschieden sind, weil sie die Kinder aus der Krippe holen müssen oder um Freizeitaktivitäten nachzugehen.

Vielschichtige Bilder

Die Hausemer Künstlerin Elisabeth Jacob stellt ihre Werke in Baar aus. > Seite 12

Kappel im Zeichen der Volksmusik Sie boten hochstehende Qualität und glänzten durch musikalische Harmonie, die drei Formationen, die gemeinsam den Kappeler Ländlerabig bestritten und unter den zahlreichen Zuhörern im Mühlesaal beste Stimmung verbreiteten. Beeindruckend war insbesondere die Leistung des Ländlertrios Tanzboden aus Ebnat-Kappel. Es trat erstmals in kurzfristig umgestellter Besetzung auf, eine «Not-Formation», die eine halbe Stunde vor dem Auftritt ein erstes Mal gemeinsam geübt hatte … (red.)

> Bericht auf Seite 12

Die besten Ämtler Sportler küren Ämtler Sportlerinnen und Sportler wussten 2021 zu gefallen. An den Säuliämtler Sports Awards sollen die besten geehrt werden. Nicht nur für das Erreichte, sondern auch für die unzähligen Stunden in Turnhallen, auf Sportplätzen und in Krafträumen, die dahinterstecken. Denn sportlicher Erfolg bedeutet oft auch Verzicht in anderen Bereichen. Aktuell läuft die Anmeldephase – für alle Athletinnen und Athleten, die im Knonauer Amt leben oder für einen hiesigen Verein starten. (red.)

> Bericht auf Seite 17

> Weiterer Bericht auf Seite 8

OBI-Eröffnung am Donnerstag

Der Bau- und Heimwerkermarkt bringt Affoltern 61 Arbeitsplätze Carrosserie/Spritzwerk

Lido Galli

Zürichstrasse 1A 8932 Mettmenstetten SB-Waschanlage

Telefon 044 776 81 11

Ab Donnerstag geöffnet: der neue OBI-Markt an der Moosbachstrasse in Affoltern. (Bild Thomas Stöckli)

Ein breites Sortiment rund um Bauen, Technik, Wohnen und Garten, das bietet der neue OBI-Markt auf einer Verkaufsfläche von über 9000 m². Am Donnerstag ist Eröffnung. «Wir freuen uns, dass es endlich losgeht», sagt Fatlum Ipceski, Marktleiter

des neuen OBI in Affoltern. Rund 60 000 Artikel seien im modernsten OBI-Markt der Schweiz verfügbar. Und für die Eröffnungstage von Donnerstag, 9 Uhr, bis Samstag wird der Kundschaft auch darüber hinaus einiges geboten, von Eröffnungsangeboten über ein Gewinnspiel und ein Glücksrad mit attraktiven Preisen, eine Grilldemo und Festwirtschaft bis hin zur Hüpfburg für Kinder.

Eine Kernkompetenz des neuen Bauund Heimwerkermarkts ist sicher das Gartenparadies, das mit 4200 m² fast die Hälfte der Verkaufsfläche einnimmt. Etwas Besonderes ist auch das bediente Bodenstudio: Nach dem Markt in Winterthur ist der OBI in Affoltern der zweite mit diesem Angebot. (tst.)

> Bericht auf Seite 11

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