Vermischtes
Freitag, 25. Oktober 2019
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«Vorwärts – übere – zrügg» Slalomfahren mit Ross und Wagen auf dem Geschicklichkeitsparcours in der Reussebene Einen Geschicklichkeits-Parcours für Ross und Wagen organisierte die Fahrgruppe Innerschweiz in der Reussebene. Siegerteam der zwölf Gespanne wurde das Team Carole Streich-Bühlmann und Sari Tillmann der Fahrgruppe Säuliamt. ................................................... von christine häusermann Ein Sonntagmorgenspaziergang auf dem Lande. Auch wenn es die tausendste gleiche Runde ist, langweilig ist sie nie. An diesem Morgen bremst ein Frühaufsteher sein Auto für ein Eichhörnchen, das sich flink auf einen Baum rettet, zurückkommt und keck zu den Spaziergängern herüberschaut. «Gut gemacht, aber nimm dich in Acht vor unserer Katze!» Drei Rehe queren mit Tempo eine Brache und verschwinden in der Gründüngung eines Feldes. Und was wird denn da beim Pumpwerk am Kanal aufgebaut? Tische, Kaffee, Campingstühle, Autos mit Nidwaldner Nummern auf ‹unseren› Feldwegen? Auf dem Rückweg von der Obfelder Brücke löst sich das Rätsel.
Ein sonntägliches Fahrvergnügen Beim Gastro-Service Käppeli in Merenschwand sitzen zwei Frauen gemütlich auf ihren Campingstühlen am Strassenrand und trinken Kaffee. Die sechs roten Plastikkübel, die im Slalom auf der Strasse stehen, gehören offenbar ihnen. «Was können wir gewinnen?», fragen die Spaziergänger.
Edles Pferd vor elegantem Wagen: Präsident René Rahm am Einpassen. (Bilder Christine Häusermann) Die Frau lacht und erklärt, dass die Fahrgruppe Innerschweiz und die Fahrgruppe Säuliamt heute Morgen einen Geschicklichkeitsparcours für Ross und Wagen durchführen. Elisabeth Berweger aus Uerzlikon, «Grande Dame» der Fahrszene Säuliamt, hat hier am Posten 2 einen Slalom mit Kesseln aufgebaut. Und schon ist der erste Wagen in Sicht. «Ohä, jetzt müssen wir mit Zmörgele aufhören», meint Elisabeth Berweger fröhlich zu ihrer Assistentin und Enkelin Rahel Hottinger. Carole Streich-Bühlmann aus Maschwanden fährt mit ihrem Wagen, den zwei Shetland-Ponys ziehen, vor. Die Postenchefin erklärt die Aufgabe. Carole Streich-Bühlmann überblickt kurz die Strecke und fährt
Siegerteam Carole Streich-Bühlmann und Sari Tillmann lassen geschickt die Ponys durch den Parcours kurven.
zielstrebig los. Hinten im Wagen steht ihre junge Begleiterin, Sari Tillmann aus Obfelden. Die ersten beiden Kübel umrunden die beiden Shetys mit etwas eckigen Kurven, dann aber gelingt die Fahrt flüssig und rund, ohne dass ein einziger Kübel überfahren wird, wie auch Elisabeth Berwerger anerkennend bescheinigt.
Mit dem «Rösseler-Gen» geboren Nach der gelungenen Fahrt müssen die Teilnehmerinnen aber auch noch wissen, was denn in den Kübeln gewesen ist. Rasch zählen die beiden den Inhalt der ersten fünf auf, der weisse Teddybär fiel ihnen besonders auf. Das Sägemehl kommt ihnen aber nicht mehr in den Sinn. Sind ja auch keine Schwinger, die beiden. Und schon gehts weiter zum nächsten Posten. Insgesamt sind sechs Posten zu absolvieren, Start und Ziel liegen im Schoren, Mühlau. Auch die Spaziergänger schaffen es zum nächsten Posten, bevor weitere Wagen auftauchen. Hier, auf halber Strecke, ist der Verpflegungsposten mit feinen Kuchen und Sandwiches. Sportchefin Vroni Boss, die die heutige «Geländefahrt mit Posten», wie es offiziell im Jahresprogramm heisst, organisiert hat, offeriert einen heissen Kaffee. Die Fahrgruppe Innerschweiz organisierte diesen Postenlauf in der Reussebene, damit sie im flachen Gelände üben können: «Bei uns gehts gleich stotzig duruf», meint die
Gemeinsam geniessen
gewiefte Organisatorin. Mit den Säuliämtern ist man befreundet, da spannt man zusammen. Und geheiratet wird auch gerne unter seinesgleichen, wie man den Namen der Teilnehmer nach merkt, da weiss man, dass das «Rösseler-Gen» schon enthalten ist. Am Posten 3 müssen die Pferde den Wagen zurücksetzen, ohne dass die Tennisbälle von den parallel aufgestellten Leitkegeln kullern. Je nach Pferdewagen wird die Strasse mit den Kegeln verengt oder verbreitert. René Rahm, Präsident der Fahrgruppe Innerschweiz, hat soeben mit seinem seidig glänzenden Rappen den Posten gemeistert und isst mit Genuss seinen Znüni. Vom Bock seines hellbraun glänzenden, mit grünen Samtkissen ausgeschlagenen Breaks ruft er herunter: «Das isch en feine Chueche, wer hät dä gmacht?» Bäckerin Martha Imfeld antwortet und ruft: «Es häd echli Eiercognac dinne.»
Im Rückwärtsgang durch die Kegel Hansjörg Funk aus Ottenbach hat mit seinem Einspänner ein weiteres Shetland Pony-Gespann überholt. In seiner eleganten schwarzen «Tokterschese» ist er zwar nicht eilig unterwegs zu einer Geburt, aber sein Brauner hat eben mehr PS als die Ponys. Vorwärts durch die Leitkegel ist kein Problem aber nun retour? Ruhig gibt er dem Pferd die Kommandos: «Zrügg, zrügg», das Pferd macht zuversichtliche Schritte nach hinten. «Vorwärts», sofort geht das Pferd
nach vorne. «Korrigiere döf i, oder?» «Zu-rück», hilft nun auch Laura, Hansjörg Funks Teamkollegin und Tochter, mit. Vielleicht versteht das Pferd ja besser Hochdeutsch. Und nochmals von vorne: «Vorwärts, übere», die Fahrpeitsche berührt leicht die Seite des Pferdes, «zrügg» – und dann ist es geschafft. Routiniert und ruhig, wie er es schon von Kindsbeinen an gelernt hat. Anerkennend tätschelt er sein Pferd nach der erfolgreichen «Retourkutsche». Stilecht ist auch die alte Arzttasche aus Leder, die vor ihm auf dem Bock liegt. Vielleicht ein unerfüllter Berufswunsch? «Das wären arme Patienten», meint Hansjörg Funk lachend, «höchstens Vehtokter vielleicht.» Schon das Zurücksetzen mit Auto und Anhänger ist für manche keine einfache Sache, man staunt deshalb, wie die «Rösseler» das mit einem oder gar zwei Pferden so gut meistern. Auch dem nachkommenden Shetland-Pony-Gespann von Tamara Rosenberg und dem «alten Hasen» Fredy Streich mit seinem Zweispänner, gelingt das Rückwärtsfahren nach ein paar Korrekturmanövern gut. Die Spaziergänger machen sich nun auf den Heimweg, aber auch für sie haben die Pferde einen Bonus hinterlassen. Vor der Einfahrt zu Hause liegen ein paar Pferdeäpfel auf der Strasse. Kein Grund zum Fluchen wie ein Fuhrmann, es ist willkommener Dünger für Johannisbeeren und Rosen, der über den Winter verrotten kann.
Filmmusik in Affoltern
Uerzliker Chilbi – ein Fest für Gross und Klein
Chor vocal emotions: «Goin’ to the Movies»
Am Wochenende vom 26. und 27. Oktober findet wieder die Uerzliker-Chilbi statt.
Nach zwei gelungenen Konzerten Ende September wird der Chor vocal emotions sein Programm «Goin’ to the Movies» ein letztes Mal in Affoltern aufführen.
Hochmotivierte freiwillige Helferinnen und Helfer sind bereit, die Uerzliker-Chilbi erneut aufleben zu lassen. Nach neunjähriger Pause wurde 2018 das Fest wieder ins Leben gerufen und soll nun als traditionelles Herbstfest jährlich stattfinden. Sämi Berweger (Berweger GmbH), das OK-Team und 90 Helfende laden zu diesem frohen gesellschaftlichen Ereignis ein.
Festwirtschaft, Bungee-Trampolin und vieles mehr ... Bereits um 9 Uhr öffnet am Samstag das Geschäft der Berweger-GmbH mit weiteren Anbietern die Türen. Zeitgleich starten auf dem Chilbi-Gelände die Festlichkeiten. Dass dabei die Mohrenkopf-Schleuder nicht fehlen darf, liegt auf der Hand. Ab 16 Uhr spielen die «Turbo Örgeler Ägerital», die schon letztes Jahr mit Schwyzerörgeli und
Bassgeige die Ländlermusikfans begeisterten. Ab 20.15 Uhr sorgt der «Märchlerbueb» für Unterhaltung und Stimmung. Neben Ländler-Melodien, Schlager, Partyhits und Popsongs wird bis in die späten Abendstunden gefeiert und getanzt. Am Sonntag beginnen die Festlichkeiten um 9.30 Uhr, ab 10.30 Uhr traditionellerweise mit dem «Musikverein Hausen». Ein Bungee-Trampolin und Ponyreiten werden auf dem Festgelände die Kinderherzen bis 17 Uhr höherschlagen lassen. Das «Schwyzerörgeliduo Betschart» untermalt den Anlass ab 13.30 Uhr mit urchiger Musik. Gegrilltes und ein reichhaltiges Dessert-Buffet, aber auch die legendäre «Chäs-Brätel» verhindern das Knurren im Magen. Damit niemand verdursten muss, werden neben frischem Süssmost und leckerem Chilbi-Kafi auch andere Köstlichkeiten serviert. Um 18 Uhr ist dann wieder Schluss und die Uerzliker-Chilbi ist bis zum nächsten Jahr Geschichte. Wie immer bei Berweger GmbH finden Interes-
sierte ein grosses Sortiment zu Spitzenpreisen und mit aktuell 10 Prozent Rabatt. Persönliche Beratung ist eine Selbstverständlichkeit. Auch im Geschäft der Berweger GmbH selbst ist am Chilbiwochenende jeweils viel los. «Viele Kunden nehmen sich an diesem Wochenende besonders viel Zeit, um durch die Regale zu schlendern. Neben dem Durchstöbern der präsentierten Produkte-Neuheiten und dem Sortiment mit über 10 000 Lagerartikel, nutzen viele die Gelegenheit, sich mit alten Bekannten auszutauschen. Man trifft sich an der Uerzliker Chilbi» meint Chilbi-Initiant Sämi Berweger. Ab dem Chilbi-Wochenende bis am 10. November gewährt das Uerzliker Fachgeschäft 10 Prozent Rabatt auf das ganze Sortiment für Haus, Hof und Garten (ausgenommen auf Nettopreise).
Am 28. September hat die Premiere der Konzertserie im Gemeindesaal von Steinhausen stattgefunden. Vor einem vollen Saal konnte der Baarer Chor das Publikum in die Welt der Filmmusik entführen und mit unterschiedlichen Genres überzeugen. Die Sänge-
rinnen vom Jugendchor Steinhausen, die exklusiv an diesem Abend dabei waren, haben die Zuhörerinnen und Zuhörer mit Liedern aus den Filmen «Schellen-Ursli», «A Star is Born» und «Coco – Lebendiger als das Leben» begeistert und «vocal emotions» bei mehreren Stücken kräftig unterstützt. Am nächsten Tag war das Baarer Publikum an der Reihe und konnte das gelungene Programm in der Kirche St. Martin geniessen. Nach den Herbstferien wird das dritte und letzte Konzert aufgeführt: Am Sonntag, 27. Oktober, um 17 Uhr in der reformierten Kirche in Affoltern gibt es eine letzte Chance, diesem vielseitigen Konzertprogramm zuzuhören. (pd.) Marylise Schiesser
Uerzliker Chilbi am Samstag und Sonntag, 26. und 27. Oktober, mit Festwirtschaft, Live-Musik, Mohrenkopfschleuder, Bungee-Trampolin und Ponyreiten (am Sonntag) sowie Ausstellung.
In Affoltern zu hören: der Chor vocal emotions. (Bild zvg.)
Mehr Informationen unter vocal-emotions.ch.