083_2019

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Weiss Medien AG I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I Telefax 058 200 5701 I www.weissmedien.ch I Auflage 26 352 I AZ 8910 Affoltern a. A.

aus dem bezirk affoltern I Nr. 083 I 173. Jahrgang I Freitag, 25. Oktober 2019

Kein Mehrwert

Zürich statt Bern

Der Gemeinderat und die Primarschulpflege Wettswil wollen nicht fusionieren. > Seite 3

Die Kantonsräte Daniel Sommer und Hannah Pfalzgraf an den nationalen Wahlen. > Seite 7

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Nerven gekostet Am Wahlsonntag erlebte Martin Haab eine stundenlange Zitterpartie. > Seite 9

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«Keine Kohle» Filmausschnitte und Gespräche zur Geschichte der Schweizer Energie im «LaMarotte». > Seite 15

Vier Oberämtler Gemeinden intensivieren Zusammenarbeit Austausch von Know-how, gemeinsame Beschaffungen und Aufgabenbewältigung Die Gemeinderäte der vier Oberämtler Gemeinden Aeugst, Hausen, Kappel und Rifferswil haben das Bekenntnis abgelegt, künftig enger miteinander zusammenarbeiten zu wollen. Im Rahmen der 2017 von Regierungsrätin Jaqueline Fehr gegründeten Plattform «Gemeinden 2030» wurde die These geäussert, dass die Gemeinden der Zukunft zur eigenständigen Erfüllung ihrer Aufgaben mindestens Sekundarschulgemeindegrösse haben sollen. Das heisst, die Gemeinde der Zukunft soll als Faustregel mindestens so gross sein, dass sich die Führung einer eigenen Sekundarschule für sie lohnt. Im Oberamt führen heute die Gemeinden Kappel, Hausen und Rifferswil die Sekundarschule gemeinsam. Die logische Gegenthese zu dieser – zumindest für Kleingemeinden – provokativen Aussage lautet: Wer nicht fusionieren will, muss sich anderweitig für die Zukunft rüsten. Ganz in diesem Sinne haben die Gemeinderäte der vier Oberämtler Gemeinden Aeugst, Hausen, Kappel und Rifferswil am 13. Mai nach dem Motto «Kooperation statt Fusion» einen gemeinsamen Workshop abgehalten und dabei das Bekenntnis abgelegt, dass sie künftig enger miteinander zusammenarbeiten wollen.

«Kooperation statt Fusion»: Oberämtler Gemeinderäte beim Workshop vom 13. Mai 2019. (Bild zvg.) ganzheitlichen Betrachtungsweise werden diverse im Workshop bestimmte Fachbereiche auf Synergiepotenziale durchleuchtet. Zu diesem Zweck wurden insgesamt acht – mit jeweils einem Gemeindevertreter besetzte – Arbeitsgruppen eingesetzt. Diese sollen neben der Liegenschaftenverwaltung auch die Bereiche IT (inkl. digitale Geschäftsverarbeitung), Verkehr, Finanzen und Steuern, Bauwesen, Schiesswesen, Sport sowie Werkdienste auf Kooperationspotenzial überprüfen. Nicht immer steht dabei die gemeinsame Aufgabenbewältigung im Vordergrund. Stattdessen kann die Zusammenarbeit auch im Austausch von Know-how oder in gemeinsamen Beschaffungen – z.B. von Software –

bestehen. Im kommenden Frühjahr werden die ersten Zwischenresultate aus den Arbeitsgruppen erwartet und anschliessend wird gemeinsam über das weitere Vorgehen entschieden. Es ist nicht davon auszugehen, dass sich in allen Fachbereichen weiterzuverfolgendes Kooperationspotenzial aufzeigen lässt. Dennoch sind die vier Gemeindevorstände zuversichtlich, dass sich die Bemühungen insgesamt lohnen werden, weil man damit zum übergeordneten Ziel, dem langfristigen Erhalt der Eigenständigkeit der vier Gemeinden, einen wichtigen Beitrag leisten kann.

Bäcker-Handwerk Auftakt ins für Kambodscha Jubiläumsjahr

Feier für die 80-Jährigen

Emma Pooleys vierter Sieg

Welche Zutaten gehören in ein Brot? Wie lange muss der Teig gären, und wie sieht eine perfekte Kruste aus? Dieses und anderes Expertenwissen erarbeiten sich junge Berufsleute in der Schweiz während ihrer Lehre. Wie aber lernen Menschen dieses Handwerk, wenn sie keine Möglichkeit haben, eine Ausbildung zu machen? In Kambodscha, 60 Kilometer nördlich von Phnom Penh, hat der Schweizer Fotokünstler Hannes Schmid im Jahr 2014 das Sozialprojekt «Smiling Gecko» aufgebaut. Auf einem Landstück in Kampong Chhnang betreiben Einheimische mit Unterstützung ein Hotel mit Restaurant, sie bauen Gemüse und Obst an, betreiben Vieh- und Fischzucht – oder sie verarbeiten Rohstoffe zu Lebensmitteln. In der farmeigenen Backstube arbeitet auch der 32-jährige Tola Sieng. Der junge Mann bäckt dort Brot für die zugehörige Schule und die Farmgemeinschaft. Wo er sein Fachwissen über das Backhandwerk herhat? Von Nik Vogel aus Obfelden. (lhä) ................................................... > Bericht auf Seite 12

Der Stadtrat von Affoltern lud am Mittwoch alle Einwohnerinnen und Einwohner mit Jahrgang 1939 zu einer stimmigen Geburtstagsfeier in den Ulmensaal der reformierten Kirchgemeinde ein. Rund 40 Personen folgten der Einladung, wobei sich die Jubilare von ihren Partnerinnen oder Partnern begleiten lassen durften. Stadtpräsident Clemens Grötsch und Karin Hug, Leiterin Gesellschaft, hiessen die Geburtstagskinder willkommen und richteten ihre herzlichen Geburtstagswünsche an die Jubilare. In Reden wurde darauf verwiesen, dass das Geburtsjahr 1939, als der Zweite Weltkrieg ausbrach, nicht eben für einen einfachen Start ins Leben sorgte. Bei einem virtuellen Rundgang durch längst vergangene Zeiten kamen Bilder von damals und heute Altbekanntem herauf und weckten bei den 80-Jährigen manche Erinnerung an vergangene Zeiten. Musikalisch umrahmte die Singer Songwriterin Heidy H. King mit ihren stimmigen Liedern die Feier. ................................................... > Bericht auf Seite 14

Emma Pooley scheint zum Transviamala eine starke Verbindung zu haben. Viermal war die Multisportlerin aus Hausen am Erlebnislauf mit der mystischen und sagenumwobenen Viamala-Schlucht schon am Start, und ebenso oft lief sie auf den 19 Kilometern von Thusis nach Donat die beste Zeit. Damit ist sie nun alleinige Rekordhalterin und auch den Streckenrekord hat sie noch immer inne. Beim Rennen am vergangenen Sonntag war Emma Pooley deutlich länger unterwegs als bei ihrem Rekordlauf vor sechs Jahren. Das schmälerte allerdings das Lauferlebnis in keiner Weise. «Der Transviamala ist und bleibt der schönste Lauf», schwärmte die 37-Jährige von der traumhaften Umgebung und der unvergleichlichen Atmosphäre. Obwohl sie keine neue Rekordzeit erzielte, lief Emma Pooley, wie bei den vorangegangenen drei Triumphen ein einsames Rennen an der Spitze und erreichte nach 1:32:48 Stunden mit 2:42 Minuten Vorsprung das Ziel. ................................................... > Bericht auf Seite 36

Eine wichtige Erkenntnis aus diesem Workshop lautete, dass Kleingemeinden die gleichen fachlichen Herausforderungen zu bewältigen haben wie die grossen Gemeinden, bei der Rekrutierung von geeignetem Fachpersonal jedoch die grösseren Einheiten im Vorteil sind. Aus diesen Überlegungen heraus beschlossen die Gemeinden Hausen und Rifferswil bereits 2017, ihr Steueramt zusammenzulegen. Ab 1. Januar 2020 wird nun eine weitere Zusammenarbeit von Aeugst und Hausen im Bereich der Liegenschaftenverwaltung wirksam. Die Kooperationsbestrebungen unter den vier Gemeinden sollen sich allerdings nicht nur auf einzelne Bereiche beschränken. Im Sinne einer

«Nöd ganz 100» heisst es am Jahreskonzert des Musikvereins Harmonie Affoltern dieses Wochenende. Dazu wurden erfolgreiche und bekannte Musikhits aus der Vereinsgeschichte einstudiert. Im kommenden Jahr feiert der Musikverein Harmonie Affoltern dann das runde Jubiläum. Höhepunkt wird der regionale Musiktag im Juni im Schulareal Ennetgraben sein. Die Wettvorträge finden am Samstag in der Aula statt, die Marschmusikparade auf der Laufbahn der Sportanlage Moos. «Für die Zuschauer ist es cool, wenn man sitzen kann, die Musik von beiden Seiten sieht und den ganzen Marsch hört», so OK-Präsidentin Patricia Gmür. Die gastgebenden Musikanten werden am Freitagabend zu hören sein, wenn die eigentliche Jubiläumsfeier steigt, und dann nochmals am Sonntag zur Begrüssung der Altmusikanten an der kantonalen Veteranentagung. Doch auch Blasmusik-Muffel werden am Musikfest auf ihre Kosten kommen. (tst.) ................................................... > Interview auf Seite 13

Gemeinderäte von Aeugst, Hausen, Kappel und Rifferswil

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Eisenbahn-Sammler Die wertvollsten Exponate des Affoltemers Alois Bommer sind im Technorama Winterthur. > Seite 17

Ab 2020 keine Geburten mehr Das Spital Affoltern erreicht die erforderlichen Fallzahlen für den Leistungsauftrag der Geburtshilfe nicht. Um einen Teil der Geburten im Bezirk sicherstellen zu können, wollte es deshalb die Geburtenabteilung in ein hebammengeleitetes Geburtshaus umwandeln. Diesem Antrag hat die Gesundheitsdirektion allerdings nicht stattgegeben (der «Anzeiger» hat berichtet). Dennoch soll auch in der Zukunft jede Gelegenheit zur Beantragung eines Leistungsauftrags für ein Geburtshaus genutzt werden, da man im Spital Affoltern davon überzeugt ist, dass ein solches Angebot ideal nach Affoltern passen würde. Nach heutigem Wissensstand werden aber ab Januar 2020 keine Geburten mehr im Spital Affoltern durchgeführt werden können. ................................................... > Bericht auf Seite 3 anzeigen


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