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CH Regionalmedien AG I Anzeiger aus dem Bezirk Affoltern I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I www.affolteranzeiger.ch I Auflage 26 633 I AZ 8910 Affoltern a. A. I Post CH AG

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AUS DEM BEZIRK AFFOLTERN I Nr. 81 I 175. Jahrgang I Dienstag, 19. Oktober 2021

Pilze suchen

Das Auffälligste und Ansehnlichste ist im Wald häufig auch das Gefährlichste. > Seite 3

Nachtaktive Nager

Serie «Streifzüge»: Seit 15 Jahren leben im Knonauer Amt wieder Biber. > Seite 5

Blick hinter die Kulisse Am Pistenkreuz Die Pfarrei St. Burkard in Mettmenstetten nutzt die Pandemiezeit zum Innehalten. > Seite 6

Spektakulärer Ausflug der Ü60er des Ski Clubs Bonstetten zum Flughafen Kloten. > Seite 7

Wenn Wildtiere unter die Räder geraten

Im September hat die Anzahl der Arbeitslosen im Bezirk Affoltern noch einmal abgenommen. Mit dem Beginn der kalten Jahreszeit dürfte sich dies wieder ändern.

Mehr als 2000 Kollisionen im Jahr ereignen sich zwischen Wildtieren und Verkehrsteilnehmenden auf den Strassen im Kanton Zürich. Die Situationen, welche Polizei und aufgebotene Wildhüter und Jäger antreffen, sind vielfach sehr belastend. von martin mullis

Wildunfälle: Wildhüter René Ziegler bittet Fahrzeuglenker: «In der Dämmerung und nachts Fuss vom Gas!» (Bild M. Mullis) die allermeisten Unfälle mit Wildtieren in den Morgenstunden zwischen 5 Uhr und 8 Uhr sowie abends zwischen 17 Uhr und Mitternacht ereignen.

In 40 Jahren zu mehreren hundert Wildunfällen ausgerückt Jagdaufseher und Wildhüter René Ziegler aus Mettmenstetten kennt sich mit Wildtierunfällen bestens aus. Seit 1975 übt er sein Amt aus und in den letzten 40 Jahren im Revier Affoltern musste er schon wegen zahlreicher Unfälle, vor allem in den Nachtstunden, ausrücken. Wildhüter Ziegler erlebte manche Situation auf den Durchgangsstrassen, die er nicht so schnell vergessen wird. So habe ein Automobilist einen Wildunfall gemeldet, bei der Kontrolle an Ort und Stelle sei jedoch kein Tier aufgefunden worden. Erst bei der nachträglichen Suche mit einem Scheinwerfer wurde im Kühlergrill der Kopf eines Rehkitzes gefunden. Sehr viel

Glück hatte ein junger Mann, der nachts unterwegs war. Eine Rehgeiss wollte von einer Böschung über die Strasse springen und durchschlug seine Frontscheibe. Das Tier landete tot auf den Rücksitzen, während der Fahrer neben einem gehörigen Schrecken lediglich kleine Verletzungen durch Glassplitter erlitt. In den letzten Wochen wurden im Säuliamt auch Verkehrsunfälle mit Rotwild gemeldet. So wurden in Kappel zwei Hirsche angefahren. Das eine Tier war sofort tot, während im zweiten Fall das offenbar nur leicht verletzte Rotwild flüchtete und nicht aufgefunden werden konnte. Auch in Hedingen kollidierte ein Hirsch mit einem Auto und wurde so schwer verletzt, dass er erlöst werden musste.

Eine Nachsuche des verletzten Tieres wird immer durchgeführt Jagdaufseher Ziegler hält fest, dass bei jedem Wildunfall, bei dem das Tier

An der Viehschau Maschwanden wurden am Samstag rund 80 Tiere präsentiert. > Seite 9

Nochmals weniger Arbeitslose

Unschöne Situationen für Jäger und Wildhüter bei Wildunfällen

Für die Polizei und die Wildhüter sind die Unfallstellen von Kollisionen mit Wildtieren kein schöner Anblick. Wer mitten in der Nacht eine schwer verletzte trächtige Rehgeiss und ihre zwei ungeborenen Kitze blutend auf der Landstrasse liegend antrifft, wird physisch und psychisch gefordert. Hier heisst es für die Helfer schnell und richtig zu handeln, es muss alles daran gesetzt werden, das Tierleiden so rasch wie möglich zu verkürzen. Nicht selten werden bei solchen Kollisionen aber auch Fahrzeuglenker oder Insassen verletzt. Hanspeter Reifler, Jagdobmann des Jagdbezirks Amt, welcher das Säuliamt, einige Gemeinden des Bezirks Horgen, Teile des Bezirks Dietikon sowie 27 Jagdgesellschaften umfasst, zählte in seinem Jagdbezirk im Jagdjahr 2019/20 702 Tiere aus 29 Arten, welche als Fallwild Eingang in die Statistik fanden. Während hingegen im Jagdjahr 2020/21 695 Tiere aus 32 Arten als Unfallwild verzeichnet wurden. Nur etwas mehr als die Hälfte der Tiere sind eindeutig als Opfer des Verkehrs zu registrieren. Die übrigen Todesursachen sind dem Bahnverkehr, Krankheiten, Hunderissen oder unbekannten Todesursachen zuzuordnen. Nicht erfasst sind jedoch Unfälle, bei denen die Jägerschaft ausgerückt ist, jedoch trotz intensiver Nachsuche mit ausgebildeten Hunden kein Tier gefunden wurde. Nicht in der Statistik aufgeführt sind natürlich alle Unfälle, die gar nicht erst gemeldet werden, wobei diese Dunkelziffer leider als nicht unbedeutend bezeichnet werden muss. Die Statistik zeigt auch, dass sich

Kultureller Anlass

nicht am Unfallort zu finden ist, eine Nachsuche mit ausgebildeten Hunden durchgeführt werde. Sei das Tier verletzt, so sei die Suche in fast allen Fällen erfolgreich, dennoch gebe es immer wieder Konstellationen, in denen nur sehr leicht verletzte Tiere schnell und weit flüchten und so das Auffinden verunmöglichten. Fahrzeuglenker, die einen Wildunfall verursacht haben, sollten folgende Verhaltensregeln berücksichtigten: Warnblinkanlage einschalten, Warnweste anziehen und Unfallstelle absichern. Nicht zum Wildtier gehen, falls es auf der Unfallstelle liegt. Sofort Polizei verständigen: Rufnummer 117 und die Unfallstelle nicht verlassen. Wer gegen alle Vernunft und Regeln der Gesetze das Gaspedal drückt, statt anzuhalten und den Unfall zu melden, macht sich strafbar (Art. 51 und Art. 92 SVG). Zusätzlich macht man sich bei unterlassener Meldung der Tierquälerei schuldig (Art. 26 TSchG).

647 Personen aus dem Knonauer Amt waren Ende September bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) des Kantons Zürich als arbeitslos gemeldet, 17 weniger als im Vormonat. Auf die Arbeitslosenquote hat dies keinen Einfluss, sie bleibt bei 2,1 Prozent. Für den – für die Jahreszeit ungewöhnlichen – Rückgang macht das kantonale Amt für Wirtschaft und Arbeit (AWA) die konjunkturelle Erholung der Wirtschaft verantwortlich. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt habe sich im vergangenen Monat vor allem in den Dienstleistungsbranchen verbessert, teilt das AWA mit. Die grösste Abnahme der Arbeitslosigkeit verzeichnete das Gastgewerbe. Seit dem Höchststand im Februar 2021 (11,8 Prozent) hat sich die Arbeitslosenquote in der Gastrobranche auf Kantonsebene mehr als halbiert und betrug im September noch 5,7 Prozent. Fast alle Zürcher Branchen rechnen damit, die Zahl ihrer Beschäftigten in den nächsten Monaten weiter zu erhöhen. Mit Beginn der kalten Jahreszeit dürften sich allerdings schon bald saisonale Effekte bemerkbar machen. Vor allem im Gastgewerbe und in der Baubranche steigen auf den Winter hin die Arbeitslosenzahlen. (tst.) ANZEIGEN

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Volle Verausgabung in glühender Hitze Beat Fraefel aus Affoltern ist Anfang Oktober nach Marokko geflogen, um am Marathon des Sables zu starten. Temperaturen von 56 Grad führten zu vielen Forfaits – und zu einem Todesfall.

Beat Fraefel in der Sahara. (Bild zvg.)

Seit Monaten hatte er sich vorbereitet. Er hatte seine Laufzeiten ausgedehnt und seinen Körper daran gewöhnt, dass nach der ersten Etappe keine Pause kam, sondern die zweite, dritte. Er war in der Hitze gelaufen und auf Sand und im Schnee, wollte ein Gefühl für die Widrigkeiten der Sahara entwickeln. Und er hatte mit einer Kollegin an einem Menü-

plan gefeilt, der nicht den Genuss im Fokus hatte, sondern eher die Lebenserhaltung. All dies sollte dem 62-Jährigen helfen, in der marokkanischen Sahara zu bestehen, am Marathon des Sables, der als einer der härtesten Etappen-Ultramarathons gilt. Am Freitag, 1. Oktober, landete Beat Fraefel am Flughafen von Errachidia. Mit einem Bus wurde er ins Vorbereitungs-Camp gefahren. Bis zum Start des Rennens am Sonntagmorgen hatte er zwei Tage Zeit, um sich einzuleben. Neben ihm gingen elf weitere Schweizerinnen und Schweizer an den Start, mit fünf von ihnen teilte er sich ein halboffenes Beduinen-Zelt.

Mit hohen Temperaturen hatte Beat Fraefel gerechnet, doch bereits im Camp zeigte sich die Wüste erbarmungslos. Von den 672 angereisten Läuferinnen und Läufern waren 45 noch vor dem Start wegen Dehydrierung auf medizinische Hilfe angewiesen. Fraefel gelang es, sich an die Hitze zu gewöhnen. Als das Rennen startete, hatte jedoch auch er bald massiv zu kämpfen. «Ich hatte geglaubt, im Zentrum des Marathon des Sables stehe das Laufen», sagte er nach seiner Rückkehr, «so war es nicht. Im Zentrum stand die Hitze. Es war ein Kampf gegen die Temperatur.» (lhä)

> Bericht auf Seite 16

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