Weiss Medien AG I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I Telefax 058 200 5701 I www.weissmedien.ch I Auflage 23 532 I AZ 8910 Affoltern a. A.
aus dem bezirk affoltern I Nr. 68 I 166. Jahrgang I Freitag, 30. August 2013
Polizei provoziert
Volksfest
Zürcher Bezirksgericht verurteilte kaufmännischen Angestellten aus Affoltern. > Seite 3
Neues Leben auf dem Weisbrod-Areal in Hausen: 2000 am Tag der offenen TĂĽr. > Seite 7
-
«Liebe Liese» Verena Berger, Wettswil: Literarischer Streifzug durch die Natur vor der Haustüre. > Seite 11
-
Schmiede
-
Serie: Kurt Graf ĂĽber die Familie Wegmann in Rifferswil. > Seite 12
kommentar
An den eigenen AnsprĂĽchen aufgerieben? von werner schneiter
A
lle, die ihn mit juristischen Mitteln bodigen wollten, werden nach Robert Martys bekannt gegebenem Rückzug aus dem Gemeinderat per Ende Amtsdauer 2014 wohl in Jubel ausbrechen. Andere vielleicht auch. Wer im Bezirkshauptort auf dem Gemeindepräsidiums-Stuhl Platz genommen hat, sitzt natürlich auch im Glashaus und hat nicht nur Freunde. Aber eine grosse Mehrheit wird seinen Entscheid bedauern. Mit Robert Marty hat der Souverän im Jahr 2010 weder einen grauen Funktionär, Verwalter oder notorischen Verhinderer an die Spitze der Gemeinde-Exekutive gewählt, sondern einen ausgesprochenen Macher mit Vorwärtsdrang – einen FDP-Politiker, der sich Fragen zur Entwicklung des Bezirkshauptortes auf die Fahne geschrieben hat, auch solche mit visionären Ansätzen. Dass sich in der Privatwirtschaft, in der er tätig ist, Pläne leichter umsetzen lassen als in einem Gemeinwesen mit demokratischen Hürden, hat der rastlose Schnelldenker Robert Marty vielleicht zu wenig beachtet. Dass einige auch juristische Mittel bis zum schieren Exzess gegen ihn eingesetzt und andere pure Obstruktion betrieben haben, hat ihn wohl mehr als nur genervt. Und das Fass zum Überlaufen gebracht. Aus dem Satz «Offenbar bin ich die falsche Person für das Präsidium und bringe die falschen Lösungen», klingt nicht nur Selbstkritik. Auch Resignation und Frust lassen sich da herauslesen. Offenkundig hat sich Robert Marty auch an den eigenen Ansprüchen aufgerieben und befürchtet, dass er mit gewissen Vorstellungen und Zielen gegen Betonköpfe prallen wird. Schade, dass er die Herausforderungen, die sich im Bezirkshauptort in den kommenden Jahren gerade in der baulichen Entwicklung weiter stellen, nicht mehr annimmt und nach nur vier Jahren das Handtuch wirft. Affoltern braucht nämlich nicht nur Rekurrenten, sondern auch Macher.
Robert Marty tritt 2014 nicht mehr an Affoltern auf der Suche nach einem neuen Gemeindepräsidenten Der Gemeindepräsident von Affoltern, Robert Marty, tritt bei den Erneuerungswahlen im März 2014 nicht mehr an. Vor allem die sehr hohe Doppelbelastung von Beruf und Politik hat ihn zu diesem Schritt veranlasst. «Meine berufliche Tätigkeit ist zeitlich mit dem Gemeinderatspräsidium des Bezirkshauptortes nicht länger zu vereinbaren», erklärt Robert Marty. Zudem machen ihm die verschiedenen Widerstände zu schaffen, die eine zukunftsgerichtete Entwicklung der Gemeinde bremsen oder verunmöglichen. «Offenbar bin ich die falsche Person für das Präsidium und bringe die falschen Lösungen», gibt sich Marty selbstkritisch. Das Fass zum Überlaufen brachte letztlich der Weiterzug einer Strafanzeige gegen ihn, welche gemäss Bundesgerichtsentscheid jedoch völlig haltlos war. Robert Marty wurde 2010
RĂĽcktritt 2014: Robert Marty. (Archiv)
mit dem besten Resultat aller Kandidaten neu in den Gemeinderat und auf Anhieb als Gemeindepräsident gewählt. Ebenfalls nicht mehr antreten wird die Vize-Präsidentin Elsbeth Knabenhans. Sie gehörte während 12 Jahren der Affoltemer Exekutive an und will sich nun wieder mehr Zeit für andere Herausforderungen nehmen. Als Sicherheitsvorstand fielen beispielsweise der Aufbau der Gemeindepolizei und die Schaffung des Sicherheitszweckverbands Albis in ihre Amtszeit. Sie war auch langjähriges Mitglied der Vormundschaftsbehörde Affoltern am Albis. Die übrigen Ratsmitglieder – Clemens Grötsch, Martin Gallusser, Hans Finsler, Hermann Brütsch und Susanne Leuenberger – kandidieren für eine weitere Amtsperiode. Die Erneuerungswahlen aller kommunalen Behörden finden am 30. März 2014 statt. ................................................... > Kommentar in der 1. Spalte
Humanitäre Hilfe Silvia Käppeli aus Wettswil arbeitete sechs Monate in Afghanistan. > Seite 14
«Spass unterstützt die Therapie» Die Medizinische Beratungs- und Therapiestelle (MBT) des Rehabilitationszentrums für Kinder und Jugendliche in Affoltern betreut junge Menschen, die in ihrer Bewegungs- und Handlungsfähigkeit eingeschränkt sind, wenn der Bewegungs- und Explorationsdrang am grössten ist. Darum hat die MBT am Mittwochnachmittag ein lustvolles Erzähltheater mit der «Putzfrau Luise» organisiert. Am Mittwochnachmittag war das Erzähltheater «Putzfrau Luise» zu Gast im Kispi. (sas) ................................................... > Bericht auf Seite 9 anzeigen
Fehlendes und falsches Management führte zum Konkurs Hintergründe und Folgen der Pleite des Hotel Oktogon, Bonstetten Nach vier Jahren musste die Oktogon Gastro AG das Handtuch werfen und den Konkurs vollziehen. Die Angestellten stehen mit noch ausstehenden Salären auf der Strasse und sind beim Regionalen Arbeitsvermittlungszentrum angemeldet. Allerdings scheint Schlamperei beim Management sogar noch ein eher moderater Vorwurf zu sein. Einige der Angestellten sprechen
gar davon, dass Sozialabgaben nicht korrekt abgerechnet wurden. Urs Furrer, Präsident des Verwaltungsrates, räumt Fehler im Betriebskonzept als auch bei der Personalwahl ein. Ausserdem habe der Verwaltungsrat viel zu lange zugewartet und auf eine Besserung der Verhältnisse gebaut. Vor allem sei die Wahl der Führungspersonen nicht immer glücklich
verlaufen, da seien einige falsche Entscheide getroffen worden, so VR-Präsident Furrer. Zwar seien eineinhalb Monatslöhne noch offen, das gesamte Personal sei aber schriftlich und mündlich über eine bevorstehende Schliessung des Betriebes orientiert worden. Die Abrechnung der Sozialabgaben würde selbstverständlich korrekt abgeschlossen. Gegenüber dem Personal habe er sich immer fair verhalten und den Leuten viel Vertrauen geschenkt, was leider von einigen Angestellten auch grosszügig angewendet wurde. Furrer weiss, dass die Oktogon Gastro AG aufgelöst wird. Falls Hotel und Restaurant weitergeführt werden, sei er sicher lediglich nur noch Gast in diesem Hause.
TĂĽren nach nur vier Jahren geschlossen: Das Hotel Oktogon in Bonstetten. (Bild Werner Schneiter)
(mm) ......................... > Bericht Seite 5
500 35 9 771661 391004