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CH Regionalmedien AG I Anzeiger aus dem Bezirk Affoltern I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I www.affolteranzeiger.ch I Auflage 26 352 I AZ 8910 Affoltern a. A. I Post CH AG

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AUS DEM BEZIRK AFFOLTERN I Nr. 66 I 174. Jahrgang I Dienstag, 25. August 2020

Kirchen-Fusion

Der Informationsanlass zu KG+ stiess bei Behörden und Parteien auf wenig Interesse. > Seite 3

Teurer Vertipper

Die neuen Parkuhren müssen per Handy-App mit Sorgfalt gefüttert werden. > Seite 5

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Hartes Wortgefecht

Roger Köppel und Hans-Ulrich Bigler kreuzten an einem Podium in Wettswil die Klingen. > Seite 7

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«Clean-Up-Day»

Auf private Initiative beteiligt sich Affoltern am Aktionstag gegen Littering. > Seite 7

«Es wartet noch viel Arbeit auf uns» Spatenstich Autobahnzubringern Ottenbach-Obfelden ist gestern erfolgt Vor acht Jahren bewilligten die Stimmberechtigten den Kantonsanteil von 39 Millionen Franken für den Autobahnzubringer im Raum Ottenbach-Obfelden, für den Kosten von 65 Mio. Franken veranschlagt wurden. Die beiden Gemeinden sicherten je 350 000 Franken zu, den Restbetrag von 26 Mio. übernahm der Bund. Nun haben die Bauarbeiten begonnen. von Bernhard Schneider Südlich von Ottenbach, an der Grenze zu Obfelden, beginnt der Bau der neuen Strasse. Aus diesem Anlass haben der Grüne Baudirektor Martin Neukom, sein Vorgänger, Markus Kägi von der SVP, der Direktor des Bundesamtes für Strassen, Jürg Röthlisberger, sowie die Ottenbacher Gemeindepräsidentin, Gabriela Noser Fanger, und der neue Gemeindepräsident von Obfelden, Stephan Hinners, zum Spatenstich geladen. Am 29. Mai 2023 soll der Autobahnzubringer in Betrieb genommen werden.

Lange Vorbereitungszeit Gabriela Noser Fanger blickte auf die zweite Hälfte der 1970er-Jahre zurück, als der Landerwerb für den Autobahnzubringer begann. Über 40 Jahre habe es gedauert, bis man nun mit dem Bau endlich beginnen könne. In der Volksabstimmung von 2012 hätten 76 Prozent der Ottenbacherinnen und Ottenbacher zugestimmt, sie hoffe, diejenigen 24 Prozent, die aus Rücksicht auf die Natur ein Nein in die Urne gelegt hätten, mit dem Projekt zu versöhnen, denn jetzt könne die Zentrumsplanung erst richtig beginnen, da man die Gewissheit habe, dass die Süd-West-Umfahrung des Dorfes tatsächlich umgesetzt werde. Ihr Obfelder Amtskollege, Stephan Hinners, meinte, die Blechlawine reiche in Obfelden zu den Stosszeiten von Unterlunnern bis nach Bickwil, wo sie

Berufs-Talente

Vier junge Leute aus dem Knonauer Amt haben sich für die «SwissSkills» qualifiziert. > Seite 11

Ein Bilderbuch zum Mitmachen Für Miriam Petrachi und Romeo Nagele ist der Türlersee in den vergangenen Jahren zu einem wichtigen Bestandteil ihres Lebens geworden. Für sie sei er ein Ort, der ihr guttue, «ein Mysterium der Natur», so Petrachi. Auch Romeo Nagele ist jeden Tag auf dem See, im See oder am See unterwegs. Langweilig wurde es ihm noch nie: «Der Türlersee», sagt er, «erfindet sich jeden Tag neu.» Diese Wandelbarkeit hat Nagele auf zahlreichen Bildern festgehalten, nun möchten die beiden daraus ein Foto-Buch gestalten. Um ihr Projekt realisieren zu können, sind sie auf der Suche nach finanzieller Unterstützung – und nach Co-Autorinnen und -Autoren, die für das Fotobuch ihre persönliche «Liebeserklärung» an den Türlersee beisteuern möchten. (lhä)

> Bericht auf Seite 9

Der ehemalige und der amtierende Baudirektor halten den Spaten gemeinsam, obwohl sie zwei entgegengesetzten Parteien, der SVP und den Grünen, angehören. Auf dem Bild von links: Markus Kägi, Martin Neukom, Stephan Hinners, Gabriela Noser Fanger und Jürg Röthlisberger. (Bild Bernhard Schneider) auf die Blechlawine aus Richtung Ottenbach treffe. Das ganze Dorf werde zweigeilt, der Verkehr gefährde die Bevölkerung uns insbesondere die Schulkinder. Der Bau des Autobahnzubringers sei ein wichtiger Schritt zur Entlastung der beiden Dörfer, reiche allein aber nicht aus: «Es wartet noch viel Arbeit auf uns!» Vorerst aber hoffe er auf eine möglichst verzögerungsfreie Bauzeit. Nach dem Ja der Bevölkerung des Kantons Zürich wurden 77 Einwendungen eingereicht, fünf Beschwerden gelangten ans Verwaltungsgericht. Die Detailplanung musste teilweise angepasst werden und brachte erhebliche Mehrkosten zutage: Die Kosten des Landerwerbs waren zu optimistisch geschätzt worden, ebenso die Entsorgung von Altlasten. Auch der Aufwand für die Projektierung lag deutlich über den ursprünglichen Annahmen. Im vergangenen Januar stimmte der Kantonsrat dem Ergänzungskredit zu und beseitigte damit die finanziellen Hindernisse für den Strassenbau. Der

Bruttokredit beträgt nun 80 Millionen Franken.

Mobilität vor Jahrtausenden Im Bereich des Trassees der neuen Strasse wurden in den vergangenen drei Jahren bei passender Witterung, terminiert durch die Arbeiten der Bewirtschafter des Bodens, archäologische Sondierungsgrabungen durchgeführt. Diese haben gerade im Bereich des Spatenstichs interessante Resultate gezeitigt: Eine prähistorische Schicht zeugt von Brandrodung zur Urbarmachung des Landes vor 5000 bis 6000 Jahren. Ein kurzer Abschnitt einer Strasse mit kunstvoll zusammengefügten Steinen ist schwierig zu datieren, dürfte aber frühestens aus römischer Zeit stammen. Die beobachtete dunkle, holzkohlehaltige jungsteinzeitliche Schicht, der «Pflughorizont», liegt direkt über der obersten Gesteinsschicht der Moräne. Dies bedeutet, dass vor 6000 Jahren erstmals Menschen in unserem Gebiet Wald

abbrannten, um Ackerbau zu betreiben. Vielleicht waren sie aus dem Raum Zugersee zugewandert, wo bereits verschiedene jungsteinzeitliche Siedlungen entdeckt wurden. Die Wanderungen erfolgten tendenziell den Flüssen entlang, was sowohl die Orientierung als auch das Vordringen gegenüber dem bewaldeten Umland erleichterte. Die in der Schicht nachgewiesenen Holzkohlestückchen stammen aus einem Zeitraum von über 2000 Jahren. In dieser langen Zeit wurde immer wieder neues Ackerland mit Brandrodung gewonnen, während das nicht mehr genutzte wieder überwachsen und vielleicht Jahrhunderte später erneut abgebrannt wurde. Während die jungsteinzeitliche Mobilität die Verlegung des Wohnorts aufgrund des Wachstums der Bevölkerung oder des Rückgangs der Fruchtbarkeit des Ackerlandes betraf, weist die möglicherweise aus der Römerzeit stammende Strasse auf tägliche Mobilität hin.

Heimpremieren geglückt

Der Nachwuchs-Springreiterin Elin Ott läuft es rund. Erst am 9. August hatte sie sich zum zweiten Mal den Schweizer Meistertitel der jungen Reiter geholt. Nun stand die 21-Jährige erneut zuoberst auf dem Podest; dieses Mal im österreichischen Ranshofen. Mit dem zwölfjährigen Wallach Denzel Quantum Leap startete sie am vergangenen Wochenende in drei Prüfungen – und gewann sie alle. So das Championat über 145 Zentimeter, den Silver Tour Final über 140 Meter und eine weitere Prüfung über 140 Zentimeter. Auch mit ihren anderen Pferden war sie erfolgreich und holte sechs weitere Klassierungen. Am Sonntag schliesslich, im Grand Prix über 145 Zentimeter, sicherte sie sich mit der Stute Remix ausserdem den dritten Rang. (lhä)

Nach der Niederlage zum Saisonauftakt gegen Tuggen durfte der FC WettswilBonstetten am Wochenende erstmals in der noch jungen Erstliga-Saison zu Hause ran. Gegen den FC Linth 04 gerieten die Gastgeber früh in Rückstand: Dessen Topskorer Sabanovic traf in der 3. Minute zum 0:1. Die Rotschwarzen erarbeiteten sich ihrerseits Chancen. Zwei sehenswerte Treffer brachten WB in Front. Und auch auf den Ausgleich kurz nach der Halbzeitpause wusste das Heimteam zu reagieren und verdiente sich die drei Punkte mit viel Einsatz. Ein solider Auftritt gelang auch dem FC Affoltern zu Hause gegen Zürich City. Es fehlte allerdings das nötige Glück im Abschluss, es blieb beim 0:0. (red.)

Elin Ott auf dem zwölfjährigen Wallach Denzel Quantum Leap. (Bild zvg.)

Am kommenden Sonntag erwartet das Publikum in der Klosterkirche Kappel ein poetischer Abend voll leidenschaftlicher Klezmermusik. Die sechsköpfige Damen-Band Jomtov musiziert, singt und erzählt von der ersten grossen Liebe, von heimlichen Liebschaften und vom Leid der verlassenen Geliebten. (red.)

> Veranstaltungshinweis auf Seite 12 ANZEIGEN

> Mehr folgt im «Anzeiger» vom Freitag

Drei Siege in Österreich für Elin Ott

In zwölf Starts holt die Obfelderin insgesamt zehn Klassierungen

Ein Techtelmechtel

> Berichte auf Seite 18

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