CH Regionalmedien AG I Anzeiger aus dem Bezirk Affoltern I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I www.affolteranzeiger.ch I Auflage 26 633 I AZ 8910 Affoltern a. A. I Post CH AG
FREUDE AN GUTEM LICHT
AUS DEM BEZIRK AFFOLTERN I Nr. 59 I 175. Jahrgang I Dienstag, 3. August 2021
Für Zusammenhalt
Politikwissenschaftlerin Cloé Jans referierte an der Augustfeier in Ottenbach. > Seite 3
Feuerwerk an Themen
Die Festrede von Ansgar Gmür in Hedingen vereinte Politik, Sozialkritik und Humor. > Seite 5
Zum Tode verurteilt
Rudolf Fenner fand im Staatsarchiv ein historisches Strafprotokoll gegen drei Hausemer. > Seite 7
Wichtige Anlaufstelle
Udo Allgaier hat die Leitung der Ämtler Beratungsstelle für Altersfragen übernommen. > Seite 8
Wenn die Einwohner dem Festredner die Themen vorgeben In Obfelden führte Gemeindepräsident Stephan Hinners eine «interaktive» Rede Bereits am 31. Juli feiert Obfelden jeweils den 1. August. Trotz unsicherer Wetterprognose fand die Bevölkerung zahlreich in die Dorfbadi. Der Feuerwehr-Verein und die Badi-Beiz sorgten für die Bewirtung, die OhrenstüberMusikanten sowie Eric Lee und Band für die Unterhaltung.
Gemeinderats-Pensen reduzieren Am 17. August wird es ein Jahr, seit der neue Gemeindepräsident im Amt ist. «Ich bin gut angekommen», verriet er. Dabei sei es kein einfaches Jahr gewesen, mit zwei Wechseln im Gemeinderat und der Pensionierung der langjährigen Gemeindeschreiberin. Schon die Arbeit als Gemeinderat habe ihm Spass gemacht, so Hinners. Es sei interessant und man komme in Kontakt mit der Bevölkerung. Als Herausforderungen seiner neuen Aufgabe als Gemeindepräsident bezeichnete er, den Überblick zu behalten und den anderen Gemeinderäten in ihren Ressorts beizustehen. Damit sich auch künftig gute Leute aus der Privatwirtschaft für die Milizbehörde finden lassen, sei es nötig, die Pensen zu reduzieren, so Hinners im Hinblick auf die Erneuerungswahlen
Supersportlerin als Überraschungsgast Im Rahmen der Hedinger 1.-August-Feier ehrte Gemeindepräsident Ruedi Fornaro die Paracyclerin Flurina Rigling.
> Bericht auf Seite 5 In Obfelden hielt Gemeindepräsident Stephan Hinners (Mitte) die Ansprache zum 1. August mit Unterstützung von Davide Anderegg (links). Martin Bolzli war letztmals fürs Organisatorische zuständig. (Bild Thomas Stöckli) 2022. Das sei auch im Gemeindepräsidentenverband ein Thema. Aktuell belaufe sich im Bezirk ein Gemeinderatsmandat auf gut 30 Stellenprozent, jenes des Gemeindepräsidenten auf 60, Ziel seien 20 bis 25, respektive 50 Prozent.
Beizen, Umfahrung und Dorfzentrum Ein Thema war auch das Beizensterben. Droht Obfelden eine Zukunft als Dorf ohne Restaurant? «Für die Gastronomie ist es im Moment überall schwierig», holte Hinners aus. In Obfelden stellten Nachfolgeregelung und Infrastruktur zusätzliche Herausforderungen dar. Die Rolle der Gemeinde sieht er primär darin, für optimale Rahmenbedingungen zu sorgen. Darüber hinaus sei auf dem Postareal, dem geplanten Dorfzentrum, ein Restaurant projektiert. Auch wenn die Migros dort mittlerweile ein Baugesuch eingereicht hat und jenes der Landi in den nächsten zwei bis drei Wochen folgen soll: «Dieses Jahr werden die Bagger sicher noch nicht auffahren», ist Hinners überzeugt. Die Gemeinde als dritter Player auf dem Areal wolle ihr Baugesuch bis Ende nächsten Jahres eingeben. Vorher gelte es zu klären, was das Dorf noch brauche und in welcher Grösse und wie die Bevölkerung abgeholt werden kann.
Einbezogen werden sollen die Obfelderinnen und Obfelder auch in die Projektierung der Dorfstrasse. Aktuell sei ein Ingenieurbüro beauftragt, den Spielraum abzuklären. Die Möglichkeiten der Einflussnahme dürften sich allerdings in engen Grenzen halten: «Das ist definitiv kein Wunschkonzert», stellte Hinners klar. «Die Landparzellen sind gegeben.» Das Dorfzentrum und die Umfahrung werden aber nicht die letzten Grossprojekte bleiben. Für die Sanierung des Hallenbads rechnet der Gemeinderat mit Kosten von 4,5 bis 5 Mio. Franken. Von «Dimensionen, die wir uns nicht gewohnt sind», sprach Hinners in diesem Zusammenhang. Was den Schulraum anbelange, stehe Obfelden zwar gut da, doch bei den Turnhallen zeichne sich Handlungsbedarf ab.
Grosse Festgemeinde Gestartet hatte das Frage-Antwort-Spiel zwischen Anderegg und Hinners mit einigen persönlichen Eckdaten über den Gemeindepräsidenten. So erfuhren die Festbesucher, dass sein Lieblingsfach in der Schule Geometrie war, dass er im Sternzeichen Steinbock ist und dass er bereit ist, seine Schuhnummer zu verraten, nicht aber sein Gewicht. Letztes Thema der interaktiven Ansprache war
dann die Jugend. Angesprochen auf Lärm und Sachbeschädigungen rund ums Schulareal betonte Hinners: «Die Jugendlichen sind für uns nicht ein Problem, sie gehören zu unserer Gesellschaft.» Und in dieser werden die jungen Leute oft zu wenig berücksichtigt oder gehen gar vergessen. «Da haben wir in der Vergangenheit zu wenig getan», räumte Hinners ein, «und dem müssen wir uns nun annehmen.» In Obfelden wird traditionell in den ersten August hineingefeiert. Maximal 500 Personen waren zugelassen am offiziellen Festakt vom 31. Juli in der Badi. Und viel weniger dürften es nicht gewesen sein. Die Plätze an den Festbänken waren gut besetzt und auch auf die weiteren Teile der Badi-Anlage verteilten sich die Festgänger. Die Kinder etwa kamen auf der Spielwiese beim Reiten des mechanischen Bullen auf ihre Kosten oder durften sich fantasievolle Ballontiere formen lassen. Am Abend unterhielten die lokalen «Ohrestüber»-Musikanten, nach der Ansprache und dem gemeinsamen Singen der Nationalhymne gehörte die Bühne Eric Lee und Band. Über den Ablauf orientierte für den veranstaltenden Feuerwehr-Verein übrigens letztmals Martin Bolzli. Seine Nachfolge tritt Luca Del Gaudio an.
Wirklicher Frieden
Fast vergessen
An der Bundesfeier in Mettmenstetten sprach Hannah Pfalzgraf. Die Schweiz feiere am 1. August ein Friedensdokument, sagte die junge SP-Kantonsrätin. Wirklicher Friede aber existiere nur, wenn er für alle Menschen im Land gelte, wenn niemand in seinem Sein und seiner Würde verletzt werde und gleiche Chancen und Rechte besitze. Gegen solche Verletzungen gelte es anzutreten – bedingungslos. (sts)
In Bonstetten wurde von 1943 bis 1945 ein Arbeitslager für Flüchtlinge betrieben. Diesem Stück Geschichte haben Rolf und Christine Werner ein lesenswertes Buch gewidmet. In Archiven und mit persönlichen Gesprächen haben sie eine Vielzahl an Quellen aufgespürt, was angesichts der weitgehenden Vernichtung der Akten des Flüchtlingslagers Bonstetten einen enormen Aufwand bedeutete, der sich aber gelohnt hat. (red.)
> Bericht auf Seite 3
Vor vier Monaten hat der TanteEmmer-Laden in Hausen seine Pforten geöffnet. > Seite 9
Seit gerade mal zwei Jahren setzt sie auf die Karte Leistungssport – und in dieser Zeit hat Paracyclerin Flurina Rigling aus Hedingen schon Grosses geleistet. Sie ist mehrfache Schweizer Meisterin, gewann an der EM Gold und Silber und wurde Vize-Weltmeisterin im Strassenrennen. «Nach zwei Jahren schon so viele Erfolge. Da können wir nur den Hut ziehen!», sagte Ruedi Fornaro in seiner Laudatio an der offiziellen Augustfeier der Gemeinde am Hedinger Weiher. Gefragt nach ihren nächsten Zielen, erwähnt die Paracyclerin die Teilnahme an den Paralympics 2024 in Paris und den Wettkampf an der WM dieses Jahr in Zürich. (red.)
von Thomas sTöckli Für seine erste Rede als Gemeindepräsident hat sich Stephan Hinners Verstärkung mit auf die Bühne gebracht. Kommunikationsprofi Davide Anderegg figurierte als Sidekick und konfrontierte den Redner mit Fragen. Gemeldet war die Ansprache als interaktiver Anlass. Ein wechselseitiger Austausch zwischen Redner und Bevölkerung entwickelte sich zwar nicht, aber die Obfelderinnen und Obfelder durften die anzusprechenden Themen vorgängig wünschen. Rund 70 Reaktionen habe es auf die entsprechende Einladung gegeben. «Damit bin ich sehr zufrieden», so Hinners, «das sind immerhin fast doppelt so viele Leute, wie an eine Gemeindeversammlung kommen.» Von rund 20 Fragen seien letztlich zwölf in die Rede eingeflossen.
Gefragte Bio-Kost
Andächtige Stimmung am Höhenfeuer in Mettmenstetten. (Bild Stefan Schneiter)
> Bericht auf Seite 7
Festival im Regen Erstaunlich viele Besucherinnen und Besucher haben am Samstagabend dem garstigen Wetter getrotzt, am «Live uf em Hof» in Hausen. Sie durften sich über ein breit gefächertes musikalisches Angebot freuen. Gediegen ging es los mit Bob-Dylan- und Grateful-DeadSongs. Es folgten Covers von Abba bis ZZ Top, eingängige Indie-Pop-Melodien und Hippie-Rock. Gegen die ungemütlichen Temperaturen hielten «Star Shaped Box», eine «Nirvana»-TributeBand aus dem Oberamt, das Tempo hoch. Zum fulminanten Abschluss des Abends gaben dann «Vodew» alles. Nur das Wetter vermochte die Stimmung etwas zu trüben. Und doch: jene, die bis zum Schluss ausharrten, nahmen auch das sichtlich gelassen. (red.)
> Bericht auf Seite 11 ANZEIGEN
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