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CH Regionalmedien AG I Anzeiger aus dem Bezirk Affoltern I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I www.affolteranzeiger.ch I Auflage 26 856 I AZ 8910 Affoltern a. A. I Post CH AG

VOM DORF ZU DE STADT AUS DEM BEZIRK AFFOLTERN I Nr. 56 I 176. Jahrgang I Freitag, 22. Juli 2022

Verkleinerte Behörde

Die von sieben auf fünf Mitglieder reduzierte Schulpflege Affoltern hat sich konstituiert. > Seite 3

Gepflegt und stilvoll

Serie «Gärten»: Beate Kuhnt und Andreas Huber legen Wert auf Qualität und Ästhetik. > Seite 10

Eier-Trick

Der gewiefte Kuckuck jubelt anderen Vögeln seinen Nachwuchs unter. > Seite 12

Leiser Belag

Die Turbinenstrasse in Ottenbach hat einen speziellen Belag, der den Lärm dämpft. > Seite 13

Rekordverdächtig früh Bereits Ende dieser Woche ist die Getreideernte abgeschlossen – mit sehr guter Qualität. > Seite 13

Gewinn dank der Freiwilligen

Was sich nachts im Säuliamt Am 20. August empfängt der FC Wettswil-Bonstetten im Cup den Grasshopper Club Zürich abspielt

In knapp einem Monat gibt es in Wettswil ein Fussballfest – die Vorbereitungen laufen jetzt auf Hochtouren.

Was läuft im Bezirk, wenn die meisten Leute schlafen? Dieser Frage gehen die «Anzeiger»Journalisten in der diesjährigen Sommerserie nach. Den Anfang macht Redaktor Dominik Stierli.

Von Luc MüLLer Den 20. August haben sich viele Fussballfans aus der Region im Kalender rot angestrichen. Dann kommt es im Schweizer Fussballcup einmal mehr zur Affiche David gegen Goliath. In diesem Fall trifft der 1. Ligist FC Wettswil-Bonstetten auf den Grasshopper Club Zürich aus der höchsten Schweizer Spielklasse. Schon jetzt läuft die Organisation für den Fussballleckerbissen auf Hochtouren. «Die Situation ist ja nicht ganz neu für uns. Wir konnten schon viermal trainieren», erklärt Co-Präsident Martin Meili vom FC Wettswil-Bonstetten. Denn zwischen 2010 und 2017 traten die Ämtler im Cup gegen die vier Spitzenteams Servette Genf, die Young Boys, Thun und den FC Basel an. Dabei setzte es jeweils eine Niederlage ab. «Die Vorfreude ist gross. Es gab schon zahlreiche Anfragen wegen Tickets», betont Meili. Noch stehe aber nicht fest, wie teuer die Sitz- und Stehplatzticket sein werden und ab wann der Vorverkauf läuft. Das habe auch mit den Gesamtkosten für den Anlass zu tun, so Meili, denn die Ticketeinnahmen sind ein wichtiger Posten, um die Kosten zu decken.

2017 spielte der FC Wettswil-Bonstetten im Cup gegen den FC Basel (weisse Trikots). (Bild Kaspar Köchli)

Der Schweizerische Fussballverband (SFV) als Veranstalter des Cups gibt den Vereinen klare Vorlagen mit, wie die Spiele ablaufen müssen. Grosses Thema ist die Sicherheit. Der FC Wettswil-Bonstetten muss nun ein Sicherheitskonzept zuhanden der Gemeinde Wettswil erarbeiten. Der Klub hat dafür extra einen Sicherheitsfachmann engagiert. Aufgrund des Konzeptes wird Wettswil dann den Anlass bewilligen. Im Innern der Fussballanlage Moos muss der FC Wettswil-Bonstetten für die Sicherheit sorgen. «Wir engagieren dafür

einen privaten Sicherheitsdienst. Zudem sind die Feuerwehr und die Sanität vor Ort», berichtet Co-Präsident Markus Fischer, der sich vor allem um die Sicherheitsfragen kümmert. «Diese Kosten belaufen sich auf rund 30 000 bis 40 000 Franken. Dafür müssen wir selber aufkommen», sagt Fischer. Ausserhalb des Stadions sorgt die Kantonspolizei Zürich für die Sicherheit – 2017, beim Spiel gegen den FC Basel, mussten die Ämtler dafür nichts bezahlen. Nach Angaben von Markus Fischer gilt der Cup-Matsch nicht als Hochrisikospiel, das zusätzliche Sicherheitsmassnahmen verlangen würde. «Die Kantonspolizei stuft das Spiel aber als problematischer ein, als damals gegen den FC Basel», betont Fischer. Beim Cup-Knüller gegen den FC Basel vor fünf Jahren machte der Erstligist aus dem Säuliamt einen Umsatz von rund 200 000 Franken, davon wurden 180 000 Franken investiert. So blieben 20 000 Franken für die Vereinskasse. Die teuersten Brocken sind die Infrastruktur und die Sicherheit. Die Kosten für die zusätzlichen aufgebauten Tribünen sollten die Ticketeinnahmen

Der FC Wettswil-Bonstetten hofft beim Spiel, das am Samstag, 20. August, um 17 Uhr angepfiffen wird, mit einer vollen Hütte: 3000 bis 4000 Zuschauer werden erwartet. Beim letzten Cup-Schlager 2017 zu Hause gegen den FC Basel waren rund 4000 Zuschauer vor Ort. 500 bis maximal 1000 Fans könnten in der bestehenden Infrastruktur im Stadion Moos in Wettswil Platz finden. «Wir bauen jetzt noch zusätzliche Tribünen für Sitz- und Stehplätze auf», informiert Meili. Ein Teil soll längsseits vor dem Mooshüsli zum Stehen kommen, je ein Tribünenteil hinter

Der Verein muss mit vielen Fixkosten rechnen. Sicherheit, Tribünenbau, WCAnlagen, Essens- und Getränkestände und ein Zelt für VIP-Gäste. Das geht alles ins Geld. Geht das für den Verein am Schluss überhaupt auf ? «Bisher konnten wir einen Gewinn erzielen, als die grossen Klubs beim Cup bei uns gespielt haben», sagt Martin Meili. «Das geht aber nur auf, weil so viele freiwillige Helfer im Einsatz sind.» Zwischen 100 und 150 Freiwillige werden helfen. Und man habe gelernt und die Strukturen stetig verschlankt. Während maximal 120 Minuten, inklusive Verlängerung und Penaltyschiessen, gebe man Vollgas. «Aber mit einer beschränkten Anzahl von Mitarbeitern. Deshalb kann es sein, dass man am Wurststand vielleicht ein bisschen anstehen muss», sagt Meili.

Mit viel Elan

Im Gespräch

Pakete helfen

Gemalte Alpen

Vreni Spinner ist die neue Gemeindepräsidentin von Mettmenstetten – und gleichzeitig auch die Wirtin vom Restaurant Weisses Rössli, das sie an eine Genossenschaft verkauft hat. Jetzt ist sie wieder Pächterin. Doch nun verschieben sich die Prioritäten, wie Vreni Spinner im Gespräch mit dem «Anzeiger» verrät. Bisher hat sie noch nie ein Behördenamt bekleidet, nun konzentriert sie sich mit Elan auf den Job als Gemeindepräsidentin. Die ersten Sitzungen seien gut verlaufen, verrät sie. Generell will sie in ihrer Arbeit die Bevölkerung abholen und auch die Jungen motivieren. Wertschätzung und Vertrauen seien zwei wichtige Pfeiler ihrer Arbeit, erklärt die neue Gemeindepräsidentin. (red.)

Der Kulturkeller LaMarotte lud einmal mehr zum Spaziergang. Diesmal führte der Weg von Maschwanden nach Obfelden auf den Biobauernhof der Familie Schneebeli. Am Zielort gab der Obfelder Gemeindepräsident Stephan Hinners Einblicke in die zukünftige Entwicklung seiner Gemeinde. Der Ort könne noch stark wachsen, aber maximal auf 8000 Einwohner. Bei einem so grossen Wachstum sei es wichtig, dass die Identität und Zugehörigkeit der Einwohner gefördert und gestärkt würden. Gelegenheit dazu gebe es an der Gewerbe-Expo Ende August, an der auch das 175-Jahre-Jubiläum der Gemeinde Obfelden gefeiert werde, wie der Gemeindepräsident warb. (red.)

Das Hilfswerk Licht im Osten unterstützt die kriegsgebeutelte Bevölkerung in der Ukraine. Im Mai und Juni wurden an verschiedenen Orten in der Schweiz Hilfsgüter gesammelt, vor allem Hygienepakete. Auch die ChrischonaKirche Affoltern beteiligte sich an der Sammelaktion. Acht lokale Helfer der Organisation Licht im Osten sind im Donbass vor Ort, um der Bevölkerung zu helfen und um die gesammelten Güter zu verteilen. Die gesammelten Güter aus der Schweiz sind nun in der Ukraine eingetroffen. Derzeit sind Hygieneartikel, die in der Ukraine wegen der Kriegshandlungen fehlen, für die Bevölkerung zu einem raren Luxusgut geworden. (red.)

Der Maler Caspar Wolf aus Muri zeichnete im 18. Jahrhundert mit Vorliebe die Schweizer Alpen. Eine grosse Auswahl seiner Werke ist im Museum Caspar Wolf in Muri zu sehen. Derzeit läuft eine Wechselausstellung mit einer Leihgabe aus dem Kunstmuseum Aarau. Ausgestellt ist ein eindrückliches Bild, das den Rhone-Gletscher in seiner damals noch vollen Pracht zeigt. Inzwischen hat der Klimawandel auch hier das Eis zum Schmelzen gebracht. Führerinnen und Führer erzählen bei einem Rundgang durch das Museum den interessierten Besuchern gern einiges über den Maler aus Muri, der in der Schweiz als Pionier der Alpenmalerei gilt und mit seinem Schaffen immer noch fasziniert. (red.)

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Sicherheitskonzept erarbeiten

decken. Die Sicherheitskosten die Sponsorenbeiträge. «Ohne diese würden wir nicht durchkommen. Sie sind entscheidend.» Der Match gegen den GCZ generiere auch zusätzliche Sponsorengelder: durch gesponserte Matchbälle und zusätzliche Werbebanden, konkretisiert Martin Meili. Für Gewinn sorge schlussendlich die Gastronomie. «Aber auch nur, wenn das Wetter schön ist. Wenn es regnet, schreiben wir eine schwarze Null», rechnet Fischer vor.

Bis zu 4000 Zuschauer erwartet

den Toren. Die Verhandlungen mit den Tribünenbauern laufen. «Derzeit ist es aber schwierig, weil es viele Feste gibt, die Tribünen brauchen.» Klar sei zudem, dass der Gästesektor speziell abgetrennt werden muss.

Freiwillige Helfer sind entscheidend

Sie begleiten Menschen, die nachts arbeiten oder Party machen und erhalten Einblicke in die Natur, die anderen verborgen bleiben. Diesen Sommer geht es den Journalistinnen und Journalisten darum aufzuzeigen, was im Säuliamt eigentlich noch alles so läuft, wenn die meisten schlafen, oder zumindest gemütlich zu Hause sind. Dominik Stierli, seit Anfang Juli neuer Redaktor beim «Anzeiger», hat sich dazu orange Sicherheitskleidung übergezogen und eine Autobahnunterhaltstruppe auf einem Einsatz begleitet. Während nebenan die Autos vorbeirasten, demontierte das Team ein nach einem Unfall ziemlich mitgenommenes Leitplanken-Element. Dabei liess eine Trennscheibe Funken mehrere Meter weit wegfliegen. Die neuen Elemente lagen am Boden bereit. Sie sollen sogar den Aufprall eines Lastwagens aushalten können – je nach Winkel. Ganz reibungslos lief der Einsatz zwischen der My-Stop-Raststätte und dem Rüteli-Tunnel bei Mettmenstetten nicht ab. Und doch: Kurz nach 23 Uhr stand die neue Leitplanke. Der Verkehr hatte inzwischen deutlich nachgelassen. Fürs Team ging es vor dem nächsten Einsatz zurück in den Werkhof. Zum «Mittagessen»: Es wurde noch grilliert in dieser Sommernacht. (red.)

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