056_2021

Page 1

CH Regionalmedien AG I Anzeiger aus dem Bezirk Affoltern I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I www.affolteranzeiger.ch I Auflage 26 633 I AZ 8910 Affoltern a. A. I Post CH AG

AUS DEM BEZIRK AFFOLTERN I Nr. 56 I 175. Jahrgang I Freitag, 23. Juli 2021

Startschuss für Trakt E

In der Sekundarschule Bonstetten haben am Montag die Bauarbeiten begonnen. > Seite 3

Existenzbasis

Ruth Bieri aus Aeugst verarbeitet und verkauft in ihrem Laden, was ihr Garten hergibt. > Seite 9

Sommerserie

Salomon Schneider hat den geografischen Mittelpunkt des Kantons Zürich besucht. > Seite 10

13 Millionen Franken

Die Unwetter in den vergangenen 30 Tagen haben im Bezirk massive Kosten verursacht. > Seite 11

Hagel und Regen haben der Gerste geschadet

Abschluss mit Bravour

Severin Bersnak hat seine Telematiker-Lehre als Zweitbester im Kanton abgeschlossen. > Seite 13

«Live uf em Hof» in Hausen

Die Gerste war fast reif, als der wochenlange Regen die Ernte verunmöglichte. In einigen Regionen wurden die Felder zudem vom Hagel beschädigt. Diese Woche konnten nun endlich die Mähdrescher fahren. Die Erträge sind gering ausgefallen.

Es ist schon eine langjährige, schöne Tradition, das Open Air «Live uf em Hof» in Hausen. Dieses Jahr geht der stimmungsvolle Sommerevent am 31. Juli auf dem Bauernhof Schürmatt von Stefan Koch über die sommerliche Freiluftbühne. Der Verein HAS Club, bekannt für seine beeindruckenden Music Events, hat wieder tolle Bands organisiert: Cusp of Drunk, Specific Ocean, die Hausemer Rockband Last Avenue sowie Star Shaped Box und die Skate Punk Band Vodew werden für einen unvergesslichen Musikabend unter freiem Himmel sorgen. (red.)

von marianne voss

> Vorschau auf Seite 15

Dieses Jahr kann nicht von einer gefreuten Getreideernte gesprochen werden. Die Kurzfassung: «Zu feucht, zu leicht und zu wenig.» In den letzten Tagen lief die Gerstenernte endlich auf Hochtouren. Eigentlich wäre das Futtergetreide mit den langen Grannen schon vor zwei Wochen erntereif gewesen. Dann kam aber die extreme Regenperiode. Alles war zu nass: die Ähren und Körner, das Stroh und der Boden, in dem die schweren Mähdrescher stecken geblieben wären. Zudem beschädigte Ende Juni und Mitte Juli der Hagel die Getreidefelder in einigen Regionen des Bezirks. Das bedeutet weitere massive Ausfälle. Wenn das reife Getreide zu lange stehen bleibt, wachsen die Samen aus. Die Halme sterben ab und knicken ein. Durch die starke Feuchtigkeit entwickelte sich teilweise auch Schimmel. Die Ähren wurden grau. In der Getreidesammelstelle der Landi Albis in Mettmenstetten ist man besorgt. Markus Staub, Bereichsleiter Agrarhandel, befürchtet, dass es in einzelnen Situationen zu Totalausfällen kommen könnte. Bis Anfang dieser Woche wurde mehrheitlich zu feuchte Gerste abgegeben, was für den Landwirt Trocknungskosten nach sich zieht. «Schlecht ist zudem das Hektolitergewicht. Die Gerste ist zu leicht», erklärt Markus Staub. Das Hek-

Triathlon-Saison ist lanciert

Schimmel und magere Erträge – die Getreideernte macht dieses Jahr wenig Freude

Auch dieses fast erntereife Gerstenfeld wurde Ende Juni vom Hagel zerstört. (Bild Marianne Voss) tolitergewicht entspreche dem Gewicht von 100 Liter Getreide und werde in kg/hl angegeben. «Statt der erforderlichen 65 Kilogramm pro Hektoliter bringen die Körner jetzt im Schnitt nur knapp 60 Kilogramm auf die Waage. Auch die Erträge sind mager und liegen nur bei fünf bis sechs Tonnen pro Hektare – in anderen Jahren waren es durchschnittlich sechs bis sogar acht Tonnen.»

Entschädigung? Als sich Anfang Woche endlich der Sommer zurückmeldete, fuhren die Mähdrescher so viel wie möglich. Gesamthaft wird in der Getreidesammelstelle der Landi dieses Jahr aber wesentlich

weniger Gerste abliefert werden als in guten Jahren. Wie geht es wohl weiter mit der Weizenernte? Der Bereichsleiter meint: «Ab dem Wochenende ist bereits wieder ein Wetterwechsel angekündigt. Für den in der Abreife stehende Brotweizen wird es nun sehr kritisch. Brotweizen, der durch Hagel bereits schon geschädigt ist, könnte auswachsen, womit die Backfähigkeit abnimmt. Im schlimmsten Fall würde er im Futtertrog für die Tiere landen.» Erhalten die Landwirte für die Ausfälle eine Entschädigung? Ein Hagelschaden an Kulturen kann bei der Schweizer Hagelversicherung versichert werden, Schäden durch wochen-

lange Regenfälle in der Erntezeit hingegen nicht. Jene Landwirte, die versichert sind und deren Felder durch den Hagel starken Schaden genommen haben, können etwas aufatmen. Sie können nach einer Abschätzung durch einen Hagelexperten zumindest mit einer Teilentschädigung rechnen. Die anderen müssen den Verlust selber tragen. Landwirte sind selbstständige Unternehmer, und ihre wichtigste Mitarbeiterin ist die Natur. Zugleich ist das Wetter für sie ein grosses und nicht beeinflussbares Risiko. In den letzten Jahren nahmen die Wetterextreme mit Starkregen, extremer Trockenheit und Hagelgewittern merkbar zu.

Unterstützung bei der Arbeitsintegration

Frische Erde

Für Menschen mit Fluchthintergrund gibt es im Bezirk Affoltern seit einem Monat ein neues Angebot. In der JobWerkstatt in Ottenbach erhalten sie Unterstützung bei amtlicher Korrespondenz sowie beim Schreiben von Bewerbungen. Nach und nach soll das Angebot der Job-Werkstatt nun weiter ausgebaut werden: So sind Computer- und intensive Deutschkurse geplant, zudem sollen die Klientinnen und Klienten im Rahmen eines Job-Coachings während ihrer Arbeitsintegration darin unterstützt werden, ihre Interessen und Fähigkeiten zu erkunden und ungenutzte Potenziale zu erkennen und zu aktivieren. Indem sie schneller integriert und berufstätig sind, soll auch die öffentliche Hand entlastet werden. Erste Erfolge sind bereits sichtbar: Zwei Klienten konnten innerhalb des Bezirks an KMU vermittelt werden. (red.)

Beim Bau der Limmattalbahn gehen Fruchtfolgeflächen verloren. Gemäss Richtplan müssen diese kompensiert werden – auch, weil solche Flächen ein knappes Gut darstellen und wichtig sind für die Ernährungssicherheit. Anhand einer Bodenkarte sieht der Kanton, wo Bedarf auf eine Aufwertung von nicht ackerfähigem Land vorhanden ist. Handlungsbedarf ergibt sich nun im Bereich von ehemaligen Kiesgrubenflächen in Maschwanden. Dort wurde festgestellt, dass die Flächen nach der Wiederauffüllung der Gruben nicht optimal wiederhergestellt worden sind. Deshalb werden in Maschwanden nun in den nächsten drei Monaten etwa zwei Hektaren aufgewertet. Insgesamt werden bis Oktober rund 15 000 Kubikmeter unbelasteter Ober- und Unterboden mit Lastwagen nach Maschwanden gekarrt. (red.)

> Bericht auf Seite 13

Jana Weiss (links) und Regula Ochsner sind die Co-Präsidentinnen der neulancierten Job-Werkstatt in Ottenbach. (Bild Urs E. Kneubühl)

> Bericht auf Seite 3

Einige kleinere Wettkämpfe gab es zwar schon, doch mit dem Wettkampf in Uster ist die Triathlon-Saison 2021 so richtig lanciert worden. Und das Team Koach war mit dem Overall-Sieg von Florin Salvisberg, zwei Kategoriensiegen und vier weiteren Podestplätzen sehr erfolgreich. Nach fast zwei Jahren Wettkampfpause aufgrund der Corona-Pandemie hatte Ungewissheit über den Leistungsstand der Athleten vom Team Koach geherrscht. Coach Kurt Müller zeigte sich zufrieden: «Alle 15 Koachler haben in diesem ersten Härtetest gezeigt, wo sie stehen. Auch ohne Wettkämpfe haben sie in den letzten anderthalb Jahren gut trainiert. Und es war einfach schön, wieder dieses Wettkampf-Feeling zu spüren.» (red.)

> Bericht auf Seite 18 ANZEIGEN

50029 9 771661 391004


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.