CH Regionalmedien AG I Anzeiger aus dem Bezirk Affoltern I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I www.affolteranzeiger.ch I Auflage 26 633 I AZ 8910 Affoltern a. A. I Post CH AG
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www.akorug.ch AUS DEM BEZIRK AFFOLTERN I Nr. 55 I 175. Jahrgang I Dienstag, 20. Juli 2021
Regionaler Richtplan
Das Regionalzentrum Affoltern soll mit dem teilrevidierten Plan an Bedeutung gewinnen. > Seite 3
Neuer Aufenthaltsort
Die Zivilschutzanlage in Bonstetten darf bald von Jugendlichen genutzt werden. > Seite 3
Kauzige Wesen
Stefan Bachmann war bei seinem neusten Streifzug durch die Natur den Eulen auf der Spur. > Seite 5
seit 1988 in Zug . 041 712 09 44
Imposante Projekte
Jugendliche von der Sekundarschule Hausen haben ihre Abschlussarbeiten vorgestellt. > Seite 5
Vernetzung im Gesundheitswesen: «Mehrwert ist bereits sichtbar» Alters- und Gesundheitsstrategie Bezirk Affoltern in der Endauswahl für einen Förderpreis Das Gesundheitsnetz 2025 kürt im Kanton Zürich jährlich Projekte, die sich speziell auszeichnen durch Patientennutzen, Vernetzung und Innovation. Als eines von drei Projekten hat es die Alters- und Gesundheitsstrategie Bezirk Affoltern (Agsba) in die Endauswahl geschafft. von Thomas sTöckli Eine integrierte Gesundheitsversorgung für den Bezirk Affoltern, die als führend wahrgenommen wird – mit diesem ambitiösen Ziel haben die 14 Ämtler Gemeinden Anfang 2020 eine gemeinsame Strategie in Alters- und Gesundheitsfragen angestossen. In erster Linie sollte dadurch auf Bezirksebene ein Gesamtüberblick über die bestehenden Angebote geschaffen werden, als Grundlage für eine Versorgung, die sich an den Bedürfnissen der Patienten orientiert. Im letzten Jahr hat die Arbeitsgruppe elf strategische Initiativen evaluiert und in drei Umsetzungsphasen priorisiert (der «Anzeiger» hat berichtet). Im Steuerungsausschuss unter der Co-Leitung von Ronald Alder, Gesundheitsvorstand Ottenbach, und Monika Rohr, Sozialvorsteherin Stallikon, sind die Gemeinden ebenso vertreten wie Spital, Ärzteschaft, Spitex und Pflege. Als Projektleiter amtet der Mettmenstetter Gemeinderat Beat Bär.
Bewegung bei den Hausarztpraxen Seit diesem Frühling arbeitet nun je eine Gruppe an den sechs prioritären Initiativen aus dieser Roadmap. Die erste beschäftigt sich unter Leitung von
Beat Bär (links), Projektleiter der Alters- und Gesundheitsstrategie Bezirk Affoltern, mit der Co-Leitung des Steuerungsausschusses: Monika Rohr für die Sozialvorstände und Ronald Alder für die Gesundheitsvorstände des Bezirks. (Bild Thomas Stöckli) Stefan Gyseler, Verwaltungsratspräsident des Spitals Affoltern, mit der zukünftigen Rolle des Spitals, wobei diese natürlich stark von der Vergabe der Leistungsaufträge ab 2023 abhängig sein wird. Arbeitsgruppe zwei um den Mediziner Bruno Köhler setzt sich mit dem (drohenden) Mangel an Hausärzten auseinander. «Hier hat sich in den letzten beiden Jahren schon einiges getan», hält Beat Bär, Gemeinderat in Mettmenstetten und Projektleiter von Agsba, zufrieden fest. So verfügen etwa Hausen und Obfelden bereits über zukunftstaugliche Gruppenpraxen, Knonau hat nachhaltige Zukunftslösungen gefunden und im Mettmenstetter Gewerbegebiet Erspach ist der Aufbau eines subregionalen Zentrums vorgesehen, das mit sieben bis acht Ärzten den Bedarf auch der angrenzenden Gemeinden abdecken könnte. «Da ist richtig Bewegung reingekommen», freut sich Ronald Alder. Das sei auch einer der erhofften Effekte gewesen: dass Leute sich austauschen und sich so Möglichkeiten ergeben. Denn es
könne nicht sein, dass eine Gemeinde eine Praxis führe, hält er fest: «Da braucht es private Initiative.»
Über den Tellerrand blicken Eine dritte Arbeitsgruppe um Franziska Marty, Leiterin des Pflegezentrums Sonnenberg in Affoltern, befasst sich derweil mit dem sehr heterogenen Themengebiet Spitex, Pflege und Betreuung. Eine Herausforderung ist hier der Mangel an Pflegepersonal, aber auch, wie sich möglichst lange ein weitgehend selbstständiges Leben führen lässt oder wie sich die Institutionen trotz Planungsungewissheiten weiterentwickeln sollen. Die weiteren Gruppen beschäftigen sich mit der Konsolidierung der bestehenden Präventionsangebote, mit der Definition der künftigen Zusammenarbeit und mit der Optimierung von Koordinationsangeboten. «Jeder soll sein Angebot betreiben, aber auch über den Tellerrand blicken und Teil eines grossen Ganzen sein», wünscht sich Monika Rohr und nennt CareNet+, das Ämtler
Koordinationszentrum für Gesundheit und Soziales der Pro Senectute Kanton Zürich, als Beispiel für solch eine interdisziplinäre Zusammenarbeit. Patienten könnten so vom Erstkontakt in der Arztpraxis oder Apotheke triagiert und weiterverwiesen werden. «Das Projekt Agsba ist eine geniale Plattform», findet Alder: «Der Mehrwert ist bereits sichtbar: In Form von neuen Ideen, einer positiven Dynamik und guter Stimmung.» Bis Ende September sind nun die Arbeitsgruppen gefordert, ihre Vorgehensgrundsätze und ein Konzept zu erarbeiten. In einer dritten Runde geht es dann bis Ende Jahr darum, einen konkreten Massnahmenplan mit verbindlichen Terminen und Verantwortlichkeiten zu erstellen. Ob das Projekt auch die Fachjury überzeugen kann und den mit 10 000 Franken dotierten Förderpreis des «Gesundheitsnetz 2025» gewinnt, wird sich am 18. August entscheiden. Die Sieger werden am 21. September im Rahmen eines Vernetzungsanlasses ausgezeichnet.
Überschwemmtes Reussgebiet Die Unwetter der letzten Wochen haben die Pegel der Gewässer stark ansteigen lassen. Entlang der Reuss zeigen sich die Wassermassen besonders eindrücklich.
Mehr Mitsprache
An der GV des Gewerbevereins MKM wurden auch die Wahlen 2022 thematisiert. > Seite 7
Einblicke in die Berufswelt Das «Lift»-Programm ermöglicht Jugendlichen mit erschwerender Ausgangslage ab der ersten Sekundarklasse, bei regelmässigen Kurzeinsätzen in Gewerbebetrieben in die Berufswelt hineinzuschnuppern. Das soll ihnen den Übertritt in die Arbeitswelt erleichtern. Die Sekundarschulen im Bezirk Affoltern nehmen seit mehreren Jahren am Projekt teil und stemmen die Kosten gemeinsam. Von der Schule des MNA-Zentrums Lilienberg, organisatorisch der Sekundarschule Affoltern angegliedert, hatten bisher keine Schüler am Programm teilgenommen. Nun startete dieses Jahr im Januar das Pilotprojekt «Lift Lilienberg» mit fünf Jugendlichen, die als unbegleitete minderjährige Asylsuchende (Mineurs non accompagnés) im MNA-Zentrum Lilienberg wohnen. Unter ihnen war auch der 17-jährige Jahangir aus Afghanistan. Er lernt die Arbeit als Schreiner kennen. (lhä)
> Bericht auf Seite 4
Sommerserie: Neues wagen Sich erstmals an einen Ort oder an eine Aktivität heranwagen, etwas ausprobieren, das man bisher noch nie getan hat. Um solche «Erstbegegnungen» geht es in den kommenden fünf Wochen jeweils in einem Beitrag pro Ausgabe: «Ich war noch niemals ...», heisst die diesjährige Sommerserie des «Anzeigers». Den Auftakt macht Regula Zellweger. Schrebergärten haben sie schon immer fasziniert: Nun hat sie in München zum ersten Mal in einer Gartenlaube übernachtet. Zuvor hatte sie sich diese einsame Nacht durchaus romantisch vorgestellt. Das Klischee bewahrheitete sich allerdings nicht. Es kam ein bisschen anders. (red.)
> Start der Sommerserie auf Seite 8 ANZEIGEN
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In der letzten Woche hielten Unwetter und Überschwemmungen die Schweiz in Atem. Auch im Bezirk Affoltern wurden die Folgen des Regens spürbar: So musste in Ottenbach der Campingplatz evakuiert werden, nachdem die Reuss aufgrund der enormen Wassermassen aus der Zentralschweiz über den Damm getreten war. In der Nacht auf Sonntag entspannte sich die Lage allmählich, der Pegel des Vierwaldstättersees sank unter die kritische Marke und ist seither langsam zurückgegangen. Drohnenaufnahmen vom Sonntagmittag geben einen Eindruck über die Lage im Reussgebiet. (red.)
> Weitere Bilder auf Seite 12
20029 Drohnenaufnahme über der Reussbrücke Ottenbach: rechts die Reuss, links überschwemmtes Kulturland. (Bild Stefan Felder)
9 771661 391004