054_2019

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Weiss Medien AG I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I Telefax 058 200 5701 I www.weissmedien.ch I Auflage 25 470 I AZ 8910 Affoltern a. A.

aus dem bezirk affoltern I Nr. 054 I 173. Jahrgang I Freitag, 12. Juli 2019

Sozialdienst Affoltern

Langfinger und Lärm

Francisco Pavone ist neuer Leiter des Bereichs Wirtschaftliche Sozialhilfe. > Seite 3

Die Polizei beschäftigte sich in den letzten Tagen mit Einbrüchen, Vandalismus und Lärm. > Seite 9

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Sonne und Strom An der Obstgartenstrasse in Affoltern steht seit Kurzem eine Solarbank. > Seite 9

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Musik und Geselligkeit Rückblick und Ausblick -

Der Musikverein Mettmenstetten gab in Knonau ein Sommerkonzert auf dem Bauernhof. > Seite 10

Betreuung auf verschiedene Schultern verteilen «Sorgende Gemeinschaft»: Obfelden engagiert sich in nationalem Forschungsprojekt Auch wenn sie pflegebedürftig sind: Menschen möchten möglichst lange im eigenen Zuhause leben. Das ist gesellschaftlich erwünscht, kann allerdings für die Angehörigen zur Belastung werden. In sorgenden Gemeinschaften soll diese Last auf mehrere Schultern verteilt werden. Wie das geht, dazu wird auch in Obfelden geforscht. ................................................... von thomas stöckli Während die Pflege zu Hause geregelt und breit etabliert ist, herrscht bei der Betreuung Nachholbedarf. Das führt oft dazu, dass Angehörige sich um ihre Lieben kümmern, bis sie selber krank werden. Die so wertvollen pflegenden Angehörigen auf bestehende Angebote aufmerksam machen, und ihnen die Hemmung nehmen, Hilfe in Anspruch zu nehmen, sind deshalb zwei ganz wichtige Punkte, will man deren Situation nachhaltig verbessern. Wie das erreicht werden kann und was es sonst noch braucht, das will die Stiftung Careum in einer nationalen Studie erarbeiten und in der Praxis erproben. Dabei setzt sie auf einen

Dankbarkeit über allem Das Ehepaar Walter und Renate Hauser hat 36 Jahre lang das kirchliche Leben in Hedingen geprägt. Nun wird Walter Hauser pensioniert und das Pfarrehepaar beendet Ende August seine Tätigkeit in der Hedinger Kirchgemeinde. Die Kirchenpflege und viele Freiwillige haben am 7. Juli ein grossartiges Abschiedsfest mit heiteren Rückblicken und mit vielen Bezeugungen der Dankbarkeit organisiert. ................................................... > Bericht auf Seite 10

Rückblick auf eine aufregende Zeit 15 Schülerinnen und Schüler der Sekundarschule Hausen haben im vergangenen Schuljahr am Spracheinzelaustausch mit der Partnerschule CO Jolimont, Fribourg, teilgenommen. Mindestens so aufregend dürfte das Jahr für vier französischsprachige Jugendliche gewesen sein. Sie haben das 12. Schuljahr in Hausen besucht. Nun ziehen die Teilnehmenden Bilanz. ................................................... > Bericht auf Seite 11

Die Obfelder Projektgruppe «Sorgende Gemeinschaft» tagt in der Ü50-Siedlung Lindenbach. (Bild Thomas Stöckli) partizipativen Ansatz. Als «Praxislabore» dienen drei Regionen: Die Stadt Zürich, die Region AareGürbetal zwischen Bern und Thun sowie eben Obfelden. «Für Obfelden ist das eine grosse Chance, an diesem Projekt teilnehmen zu können», so Gesundheitsvorsteherin Franziska Marty. Dass mit ihrer Person der Gemeinderat in der Gruppe vertreten ist, wertet Careum als grosses Plus für die Obfelder Projektgruppe. Den Kontakt hergestellt, hat die Spitex Knonaueramt. Deren Geschäftsleiterin Verena Bieri engagiert sich im

Obfelder «Praxislabor», ebenso wie die Sozialsekretärin der Gemeinde, drei gut vernetzte Mitglieder der Alterskommission sowie ein interessierter Senior aus dem Dorf. Im März hat die Gruppe den Betrieb aufgenommen. In einer ersten Phase des dreijährigen Projekts werden die Bedürfnisse und das bestehende Angebot erhoben. Daraus sollen individuelle Lösungen für die jeweilige Region erarbeitet werden. «Es geht nicht darum, alles neu zu erfinden», stellt Karin van Holten, Projektgruppenleiterin von Careum, klar. Vielmehr gelte es, bestehende

Angebote zu vernetzen und durch neue zu ergänzen. Die Fachleute von Careum stehen dabei mit Ideen und methodischen Zugängen beratend zur Seite. Vorgesehen ist auch ein Austausch zwischen den drei Arbeitsgruppen. «Es zeigt sich jetzt schon, dass die Resultate je nach Region ganz unterschiedlich ausfallen werden», so Karin van Holten. Als wichtiges Konzept hat sich die «sorgende Gemeinschaft» herauskristallisiert. Demnach soll die Last von einem Paar (meist weiblicher) Schultern auf viele verschiedene verteilt werden. Zentral ist dabei die Verlinkung aller Beteiligter – von den Behörden über professionelle Dienstleister wie die Spitex bis hin zu Freiwilligenorganisationen. Weiter gilt es zu klären, wie verschiedene Bevölkerungsgruppen erreicht werden können. «Dazu braucht es persönlichen Kontakt», weiss Verena Bieri aus Erfahrung. Eine Gelegenheit, diesen Kontakt zu knüpfen, bietet sich am 2. September im Mehrzweckgebäude Brunnmatt. An einer Info-Veranstaltung mit Apéro will die Obfelder Projektgruppe dann ab 18 Uhr über ihre Erkenntnisse orientieren. Dabei wird die Bevölkerung auch Gelegenheit erhalten, die eigenen Bedürfnisse einzubringen.

Der Borkenkäfer wütet in Ottenbach

Im Ottenbacher Wald muss derzeit massiv geholzt werden Im Wald oberhalb Ottenbach stehen mehrere Dutzend Fichten, welche mit einem grossen roten Kreuz bezeichnet sind. Sie sind samt und sonders vom sogenannten Buchdrucker befallen. Die unbedingt nötige Fäll-Aktion ist bereits in vollem Gange. Die mit roter Sprayfarbe gezeichneten Fichten sind ein trauriger Anblick. Mehrere Dutzend Bäume tragen dieses rote Kreuz, welches sozusagen ihr Todesurteil bedeutet. Die Fichten sind unrettbar verloren, müssen gefällt und so schnell wie möglich aus dem Wald geschafft werden. Infolge des heissen und regenarmen Sommers 2018 gelingt es den Fichten nicht mehr, die vom Borkenkäfer gebohrten Löcher mit Harz zu verschliessen und den Schädling so zu eliminieren. Die Population des Buchdruckers oder Kupferstecher explodiert förmlich. Die Schäden, sowohl für den Wald als auch für die Waldbesitzer, sind enorm. (mm) ................................................... > Bericht auf Seite 3

Im Ottenbacher Wald entstehen derzeit riesige Lichtungen. (Bild Martin Mullis)

Die Sekundarschule Bonstetten feierte ihren Jahresabschluss – und wagte einen Ausblick. > Seite 11

Mit dem Auto von A nach B Eine Sonderauswertung zeigt: Über 65 Prozent der täglich zurückgelegten Kilometer werden im Säuliamt mit dem Auto gefahren. Das Auto ist bei der Säuliämtler Bevölkerung als Fortbewegungsmittel hoch im Kurs. Das zeigt eine Sonderauswertung des Mikrozensus Mobilität und Verkehr 2015, die das Statistische Amt des Kantons Zürich am Dienstag veröffentlicht hat. Obwohl der Öffentliche Verkehr seinen Marktanteil seit Mitte der Neunzigerjahre ausgebaut hat, ist das Auto als Fortbewegungsmittel noch immer begehrt. 2015 legte die Zürcher Bevölkerung 56 Prozent der Kilometer, die sie täglich bewältigt, mit dem Auto zurück. Im Knonauer Amt ist die Quote mit rund 65 Prozent besonders hoch. Nur das Furttal und das Glattal weisen ähnlich hohe Werte aus. Die Zürcher Planungsgruppe Knonaueramt (ZPK) führt das darauf zurück, dass weite Teile des Knonauer Amts nur mit Bus, nicht aber mit der S-Bahn erschlossen sind. Die beantragten Anpassungen am Busnetz seien in den letzten Jahren jedoch wiederholt abgewiesen worden. Deshalb gebe es beispielsweise in Maschwanden übers Wochenende noch immer keine ÖV-Verbindung, und auch andere Orte, darunter Quartiere im Bezirkshauptort Affoltern, seien nach 21 Uhr mit dem ÖV nicht mehr erreichbar. Für die ZPK ist klar: «Wenn nicht in den Bus und in die Umsteigeverbindungen investiert wird, ist eine überdurchschnittliche Zunahme des motorisierten Individualverkehrs – vor allem im südlichen Knonauer Amt vorauszusehen». (lhä) anzeigen


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