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Vermischtes

Dienstag, 10. Juli 2012

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Mit der «Arche Nova» hinaus ins Leben Sek A3b vom Ennetgraben spielt auf der Theaterbühne im weissen Rössli in Mettmenstetten Was hat Theater mit Demokratie zu tun? Ganz schön viel im Falle von «Arche Nova», dem Abschlussprojekt der Sek A3b von Affoltern. Das Schau(er)spiel ist heute noch einmal im «weissen Rössli» Mettmenstetten zu sehen. ................................................... von denise bohnert Demokratisch hat die Sekundar-Abschlussklasse von Marcel Landolt und Dana Wassner das Theaterspielen als Projekt gewählt – einstimmig sogar. Aber Demokratie – selber denken, mitbestimmen und nicht als Marionette leben – ist auch in ihrem Stück Arche Nova zentral. Sie haben den Text modernisiert, haben ihn auf Schweizerdeutsch übersetzt, jede Szene wurde zwei Mal bearbeitet, die beiden Versionen dann von einer dritten Gruppe zusammengefügt. Im Klassenlager wurden die Rollen intensiv geübt, während weiteren Wochen auf der «Rössli»-Bühne verfeinert, samt Bühnenbau, Licht-Technik und Sound. Und bei der Inszenierung zeigten einige Schülerinnen und Schüler vielversprechende Talente, sowohl auf als auch hinter der Bühne, bemerkt Landolt. Mit vollem Engagement haben sich die Schulabgänger ins Zeug gelegt, für das letzte gemeinsame Projekt in diesem Klassenverband und mit ihrem theaterbegeisterten Klassenlehrer Marcel Landolt. Zusammen mit der Theaterpädagogin Odin Anderegg führte er Regie. Das Duo entwickelte auch die Idee zum Bühnenbild. Dana Wassner, zweite Klassenlehrerin,

Vom Rägetröpfli zur Sintflut – die A3b rundet ihre Sekundarschulzeit mit «Arche Nova» ab. (Bild Denise Bohnert) bringt ebenfalls Bühnenerfahrung mit, genau wie Felix Naef, der die technische Seite betreute. Rössliwirtin Vreni Spinner stellte die Bühne zur Verfügung – Theater im Haus, das gehört zum «Rössli».

Räge-Rägetröpfli und einiges im Chöpfli Schwarz und blau gehalten das Bühnenbild, Plastikfässer wie Türme, die schwarze Folie reflektiert das kalte Licht, auch die Kostüme Ton in Ton – mit einer Ausnahme... Wassergiessen, Tropfgeräusche, niemand ohne Schirm, nasse Wetterprognosen, keine Sonne in Sicht. Die Nerven liegen blank, die Stimmung unter den Menschen ist angespannt – der billige Jakob hält auf dem Markt Nervensaft feil und andere wissen

noch gerissener Profit zu schlagen aus dem anhaltenden Regenwetter. Die rettende neue Idee für den Ausweg ist gleichzeitig eine der ältesten: eine Arche. Doch in der modernen Zeit steht erstmal die Finanzierung im Vordergrund, alle werden zur Kasse gezwungen, Zwangsarbeit bis zum Umfallen, Gleichschaltung. Die Ungerechtigkeit nimmt ihren Lauf – und Widerstand wird nicht geduldet, das bleibt. Doch dann... Choreografien illustrieren Schauplätze und Situationsbilder, die flexible Bühne wird vom Marktplatz zur Baustelle, zum fahrenden Bus. Eindrucksvoll sind auch die akustischen Bilder mit Stimmgeräuschen und Körperrhythmen. Ganz klar zeigen sich schauspielerische Stärken in der Klasse, deutliche Aussprache, Textsicherheit und Büh-

nenpräsenz, auch wenn manchmal der Lachdrang nicht ganz unterdrückt werden kann. Ganz klar aber auch wurde hier von allen viel Arbeit investiert, Text gelernt, an der Sprache geschliffen, Koordination geübt, technisch getüftelt und viel Kreativität ausgelebt.

Schwungvoller Abschluss und neue Freiheit Macht und Masse, Privilegien und Geschäft, Geld, Ausbeutung, Solidarität. Spannung, Verzweiflung, aber auch die Kraft aus dem Widerstand gegen die Ungerechtigkeit und die Unterdrückung, der Zusammenhalt, selber denken macht stark, Lebensfreude – mit alldem haben sich diese jungen Leute auseinandergesetzt. Wichtige Themen für sie, die jetzt ihre Schulzeit ab-

schliessen, hinaus ins Leben gehen bzw. in die weitere Ausbildung, eine Herausforderung – mehr Verantwortung und mehr Freiheit, aus dem Nest des Klassenverbands auf den individuellen Weg. Noch einmal haben sie alle ihre Kräfte zusammengelegt, beim Bühnenspiel müssen sich alle aufeinander verlassen können, und sie zeigen sich und ihr Werk ihren Familien und Freunden – das braucht Mut und Selbstvertrauen. Marcel Landolt und Dana Wassner sind stolz auf ihre Klasse, die bis am Schluss voll dabei war und mit diesem Aufwind aus der Schule fliegt. Letzte Vorstellung von «Arche Nova» im Theatersaal weisses Rössli, Mettmenstetten, heute 19.30 Uhr, Eintritt frei, Kollekte. Nach der Vorstellung Barbetrieb. Reservierung für Essen im Restaurant vor oder nach der Vorstellung Telefon 044 767 02 01.

27 Jahre im Dienste der Schule Aus der Primarschule Hausen am Albis

Etienne Beyeler und Michael Giger mit ihrer Musikbox und einem Dossier auf andere Art. (Bilder zvg.)

«Schneiderin» Anina Bösch zeigte ihre Projektarbeiten.

Grüner Gedichtsalat, Brückenbau, Abschied und Neubeginn

Dieses Schuljahr verabschiedet die Primarschule Hausen ihre langjährige Handarbeitslehrerin Vreni Heusi in den Ruhestand. 1970 trat Vreni Heusi nach einer fünfjährigen Ausbildung (drei Jahre Schneiderin-Lehre und zwei Jahre Handarbeitslehre) in den Schuldienst der Primarschule Hausen. Trotz einer 15-jährigen Familienpause blieb sie der Schule Hausen treu und wirkte und werkte von 1989 bis 2012 als Handarbeitslehrerin. «Viel hat sich verändert,» erinnert sich Vreni Heusi. Beim Wiedereintritt 1989 kamen nun auch die Knaben dazu und damit das Fach Werken, das hiess gleich eine Weiterbildung in Holz, Ton und Papier. «Mir war klar, jetzt muss ich am Ball bleiben!» Und das blieb sie, insgesamt 27 Jahre erfreute sie mehrere Ge-

nerationen von Kindern mit selbstgenähten Turnbeuteln und Schürzen, Laubsägearbeiten und Mosaikspiegeln. Welche Eltern halten nicht diese kleinen, mit Liebe gearbeiteten Handarbeiten in Ehren. «Aber letztlich waren es die Kinder, die mir meinen wunderbaren Beruf und meine Zeit in Hausen immer wieder verschönert haben», resümiert Vreni Heusi. Die Schulleitung und die Primarschulpflege Hausen danken Vreni Heusi für ihre Leistungen im Rahmen der Schule und ihr Engagement für die Schüler und Schülerinnen ganz herzlich. Vreni Heusi wird im Rahmen des Jahresessens im Juli von der gesamten Lehrerschaft und der Schulpflege in den verdienten Ruhestand verabschiedet.

Neues aus der Sekundarschule Hausen am Albis Auch ein Schuljahr geht schnell vorüber. Am Präsentationsabend bekamen die Besucher einen bunten und abwechslungsreichen Eindruck über den Unterricht des vergangenen Jahres.

Viele Räume und das übrige Schulareal waren Ausstellungsraum für die Projektarbeiten der Schülerinnen und Schüler der 3. Oberstufe. Die Themen, vielfältig: Was denken Menschen? Wie legt man einen Teich mit Brücke an? Was braucht man eigentlich zum Renovieren eines Ferienhäuschens und wie setzt man es tatsächlich um? Andere Schülerinnen organisierten einen Ponyplausch für jüngere Kinder. Ein

anderes herausragendes Projekt war ein Booklet mit selbst komponierten, vertonten und gesungen Songs. Dies ist nur ein kleiner Überblick über die vielfältigen Präsentationen, die gezeigt wurden. Kulinarisch versorgten die Schülerinnen und Schüler der ersten Oberstufe die Gäste, und das Cafe Littéraire in der Schulbibliothek bot eine überraschende und amüsante Speisekarte. Vom grünen Gedichtsalat über ein Konsonantensüppchen bis zur «langweiligen Pizza gut gewürzt» fehlte es den Menüs an nichts. Selbstgeschriebene Gedichte verbargen sich hinter den kurios klingenden Namen, die von den Köchinnen und Köchen höchstpersönlich vorgetragen wurden. Ein Genuss!

Personelles Wie es im Leben so ist, ist das einzig Beständige der Wechsel. Zum Ende des Schuljahres verlassen Frau Marie Rose Ritler, Frau Shannon Hürlimann, Herr Ken Awai und Herr Elmar Schönbächler die Sekundarschule Hausen. Die Schulpflege wünscht ihnen alles Gute für ihre weitere Zukunft und dankt für die wertvolle Zusammenarbeit. Gleichzeitig konnten schon früh alle Stellen mit engagierten neuen Lehrpersonen besetzt werden. Vergangenen Freitag verabschiedeten und würdigten Schulleiterin Astrid Fink und Schulpräsident Donatus Stemmle alle Lehrpersonen für ihren grossen Einsatz an der Sekundarschule Hausen am Albis. Beate Stapff

Umringt von «ihren» Kindern: Vreni Heusi wird verabschiedet. (Bild zvg.)


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