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Aus der Not eine Tugend gemacht

Das Hausemer Modell des Schüleraustausches mit Romands macht Schule

Die Sek Hausen nimmt bereits im fünften Jahr Schüler aus dem Kanton Fribourg für ein Fremdsprachenjahr auf Das Vorbild macht nun buchstäblich Schule. Sprachenlehrerin Luzia Vogel, die zugleich Austauschschüler beherbergt, wirkt in beratender Funktion auch für die Zürcher Bildungsdirektion.

Von Martin Platter

Das Konzept der Sek Hausen, Kontakt mit Schulen aus dem Kanton Fribourg für den immersiven Sprachenerwerb aufzunehmen findet immer mehr Nachahmer Initiantin Luzia Vogel betreut im laufenden Schuljahr neben vier Schülerinnen und Schülern in Hausen auch deren zwei in Mettmenstetten. Da Hausen im ganzen Kanton Zürich die einzige Sekundarschule ist, die sowohl Klassen- und Einzelaustausch als auch das Sprachaustauschjahr anbietet, wurde Vogel nun kurzerhand als Sachverständige für die Sekundarstufe I im Teilpensum von der Zürcher Bildungsdirektion engagiert «Nach Mettmenstetten haben nun auch Weiningen Bülach und zwei Zürcher Stadtschulhäuser Interesse an unserem Konzept angemeldet» sagt Vogel mit Stolz. Entstanden ist das Angebot aus der Not heraus: «Wir hatten immer sehr unterschiedliche Klassengrössen Ausserdem suchte ich nach einer Aufwertung des Fachs Französisch Im Fach Deutsch als Zweitsprache (DaZ) mischen wir teilweise die Deutsch- und Französischsprachigen, damit sie voneinander profitieren können. Und auch, weil wir in meiner Sekundarschulzeit stets Westschweizer in der Klasse hatten. Von diesen Klassenkameraden hat ich mehr gelernt als vom Lehrer», erinnert sich Vogel mit einem Augenzwinkern die inzwischen selber Französisch- und Englischlehrerin ist. Die Absicht des Schü-

«Ulmenhof» statt «Alternative»

2022 hat «die Alternative» noch ihr 50 Jahre-Jubiläum gefeiert Dieses Jahr folgte der Namenswechsel

Der neue «Ulmenhof» will keine «Alternative» mehr sein, sondern ein schweizweites Therapiesystem bereichern und ergänzen

Per 1 Januar 2023 hat die Stiftung Ulmenhof den Verein «die Alternative» abgelöst, der während 50 Jahren suchtbetroffenen Erwachsenen Eltern und ihren Kindern umfassende Hilfe geboten hatte «Die Zeit war reif für einen Wechsel», schreibt Maja Girschweiler, Präsidentin der Stiftung, im jüngsten Jahresbericht. Der neue Name sei schnell festgestanden, so Geschäftsführer Christian Klein: «Da, wo alles anfing.» leraustausches ist logisch: Französisch als natürliche und nicht als Lehrmittelsprache wahrzunehmen Dabei helfen die Fribourger Schülerinnen und Schüler als Klassenassistenz und mit ihren freiwilligen Mittagskursen den Zugang zur französischen Sprache und Kultur für die Schüler erlebbar zu machen Ziel nach einem Jahr Schüleraustausch für die Romands ist es, die Prüfung Goethe B2 auf Maturalevel zu bestehen.

Die neue Stiftung will Familien, Erwachsene und Kinder, die durch belastende Lebenssituationen auf professionelle Hilfe in einem Betreuungsnetz angewiesen sind gezielt unterstützen Seine individuellen psychosozialen Angebote erbringt der «Ulmenhof» am namensgebenden Hauptsitz in Ottenbach, aber auch in Birmensdorf und Obfelden Das Wohl der Kinder stehe immer an erster Stelle, hält die Stiftung fest.

Mit dem Namenswechsel gingen auch Veränderungen innerhalb der Organisation einher «Arbeitsbereiche wurden umstrukturiert oder gar aufgelöst langjährige Mitarbeitende verabschiedet und neue eingearbeitet», so Girschweiler «Die umfassende Suchttherapie wird zu einem Kompetenzzentrum für individuelle psychosoziale Begleitung ausgebaut.» (tst.)

Erfolg, der sich herumspricht

Das Konzept der Sek Hausen hat sich allein durch Mund-zu-Mund-Werbung mittlerweile zum Selbstläufer entwickelt «Im August starten wiederum vier Jugendliche in Hausen und ein Schüler in Mettmenstetten. Für 2024/25 liegen bereits neun weitere Kandidaturen vor Alles topmotivierte Kids mit grosser Leistungsbereitschaft» freut sich Vogel Das Auswahlverfahren ist nicht ganz ohne. Die Jugendlichen machen zuerst eine Schnupperwoche in Hausen bei der auch die Chemie mit den Gastgeberfamilien getestet wird, plus eine Sprachprüfung zum Ermitteln des Sprachniveaus «Die Schüler müssen einen gewissen Grundwortschatz mitbringen denn wir wollen ein einigermassen ausgeglichenes Niveau Ausser dem Schulischen möchten wir zudem, dass die Jugendlichen in einem Verein mitmachen damit sie neben der Schule noch weitere Kontakte pflegen.»

Knackpunkt bei der ganzen Sache ist einzig, genügend Gastfamilien für die Teenager zu finden Luzia Vogel und auch Schulleiterin Astrid Fink gehen mit gutem Beispiel voran und nehmen selber immer wieder Westschweizer Jugendliche als Wochenaufenthalter für ein Jahr bei sich auf «Wir haben ein interkantonales Abkommen und müssen deshalb auch die Gastfamilien stellen Das ist für mich aber nicht der Hauptgrund Ich finde es spannend, Jugendliche in ihrer nicht immer ganz

Austauschschülerinnen und -schüler aus dem Kanton Fribourg mit ihrer Französischlehrerin Luzia Vogel von links: Yoan, Maëlle, Margaux, Romane und vorne Matis an der Sekundarschule in Hausen. (Bild Martin Platter) einfachen Lebensphase zu begleiten» sagt Vogel, die in einer Partnerschaft lebt, selber aber keine Kinder hat. Und fügt an: «Es wäre super, wenn wir auf diesem Weg weitere Gastfamilien finden könnten.»

Willkommene Blutauffrischung

Sie hat beobachtet, dass auch die Klasse von der Blutauffrischung aus der Romandie profitiert. «Die Westschweizer sind meist etwas älter ambitioniert und haben eine gewisse Coolness, die Eindruck bei den hiesigen Kids macht » Mit einigen der insgesamt 21 Schüler die das Austauschjahr in Hausen absolviert haben, bestehe bis heute Kontakt. Im direkten Austausch mit den Jugendlichen fällt auf wie gut sie die hochdeutsche Sprache beherrschen gelernt haben Anfangs sei der Wechsel in die Deutschschweiz wie ein Sprung ins kalte Wasser gewesen, berichten Margaux, Maëlle, Romane, Matis und Yoan unisono. Dank der guten Organisation und den netten Gastfamilien hätten sie sich aber gut eingelebt und die Zeit sei vorübergegangen wie im Flug Regelmässige Videobotschaften und die Wo- chenenden zuhause in der Westschweiz hätten dafür gesorgt, dass der Kontakt zu Familie und Freunden in der Romandie nicht abbricht Bald steht der nächste Schritt bevor: Der Eintritt ins Gymnasium Margaux und Maëlle möchten Lehrerinnen werden, Romane Heilpädagogin oder Journalistin Matis Sportlehrer und Yoan Primarlehrer oder Kleinkindererzieher Der Sprachaufenthalt im Säuliamt legt die perfekte Basis dazu.

Gastfamilie werden und dieses Projekt unterstützen? Kontakt: luzia vogel@sekhausen ch

«Unvollendet» und trotzdem der Schnellste

Das Bonstetter Pinewood-Derby stand erstmals unter dem Patronat des Familienclubs

«Sin Terminar» hatte die Nase vorn. Von Anfang an gehörte der «Unvollendete» mit Zeiten von unter vier Sekunden zu den Top-Favoriten des Zwölften Säuliämtler Pinewood-Derbys.

Bestzeit im Race 3: 3,35 Sekunden

27 Boliden nahmen am diesjährigen Rennen teil das erstmals unter dem Patronat des Familienclubs WettswilBonstetten in der Aula der Sekundarschule Bonstetten durchgeführt wurde

Die Stimmung war ausgezeichnet die Verpflegungsstände köstlich, das Wetter herrlich, und erneut konnte sich das Publikum an originell gefertigten Autos sattsehen, in deren Herstellung viel Herzblut eingeflossen war Für die Finalläufe qualifizierten sich die folgenden Rennautos, die weniger durch ihre Eleganz denn vielmehr durch ihre Schnelligkeit brillierten: «Sin Terminar» (Samuel Mondol) – «Mona Lisa im Rosengarten» (Christian Gräub) – «SBB Fräser» (Tobias Gräub) – «Lightning Ferrari» (Sven Dietrich) – «Weiss» (Sara Mondol) und «Kachow» (Lukas Gräub).

Spannung um die Podestplätze «Sin Terminar» galt aufgrund seiner hervorragenden Zeiten aus den Vorläufen als haushoher Favorit und wurde dieser Rolle bis zum Ende gerecht Stolz nahm der Erbauer aus Aristau AG am Ende den Pokal und das Preisgeld entgegen Spannend wurde das Rennen um die Plätze zwei und drei – die «Mona Lisa» lieferte sich mit dem «SBB Fräser» ein Kopf-an-Kopf-Rennen Schliesslich obsiegte «Mona Lisa» – doch weil deren Hersteller gleichzeitig Veranstalter war nahm er das Auto aus der Wertung, sodass «SBB Fräser» auf den zweiten Rang vorrückte und «Lightning Ferrari» glücklich das Treppchen zum dritten Rang erklomm Gespannt wartete das Publikum nun auf die Bekanntgabe der Sieger aus den Kategorien «Originalität» und «Publikumsliebling» Während sich an ersterer nur jene beteiligen durften, die selbst ein Auto am Start hatten stand die Wertung «Publikumsliebling» allen Anwesenden zur Teilnahme offen Die Veranstalter freuen sich auf eine rege Teilnehmerschaft am Rennen in einem Jahr das voraussichtlich am 8 Juni am gleichen Ort ausgetragen werden wird. Christian Gräub

Ranglistenauszug:

Schnelligkeit: 1 «Sin Terminar» (Samuel Mondol)

2 «SBB Fräser» (Tobias Gräub), 3 «Lightning Ferrari» (Sven Dietrich); Originalität:

1 «Perry» (Levin Horwath), 2 «Simon’s Düse» (Simon Herre),

3 «Falke» (Louis Fierz); Publikumsliebling:

1 «Nintendo Switch» (Lio Ottiker) 2 «Samy Boy» (Samuel Horwath), 3 «Team Challenger» (Dylan Walser)

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