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CH Regionalmedien AG I Anzeiger aus dem Bezirk Affoltern I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I www.affolteranzeiger.ch I Auflage 26 352 I AZ 8910 Affoltern a. A.

AUS DEM BEZIRK AFFOLTERN I Nr. 45 I 174. Jahrgang I Freitag, 12. Juni 2020

Badi-Lockerung

Neu dürfen 204 Personen mehr ins Schwimmbad «Stigeli», Affoltern. > Seite 3

Historischer Anlass

Ottenbach lud am Dienstag zur ersten Gemeindeversammlung nach dem Shutdown. > Seite 5

Stabiler Untergrund

Neue Schottersteine beim Bahnhof Affoltern sollen ein ruhigeres Bahnfahren ermöglichen. > Seite 9

Für die Artenvielfalt

In der Filderen, Wettswil, werden weitere Massnahmen zugunsten der Natur realisiert. > Seite 11

Mit Optimismus die Krise überstehen

Arbeitslosenquote stabilisiert sich Im Mai stieg die Arbeitslosigkeit deutlich weniger stark an als in den beiden Vormonaten. Für ein Aufatmen ist es allerdings noch zu früh.

Das Gewerbe leidet unter der Verunsicherung der Kundschaft Vertreter von Gewerbevereinen im Bezirk Affoltern berichten einerseits von einem schleppenden Start und wenig Kauflust unter der Kundschaft. Andererseits zeigen sie sich optimistisch und befürchten keine grosse Konkurswelle. Eine abschliessende Analyse ist erst später im Jahr möglich. Von Marianne Voss Wie geht es dem Gewerbe im Bezirk Affoltern nach der Lockerung? Auf diese Frage lautet die Antwort vonseiten verschiedener Gewerbe- und Arbeitgebervertreter gleich: «Wir wissen nichts von einer bösen Konkurswelle, aber es ist noch zu früh für eine abschliessende Analyse. In einem halben Jahr können wir vermutlich mehr sagen.» Im Moment laufe das Geschäft bei den meisten Gewerbetreibenden aber sehr schleppend. Die Kundschaft sei verunsichert und nicht in Stimmung, Geld auszugeben. Claudio Rütimann, Präsident des Gewerbevereins Oberamt, weiss von verschiedenen Handwerksbetrieben, die vor Corona gut gefüllte Auftragsbücher hatten. Doch nun seien die Bücher leer, und neue Aufträge kämen nur schleppend herein. Er ist aber optimistisch, dass die Betriebe im Oberamt die Krise durchstehen werden. «Wir haben hier viele Traditionsunternehmen, die finanziell solide aufgestellt sind», erklärt er. «Aber beliebig viele Reserven sind auch dort nicht vorhanden. Einmal kann man einen Lockdown durchstehen, aber die Krise darf nicht nochmals losgehen.» Eines ist Rütimann aber klar: Die zweite Welle finde jetzt im Portemonnaie statt und da helfe nur eine gute Konsumentenstimmung. «Ich hoffe, dass durch die Lockerungen die Angst in der Gesellschaft schwindet und die Menschen wieder in die gefühlte Normalität zurückfinden. Der Mensch ist ein Herden-

Hanspeter Lier in seinem Materialpark. Equipment und Team stehen bereit für kommende Einsätze an Events. (Bild Marianne Voss)

tier und nicht für Einzelhaltung gemacht!»

Stellenabbau bleibt Thema Auch René Ammann, Präsident des Gewerbevereins Affoltern, weiss von vielen Gewerbebetrieben und Detailhandelsgeschäften, die unter der zurückhaltenden Kauffreudigkeit oder fehlenden neuen Aufträgen leiden. Er höre aber erfreulicherweise auch von solchen, bei denen das Geschäft wieder gut angelaufen sei. «Doch der Abbau von Stellen wird sicher weiterhin in vielen Betrieben ein Thema bleiben. Ich hoffe fest, dass unsere Firmen genügend Ressourcen haben und sich über die Krise hinüberretten können», betont er auf Anfrage. Der Präsident des Arbeitgeberverbandes Bezirk Affoltern, Dieter Greber, spricht von einer grossen Bandbreite von Arbeitgebern. «Ich kenne solche, die zufrieden sind und andere, die über feh-

«Züritüütsch»

«Mäuserich»: Ein Kleinverlag aus Affoltern bringt Erzählgeschichten in Mundart heraus. > Seite 13

Ende Mai waren 757 Personen aus dem Knonauer Amt bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) des Kantons Zürich als arbeitslos gemeldet, 26 mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote bleibt im Bezirk bei 2,4 %. Auf Kantonsebene wurden etwa im Detailhandel, im Bereich Verkehr und Transport sowie im Gastgewerbe mehr Arbeitslose verzeichnet. Dagegen hat die Arbeitslosigkeit im Baugewerbe saisonal bedingt deutlich abgenommen. Im Kanton sind 371 114 Arbeitnehmende (rund 36 Prozent der Beschäftigten) für Kurzarbeit angemeldet. Effektiv abgerechnet werden dürfte allerdings nur etwa die Hälfte davon, wie das Amt für Wirtschaft und Arbeit gemäss langjährigem Schnitt annimmt. Ob die Unternehmen die Coronakirise auch ohne Kurzarbeit bewältigen, oder ob der Stellenabbau dadurch nur hinausgezögert wurde, wird sich in den nächsten Monaten zeigen. (tst.) ANZEIGEN

lende Aufträge klagen.» In der Baubranche sei die Arbeit zwar mit gewissen Einschränkungen möglich gewesen, aber durch Corona sei es oftmals bei den Bewilligungen zu grossen Verzögerungen gekommen. «Und jetzt ist spürbar, dass die Kunden zurückhaltend sind, wenn es um Investitionen und neue Projekte geht.»

Dasselbe erlebt Christian Müller aus Hausen. Er hat sich mit seiner eigenen Schreinerei und Zimmerei auf Privatkundschaft spezialisiert und beschäftigt sechs Personen. Er berichtet vom Lockdown: «Da war plötzlich der Hahn zu. Wir wurden nur noch für einzelne dringende Reparaturen gerufen. Ich musste erstmals für meine Mitarbeitenden Kurzarbeit einführen.» Bestehende Aufträge seien verschoben worden, neue habe er kaum erhalten. «In den letzten Tagen kamen aber wieder vermehrt

Anfragen, was uns optimistisch stimmt.» Er hofft nun stark, dass es weiterhin aufwärts geht. «Wenn das nicht der Fall ist, wird es für uns schwierig.» Sehr schwierig ist die Situation für Hanspeter Lier von Enterprise Veranstaltungstechnik. Sämtliche Grossanlässe sind für diesen Sommer abgesagt. «Zurzeit ist tote Hose, das Jahr ist mehr oder weniger gelaufen», äussert er besorgt. Bei der Raummiete für sein Lager sei ihm die Vermieterin zum Glück ein Stück entgegengekommen. Doch von den Bundeszuschüssen habe er noch nichts gesehen. «Ich habe auf meine Anfrage nur ein Schreiben erhalten mit der Aufforderung, die abgesagten Aufträge zu dokumentieren.» Das könne er nur bedingt, da ja viele vorgesehene Veranstaltungen durch die aktuelle Situation gar nicht organisiert und deshalb weder angefragt noch abgesagt werden. «Im Moment halte ich mich mit dem Ersparten und meinem Nebenjob in der Landwirtschaft über Wasser.»

Keine Eventaufträge

Krafttraining in der Natur

Nichtraucher aus Mettmenstetten

«Freie Republik Sihlbrugg»

Die Energieregion ist auf Kurs

«Street Workout» – so nennt sich eine trendige Art von Fitnesstraining in der freien Natur. An einfachen Geräten können Sportbegeisterte in solchen «Stangenparks» ihren Körper kostenlos stählen. Als Trainingswiderstand dient das eigene Körpergewicht. Der Boom dieses Fitness-Konzepts hat auch das Säuliamt erreicht. So hat Knonau bereits eine Anlage in Betrieb. Nun zieht Obfelden nach. Auf Anregung von O2-Jugend wird auf dem Schulhausareal Chilefeld für 60 000 Franken eine Anlage erstellt.

Im Klassenwettbewerb «Experiment Nichtrauchen» setzen sich Kinder und Jugendliche über sechs Monate mit dem Rauchen auseinander und verpflichten sich, keine Tabak- oder andere Nikotinprodukte zu konsumieren. Einer der 100 Reisegutscheine, die unter den erfolgreichen Klassen verlost werden, ging diesmal nach Mettmenstetten. Im Kreativ-Wettbewerb beschäftigten sich die Schüler – Corona-bedingt von zu Hause aus – unter anderem mit dem Thema «Frische Luft».

Sihlbrugg liegt am Rande. Am äussersten Rande des Knonauer Amts, als Teil der Gemeinde Hausen. Aber auch am Rande dreier weiterer Gemeinden, zu denen der Ort gehört, der eigentlich gar kein Ort ist, sondern eher ein Unort, ein Verkehrsknotenpunkt und ödes industriell-gewerbliches Ballungsgebiet. Um Sihlbrugg zu einer Identität zu verhelfen, gründeten zwei Sihlbrugger vor 30 Jahren die «Freie Republik». Noch heute erinnert eine Tafel an die – nicht ganz ernst gemeinte – Republiksgründung.

23 % des Verbrauchs an Strom- und Wärme-Energie durch in der Region produzierte, erneuerbare Energie decken können – das wurde vor 10 Jahren als «äusserst sportliches» Etappenziel für die EnergieRegion Knonauer Amt bis 2020 formuliert. Die Zahlen wurden bereits deutlich übertroffen. Per Ende 2019 waren es 26,7 %. Damit liegt das Knonauer Amt mehr als das Doppelte über dem Wert der Gesamtschweiz. Das Ziel ist aber noch lange nicht erreicht: bis 2050 sollen es 80 Prozent sein.

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