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Veranstaltungen

Freitag, 8. Juni 2018

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Musikalische Mount-Everest-Besteigung Singkreis Bezirk Affoltern führt Messe in h-Moll von Johann Sebastian Bach auf Die Messe in h-Moll von Johann Sebastian Bach gilt als monumentales Werk, in dem die Summe eines ganzen Komponistenlebens zusammengefasst ist. Der Singkreis Bezirk Affoltern bringt die Messe am 15., 16. und 17. Juni zur Aufführung. Der Singkreis Bezirk Affoltern feiert dieses Jahr sein 55-jähriges Bestehen. Und er hat sich an ein ganz besonderes Werk gewagt: die hohe Messe in h-Moll von Johann Sebastian Bach. Mit grossem Einsatz und Enthusiasmus sind die Sängerinnen und Sänger seit letztem Herbst am Üben. Der Komponist hat an diesem Werk fast ein Leben lang gearbeitet. Somit trägt es

Dirigent Brunetto d’Arco erklärt mit grosser Begeisterung die Besonderheiten des monumentalen Werkes.

stimmigkeit. Und das Sanctus mit dem Orchester zusammen ist 20-stimmig! Das kann man sich fast nicht vorstellen, das ist gewaltig!

auch die Züge eines Vermächtnisses. Kürzlich bot sich im Rahmen einer Werkeinführung für die Gönner und Sponsoren die Möglichkeit, ein paar Kostproben der eindrücklichen Musik zu hören. Der Dirigent, Brunetto d’Arco, gab den Anwesenden auch einige spannende Hintergrundinformationen. Im Gespräch mit dem «Anzeiger» bringt er seine grosse Begeisterung für das Werk zum Ausdruck. «Anzeiger»: Brunetto d’Arco, warum haben Sie ausgerechnet dieses Werk für die nächsten Konzerte des Singkreises ausgewählt? Brunetto d’Arco: Ich habe die Messe in h-Moll bis jetzt noch nie aufgeführt. Sie ist ein schwieriges Werk. Als ich für unsere Sitzung einige Vorschläge zusammentrug, dachte ich plötzlich an diese Messe. Und der etwas verrückte Gedanke liess mich nicht mehr los. Im Vorstand fand meine Idee erstaunlicherweise sofort positive Resonanz. Worin besteht die Besonderheit dieses Werkes? Die Messe in h-Moll ist die Summe des ganzen Komponistenlebens von J.S. Bach. Alle seine Stilrichtungen kommen vor, grosse Intervalle, kühne Wendungen, komplizierte Fugen. Das ist sehr vielseitig. Dieses Werk ist musikalisch etwas vom Höchsten, was je geschrieben wurde. Zu Recht

Wer wirkt noch weiter mit? Es wirken der Chor Voci Appassionate und wieder das Orchester Camerata Fanny Mendelssohn mit. Dann haben wir fünf Solisten. Das sind Maria C. Schmid (Sopran), Christina Daletska (Mezzosopran), David Munderloh (Tenor), Benjamin Widmer (Bariton) und Michael Jäger (Bass). Wie lange dauert die Aufführung der Messe in h-Moll? Sie dauert zwei Stunden. Das hat nicht mehr in einem Gottesdienst Platz. Das muss hinaus in die Welt.

Der Singkreis Bezirk Affoltern probt intensiv an der herausfordernden Messe in h-Moll. (Bilder Marianne Voss) wurde es zum Unesco Weltkulturdokument gekürt. Sie kommen ja ins Schwärmen. Erklären Sie bitte mehr dazu. Gerne! Es handelt sich hier um ein Werk, an dem man wachsen kann. Alle. Der Chor, die Musiker, der Dirigent und auch das Publikum. In dieser Musik beschreiten wir den ganzen

Pilgersternwanderung ins Kloster Kappel

Was bedeutet das für den Chor? Er ist sehr gefordert. Die Sängerinnen und Sänger haben einen enormen Einsatz geleistet und viel zuhause geübt. Oft singen sie fünfstimmig, das ist viel schwieriger als die gewohnte Vier-

Interview: Marianne Voss Die Konzerte finden statt am 15. Juni, 20 Uhr, in der Kirche St. Peter Zürich, am 16. Juni, 20 Uhr, in der katholischen Kirche Bonstetten und am 17. Juni, 15 Uhr, in der Klosterkirche Kappel. Eintrittskarten und weitere Informationen unter www.singkreisaffoltern.ch oder Tel. 044 761 02 22 (Mo-Fr, 8-10 Uhr).

Island aus mehreren Blickwinkeln

Ökumenisch-kantonsübergreifender Anlass in der Johannisnacht Sie ist bereits eine schöne Tradition: die Pilgersternwanderung ins Kloster Kappel vom Samstag, 16., auf den Sonntag, 17. Juni – während der kürzesten Nacht in den längsten Tag. Der Wanderanlass rund um die traditionelle «Sommerweihnacht», besser bekannt als Johannisnacht, wird ökumenisch und kantonsübergreifend ausgetragen. Schon fast ein bisschen vergessen gegangen ist diese alte Tradition, dass die Sommersonnenwende mit der Geburt Johannes des Täufers verbunden wird. Er kündet das Kommen von Jesus Christus als Licht der Welt an. Mit dem Gedenktag Johannes des Täufers, dem Boten des Lichts, hat sich auch der Brauch des Johannisfeuers entwickelt, das als «Lichtverstärkung» in der Nacht zum längsten Tag entzündet wird. Die Sonnenwendfeuer hat es wahrscheinlich schon in vorchristlicher, germanischer Zeit gegeben. Sie erleuchteten die Nacht, wenn der Gott Wotan den Ruheort der gefallenen Kämpfer, Walhall, verliess und segnend über die Erde schritt. Da dieses Brauchtum zur Lichtsymbolik des Christentums passte, wurde es übernommen. Der Johannistag wurde zur «Sommerweihnacht». Gemeinsam mit Kirchgemeinden und Pfarreien der Region, der angrenzenden Kantone sowie dem Pilgerzentrum St. Jakob Zürich, will das Kloster Kappel die alte Tradition der Johannisnacht mit einem attraktiven Angebot pflegen. Wandergruppen aus Zug, Affoltern, Muri/Freiamt, Oberrieden und Zürich pilgern. Durch die kurze Nacht dem längsten Tag entgegen. Um 4 Uhr morgens kommen alle im Kloster Kappel an und versammeln

Weg eines Menschenlebens von der Geburt durch das Leiden bis zum Tod und zur Auferstehung.

Wie meinen Sie das? Dieses Werk gehört der Menschheit, es ist menschheitsgeschichtlich bedeutend. Bach wollte nicht die Ohren füllen, sondern die Herzen bewegen. Und das wollen wir nun an unseren Konzerten auch.

Am Donnerstag, 14. Juni, um 19.30 Uhr, hält Pfarrer Josef Kohler in der katholischen Kirche St. Mauritius Bonstetten einen Vortrag über Island. Im Anschluss gibt es einen Apéro für den gemeinsamen Austausch. Der Grund für die Islandreise von Pfarrer Josef Kohler war die Begegnung mit dem Schweizer Bischof Pierre Bürcher, der 2007 nach Island berufen worden war. Das gab auch Gelegenheit, den Spuren der katholischen Kirche auf der Insel nachzugehen, die bis vor 100 Jahren reformiert war. Dies hiess auch, dem Land, den Menschen, der Natur und Kultur, den Errungenschaften und auch den Folgen des finanziellen Crashs von 2008, den Auswirkungen des Vulkanausbruchs Eyjafjallajöküll 2010 zu begegnen. Nach dieser dreiwöchigen Reise waren die Eindrücke von Josef Kohler so gross und überwältigend, dass

Island, ein Naturwunder aus Feuer und Eis. (Bild zvg.) daraus eine Dokumentation in Bild und Ton entstanden ist, die er nun auch in der Pfarrei Bonstetten zugänglich macht. Interessierte sind herzlich eingeladen, den Bildern, Worten und der isländischen Musik zu folgen. Im Anschluss an den Vortrag besteht bei einem Umtrunk die Möglichkeit zu Gesprächen und zum Gedankenaustausch. (pd.) Donnerstag, 14. Juni, 19.30 Uhr, katholische Kirche St. Mauritius Bonstetten.

Das Gaudi steht kurz bevor Johannisnacht im Kloster Kappel. (Bild Peter Tobler) sich um das Johannisfeuer. Die ökumenische Feier zum Johannisfest wird musikalisch gestaltet vom Posaunentrio «Bacchanella» unter der Leitung von Ulrich Eichenberger. Ein feines Morgenessen wartet im Klosterkeller auf die hungrigen Pilgerinnen und Pilger. Folgende sind Startpunkte in der Region: Startpunkt Affoltern: Besammlung und Einstimmung um 23 Uhr in der reformierten Kirche Affoltern. Wegzeit rund vier Stunden. (Zwischenhalt bei der reformierten Kirche Rifferswil, um ca. 2 Uhr). Anmeldung und Leitung: Elisa–Maria Jodl, Telefon 044 760 18 08; em.jodl@bluewin.ch Startpunkt Zug: Besammlung um Mitternacht in der reformierten Kirche Zug, Alpenstrasse 7, Zug. Wegzeit rund drei Stunden. Anmeldung und Leitung: Aline Kellenberger, Tele-

fon 041 780 58 49; aline.kellenberger@ref-zug.ch. Kosten 25 Franken für die Zwischenverpflegung bei der Ankunft und das reichhaltige Morgenessen. Nach dem Morgenessen Transportservice nach Baar und Affoltern, bis die öffentlichen Verkehrsmittel regulär verkehren. Gutes Schuhwerk. Kleidung je nach Wetterverhältnissen. Zwischenverpflegung bitte selber mitnehmen. Versicherung ist Sache der Teilnehmenden. Durchführung bei jedem Wetter. (pd.)

Das Kellertheater LaMarotte Affoltern beschliesst seine Spielzeit 2017/18 morgen Samstag mit dem fünften Entenrennen auf dem Jonenbach. Letzte Chance, um selbst teilzunehmen. Treffpunkt ist der Platz vor der «Kochschmitte» beim rosaroten Haus von Büchi Optik Affoltern (BOA). Punkt 16 Uhr erfolgt auf dem Fussgängerbrüggli gleich nebenan der Massenstart der kentersicheren Enten. Die putzigen Tierchen schwimmen im

Anmeldung bis Freitag, 15. Juni, an die jeweilige Leitung. Die Anmeldungen werden nicht bestätigt. Im Verhinderungsfall bitte abmelden. Für weitere Informationen wenden Sie sich an Pfarrerin Elisabeth Wyss-Jenny, Theologische Mitarbeiterin Kloster Kappel, Telefon 044 764 88 48, E-Mail elisabeth.wyss–jenny@klosterkappel.ch.

Wenn das Entenrennen stattfindet, ist der Sommer da. (Bild Marcello Rosenberger)

Jonenbach durch das Dorf, je nach Wasserstand gemächlich oder rasant. Kurz vor der Bahnbarriere im Moos ermittelt eine Zielanlage die Siegerinnen. Gleich nach dem Rennen finden am Startort bei der «Kochschmitte» die Rangverkündigung und Preisverteilung statt. Dort steht auch ein grosser Grill bereit, auf dem Selbstmitgebrachtes zubereitet werden kann. Dazu offeriert LaMarotte ein reichhaltiges Salatbuffet. In folgenden vier Geschäften in Affoltern kann man sich noch heute Freitag und morgen Samstagvormittag gegen Bezahlung von 10 Franken pro Ente für das diesjährige Entenrennen einschreiben: Bei BOA Büchi Optik, Chäs Stöckli, Buchhandlung Scheidegger und Blumen Schneebeli. Letzte spontane Anmeldungen sind aber auch noch am Renntag ab 15 Uhr am Startort bei der «Kochschmitte» möglich. (pz) Samstag, 9. Juni, Start: 16 Uhr auf dem BOA-Brüggli.


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