Bezirk Affoltern
Freitag, 18. Mai 2012
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Hervorragendes Zeugnis für die Heilpädagogische Schule Affoltern Die Bildungsdirektion attestiert grosse Professionalität sowie einen hohen Qualitätsstandard Die HPS Affoltern wurde zum ersten und offiziell auch zum letzten Mal von der Fachstelle für Schulentwicklung der Bildungsdirektion des Kantons Zürich beurteilt. Just als die Evaluation der HPS abgeschlossen war, wurde der Entschluss des Volksschulamtes publik gemacht, dass die heilpädagogischen Schulen aus Kostengründen nicht mehr evaluiert werden. Dieser Entscheid ist bedauerlich, denn die Beurteilung bietet den Schulen und den Behörden eine fachliche Aussensicht, welche für die Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung nützlich ist. Aufgrund dieses Beschlusses ist die HPS Affoltern somit zum ersten und offiziell auch zum letzten Mal von der Fachstelle für Schulentwicklung der Bildungsdirektion des Kantons Zürich beurteilt worden und der Schulzweckverband und alle Mitarbeitenden können auf das Ergebnis stolz sein. Während dreier Tage wurden Unterrichtsstunden so-
wie Therapielektionen besucht und auch das Geschehen während der Pausen in der Tagesschule im Schulhaus Stigeli beobachtet. Ebenso wurden jene Klassen des Bezirks Affoltern in die Beurteilung einbezogen, in welchen Schülerinnen und Schüler in ihren Wohngemeinden integriert geschult werden. Das Team der Fachstelle für Schulentwicklung wurde durch eine Fachfrau der Hochschule für Heilpädagogik ergänzt, um dem speziellen Auftrag der Heilpädagogischen Schule Rechnung zu tragen.
Schüler liessen sich nicht stören Die Lehrpersonen waren positiv überrascht, wie gut sich die «Prüfenden» in den Schulalltag einfügten. Die Schülerinnen und Schüler liessen sich durch die Besucherinnen nicht stören und der Unterricht konnte wie gewohnt abgehalten werden. Ergänzend wurden standardisierte Fragebögen an Eltern und Mitarbeitende abgegeben und ausgewertet und bei den Interviews wurden auch die
Schülerinnen und Schüler einbezogen. Obwohl die Kinder und Jugendlichen auf die «Fremden» vorbereitet wurden, schauten die Fachpersonen der HPS den mündlichen Befragungen mit Skepsis entgegen. Dank der grossen Professionalität der Evaluatorinnen und ihrem Feingefühl kehrten die Kinder und Jugendlichen begeistert aus den Befragungen zurück. Sie fühlten sich ernst genommen und ihre Rückmeldungen konnten entsprechend ausgewertet werden. Die Bildungsdirektion stellt der Heilpädagogischen Schule Affoltern ein sehr gutes Zeugnis aus und die Schulleitung freut sich, dass die Professionalität der HPS durch eine Aussenbeurteilung bestätigt wird. Empfohlene Entwicklungsziele sind bereits in die Planung aufgenommen worden. Thematisch beinhaltet der Bericht das Qualitätsprofil, welches einen Überblick über wesentliche Aspekte aus den Bereichen «Lebenswelt Schule», «Lehren und Lernen» sowie «Schulführung und Zusammenarbeit» gibt. Grundsätzlich ist zu erwähnen, dass
Lesen und Rechnen im Kochunterricht. (Bild zvg.) die HPS praktisch ausschliesslich mit sehr gut und hervorragend beurteilt wurde. Die Ergebnisse der Evaluation sind in einem umfassenden Bericht festgehalten und die Auswertung der schriftlichen Befragungen ist in dessen Anhang aufgeführt. Interessierte
finden diesen Bericht unter www. hps-affoltern-am-albis.ch, Downloads/ Evaluationsbericht VSA vom Dezember 2011. Esti Karst, Ressortvorstand HPS des Schulzweckverbandes Affoltern
Schulsozialarbeit: drei Ämtler Schulgemeinden vor der Entscheidung Herausgeberin: Weiss Medien AG, Obere Bahnhofstrasse 5, 8910 Affoltern a. A. Geschäftsführerin: Barbara Roth Redaktion: Werner Schneiter, Chefredaktor Thomas Stöckli, Redaktor Uschi Gut, Redaktionsassistenz Redaktion@affolteranzeiger.ch Copyright: Anzeiger aus dem Bezirk Affoltern Die Redaktion übernimmt keine Verantwortung für eingesandtes Material Gesamtauflage: 23 475 Beratung und Verkauf Inserate: Elisabeth Zipsin/Tiziana Dinisi Telefon 058 200 5700, Fax 058 200 5701 inserat@weissmedien.ch Sonderseiten: Kurt Haas, Mediaberatung Telefon 058 200 5718, M 079 270 35 67 info@mein-mediaberater.ch Tarife: www.affolteranzeiger.ch Annahmeschluss: Dienstagsausgabe: Montag, 8.00 Uhr Freitagausgabe: Mittwoch, 16.00 Uhr Todesanzeigen: 11.00 Uhr am Tag vor Erscheinen Aboservice: abo@affolteranzeiger.ch Telefon 058 200 5700, Fax 058 200 5701 Kontakt: Alle Mitarbeiter erreichen Sie unter vorname.name@azmedien.ch Druck: Mittelland Zeitungsdruck AG, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau Ein Produkt der Verleger: Peter Wanner, CEO: Christoph Bauer www.azmedien.ch
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Erfolgreiche SSA an den Oberstufen – Einführung auch für die Unter- und Mittelstufe? Die Schulpflegen der Primarschulen Mettmenstetten, Maschwanden und Knonau wollen die Schulsozialarbeit auch für die Unter- und Mittelstufe einführen. Das Konzept steht und wird den Schulgemeindeversammlungen demnächst zur Abnahme vorgestellt – in Mettmenstetten am Montag, 21. Mai. ................................................... von urs e. kneubühl Mettmenstetten entscheidet am kommenden Montag, 21. Mai 2012, als erste der drei Gemeinden: Schulsozialarbeit (SSA) auch für die Unter- und Mittelstufe – in Mettmenstetten mit 60 Stellenprozenten, in Knonau mit 30 % und in Maschwanden mit 10 %. Damit stellen die drei Ämtler Schulgemeinden die Weichen, um aufzuspringen auf einen Zug, der rasch an Fahrt zugelegt hat. Kein Wunder, denn selten habe eine Neuerung im sozialen Bereich in diesem Tempo ihren Nutzen bewiesen, resümiert auch Christine Luchsinger, stellvertretende Chefin des Amtes für Jugend und Berufsberatung AJB, die Entwicklung der Schulsozialarbeit im Kanton Zürich. Mit dem neuen Kinder- und Jugendhilfegesetz wird die SSA nun auch gesetzlich verankert und in die Verantwortung der Gemeinden gestellt. «Das lässt Spielraum, zumal das
AJB einzig eine Empfehlung für ein Minimum formulieren kann», hält Ady Baur-Lichter, Fachleiter SSA im AJB der Bezirke Affoltern, Dietikon und Horgen, dazu fest. «Heuer liegt dieses Minimum bei einer Vollzeitstelle auf 600 bis 900 Schulkinder und einer Präsenz in maximal drei Schulhäusern pro Sozialarbeitende. Je stärker aber eine Gemeinde präventiv arbeiten will, desto höher sind die Stellenprozente anzusetzen.»
Qualitätskriterium Prävention Der Fachleiter SSA, der die Schulsozialarbeit hierzulande von Anfang an mit aufgebaut hat, weiss denn auch, dass «die Schule sich heute mit unterschiedlichen Problemlagen konfrontiert sieht. Deren Ursachen können beim Individuum selbst, in dessen Familiensystem oder im Schulsystem liegen und zeigen sich als Störungen im Schulunterricht oder durch Abwesenheit vom Unterricht. Um diesen Situationen begegnen zu können, entsteht insbesondere bei Lehrpersonen und Schulleitungen das Bedürfnis nach Unterstützung. Aber auch Kinder und Jugendliche, deren Eltern oder Bezugspersonen sind auf Unterstützung und Hilfe angewiesen.» Das SSA-Angebot, präzisiert Ady Baur-Lichter, umfasst jedoch nicht «nur» das Eingreifen und Intervenieren in akuten Situationen durch Beratung und Triage, sondern vielmehr
Grundsätzliches zur Schulsozialarbeit Die Schulsozialarbeit (SSA) unterstützt die Schule bei der Früherkennung und bei der Bearbeitung von sozialen Problemstellungen, welche das Wohlbefinden der Kinder oder Jugendlichen gefährden und damit auch Schul- und Lernklima belasten. Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter bieten Beratung und Interventionen für einzelne Schüler, aber auch für Gruppen, ganze Klassen sowie Eltern und Lehrper-
sonen und engagieren sich in der Präventionsarbeit. Dadurch entlasten sie Lehrpersonen, Schulleitungen, damit sich diese ihrer Hauptaufgabe widmen können. Die SSA dient als Unterstützung aller Beteiligten und übernimmt die Koordination und Durchführung der Interventionen. Es handelt sich um ein kommunales Angebot und wird somit durch die Schulgemeinden finanziert.
auch das präventive Arbeiten im Sinne von Vorbeugen und Schaffen von günstigeren Bedingungen für die Lebensbewältigung der Kinder und Jugendlichen. Allgemein gesehen meint Prävention alle Massnahmen, die das Ziel haben, zukünftige negative Ereignisse zu verhindern oder bereits herrschende abzubauen. Und gerade hier, in der Prävention mit Früherkennung und Frühintervention, sehen die Fachleute ein hohes Qualitätskriterium der SSA. Verschiedene Untersuchungen zeigen entsprechend, dass SSA-Modelle, die ein niederschwelliges Beratungsangebot, hohe schulhausbezogene Präsenz und schulinterne Integration aufweisen, einen präventiven Charakter haben.
Ein gut genutztes Angebot Die Primarschulen Mettmenstetten, Knonau und Maschwanden planen nun die Schulsozialarbeit auch für die Unter- und Mittelstufe einzuführen. Gemeinsam mit der Sekundarschule Knonau-Maschwanden-Mettmenstetten soll sie umgesetzt werden. Das Konzept steht und die Zielsetzungen sind formuliert: Die SSA, die einen wichtigen Beitrag zur Erfüllung des Auftrags der öffentlichen Volksschule leisten soll, wird Ansprech- und Vertrauensstelle für Schülerschaft, Lehrpersonen, Schulleitungen, Eltern und Schulpflege sein und Kinder sowie Jugendliche bei der Bewältigung schwieriger Situationen unterstützen und begleiten. Ihr Beitrag zum Wohlbefinden und dadurch zur Lern- und Leistungsfähigkeit der Kinder und Jugendlichen wird dabei ebenso erwartet, wie die Zusammenarbeit mit und die Entlastung der Lehrpersonen und der Schulleitung. Projekte wie beispielsweise Gewaltoder Suchtprävention sollen von der SSA angeregt und mitgetragen werden. Neu ist dies nicht. Die Schulsozialarbeit ist an zahlreichen Schulen im Bezirk bereits eingeführt und das Fazit des Fachleiters AJB für die SSA im Bezirk Affoltern, Ady Baur-Lichter, ist erfreulich: «In den meisten Schulen ist
die SSA ein gut genutztes Angebot.» Und auch das Plädoyer von Anja Sijka, Schulsozialarbeiterin der Schulen Hedingen, fällt deutlich zu Gunsten der SSA an den Schulen aus: «Klar, ist es früher auch ohne Schulsozialarbeit gegangen, denn ‹gehen› tut es immer… irgendwie. Die Frage ist allerdings: auf wessen Kosten? Die Schulen verstehen sich heute als Orte, wo auf vielfältigere Art und Weise gelernt wird als früher. Die ganze Gesellschaft hat sich verändert und es sind weitere zusätzliche Anforderungen an die Schule, an Schülerinnen und Schüler sowie weitere Problematiken und Themen entstanden, die den Druck auf Lehrpersonen, Eltern und Jugendliche verstärken. Familiensituationen sind vielseitiger geworden, Mobbingfälle nehmen zu oder werden schneller erkannt, verschiedenste Einflüsse und Versuchungen prasseln auf die Schüler ein – Präventionsarbeit wird immer wichtiger. Dadurch werden alle Beteiligten mehr gefordert und in der Schule sind weitere Ressourcen nötig, wie z.B. Psychomotorik, Schulleitung und eben auch Schulsozialarbeit, welche sich mit dem Fokus auf das Wohl des Kindes einbringt.»
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