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aus dem bezirk affoltern I Nr. 031 I 172. Jahrgang I Freitag, 20. April 2018

Mehreinnahmen

Schulraumplanung

Bonstetten hat über eine Million besser abgeschlossen als budgetiert. > Seite 5

Nach Reaktionen aus der Bevölkerung verschiebt Stallikon die Schulraumplanung. > Seite 7

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Ertragsüberschuss Die Gemeinde Hedingen schliesst 2,3 Millionen besser ab als geplant. > Seite 7

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Dorfleben Velobörse und Marktstände aus Kofferräumen in der Affoltemer Begegnungszone. > Seite 9

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Schülerengagement Die Oberstufe Ennetgraben Affoltern führte ihre jährliche Projektwoche durch. > Seite 11

leitartikel

Radikale Positionen und Streithähne auf dem Abstellgleis Die Kommunalwahlen im Knonauer Amt sind Richtungswahlen für die Kommunalpolitik ................................................... von salomon schneider Affoltern hat am 15. April erstmals Stadtratswahlen durchgeführt. Affoltern als Stadt begrüsst bald den 12 000. Einwohner und ist anonymer geworden als beispielsweise 1980, als es noch 8000 Einwohner zählte. In Städten ist die Wahlbeteiligung traditionell tiefer als in kleinen Landgemeinden, wo sich Wähler und Kandidierende noch kennen – in Rifferswil lag die Wahlbeteiligung bei 59 Prozent. In Affoltern lag sie am vergangenen Sonntag bei 25 Prozent. Das ist ein Zeichen, dass die Bevölkerung der Stadt Affoltern relativ zufrieden ist. Dass die beiden bisherigen Stadträte von SVP und FDP von allen Kandidaten am wenigsten Stimmen machten, liegt sicherlich zu einem guten Teil

daran, dass sich zahlreiche Vereinsmitglieder in Affoltern vom Stadtrat nicht wirklich unterstützt fühlten. Ab Juli hat der Stadtrat in neuer Zusammensetzung die Chance, eine vereinsfreundlichere Politik zu betreiben.

Wer an der Bevölkerung vorbeipolitisiert, erhält die Quittung Im Gemeinderat Bonstetten und in der Schulpflege Hedingen herrschte in den vergangenen Jahren Unruhe. Die Schulpflege Hedingen stellte sich gegen aussen uneingeschränkt hinter den immer wieder in der Kritik stehenden Schulleiter der Sekundarschule. Nachdem eine Bürgerinitiative erfolglos seinen Rücktritt forderte, stellten sich sieben Hedinger und Hedingerinnen aus den Initiantenkreisen zur Wahl und machten im Durchschnitt

doppelt so viele Stimmen wie die als Bisherige angetretenen Schulpflegerinnen. Auch in Bonstetten stehen die Zeichen auf Erneuerung. Nachdem der bisherige Gemeindepräsident (FDP) nicht wieder angetreten war, musste der einzige angetretene langjährige bisherige Gemeinderat (SVP) eine Klatsche hinnehmen. Er machte nicht einmal halb so viele Stimmen wie die vier gewählten Kandidaten.

Radikale Politiker in Exekutiven Auch in anderen Gemeinden zeigte sich, dass Parteizugehörigkeit in vielen Fällen eher ein Hindernis ist. Nur in Ausnahmefällen erzielten Parteiangehörige Spitzenresultate – zahlreiche Parteiangehörige wurden zudem nicht gewählt. Gerade Mitglieder von radi-

kal politisierenden Parteien haben es immer schwieriger, in lokale Exekutiven gewählt zu werden – da Mitgliedern einer radikalen Partei oft auch radikale Ansichten zugeschrieben werden. In einem Grossteil der Bezirksgemeinden genossen die Kandidierenden für Behördenämter jedoch eine breite Abstützung und wurden mit guten Resultaten gewählt. Grundsätzlich funktionieren Gemeinderäte als Exekutiven nach dem Kollegialitätsprinzip – müssen also Mehrheitsentscheide als eigene Meinung mittragen. Ideologisch radikale Parteipolitiker haben es in Exekutiven deshalb besonders schwierig. Wer als Gemeinderat etwas erreichen will, muss seine Meinung und die persönlichen Interessen hinten anstellen. Nur so kann im eigenen Ressort die ganze Bevölkerung vertreten werden.

Beziehungen zur EU wichtig Monika Rühl, die Vorsitzende der Geschäftsleitung von Economiesuisse sprach am Monatstreff der FDP Bonstetten-Stallikon-Wettswil über Volksinitiativen, die Beziehungen zwischen der Schweiz und Europäischer Union, die Abhängigkeit der Schweizer Wirtschaft von den Nachbarn und Steuerkonkurrenz. (sals) ................................................... > Bericht auf Seite 3

Milizsystem gefährdet Zum Ende seiner Amtszeit als Gemeindepräsident von Hedingen sprach der «Anzeiger» mit Bertram Thurnherr. Dieser sieht das Milizsystem gefährdet, da es immer schwieriger wird, qualifizierte Personen mit genügend Zeit für Behördenämter zu finden. (sals) ................................................... > Bericht auf Seite 5 anzeigen

Gewinnung von hochwertigem Kulturland Knapp eine Hektare Land im Uttenberg zur Bodenaufwertung neu geschichtet Fruchtbarer Unterboden aus Bauparzellen soll nicht den Deponien zugeführt werden, denn er stellt eine wertvolle Ressource dar. Wenn damit ohne weite Transportwege Land aufgewertet werden kann, ergibt sich eine Win-win-Situation und zugleich eine ökologisch gute Lösung. Im Uttenberg konnte auf diese Weise eine knappe Hektare Land aufgewertet werden. ................................................... von marianne voss Die Familie Duperrex im Knonauer Uttenberg begann letztes Jahr hinter dem Bauernhaus mit einem Bauprojekt. Im Zusammenhang mit diesen Bautätigkeiten fiel nebst Aushubmaterial (sogenanntem C-Boden) auch viel fruchtbarer Unterboden (sogenannter B-Boden) an. «Es stellte sich für uns die Frage, was wir mit diesen 1000 Kubikmeter Material machen sollen», erklärt Landwirt Jean-Jacques Duperrex. Das war der Auslöser eines weiteren umfangreichen Projektes, das von der Hauptstrasse zwischen Mettmenstetten und Uttenberg seit dem Herbst unübersehbar ist. Zwischen der Strasse und dem Landwirtschaftsbetrieb befand sich nämlich eine Senke. «Wir holten die Bewilligung ein, dort mit dem Bodenmaterial auf einer kleinen Teilfläche eine Bodenaufwertung vornehmen zu

Bodenaufwertung im Uttenberg. Von links: Serge Duperrex, Peter Schmid, Stefan Wüthrich und Jean-Jacques Duperrex stehen auf dem C-Boden. Hinter ihnen Richtung Strasse ist die Schichtung von B-Boden und Humus sichtbar. dürfen.» Beim Abhumusieren wurde festgestellt, dass der Boden grossflächig in schlechtem Zustand war. «Es fehlte der Unterboden, also die Braunerde respektive der B-Boden.» Nach dem Humus stiess man direkt auf Lehm oder Seekreide. Mit der Folge, dass auf dieser Fläche bei nassem Wetter oft Wasser liegen geblieben ist. Nach einem weiteren Gutachten holte der Landwirt also beim Kanton die

Bewilligung ein, den Boden auf der gesamten Fläche von einer knappen Hektare neu aufbauen zu können.

Sorgfältig arbeiten zentral Der Start des Projektes erfolgte im letzten Herbst, als der Humus abgetragen und am Rand des Landes gelagert wurde. Der saubere Aushub, bestehend aus B- und C-Bodenmaterial, von

der hofeigenen Baustelle konnte mit minimalem Transportweg zum nahen Land geführt werden. Der Unternehmer, Peter Schmid, ergänzte das noch fehlende Unterbodenmaterial mit Boden von umliegenden Baustellen. Nach der feuchtigkeitsbedingten Winterpause werden die Arbeiten nun fortgesetzt. Auf den Untergrund wird nun der B-Boden – auch dieser stammt von Baustellen aus der Region – geschichtet und im gleichen Arbeitsgang der Humus wieder aufgetragen. Dank des Einsatzes der Langarmbagger kann noch bodenschonender vorgegangen werden. Die Wüthrich Baggerarbeiten führt die notwendigen Arbeiten aus. Der Baggerführer muss dabei sehr sorgfältig mit dem Boden umgehen. Und vor allem darf er das Land nach der Schichtung von B-Boden und Humus nicht mehr befahren. Etwa fünf Jahre müsse dann der Bauer dem Land gut Sorge tragen und darf es nicht beackern. Angesät wird eine tiefwurzelnde Grasmischung. Bis in einem Monat sollte die Bodenaufwertung im Uttenberg abgeschlossen sein. «Was wir hier gemacht haben, ist eine ökologisch gute Lösung und zugleich eine Win-win-Situation für alle», erklärt Peter Schmid. Der Landwirt habe sein Ziel erreicht und statt einer nassen Senke nun mehr hochwertiges Kulturland. Auch finanziell gehe das Projekt für alle auf, für den Unternehmer und für den Landbesitzer. «Somit sind zwei Grundgedanken erreicht: das Schonen der Ressourcen und der Erhalt der Ackerfläche.»

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