02_2021_Stadtanzeiger_Olten

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Olten, Donnerstag, 14. Januar 2021 | Nr. 2 | 89. Jahrgang | Auflage 34 383 | Post CH AG

Irène Dietschi

In Deckung bleiben

Irène Dietschi, Journalistin. (Bild: Daniela Friedli)

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Waldbotschafter Peter Fibich, dort, wo er am liebsten ist – im heimischen Wald. (Bild: Denise Donatsch)

Mit Kinderaugen durch den Wald

PETER FIBICH Er bezeichnet sich unter anderem als Waldbotschafter, und sein Ziel ist es, dem Wald eine Stimme zu geben und den Menschen diesen wertvollen Lebensraum wieder nahezubringen. Denn, so Peter Fibich, nur was man kenne, das schütze man. DENISE DONATSCH

KANTONSRATSWAHLEN 7. MÄRZ 2021

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enschen mit der Natur wieder zu verbinden, das ist das Ziel von Peter Fibich und seinem Waldbüro-Kollegen Roland Lüthi. Denn nur wenn man mit etwas in Kontakt käme, wäre der Mensch auch bereit, Sorge dazu zu tragen – und das sei dringend nötig, denn der Wald habe verschiedene äusserst wichtige Funktionen für Natur und Mensch. «Der Wald ist ein optimaler Wasserspeicher, vierzig Prozent unseres Grundwassers ist in den Wäldern gespeichert», erklärt Fibich und ergänzt, dass der Waldboden auch eine perfekte Filterfunktion innehabe und somit für hervorragendes Grundwasser sorge. Aber das ist nicht die einzige zentrale Funktion, die der Wald stillschweigend ausführt. Er bietet auch Lawinen- und Windschutz. «Gäbe es im Mittelland der Schweiz keinen Wald, könnten starke Winde beinahe ungebremst über die Landschaft fegen, was nicht gerade angenehm wäre.» Auch dient der Wald einer Vielfalt an Tieren und Pflanzen als Lebensraum, und nicht zuletzt liefert er Nutzholz, einen wichtigen Rohstoff, der, so Fibich, zum Glück wieder etwas an Beliebtheit dazugewinne.

Shinrin-Yoku

«Vor vier Jahren habe ich den Wald wiederentdeckt, ein absolutes Wow-Erlebnis», sagt Fibich. Von da an sei er häufig in den Wald gegangen und habe gespürt, was für eine wohltuende Erfahrung das sei. «Der Wald ist für mich eine Anders-

welt. Bevor ich ihn betrete, hänge ich meinen Alltag wie eine Jacke an einen Garderobenhaken, so Fibich, der sich als Kind bereits gerne im Wald aufgehalten hat. Die Idee des Waldbadens habe er aber durch einen Bericht über «Shinrin-Yoku» entdeckt, aufgrund dessen er begonnen habe zu diesem Thema zu recherchieren. «Shinrin-Yoku ist Japanisch und bedeutet wörtlich übersetzt: Eintauchen in die Waldatmosphäre oder vereinfacht Waldbaden.» Damit sei, so Fibich, nicht gemeint, dass man in den nächstgelegenen Weiher hüpfe, nein, es sei eine achtsamkeitsbasierte Gesundheitsprävention, die in den 1980er-Jahren entstanden und mittlerweile fester Bestandteil der Gesundheitsvorsorge in Japan sei. «Dort verschreiben die Ärzte das Waldbaden als Therapieform sogar per Rezept, weil selbst von Seiten der Schulmedizin anerkannt wurde, wie heilsam der achtsame Waldaufenthalt für Körper und Psyche ist.»

Achtsam den Wald erleben

In Deutschland hat Fibich schliesslich eine Möglichkeit gefunden, sich zum Wald-Achtsamkeitstrainer ausbilden zu lassen. Dort habe er auch seinen Schweizer Studienkollegen Roland Lüthi kennengelernt und einen guten Kontakt zu ihm aufbauen können. Dies habe dazu geführt, dass sie gemeinsam begonnen hätten, neue innovative Waldnutzungs-Konzepte zu entwickeln. «Wir wollten zu den Waldbade-Touren noch Zusätzliches anbieten», jedoch immer, so Fibich, im Einklang mit der Natur. «Eine Partyveranstaltungs-Agentur sind wir nicht», unterstreicht der Unternehmer, das Angebot beinhalte stets den Grundsatz, den Menschen wieder näher an die Natur heranzuführen. Durch den Wald zu rennen oder dort Partys zu feiern, sei zwar auch möglich im Lebensraum Wald, habe mit Wahrnehmungsschulung und Achtsamkeit jedoch nichts zu tun. Das sei aber genau das, was für sie oberste Priorität habe. «Während des Waldbadens üben wir, wieder zu staunen und wie ein Kind den Wald zu erleben.» Ziele gäbe es dabei nicht, man lasse sich einfach treiben.

«Einer der wichtigsten Grundsätze für das Waldbaden ist, dass man nicht einmal eine Schnecke überholen darf», bemerkt er schmunzelnd und meint damit, dass man sich im Wald für alles sehr viel Zeit lassen darf.

Eine Win-win-Situation

Auch immer mehr Tourismusregionen kämen auf Fibich und Lüthi zu, um sich von ihnen beraten zu lassen, was es für alternative, umweltfreundliche Touristenaktivitäten gäbe, da sie sich oftmals mit neuen Herausforderungen konfrontiert sähen. «Gerade Skigebiete erkennen, dass sie längerfristig nicht mehr in der gewohnten Form weitermachen können.» Erstens, so Fibich, würde zunehmend durch die Klimaerwärmung der natürliche Schnee weniger werden und die Saison verkürzt, zweitens sei das künstliche Beschneien der Pisten problematischer für die Böden und somit auch für Fauna und Flora. Er habe somit auch die Funktion des Waldmarketing-Beraters übernommen und liefere Konzepte für nachhaltige Tourismus, innerhalb jener die Umwelt geschont und die Gesundheit gefördert werde – also eine Win-win-Situation. Aber nicht nur für die Tourismusbranche sei das Waldbaden eine neue, vielversprechende Möglichkeit, so Fibich, nein, für uns alle sei der achtsame, entschleunigte Aufenthalt in unseren Wäldern ein Gewinn. Der Blutdruck könne beispielsweise durch regelmässige Aufenthalte gesenkt und das Immunsystem gestärkt werden. Und auch hier in der Schweiz würden mittlerweile diverse Einrichtungen und Kliniken den positiven Einfluss des Waldes auf unsere Gesundheit nutzen. Somit wäre ein «Zurück zum Wald» wohl für das gesamte System Mensch und Natur von grosser Bedeutung, insbesondere, da der Mensch diesbezüglich vieles verlernt habe und der Wald ein idealer Lehrer wäre, so Fibich. Dies als Erinnerung, wie ein gutes Zusammenleben funktionieren könnte. Das nächste Waldbaden mit Peter Fibich findet am Samstag, 16. Januar, in Olten statt. w w w.w a l d b u e ro. co m

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nfang März 2020 waren mein Mann und ich zum letzten Mal im Kino. Es war während unserer Provence-Ferien, in einem modernen Multiplex-Cinéma. Dieser Tage, wenn ich mit unserem Hund einsam durch den Schnee stapfe, träume ich mich manchmal in einen solchen Kinosaal. Ich rieche das Popcorn, nehme fröhliche Stimmen um mich herum wahr, tauche ein in den warmen Surround-Sound der Saaltechnik, lasse mich vom verheissungsvollen Knistern der Leinwand kitzeln. Wie ich das vermisse! Zwischen den Jahren haben wir Netflix geschaut. Ich bin nicht gerade der Serien-Junkie, aber «The Queen’s Gambit» hat mich gepackt: die Geschichte einer Schachspielerin, toll erzählt in entrückender Bildästhetik, grosses Kino – und eben doch nicht. Das eigene Wohnzimmer kann die plüschige Atmosphäre eines Kinosaals nicht ersetzen. Genausowenig, wie Online-Meetings analoge Sitzungen wettmachen. Sitzungen! «Der Sieg des Hinterns über den Kopf», wie mein Gatte zu sagen pflegt. Was würde ich jetzt darum geben, wieder einmal mit meinen Bürogspänli an einem Tisch zu sitzen, samt den Zwischentönen und Schwingungen, die nur bei physischen Treffen entstehen. Oder erst eine Generalversammlung! Landauf, landab treffen sich im Januar normalerweise die Schützen, Sängerinnen, Turnerinnen oder Chüngelzüchter, um zurückzublicken, um das vor einem liegende Jahr mit neuem Elan anzupacken. Wahl der Stimmenzähler, Jahresbericht der Präsidentin, Verschiedenes – und dann vor allem der gemütliche Teil. Ein etwas behäbiger Brauch, die GV, an dem aber viele hängen – ich inklusive. Alles abgesagt oder verschoben. Und das Virus ist mutiert. Bleiben wir also in Deckung – bis es warm wird, bis zum Impftermin. Bleiben Sie gesund!


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