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Weiss Medien AG I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I Telefax 058 200 5701 I www.weissmedien.ch I Auflage 25 186 I AZ 8910 Affoltern a. A.

aus dem bezirk affoltern I Nr. 27 I 171. Jahrgang I Freitag, 7. April 2017

«Landluft»

Neue Leiterin

Die filmische Liebeserklärung an Mettmenstetten war in Rossau zweimal ausverkauft. > Seite 5

Die Bibliothek Ottenbach feierte den 25. Geburtstag und verabschiedete Rosmarie Weber. > Seite 7

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Knaben missbraucht Ein Mann aus dem Bezirk Affoltern muss in Dietikon vor Gericht. > Seite 9

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Für syrische Kinder Rafik Schami erzählte in Affoltern aus Damaskus und über Gott, den Koran und seine Mutter. > Seite 13

Eklat an der Sek. Hedingen Eltern kämpfen gegen Schulleitung und Schulpflege Durch eine Anfrage aus der Bevölkerung ist ein seit Jahren schwelender Konflikt an der Sekundarschule Hedingen erneut an die Oberfläche gekommen. Im Fokus einer Interessengruppe aus der Bevölkerung stehen die Schulleitung der Sekundarschule und vermehrt die Schulpflege. ................................................... von salomon schneider An der Sekundarschule Hedingen sind die Fronten verhärtet (siehe «Anzeiger» vom 4. April) und dies bereits seit Jahren. 2010 wurde Mosaik eingeführt, auf Druck des Volksschulamtes, da die Klassengrössen zu klein waren. Aufgrund organisatorischer Mängel war damals der Umstieg holprig und die Evaluation 2012 wies Mängel aus. 2015 gab es neue Missstimmungen an der alters- und leistungsdurchmischt geführten Sek. Hedingen. Damals hatten zehn von insgesamt 18 Lehrpersonen gekündigt – primär aufgrund von

unüberbrückbaren Differenzen mit der Schulleitung. In der Folge musste der Bezirksrat zwei Aufsichtsbeschwerden behandeln – von besorgen Eltern und Lehrkräften. Beide Beschwerden wurden vollumfänglich abgewiesen, weil keine formalen Fehler nachgewiesen werden konnte, wobei der Bezirksrat festhielt, dass im Bereich Kommunikation durch die Schulleitung der Sekundarschule erhebliches Potenzial bestehe.

dass das eigene Kind unter die Räder kommt. Es kam vereinzelt auch zu Abstraf-Aktionen von Kindern durch dem Schulleiter nahestehende Lehrkräfte. Da 2018 Wahlen sind, hat sich eine Gruppe gebildet, die eine Anfrage gestartet hat und sich aktiv für das Wohl der Sekundarschule Hedingen einsetzen will. Bei den Wahlen 2018 werden sich sicher Personen aus unserem Kreis für die Schulpflege zur Wahl stellen.»

Eltern haben Angst um ihre Kinder

Problem bereits in der Primarschule angekommen

Bei den Recherchen zu diesem Artikel fiel auf, dass Eltern mit Kindern in der Sekundarschule auf keinen Fall mit Namen zitiert werden wollten. Ein Mitglied der Interessengruppe Sekundarschule Hedingen erklärt: «Sowohl bei der Schulleitung wie auch beim Schulpflegepräsidium ist die Kritikfähigkeit seit Jahren ein Thema. Der Umgang dieser Personen mit Lehrpersonen und Eltern ist schwierig. Ich nehme eine Angstkultur wahr. Eltern wollen anonym bleiben, aus Angst,

Der Schulpflegepräsident Hermann Bättig hat in einigen Punkten Verständnis für die Anliegen der Eltern, findet aber den eingeschlagenen Weg sehr unglücklich: «Wer Fehlverhalten sucht, findet auch Verhaltensweisen, die als solche interpretiert werden können – gerade an einem so komplexen Ort wie einer Schule. So können erzieherische Massnahmen plötzlich als Abstraf-Aktionen interpretiert werden. Und auch die Angriffe gegen

Peter Thiele, unseren Schulleiter kann ich nicht nachvollziehen. Er hat nach dem grossen Lehrerwechsel 2015 schnell wieder Stabilität etabliert. Deshalb steht die Schulpflege auch hinter ihm. Die öffentlichen Angriffe gegen ihn grenzen an Mobbing. Ich und die Schulpflege sind sehr wohl der Meinung, dass wir mit Peter Thiele den Turnaround schaffen und, dass er ihn mit dem Lehrerteam schon geschafft hat. Wir glauben aber, dass bei anhaltender Kritik an der Schule, die Lehrerschaft irgendwann den Mut und die Motivation verliert und so neue Schwierigkeiten auftreten werden.» Die Vertrauenskrise in der Sek. Hedingen hat jedenfalls bereits auf die Primarschule übergegriffen. Von den Sechstklässlern, die im kommenden Sommer in die Sekundarschule übertreten würden, haben dank Zusatzaufwand rekordverdächtige 40 Prozent die Prüfung für das Langzeitgymnasium bestanden – vier weitere werden eine Privatschule besuchen. ................................................... > Bericht auf Seite 9

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Getanzte Geschichte Das Tanzstudio Helen Lemm hat sein Publikum in Stallikon in eine eigene Welt entführt. > Seite 14

Einstimmigkeit nötig Am 21. Mai bestimmen die Stimmberechtigten aller Ämtler Gemeinden an der Urne die künftige Rechtsform der Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (Kesb). Für eine interkommunale Anstalt (IKA) braucht es Zustimmung in allen 14 Gemeinden, ansonsten bleibt es beim Zweckverband. ................................................... > Interview auf Seite 3 anzeigen

Eine Wanderung durch die Hausemer Weiler «Auf der Sonnenseite des Albis»: Buchvernissage stiess auf grosses Interesse Geschichten und unzählige Bilder aus Vergangenheit und Gegenwart: Das Buch von Heini Ehrensperger, Martin Elmiger, Urs Glenck und René Marthaler vermittelt ein lebendiges Bild von Hausen und seinen Weilern. ................................................... von bernhard schneider Es wäre weit untertrieben, zu schreiben, die Gemeindebibliothek sei am Mittwoch bis auf den letzten Platz besetzt gewesen: Das Gedränge auf den Stehplätzen erinnerte an die Untergrundbahn im Zentrum von London, Paris oder New York während der Rush Hour, doch die Stimmung war ganz anders: Die Besucherinnen und Besucher folgten von den humorvollen Schilderungen der Autoren zu Entstehung und Inhalt ihres Buches begeistert. «Auf der Sonnenseite des Albis – Geschichte und Geschichten der Dörfer und Weiler der Gemeinde Hausen am Albis» wurde von Martin Elmiger und René Marthaler verfasst. Die aktuellen Fotos stammen von Urs Glenck, für die Gestaltung war Heini Ehrensperger verantwortlich. Den Druck ermöglichten die Gemeinde Hausen, die Dorfvereine Kultur im Dorf, Naturund Heimatschutzgesellschaft Oberamt und der Verschönerungsverein. René Marthaler schilderte an der Buchvernissage, wie er vor einigen Jahren Martin Elmiger beobachtet hatte, der an einem Anlass des Verschöne-

Freuen sich über das grosse Interesse an ihrem Buch (von links): René Marthaler, Martin Elmiger, Urs Glenck und Heini Ehrensperger. (Bild Bernhard Schneider) rungsvereins eine Gruppe von Hausemer Einwohnerinnen und Einwohnern durch die Gemeinde führte. Anschliessend, ergänzte Martin Elmiger, hätten sie beide jahrelang Geschichten und Fotos gesammelt, um diese schliesslich im über 200 Seiten starken Buch zu publizieren.

Bildmaterial vom Kompost Nicht alle Fotos konnten eindeutig zugeordnet werden, da sie teilweise von

Flohmärkten, ja selbst auf einem Kompost gefunden wurden. Undatierte Bilder mussten für die zeitliche Einordnung analysiert werden. Martin Elmiger illustrierte dies anhand eines Bildes von der Durchfahrt der Tour de Suisse: «Aufgrund der Strassenführung und der Pflästerung muss das Bild vor 1969 entstanden sein. Wir sehen, dass man damals nicht nach Belgien gehen musste, um über Pflastersteine zu fahren. Zwischen 1950 und 1965 ist Schweiz stark gewachsen, die Mobili-

tät hat zugenommen, die Strassen wurden asphaltiert und mit Trottoirs ausgebaut. Alles wurde breiter, damit die Autos schneller fahren konnten – bis man begann, mit Verengungen an den Dorfeingängen und bei den Fussgängerstreifen den Verkehr wieder zu bremsen.» In Hausen ist das Buch erhältlich bei der Gemeindeverwaltung und in der Drogerie Rütimann, in Affoltern kann es in der Buchhandlung Scheidegger erworben werden.

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