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Weiss Medien AG I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I Telefax 058 200 5701 I www.weissmedien.ch I Auflage 23 913 I AZ 8910 Affoltern a. A.

aus dem bezirk affoltern I Nr. 26 I 168. Jahrgang I Freitag, 4. April 2014

Überschuss

Belagsarbeiten

Ein sehr gutes Jahresergebnis der Politischen Gemeinde Bonstetten. > Seite 3

Zwischen Kreisel in Knonau und Gemeindegrenze Mettmenstetten muss gesperrt werden. > Seite 3

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Sichere Region Kriminalstatistik: Konstant tiefe Anzahl erfasster Straftaten im Säuliamt. > Seite 5

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Details verfremdet Spital Affoltern: Keine Verletzung des Arztgeheimnisses im Tages-Anzeiger-Beitrag > Seite 5

leitartikel

D

ie Flyer liegen im Altpapier, die Plakate sind entfernt, die lächelnden Gesichter aus den Spalten verschwunden: Die Stimmberechtigten des Bezirks Affoltern haben am letzten Wochenende ihre Gemeindegremien gewählt und warten nun ab, was die neu zusammengestellten Behörden in der kommenden, vierjährigen Legislaturperiode bieten werden. Zumindest jene, die von ihrem Stimmrecht Gebrauch gemacht haben.

Zwei Dritteln ist es egal, von wem sie in der Gemeinde «regiert» werden Und da sind wir schon beim ersten Punkt, der in einer Nachbetrachtung zum letzten Wahlsonntag nicht fehlen darf: Nur gut ein Drittel, nämlich etwas über 35 Prozent, hat sich im Durchschnitt im Säuliamt an den Gemeinderatswahlen beteiligt. In Affoltern, Wettswil und Mettmenstetten waren es sogar weniger als 30 Prozent, die ihre Stimme abgegeben haben. Zumindest im Bezirkshauptort, wo ein Kampf ums Präsidium stattgefunden hat und sich eine Kandidatin und sieben Kandidaten für den Gemeinderat beworben haben, ist das eine Enttäuschung. Da ist es der grossen Mehrheit offenkundig egal, wer die Geschicke der Gemeinde in den nächsten vier Jahren lenken wird. Hat das Fernbleiben von der Urne damit zu tun, dass Nichtstimmende einfach zufrieden sind mit dem, was geleistet wird? Eine zu einfache Erklärung, die «Berufsoptimisten» immer wieder einwerfen. Vielen fehlt heute eine emotionale Bindung zum Wohnort und somit das Interesse an Gemeindepolitik. Man ist beruflich absorbiert, mit der Familie beschäftigt, will die Freizeit für die persönlichen Bedürfnisse nutzen und verschwendet – zumindest dann, wenn es einen nicht persönlich betrifft – keinerlei Gedanken über eine Bau- und Zonenordnung, über die Sanierung einer öffentlichen Baute oder über die Entwicklung des Steuerfusses. Wie der neue Gemeindepräsident heisst und der Gemeinderat in neuer Zusammensetzung aussieht, ist diesen Urnen-Abstinenten offenbar egal.

Neue Medien wurden kaum eingesetzt Die satte Mehrheit der Nichtwählenden führt auch dazu, dass es zunehmend schwieriger wird, Behördenämter zu besetzen. Kommt hinzu, dass Parteien in den Gemeinden an Bedeutung verlieren und Parteilose im Vormarsch sind, die – zumindest in grösseren Orten – politisch nicht immer zugeordnet werden können. Da kauft der Stimmbürger «die Katze im Sack».

Keine Heckenschützen Die erfreuliche Seite dieser erstmals in allen Gemeinden gleichzeitig stattfindenden Erneuerungswahlen: Sie verliefen fair. Heckenschützen und notorische Besserwisser machten weitgehendst «Gewehr bei Fuss». Auch Kandidatinnen und Kandidaten, die sich der Wählerschaft für das gleiche Amt stellten – wie beispielsweise beim Kampf um die Gemeindepräsidien in Affoltern, Hausen, Kappel und Stallikon – verzichteten auf persönliche Angriffe. Die «Duelle» waren von gegenseitigem Respekt geprägt, abgesehen davon, dass oft kaum inhaltliche Unterschiede auszumachen waren. Kandidaten, die andere anschwärzen und gegen Behördenmitglieder stänkern, werden in der Regel nicht gewählt. Das war nicht immer so. Zu Beginn der 80er-Jahre bis in die 90er-Jahre lieferten sich Parteien und Personen in einzelnen Ämtler Gemeinden veritable Schlachten, garniert mit übelsten Anfeindungen und persönlichen Diffamierungen. Das hat zwar zu höherer Stimmbeteiligung geführt, aber zum Teil jahrelange Wunden hinterlassen. Aus diesem Winkel betrachtet, sind ein flauer Wahlkampf und eine tiefe Stimmbeteiligung die wesentlich kleineren Übel.

In der «Sunnmatt» in Mettmenstetten wimmelt es von jungen Schafen und Ziegen. > Seite 9

Der Ottenbacher Gemeindepräsident Kurt Weber verfehlte am letzten Sonntag die Wahl als Gemeindepräsident äusserst knapp mit 24 Stimmen. Als Gemeinderat wurde er allerdings ge- Kurt Weber. wählt. Der ehemalige Swissair-Pilot und Kantonsrat der FDP verzichtet nun jedoch auf eine nochmalige Kandidatur und wird die Wahl als Gemeinderat ablehnen, wie er gestern Mittag bekanntgab. Er betrachtet das ungünstige Wahlresultat als deutliches Misstrauensvotum der Stimmberechtigten. Der im Kanton Zürich bestehende Amtszwang kommt in diesem Falle nicht zur Anwendung, da Kurt Weber bereits eine genügend lange Amtsdauer als Gemeinderat und Gemeindepräsident geleistet hat. Somit muss in einem zweiten Wahlgang entweder aus den Reihen der bereits gewählten Gemeinderäte oder eine andere Person gewählt werden. (mm)

Nach den Erneuerungswahlen im Bezirk Vielleicht haben die Kandidierenden im Vorfeld der Wahl auch zu wenig Lärm verursacht und zu wenig Wahlkampf mit Inhalten geführt. Bewerberinnen und Bewerber haben ihre Vorzüge in den Vordergrund gestellt – nach wie vor grossmehrheitlich auf konventionelle Weise: per Flyer, Inserat, Porträts, auf der Homepage. Neue Medien wie Blogs, Facebook, Youtube und Twitter wurden hingegen kaum eingesetzt. Kontroverse Themen, die Emotionen zu wecken imstande sind, sind kaum zur Sprache gekommen, heisse Eisen nicht angepackt worden – wohl aus Angst, sich aufs Glatteis zu begeben und auszurutschen. Dazu besteht natürlich bei der Ausübung einer Behördentätigkeit immer noch Gelegenheit. Denn jetzt gelten nicht mehr geschönte Aussagen und Versprechen. Mit Beginn der neuen Legislatur zählen Taten, an denen sich Gemeinderäte und Schulpflegerinnen messen lassen müssen. Und da stehen ja weiterhin einige an, die auch in den kommenden Monaten und Jahren Emotionen hochschäumen lassen können. So kann die Zukunft des Spitals und der Langzeitpflege nicht mehr auf eine neue Legislaturperiode hinausgeschoben werden – genauso wie die zum Beispiel Frage nach Gemeindefusionen, die im Kanton Zürich – im Vergleich zu anderen Kantonen – noch in den Kinderschuhen steckt, aber zwingend auf die Agenda müssen.

Frühlingsboten

Kurt Weber tritt nicht mehr an

Mit Beginn der neuen Legislatur gelten Taten ................................................... von werner schneiter

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Der geschmückte Osterbaum in Hausen. (Bild Werner Schneiter)

Erst Weihnachtsbaum, jetzt Osterbaum Im Dezember letzten Jahres strahlte er im weihnächtlichen Glanz. Jetzt ist aus dem Weihnachtsbaum beim Hotel Löwen in Hausen ein Osterbaum geworden. Rund 40 Kindergärtler haben kürzlich tatkräftig mitgeholfen. Es wurden

am stattlichen Baum 300 Ostereier und 40 von den Kindern ausgesägte und bemalte Osterhasen festgemacht. «Die Kinder haben wir für ihre Arbeit mit einem Weggli, Schoggistängeli und Tee belohnt», sagt «Löwen»-Wirt Beat Burkard. (-ter.)

Illegales Glücksspiel in Affoltern Die Kapo hat 16 000 Franken sichergestellt Die Kantonspolizei Zürich hat, unterstützt durch Spezialisten der Eidgenössischen Spielbankenkommission (ESBK), in der Nacht auf Donnerstag in Affoltern in einem Lokal Kontrolle wegen illegalem Glücksspiel durchgeführt und dabei Bargeld von über 16 000 Franken sowie diverse Geldspielautomaten und Spiel-zubehör sichergestellt. Bei einer gezielten Kontrolle gegen das illegale Glücksspiel sowie illegale Wetten durchsuchten die Polizisten während mehreren Stunden in Affoltern die Räumlichkeiten eines Lokales. Die anwesenden 30 Gäste wurden ebenfalls überprüft. Im Betrieb wurden insgesamt zwei Glücksspielautomaten, acht Pokertische, Spielzubehör

sowie über 16 500 Franken wegen verbotenem Glückspiel sichergestellt. Unterstützt durch die Kantonspolizei Schwyz wurde im Anschluss am Wohnort des Wettveranstalters eine Hausdurchsuchung vorgenommen. Dort wurde eine Frau angetroffen. Polizeiliche Abklärungen ergaben, dass sich die 23-jährige Mongolin illegal in der Schweiz aufhält. Der 39-jährige Lokalbetreiber sowie der 44-jährige Wettveranstalter, beide mit Schweizer Niederlassungsbewilligung, werden wegen Verstosses gegen das Lotteriegesetz sowie wegen illegalem Glücksspiel an das Statthalteramt Affoltern verzeigt. Die Verhaftete wird via die Kantonspolizei Schwyz an die Untersuchungsbehörde sowie im Anschluss zwecks Überprüfung ausländerrechtlicher Massnahmen dem Migrationsamt zugeführt. (pd.)

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