01_2021_Stadtanzeiger_Olten

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Olten, Donnerstag, 7. Januar 2021 | Nr. 1 | 89. Jahrgang | Auflage 34 383 | Post CH AG

Stefan Nünlist

Brückenbauen - eine Ode an unsere Stadt

Ihr Erfolg ist unser Ziel

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Wir sprechen mit dem neuen Kolumnisten Stefan Nünlist über Diplomatenjobs, Infrastrukturnetze und Olten. (Bild: D. Hetzer)

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Der Brückenbauer STEFAN NÜNLIST ist neuer Stadtanzeiger-Kolumnist und möchte mit seinen Texten Brücken bauen. MIRJAM WETZSTEIN

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KANTONSRATSWAHLEN 7. MÄRZ 2021

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Die Mitte

urz vor den Festtagen verteilte Stefan Nünlist mit seinen Kollegen des Oltner Rotary Clubs Weihnachtsguetzli und Weihnachtssterne in den Altersheimen von Olten und der Region, die bis vor Weihnachten wegen der Corona-Massnahmen isoliert waren. «Mein Papa ist selbst im Altersheim, weswegen mir bewusst ist, wie schwer die Isolation für die Bewohnerinnen und Bewohner, aber auch für die Angehörigen ist», erzählt Nünlist.

Nünlists 24 Stunden

Nachdem unser langjähriger Kolumnist Urs Bloch, bei dem wir uns an dieser Stelle herzlich für seine wunderbaren Kolumnen bedanken, seine Tätigkeit beim Stadtanzeiger Olten beendet hat, können wir zu unserer grossen Freude Stefan Nünlist als Vierter im Kolumnisten-Bund begrüssen. Obwohl beim Vielengagierten und -interessierten keineswegs Langeweile aufkommen dürfte, lautete seine prompte Antwort auf unsere Anfrage «das mache ich sehr gerne». Es stellt sich die Frage, ob auch sein Tag 24 Stunden zählt. Neben seiner Mitgliedschaft beim Rotary Club Olten ist der Leiter der Unternehmenskommunikation bei der Swisscom auch Gründungsmitglied und Präsident des Yachtclub Olten, der jeweils Anfangs Dezember den Oltner St. Niklausschwumm durchführt und dabei Gelder für Unicef und «ShelterBox» sammelt. Bei ersterer Organisation amtet Nünlist als Delegierter für die Schweiz. Ausserdem ist er seit drei Jahren Kantonalparteipräsident der FDP und seit dem vergangenen Sommer Mitglied des Kantonsrats. «Auch mein Tag hat 24 Stunden», beruhigt der 59-Jährige und fügt erklärend an: «Ich habe jedoch das Glück, viele engagierte Menschen in meinem Umfeld zu wissen, die sich darum kümmern, dass die Detailarbeiten erledigt werden. Auch beim Yachtclub Olten habe ich Ideen und mein langjähriger Freund Rico Tonet setzt diese schliesslich als Organisator um.» Zudem führe er mit seiner Deutschen Lebenspartnerin Martina, die in Freiburg in Breisgau lebt, eine Wochenendbeziehung, was ihm etwas mehr Zeit

unter der Woche beschere. Dies sei aber auch einer der Gründe gewesen, wieso die Coronapandemie auch bei ihm Spuren hinterlassen habe. «Martina und ich konnten uns in der Anfangszeit des Lockdowns nicht sehen, da die Grenzen zu waren. Ausserdem bereitete mir die einschränkende Staatsmacht Mühe, auch wenn ich die Massnahmen verstand», erzählt Nünlist, dessen privates Umfeld, wie einst sein Vater auch, allesamt in medizinischen Berufen vertreten sind. Daneben hatte Corona auch einen grossen Einfluss auf sein langjähriges Hobbie. Zwar konnte die Hilari-Zunft zu Olten ihr Jubiläumsjahr mit der Durchführung der Fasnacht begehen, allerdings fiel das Rahmenprogramm ins Wasser, was Nünlist als OK-Präsident auf dem linken Fuss erwischte. Zudem bekomme er natürlich als Kantonalparteipräsident die Sorgen der Unternehmer mit, die um ihre Existenz bangen.

Von der Idylle in den Bundesratsbetrieb

Seine Kindheit mit zwei Schwestern in Starrkirch-Wil bezeichnet Nünlist als idyllisch. Das Lehrschwimmbecken weckte in ihm früh seine Liebe zum Wasser und der Wald war sein Spielplatz. «Der Besuch der kleindörflichen Schule Ende der 1960er-Jahre hat dafür gesorgt, dass ich Olten damals als grosse und unheimliche Stadt empfunden habe», meint Nünlist lachend, der einst Lokomotivführer, Polizist oder Pilot werden wollte. Sein Interesse für Gerechtigkeit und Recht wurden schliesslich nicht nur durch die Lektüren des Schriftstellers Friedrich Dürrenmatt, sondern auch seinen Lehrer an der Kantonsschule Olten Prof. Dr. Peter André Bloch geweckt. So liess sich Nünlist schliesslich zum Fürsprecher und Notar ausbilden und sammelte erste Berufserfahrung in Olten. Bereits während der Kantonsschule frönte Nünlist seiner Reiselust und absolvierte einen Auslandaufenthalt in Amerika. Ausserdem war er während seines Studiums als Flugbegleiter tätig. «Ich mochte das Weggehen, kam aber auch immer wieder gerne nach Olten zurück, das stets mein Wohnort geblieben ist», erzählt Nünlist, der das Pendeln zwischen Welten stets geschätzt hat. Der Fall der Berliner Mauer bildete schliesslich für ihn den Startschuss, die Welt zu entdecken. «Ich absolvierte die Aufnahmeprüfung für die zweijährige Diplomatenausbildung und war erstaunt, als ich diese bestand», erzählt Nünlist, in der ihm eigenen Bescheidenheit. Diese Tätigkeit führte ihn zwei Jahre nach Süd-

afrika und schliesslich ins Bundeshaus. Als persönlicher Mitarbeiter von den Bundesräten Jean-Pascal Delamuraz und später von Pascal Couchepin bekam der Oltner Einblicke in die nationalen Geschäfte.

Drei Themen zu lösen

Neben seiner Tätigkeit als Kommunikationsleiter der Aare Tessin begann sich der passionierte Motorradfahrer politisch als Präsident der FDP Olten und während 14 Jahren im Oltner Parlament zu engagieren. Sich selbst beschreibt Nünlist als eine frohgemute, nachdenkliche und an anderen Menschen interessierte und liberale Person. «Ich bin aber auch ein wenig eigenbrötlerisch und vielleicht deshalb dem Freisinn zugewandt», meint der Vater eines erwachsenen Sohnes lachend. Beruflich folgten für Nünlist Stationen bei der Swisscom, bei der SBB und noch kurz bei der UBS, bis die Swisscom Nünlist vor sieben Jahren als Leiter der Unternehmenskommunikation in den Betrieb zurückholte. Angesprochen auf seinen kurzen Abstecher bei der Bank, meint der Berggänger: «Die Bank war nicht meine Welt. Mich faszinieren Infrastruktur, Schnittstellen, Wirtschaft und Politik. Der Tiefbau prägte schon immer die Welt, das hat bereits beim römischen Strassenbau begonnen.» So erstaunt es nicht, dass Nünlist als Verwaltungsratsmitglied das «Cargo sous terrain»-Projekt, ein unterirdisches digitales Logistiksystem, unterstützt. Nach einer längeren politischen Pause kandidierte Nünlist, der sich durch seine Liebe für Medien und Filme lachend als Medienjunkie bezeichnet, im vergangenen Jahr vergebens für einen Ständeratssitz. Nachgerutscht ist er im vergangenen Sommer in den Kantonsrat. Nachgefragt nach seiner Motivation meint er: «Meine Generation muss drei Themen lösen: Wirtschaft und Gesellschaft nachhaltig gestalten ohne Verlust der Lebensqualität, die Altersvorsorge sanieren und eine Welt schaffen, in der man sein darf, wie man ist, ohne dass einem mit Vorurteilen begegnet wird», so Nünlist, der Olten als Stadt ohne Dünkel bezeichnet. «Die Stadt ist in den vergangenen Jahren roter und grüner geworden und es haftet ihr noch immer eine gewisse revolutionäre Aufbruchstimmung an.» Doch gerade in Olten sei es ihm ein Anliegen, Brücken zu bauen und mehr das Gemeinsame hervorzuheben, als das was trenne. w w w. s te fa n n u e n l i s t . c h

Stefan Nünlist, Leiter Unternehmenskommunikation und Politiker. (Bild: Dominik Hetzer)

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aben Sie sich schon mal gefragt, warum unser Olten gerade hier zwischen Froburg, Born und Säli entstanden ist? Hat doch Hägendorf eine viel schönere Weitsicht, in Lostorf steht ein veritables Schloss, in Egerkingen und Oftringen kreuzen sich Autobahnen, in Oensingen wachsen die besten Zwiebeln und in Solothurn residieren zwei Bischöfe. Die Antwort ist einfach: Olten ist seit der Zeit der Römer eine Brückenstadt. In Olten führen die Wege von West nach Ost und von Nord nach Süd über die Aare. Hier grenzte die alemannische an die romanische Kultur, in Olten hielt man Traditionen hoch und kämpfte doch stets für den Fortschritt, aus unserer Stadt hinaus entwickelte sich das Eisenbahnnetz. Olten ist als Brückenstadt Geburtsstätte unzähliger Ideen, Vereinigungen und Initiativen von nationaler Bedeutung. Brückenbauen ist mehr als nur Pfähle in den Flussboden rammen und mit Holzbrettern verbinden. Brückenbauen ist die Fähigkeit, Hindernisse zu überwinden und unüberwindlich Erscheinendes zu verbinden. In den letzten Jahren ist der Brückenbau in den Hintergrund gerückt. In vielen Bereichen wird lieber das eigene Gärtchen kultiviert und das Trennende betont. Wie wäre der Vorsatz für das noch junge Jahr: wir Oltnerinnen und Oltner suchen wieder mehr das Gemeinsame und das Verbindende. Wir hören zu und nehmen die vermeintlich andere Seite als bereichernd und ergänzend wahr. Wir beginnen Brücken zu bauen zwischen Nachbarn, Quartieren und Stadtseiten, von Alt zu Jung, von der Linken zur Rechten, von Stadt zu Land, von Zivilgesellschaft zu Wirtschaft oder von der Politik zur Schule. Affaire à suivre.


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