Weiss Medien AG I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I Telefax 058 200 5701 I www.weissmedien.ch I Auflage 24 678 I AZ 8910 Affoltern a. A.
aus dem bezirk affoltern I Nr. 17 I 169. Jahrgang I Dienstag, 1. März 2016
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Revision der Bau- und Zonenordnung in Mettmenstetten. > Seite 3
Beim achten Poetry Slam in der Galerie Märtplatz in Affoltern war einges anders. > Seite 5
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Für die «Milchsüdi» Alte Geschichten: Ämtler Milch für Kondensmilch-Firma, die zum Weltkonzern wurde. > Seite 10
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Weltgebetstag Gottesdienste im Säuliamt: Frauen aus Kuba haben die Liturgie verfasst. > Seite 12
Im Moment noch zahlen sich Gemeindefusionen finanziell aus In Gemeinden wie Maschwanden, Rifferswil und Kappel wird der Fusionsdruck steigen In zahlreichen Gemeinden des Bezirks gibt es noch Schulgemeinden sowie politische Gemeinden. Mit dem Wegfall des Übergangsfinanzausgleichs wird der Fusionsdruck steigen – alternativ werden die Einwohner kleiner Gemeinden mit empfindlichen Steuererhöhungen rechnen müssen. ................................................... von salomon schneider Durch den Zusammenschluss einiger Schulgemeinden mit politischen Gemeinden sind im Bezirk Affoltern bereits einige Einheitsgemeinden entstanden. In Hedingen beispielsweise wurden Primarschul-, Sekundarschulund politische Gemeinde zu einer Einheitsgemeinde zusammengeschlossen. Der Hedinger Gemeindepräsident Bertram Thurnherr war im Gemeinderat zentral an der Umsetzung der Einheitsgemeinde beteiligt – damals noch als Finanzvorsteher: «Der Zusammenschluss zur Einheitsgemeinde hat sich bewährt. In den Bereichen Finanzen und Liegenschaften haben sich durch die Möglichkeit der Gesamtbetrachtung Synergien und günstigere Lösungen ergeben, wie beispielsweise bei der Bibliothek.»
Affoltern und Hedingen sind bereits zusammengewachsen. Eine Fusion wäre deshalb denkbar. (Bild Salomon Schneider) Unabhängigkeit wird teuer Es gibt zudem noch die Möglichkeit von Fusionen zwischen politischen Gemeinden. Diese werden in den kommenden Jahren vermehrt Thema sein. Denn der Übergangsfinanzausgleich wird nur noch bis 2017 und bei einem hohem Gesamtsteuerfuss ausbezahlt, weshalb Rifferswil einen Steuerfuss von 134 Prozent beantragen muss (siehe «Anzeiger» vom 26. Januar 2016). Wenn der Übergangsausgleich wegfällt, werden nur noch nicht absehbare Kosten, wie Sozialhilfebeiträge vom
neuen Sonderlastenausgleich getragen. Kleine Gemeinden, die einen prozentual höheren Verwaltungsaufwand betreiben, werden deshalb die Steuern anheben müssen, wenn sie unabhängig bleiben wollen.
Die Ersten werden belohnt Sternenberg, die ehemals kleinste Gemeinde des Kantons, wurde von diesem Schicksal bereits ereilt. Auf den ersten Januar 2014 fusionierte sie mit der Gemeinde Bauma. Um die Fusion zu unterstützen sprach der Kanton
Zürich einen Kredit von 3,5 Millionen Franken, damit keinem Fusionspartner ein Nachteil erwächst. Daraus wurde unter anderem eine Stiftung finanziert, die bezweckt, das Dorf- und Vereinsleben in Sternenberg zu bewahren. Um weitere Gemeinden zu Strukturreformen zu bewegen und finanzielle Ungleichheiten auszugleichen, spricht der Kanton momentan noch viel Geld. In einigen Jahren werden die Fusionen jedoch von den Gemeinden getragen werden müssen. ................................................... > Weiterer Bericht auf Seite 5
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Vor grosser Karriere? Obfelder Familienunternehmen fördert David Escalona Guerrero alias «DJ Dave.e». > Seite 19
Auch im Säuliamt durchwegs Nein zur Durchsetzungsinitiative Selbst in der SVP-Hochburg Kappel vermochte sich die Durchsetzungsinitiative nicht durchzusetzen, fast 53 Prozent sagten auch dort Nein zum Begehren der SVP. Über 40 Prozent Ja gab es neben Kappel und Maschwanden nur in Obfelden und – eher überraschend – in Stallikon, wo die FDP stark ist; die Freisinnigen haben die Initiative vehement bekämpft. Die geringsten Ja-Anteile kommen aus Rifferswil (32,32 %) und Hedingen (32,5 %). – Auch bei allen anderen Vorlagen weicht das Säuliamt nicht ab. Die Sanierung des Gotthard-Strassentunnels wird hierzulande mit über 57 Prozent befürwortet, am stärksten in Stallikon (64,42 %) und Obfelden (63,91 %). Abgelehnt haben Maschwanden (Ja-Anteil 41,3 %) und Rifferswil (41,98 %). Eindeutig ist die Zustimmung auch im Bezirk zur Reduktion von Grundgebühren (Notariatsgesetz) und zur Straffung von Rekurs- und Beschwerdeverfahren (Verwaltungsrechtspflegegesetz). Klar abgelehnt wurden Bildungs- und LohndumpingsInitiativen sowie – weniger klar – die «Heiratsstrafe». Nirgends fand die Initiative «keine Spekulation mit Nahrungsmitteln» eine Mehrheit. (-ter.)
................................................... > Tabellen auf Seite 9
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Deutliches Ja zur Badi-Sanierung in Obfelden Urnenabstimmung über einen Kredit von 2,1 Mio. Franken Die Becken des Obfelder Schwimmbades erhalten eine Edelstahlauskleidung. Saniert wird auch die Badewassertechnik. Die Stimmberechtigten bewilligten den Kredit von 2,1 Mio. Franken an der Urne sehr deutlich. Schon wenige Jahre nach dem Neubau des Schwimmbades im Jahr 1999 offenbarten sich Mängel in der Betonbeckenkonstruktion. Eine bereits erfolgte Sanierung verhinderte nicht, dass wegen undichter Betondecken weiter Wasser versickerte. Der Gemeinderat evaluierte drei Varianten und kam aufgrund fachlicher Empfehlungen klar zum Schluss, dass eine Edelstahlauskleidung der Becken langfristig die kostengünstigste und wirtschaftlichste Variante darstellt. Ursprünglich war vorgesehen, das Geschäft auf die Tranktandenliste der Gemeindeversammlung vom 7. Dezember 2015 zu setzen. Damals ging die Behörde aufgrund der aktuellen
mit 1463 Ja gegen 545 Nein. Dies bei einer Stimmbeteiligung von 64,26 Prozent.
Nachhaltig Gesundheitsvorsteherin Franziska Marty ist natürlich glücklich über die deutliche Zustimmung, die nun dank der ausserordentlich hohen Stimmbeteiligung auch sehr breit abgestützt ist – und nach ihren Worten auch einen VerDie Becken der Badi in Obfelden werden nun mit Edelstahl ausgekleidet. (Bild Werner Schneiter) trauensbeweis in Edelstahlpreise von Kosten von unter musste. Die Stimmberechtigten ge- den Gemeinderat darstellt. «Wir können jetzt die Badi nachhaltig sanieren 2 Mio. Franken aus. Doch das änderte wichteten diesen Irrtum nicht. sich. Die Kostengrenze wurde geEine grosse Mehrheit liess sich und haben eine Lösung, die für 30 bis sprengt, was vorerst unbemerkt blieb von den fachlichen Argumenten einer 40 Jahre taugt», sagte sie, überzeugt und nachträglich zugunsten einer Ur- Sanierung überzeugen und stimmte davon, dass die Badi in der Bevölkenenabstimmung korrigiert werden dem Kredit von 2,1 Mio Franken zu – rung hohen Stellenwert geniesst. (-ter.)
200 09 9 771661 391004