015 2018

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Weiss Medien AG I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I Telefax 058 200 5701 I www.weissmedien.ch I Auflage 25 470 I AZ 8910 Affoltern a. A.

aus dem bezirk affoltern I Nr. 015 I 172. Jahrgang I Freitag, 23. Februar 2018

Projektleiter bestimmt Diebe aktiv Zehn Kirchgemeinden im Bezirk verhandeln über einen Zusammenschluss. > Seite 3

In Knonau haben Unbekannte eine Gegensprechanlage demontiert und abtransportiert. > Seite 3

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Weniger Abwasser Der Abwasserverband Kelleramt hat seinen Rechenschaftsbericht 2017 vorgelegt. > Seite 6

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Humortrainerin Die Obfelderin Claudia Könz hilft, den inneren Schalk wiederzufinden. > Seite 7

Verfahrene Situation vor den Wahlen in Bonstetten Seit Monaten herrscht Unruhe – Stimmzettel leer einlegen ist eine Option In Bonstetten brodelt es: Eine Vertrauenskrise im Gemeinderat, ein verhandelter Parteiausschluss, ein Gemeinderatskandidat, der als Rechtsanwalt streitbare Persönlichkeiten und Inhalte vertritt, und zahlreiche personelle Abgänge auf der Gemeindeverwaltung sorgen für Unruhe. ................................................... von salomon schneider 2017 wandte sich in Bonstetten der Gemeinderat mit einem Misstrauensvotum gegen den Präsidenten an den Bezirksrat. Dieses Verfahren zieht sich aufgrund von Einsprachen gegen die Zuständigkeit des Bezirksrates hin und liegt nun beim Regierungsrat – vor den Wahlen am 15. April ist keine Entscheidung zu erwarten. Die Fronten sind verhärtet. «Claude Wuillemin und ich werden in den kommenden vier Jahren mit 100-prozentiger Sicherheit nicht gemeinsam im Gemeinderat amtieren», bezieht der von der FDP portierte Gemeindepräsident Frank Rutishauser klar Stellung. Bei Claude Wuillemin (SVP) tönt es versöhnlicher: «Ich stelle mich zur Wahl, da ich die Gemeinde noch weiterbringen will. Ich werde also unabhängig vom Ausgang der Wahlen mei-

ne Wahl annehmen, wenn ich gewählt werde.»

FDP lehnt Parteiausschluss ab In der FDP Unteramt herrscht seit einiger Zeit Unruhe. Im Mai 2017 hatte die Partei einstimmig Peter Ehrler, den bisherigen RPK-Präsidenten, für den Gemeinderat vorgeschlagen. Markus Reich entschied sich nach der Nicht-Nomination für eine wilde Kandidatur, und Peter Ehrler zog sich zurück, da er nicht gegen einen Parteikollegen antreten wollte. Markus Reich wurde in den Gemeinderat gewählt und zieht als Bisheriger ins Rennen. In der vergangenen Woche wurde jedoch von der Mitgliederversammlung aufgrund der wilden Kandidatur über einen Parteiausschluss verhandelt. Die Partei entschied sich für den Verbleib von Markus Reich in der FDP und unterstützt ihn für den Gemeinderatswahlkampf – wie auch Frank Rutishauser als Gemeindepräsident. Der Bonstetter FDP-Vorstandsdelegierte David Reindl erklärt: «Dass Frank Rutishauser bei der Publikation der Wahlvorschläge parteilos aufgeführt war, lag an einem Kommunikationsproblem. Die Kandidaten hielten sich lange bedeckt, ob sie antreten werden und füllten die Wahlvorschläge spät aus. Weshalb schlussendlich die Par-

teizugehörigkeit von Frank Rutishauser unterging.» Dies mag erklären, weshalb die FDP nicht – wie vielerorts üblich – einen Wahlvorschlag für alle Kandidaten gemeinsam ausfüllte. Reto Bernhard, der Präsident der FDP Bonstetten-Stallikon-Wettswil, erläutert: «Wir haben viele hervorragende Kandidaten für verschiedene Behörden in allen Unterämtler Gemeinden gefunden. Wir sind zuversichtlich, dass bald Ruhe einkehrt und wieder zielgerichtet und motiviert gearbeitet wird.»

Sieben Kandidierende für sechs Sitze Weitere Wellen warf die Kandidatur von Erwin Leuenberger, der als Anwalt für Frank Rutishauser tätig ist, dieses Amt bei einer Wahl jedoch niederlegen würde: «Nach meinem Leserbrief im ‹Anzeiger› hat sich niemand gemeldet, und ich hatte immer noch das Gefühl, dass es neue Leute braucht. Deshalb habe ich mich aus eigenem Antrieb entschieden, für den Gemeinderat zu kandidieren – ohne Anfrage von irgendeiner Seite. Ich möchte mich einfach mit meiner Erfahrung als Politiker und Richter für Bonstetten einsetzen.» Neben seinem Mandat für Frank Rutishauser arbeitet Erwin Leuenberger als Anwalt für Reto Camenisch, der in der Betriebskommission des Spitals Affoltern seit Jahren

krankgeschrieben ist und mit einem Stimmrechtsrekurs die Juli-Abstimmung über die Teilung zwischen Langzeitpflege und Akutspital des Spitals Affoltern endgültig verunmöglicht hat. Für das Spital bedeutet dies, dass die anderen Bezirksgemeinden bei einem Ja zum Austritt aus dem Zweckverband in Hedingen oder Bonstetten den Wählern wahrscheinlich ebenfalls den Austritt aus dem Spital empfehlen werden, um nicht alleine auf einem defizitären, mangelhaft geführten Spital sitzen zu bleiben.

Die Wählerschaft entscheidet Für die sechs Sitze im Bonstetter Gemeinderat kandidieren sieben Personen. Die Unruhen um die bisherigen Gemeinderäte und den neuen Kandidaten könnten jedoch auch dazu beitragen, dass nicht alle Sitze besetzt werden können. Denn wenn die Mehrheit der Stimmberechtigten weniger als die Hälfte der Kandidierenden wählt, also die Mehrheit der Felder leer lässt, könnten mehrere Kandidaten das absolute Mehr verpassen; Die Folge wäre, dass sich wohl einige Kandidaten zurückziehen würden. In Ottenbach beispielsweise wurde 2014 der einzige Gemeindepräsidentschaftskandidat nicht gewählt und zog sich daraufhin zurück.

Neue Versandwege für die Säuliämtler Briefpost

Der Grossteil der Briefpost reist heute über Affoltern Die Digitalisierung setzt die schweizerische Post stark unter Druck. In der Folge hat sie ihr Poststellennetz kontinuierlich abgebaut. Welchen Einfluss hat das auf die Reiseroute der Säuliämtler Briefpost – und wie sieht diese heute aus? Die letzten Jahre waren bei der Post von Umstrukturierungen geprägt. Auch das Säuliamt war davon betroffen; allein 2017 wurden mit Rifferswil, Hausen, Knonau, Bonstetten und Wettswil fünf Poststellen geschlossen und als Postagenturen in Filialen von Volg- und Sparfilialen wiedereröffnet. Bis im Jahr 2020 wird die Post ihr Angebot im Amt weiter abbauen, sodass mit Affoltern und Mettmenstetten nur zwei Poststellen erhalten bleiben.

Affoltern deckt zehn Gemeinden ab Parallel dazu hat PostMail Seit Oktober 2016 verschiedene Zustellstellen im Säuliamt zusammengelegt. Inzwischen existieren mit Affoltern, Wettswil und Hausen noch deren drei. Der

Von der Zustellstelle Affoltern aus werden die Briefe mit Elektrorollern in den Gemeinden verteilt. (Bild Livia Häberling) Grossteil der Briefpost reist heute über Affoltern. Diese Zustellstelle deckt mit zehn Säuliämtler Gemeinden den grössten Radius ab. Der «An-

zeiger» hat die Versandwege zweier Briefe von Arosa nach Aeugst und von Mettmenstetten nach Genf dokumentiert und zeigt auf, auf welcher Route

sie reisen und welche Arbeitsschritte unterwegs nötig sind. (lhä) ................................................... > Bericht auf Seite 5

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Lichterlöschen Die Pianezzi Leuchten GmbH aus Obfelden muss ihre Tore schliessen. > Seite 9

Berechtigte Zweifel am Spital-Zeitplan Er sei nicht überzeugt, dass die Abstimmung im Juni tatsächlich stattfinde, hatte Bertram Thurnherr, Gemeindepräsident von Hedingen, bereits vor drei Monaten am Zeitplan der Betriebskommission (BK) gezweifelt. Nun hat es sich bestätigt: Die Abstimmung zur Spital-Zukunft muss tatsächlich vertagt werden (im «Anzeiger» vom Dienstag). Den Grund für die Verschiebung sieht der Gemeinderat Hedingen allerdings anders als die BK: Der Stimmrechtsrekurs sei im günstigen Moment gekommen, um die Schuld für die eigenen Versäumnisse dem Rekurrenten in die Schuhe zu schieben. «Allen mit der Materie vertrauten Personen war klar, dass der Plan der BK unrealistisch war», so der Gemeinderat Hedingen. (tst.) ................................................... > Stellungnahme des Gemeinderates Hedingen auf Seite 3 anzeigen


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