Extra
Freitag, 24. Februar 2012
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zwischen-ruf
«Die jungen Leute tragen leider kaum noch Masken» Seit 45 Jahren verleiht Lynn Tscharner in Dachlissen Kostüme – nicht nur für Fasnächtler Von heute Freitag bis kommenden Montag ist im Säuliamt täglich Fasnacht (vgl. Kästchen). Das bedeutet auch für den Kostümverleih von Lynn Tscharner in Dachlissen Hochsaison. Seit 45 Jahren bringt sie ihre Gewänder an den Mann und an die Frau.
Alle fünf Jahre wiederholt sich die Fasnachts-Mode Wie hat sich denn die Fasnacht in den vergangenen 45 Jahren entwickelt? Früher sei Charleston gefragt gewesen, Kostüme aus den 30er-Jahren, später 50er, 60er und 70er. «Alle fünf Jahre wiederholt es sich», sagt Lynn Tscharner. Schade findet sie, dass junge Leute kaum noch Masken tragen. Nur bemalen, das sei keine Fasnacht. Auch mit Besäufnissen kann sie nichts anfangen und gar Angst um ihre Kunden hat sie, wenn sie von K.-o.-Tropfen
wetter
Fisch in Basel Fisch am Vertrocknen Fische schweigen Ein Fisch hat Durst Lukas war ein Fisch in Basel. Nur ein paar Tage, vom Morgenstreich an. Sein riesiger Fischkopf war beleuchtet, und seine unzähligen Cotton-Schuppen flatterten beim Laufen. Reden konnte mein Fisch natürlich nicht. Fische schweigen. Ich lief anfangs munter, später mürrisch neben ihm her. Hätte gern dies und das mit ihm geteilt. Am liebsten das Bett. Aber das ging nicht, denn ein Basler geht über die Fasnachtstage nicht ins Bett. Und ein Fisch erst recht nicht. Mein Leuchtfisch trottete also wie in Trance zu dem Geflöte seiner Kumpel die Strassen rauf und runter. Einmal hob er seinen Kopf an und blubberte: «Ha Durscht, grauehafte Durscht!» Da merkte ich: Mit diesem Fisch war nichts mehr los. Der würde demnächst austrocknen. Wir liefen gerade über die Mittlere Rheinbrücke. Ob ich ihn runterschubs ...äh, ich meine ...äh, ins Wasser... Ach was, ich nahm den nächsten Zug nach Zürich. Ute Ruf
................................................... von thomas stöckli «Ich bin immer mit der ganzen Familie an die Fasnacht gegangen», erinnert sich Lynn Tscharner, «manchmal bis zu zehnmal pro Saison.» Mit Nostalgie blickt sie auch auf die damaligen Bock-Abende und die Beizen-Fasnacht zurück. Wo die Masken prämiert wurden, da holte sie auch regelmässig den ersten Preis. 1967 habe sie dann ihr Hobby zum Nebenberuf gemacht, so Lynn Tscharner. Mit 50 Franken fing sie damals an. Alles Geld, das sie durch Maskenprämierungen oder den Verleih hereinholte, wurde sofort in Stoff investiert. Während die Chefin Barrieren-Dienst hatte und in den Wartezeiten Muster zuschnitt, nähten ihre Angestellten die ganze Woche Kostüme. Nebst der Arbeit war waschen, glätten und flicken angesagt. «Es war ein wahnsinniger Aufwand», so Lynn Tscharner. Auch ihr Mann habe immer mitgeholfen. «Manchmal musste er auch glätten», sagt sie und lacht. Vor 10 Jahren sei er dann gestorben.
Lukas war ein Fisch in Basel
«Fasnacht wird nie aussterben. Der Mensch sucht immer etwas fürs Gemüt.» Lynn Tscharner in ihrem Kostümverleih in Dachlissen, Mettmenstetten. (Bild Thomas Stöckli) hört. «Ich habe Kunden, die den ganzen Abend nichts zu trinken wagen.» Wirten empfiehlt sie deshalb, Becher mit Deckeln einzuführen. Der Film und das aktuelle Geschehen prägen die Fasnachtsmode. Aber nicht alles ist berechenbar. In der aktuellen Saison sind überraschenderweise Clown-Kostüme begehrt, ebenso wie die – im Hinblick auf die CostaConcordia-Katastrophe vorhersehbaren – Kapitäns-Uniformen. Junge Frauen wollen vor allem kurze Kleider, Dauerrenner sind Dirndl und Tierkostüme. Zu den Gewändern bietet Lynn Tscharner in ihrem Verkauf auch Zubehör wie Perücken, Masken und Hüte, und zwar in «verrückt grosser Auswahl», wie sie selber sagt.
Zu jedem Anlass das passende Gewand Hauptsaison für den Kostümverleih ist natürlich die Fasnachtszeit, doch auch
zu anderen Gelegenheiten bietet Lynn Tscharner das passende Gewand. Zum Oktoberfest passt ihre grosse Auswahl an Dirndlkleidern und Lederhosen, für Halloween hat sie Gruslig-Düsteres auf Lager, in der Chlauszeit staffiert sie dann nicht nur diesen, sondern auch Schmutzli, Engel und Esel aus. Natürlich finden sich auch für Geburtstagsfeste, Polterabende, Kostümpartys und sogar fürs Theater passende Kostüme. Oft wird sie gefragt: Wie lange machen Sie noch weiter? Der Kontakt mit den Kunden helfe ihr sehr, sagt Lynn Tscharner. «Ich komme mit so vielen Leuten zusammen», schwärmt sie von ihrer Arbeit. Ans Aufhören denkt sie deshalb noch lange nicht. Erst 2004 hat sie noch ihr Lager für Kostüme und Schaumstoffe gebaut. Auf ihre Ziele angesprochen, sagt sie nur: «Ganz lange gesund bleiben, damit ich weitermachen kann, bis ich 85 bin.» Dann könnte sie 50 Jahre Kostümverleih feiern. (Infos: www.kostuemverkauf.ch)
Höhepunkt der Ämtler Fasnacht Freitag, 24. Februar: 14 bis 16.30 Uhr: Chinderfasnacht, Ottenbach; 19.30 Uhr: Säuliguggernacht, Ottenbach; 20 Uhr: Maskenball, Kappel. Samstag, 25. Februar: 20 Uhr: Maskenball Maschwanden; Beizenfasnacht im Uerzliker Lindenhof und im Alphütte-Beizli, Rossau. Sonntag, 26. Februar: Umzug Oberamt (13.15 Uhr Kappel, 13.30 Uhr Uerzlikon, 13.50 Uhr Rossau, 14.20 Uhr Mettmenstetten, 15.05 Uhr Rifferswil, 15.40 Uhr Hausen, 16 Uhr Ebertswil), 14 Uhr: «Uslumpete» im Gemeindesaal Kappel. Montag, 27. Februar: 19 Uhr: Rössli-Fasnacht, Mettmenstetten. Samstag, 3. März: 19.30 Uhr: Maskenball Zwillikon.
Volg-Rezept
Kalbsschnitzel an Balsamicosauce
Kalbsschnitzel an Balsamicosauce und mediterraner Kartoffelstock. (Bild zvg.)
Für 4 Personen 8 Kalbsschnitzel, je ca. 60 g Salz, Pfeffer aus der Mühle ¼ TL Sonnenblumenöl 3,5 dl Rindsbouillon 4 EL Aceto balsamico, rosso
am stammtisch Zubereitung:
Hat da jemand Angst vor dem Knast?
bauernregel «Matheis (24. Februar) brichts Eis. Hat er keins, so macht er eins.»
Den Gesprächen der letzten Stammtischrunde zu folgen, war eine einzige Herausforderung. Der Wahlkampf um das Präsidium des Bezirksgerichtes Affoltern entwickelt sich zu einem eigentlichen Tohuwabohu. Motzer Fritz bezeichnet die Ausgangslage zur Wahl als sinnwidrig und irgendwie seitenverkehrt. Seine Begründung ist jedoch genauso logisch wie die paradoxen Tatsachen. Eine SVP-Frau wird von der SP unterstützt, bürgerliche und linke Anwälte bevorzugen jedoch einen Parteilosen. Und jeder, der sich öffentlich für eine Person stark macht, lügt. Peter Mitläufer, Heinz Wendehals und allen voran
Schorsch, der Gutmensch, legen sich mit grosser Vehemenz ins Zeug. Man könnte glauben, dass sie sich fürchten, demnächst vom künftigen Bezirksgerichtspräsidenten oder der -präsidentin in den Knast geschickt zu werden.
Was haben sie auf dem Kerbholz? Ganz offensichtlich glaubt der Eine von einer Frau besser beurteilt zu werden, während der Andere überzeugt ist, ein Mann hätte für seine Schandtaten mehr Verständnis. Nur stellt sich bei mir die Frage: Was zum Teufel haben die Kerle wirklich auf dem Kerbholz? Ich persönlich bin überzeugt, so schnell nicht vor einem Richter stehen zu müssen. Es sei denn, jemand verklagt mich der üblen Nachrede. Deshalb wähle ich die Frau. Für solche Sünden haben Frauen viel mehr Gespür! (mamu)
1. Ofen auf 60 °C vorheizen. Schnitzel beidseitig mit Salz und Pfeffer würzen. Boden einer beschichteten Bratpfanne mit dem Öl ausreiben. Erhitzen und die Schnitzel darin beidseitig je ca. 1,5 Min. braten. Im Ofen warm stellen. 2. Bouillon und Aceto in die Pfanne geben und bei grosser Hitze auf die Hälfte einkochen. Entstandenen Fleischjus der Schnitzel zur Sauce geben. Sauce zu den Schnitzeln servieren. Zubereitung ca. 15 Min.
Mediterraner Kartoffelstock 1 kg Kartoffeln, mehlig kochend ½ TL Salz 2 dl Gemüsebouillon 2 EL Olivenöl
Zubereitung: 1. Wenig Wasser in Pfanne aufkochen. Siebeinsatz hineinstellen. Kartoffeln schälen und würfeln, auf Siebeinsatz geben und salzen. Zugedeckt 15 Min. weich garen. Siebeinsatz mit Kartoffeln herausnehmen. Flüssigkeit abgiessen und die Kartoffeln in der Pfanne ausdampfen lassen. 2. Bouillon aufkochen, nach und nach zu den Kartoffeln geben und mit der Gabel zerdrücken. Olivenöl daruntermischen. Zubereitung ca. 25 Min.