Weiss Medien AG I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I Telefax 058 200 5701 I www.weissmedien.ch I Auflage 24 280 I AZ 8910 Affoltern a. A.
aus dem bezirk affoltern I Nr. 14 I 169. Jahrgang I Freitag, 20. Februar 2015
Start am 2. März
Ausbau
Nach Schliessung der Poststelle Stallikon: Eröffnung einer Postagentur. > Seite 3
Höchstspannungsleitung Niederwil-Obfelden wird als prioritär eingestuft. > Seite 5
Neuer Gemeindeschreiber in Ottenbach
Auch die Ruhe sorgt für ausgelastete Hotels im Säuliamt
Der Gemeinderat hat den ehemaligen Sternenberger Gemeindeschreiber Stefan Mettler gewählt. Der neue Gemeindeschreiber von Ottenbach heisst Stefan Mettler. Er wird seine Stelle per 1. März 2015 antreten. Stefan Mettler war während gut zweieinviertel Jahren bis Ende 2014 Gemeindeschreiber der Gemeinde Sternenberg, welche per Anfang 2015 mit der Nachbargemeinde Bauma fusionierte. Davor war er mehrere Jahre auf verschiedenen Notariaten, Grundbuch- und Konkursämtern im Kanton Zürich in diversen Funktionen tätig. Zurzeit besucht der 43-jährige Stefan Mettler den Diplomlehrgang «Verwaltungsmanager/Gemeindeschreiber IVM» an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften. «Der Gemeinderat freut sich auf eine gute Zusammenarbeit mit Stefan Mettler und heisst ihn schon heute herzlich Willkommen in Ottenbach», heisst es in einer Medienmitteilung. (pd.)
-
Klicks, die man bereut Soziale Medien bieten zahlreiche Möglichkeiten, bergen aber auch Risiken. > Seite 7
-
Für Sauberkeit In Affoltern sind bis zu 17 Raumpatinnen und Raumpaten unterwegs.> Seite 8
-
Neue Ausstellung Galerie für Gegenwartskunst: Geometrische Sprache – vielfältige Geschichten. > Seite 11
Die Übernachtungsmöglichkeiten im Säuliamt sind begehrt Fast könnte man glauben, der Bezirk Affoltern sei eine beliebte Touristendestination. Eine kleine Umfrage bei den Hotels im Knonauer Amt zeigt: Sämtliche Hotels sind, mindestens unter der Woche, gut bis sehr gut ausgelastet. Bei den kleineren Gasthäusern dürfte die Nachfrage an den Wochenenden noch grösser sein. Während das Hotel Uto Kulm auf dem Üetliberg sogar aufgrund der Demontage des Wintergartens Auswirkungen auf die Übernachtungen spürt, scheint das Hotel Oktogon in Bonstetten den Neustart geschafft zu haben und ist meist über 70 Prozent ausgelastet. Mit bis zu 180 Gästen täglich kann das Holiday Inn Express hinter dem
Bahnhof Affoltern rechnen. Die 102 Zimmer des neuen Hotels werden nicht selten von grösseren Reisegruppen aus dem asiatischen Raum belegt, welche die Nähe der Autobahn für Ausflüge in die Innerschweiz oder in die Berge nutzen. Ähnlich wie beim Oktogon ziehen viele Gäste die ruhige Landschaft der lärmigen Stadt vor. Auch die kleineren Hotels und sogar das «Bed and Breakfast» in Dachlissen beherbergen zwar verschiedene Kundensegmente wie Geschäftsreisende, Handwerker oder auswärtige Besucher von Familienfeiern, sprechen aber insgesamt von einer guten Belegung. Der teure Franken gibt vor allem bei den günstigeren Anbietern zu Preis-Diskussionen Anlass, spielt jedoch lediglich eine marginale Rolle. (mm) ................................................... > Bericht auf Seite 9
Im «Weingarten» in Affoltern übernachten mehrheitlich Businessleute. (Bild -ter.) anzeigen
Stösst wieder eine Frau zur Männerrunde? Die Ausgangslage im Säuliamt für die Kantonsratswahlen vom 12. April ................................................... von werner schneiter
S
eit der Abwahl von Lisette Müller, der EVP-Vertreterin aus Knonau, ist die sechsköpfige Ämtler Deputation im Kantonsrat seit vier Jahren eine reine Männerrunde. Das kann sich dieses Mal wieder ändern – und zwar deshalb, weil bei der SVP Jakob Schneebeli als einziger der Bisherigen nicht mehr antritt. Die Volkspartei hat die Affoltemer Gemeinderätin Susanne Leuenberger auf Listenplatz zwei gesetzt. Ihre Wahlchancen sind deshalb intakt, weil die SVP wahrscheinlich ihre beiden Sitze halten wird; sie erreichte 2011 im Bezirk Affoltern einen Wähleranteil von knapp 31 Prozent und musste damals nur marginale Verluste (-0,3 Prozent) hinnehmen. Zudem stellt sich die Frage, ob die SVP auch von der Absenz der BDP profitieren kann, die dieses Mal keine Liste zustande gebracht hat. Die BDP erreichte vor vier Jahren immerhin 4,9 Prozent Wähleranteil. Vielleicht wird die SVP bereits ein halbes Jahr nach den Kantonsratswahlen wieder eine Mutation vornehmen müssen – dann nämlich, wenn die Nummer eins auf der Kantonsratsliste, der Bisherige Martin Haab, als Nationalrat ins Bundeshaus entschwindet. Seine Karten dazu sind nicht schlecht,
hat ihn doch der Zürcher Bauernverband zuhanden der Kantonalpartei als Spitzenkandidaten nominiert. Und dieser erhält auf der SVP-Liste traditionell einen aussichtsreichen Platz. Wird Haab Nationalrat, rückt auf der SVP-Kantonsratsliste die Nummer drei nach. Das ist möglicherweise der Affoltemer Gemeinderat Hans Finsler, der sich schon jetzt mit seiner Gemeinderatskollegin um den Einzug ins Rathaus an der Limmat duelliert. Oder werden neben Haab gar beide auf Anhieb gewählt? Die SVP war in der Vergangenheit nicht allzu weit weg vom dritten Kantonsratssitz. Auf ein solches Szenario hoffen die anderen Parteien natürlich nicht. Die SP hat vor vier Jahren einen herben Verlust von 3 Prozentpunkten erlitten und erreichte gut 15 Prozent – zugunsten der Grünen und der Grünliberalen. Die SP wird ihren Sitz mit Moritz Spillmann halten können, dessen Kernthemen im Bereich der Bildungspolitik liegen, zum Beispiel jüngst mit seinem Einsatz für eine Kantonsschule in Affoltern. Spillmann ist Mitglied der Kommission Bildung und Kultur. Dank Einbussen der SP haben die Grünen vor vier Jahren dazugewonnen und die 10-Prozent-Hürde übersprungen. Sie stellen mit Hans Läubli aus Affoltern einen Kantonsrat, dessen
Zahl an Vorstössen im Parlament kein anderer Säuliämtler erreicht. Er hat ein glasklares Profil, das bei den Kernthemen der Grünen keine Kompromisse kennt. Und deswegen rennt er bei den Bürgerlichen immer wieder gegen die Wand. Läubli wandelt als Präsident der Justizkommission aber auch auf juristischen Pfaden und musste sich unter anderem mit dem Fall «Carlos» beschäftigen. Nicht anders als auf eidgenössischer und kantonaler Ebene erging es der FDP vor vier Jahren: Sie erlitt von allen Parteien den grössten Rückschlag und schrumpfte um 6,3 auf gut 13 Prozent Wähleranteil. Für deren Vertreter im Kantonsrat, Kurt Weber, rückte im Juni 2013 der Hausemer Ökonom Olivier Hofmann nach. Er und seine Mitstreiter haben sich unter anderem auf die Energiepolitik fokussiert und wollen damit eine Wende herbeiführen. Prognose: Die FDP wird ihren Sitz halten können, ist aber wohl weit vom zweiten Sitz entfernt, den sie bis 2003 gehalten hat. Etwas schwieriger gestaltet sich die Prognose bei den Grünliberalen, die vor vier Jahren unter anderem das Thema «Fukushima» nach oben geschwemmt und der Bezirkspartei einen Kantonsratssitz beschert hat. Die glp legte 2011 um fast fünf Prozent zu und knackte die 10-Prozent-Marke
ebenfalls. Ihr Vertreter, der Bonstetter Hans W. Wiesner, gehört im Parlament indessen nicht zu denen, die mit ihrer Arbeit im Rathaus jeden Montag Schlagzeilen liefern. Dass das seit 2007 angewandte Wahlsystem «Pukelsheim» seine Tücken hat, musste vor vier Jahren EVPVertreterin Lisette Müller schmerzlich erfahren. Die «Panaschierkönigin», die so viele Fremdstimmen auf sich zog wie sonst niemand, wurde nicht mehr gewählt – in erster Linie deshalb, weil die EVP auf kantonaler Ebene schwächelte. Auf Bezirksebene hielt die Partei ihren Wähleranteil von rund 7,5 Prozent und strebt nun mit Spitzenkandidat Daniel Sommer Sidler die Rückkehr ins Parlament an – und tut dies mit einem beträchtlichen Aufwand. Gelingt das? Auf Kosten von wem? Auch das zählt zu den spannenderen Fragen bei den Ämtler Kantonsratwahlen 2015. Die übrigen Parteien spielen nur Nebenrollen: Die CVP, die nur mit drei Personen antritt, schrumpfte 2011 um 2,2 auf 3,2 Prozent Wähleranteil. Die EDU erreichte 2,7 Prozent; sie stellt mit dem Wettswiler Hans Peter Häring einen Kantonsrat, der im Wahlkreis Uster antritt – auch das ein Zeichen, dass die Partei im Bezirk Affoltern nicht mit vielen Stimmen rechnet.
500 08 9 771661 391004