BILANZ Homes 2/2019

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CHF 6.– / Euro 6.– www.bilanzhomes.ch

Das Magazin für Wohnen und Immobilien

Exklusiv

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ImmobilienAngebote Das Haus der Textilunternehmer Camilla und Michael Fischbacher am Bodensee.

Ein Haus für alle Sinne JÜRG MARQUARD Seine Familien-Idylle in der Karibik

MODERN WOHNEN So entsteht Gemütlichkeit in cooler Architektur

WOHNEN IM ALTER Neue kreative Konzepte auf dem Vormarsch



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Willkommen bei HOMES!

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Titel: Martin Guggisberg Fotos: Adriana Tripa (1), Martin Guggisberg (2), zVg

n unseren Reportagen zeigen wir auch diesmal Domizile von Menschen, die sich dank Intelligenz, guten Ideen, harter Arbeit und bestimmt auch dem nötigen bisschen Glück ein gutes Leben in schönem Ambiente leisten können. Aber in der Schweiz gibt es nur wenige, die das Erreichte gerne zeigen. Der Verleger Jürg Marquard gehört zu ihnen. Viele andere haben Angst, sich zu exponieren, oder fürchten sich vor Neid. Dabei wusste schon Arthur Schopenhauer, dass Neid die höchste Form der Anerkennung sei. Die Amerikaner sehen das entspannter: Leistung soll sich lohnen, und viele zeigen stolz die Insignien ihres Erfolgs. Mit dieser Haltung können sie als motivierende Vorbilder dienen. Sie beweisen, dass eine Karriere nicht nur einen getakteten Terminkalender und auch manche schlaflose Nacht bedeutet, sondern auch Annehmlichkeiten ermöglicht, wie ein stilvolles Zuhause mit viel Raum, Ruhe und Aussicht. Lassen Sie sich durch solche Beispiele motivieren und inspirieren.

Seite 4 Camilla (r.) und Michael Fischbacher ­begutachten die Bilder mit Uli Rubner.

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4 MICHAEL UND CAMILLA FISCHBACHER: Die Textilunternehmer zeigen ihr Haus am Bodensee. Hier treffen sich Tradition und Moderne. 12 SEITENWEISE INSPIRATION: Die besten Bücher für Liebhaber von Architektur und Design. 14 JÜRG UND RAQUEL MARQUARD: Das Verlegerpaar hat drei Häuser auf der Karibikinsel Nevis für die Patchwork-Familie umgebaut. 22 WOHNLICHKEIT HEUTE: Ideen und Inspirationen für gemütliches, entspanntes Wohnen in moderner Architektur. 32 ALFREDO HÄBERLI: Der renommierte Schweizer Designer zeigt seine Lifestyle-Favoriten aus aller Welt. 34 GRÜNE OASE: Wie es gelang, mit einem Umbau ein unspektakuläres Haus nach allen Seiten zu öffnen und die Natur nach innen zu holen. 42 WOHNEN IM ALTER: Die neuen kreativen Wohntrends für die Silver Ager und wie man mit Seniorenwohnen Geld verdienen kann. 53 IMMOBILIEN-PRÄSENTATIONEN: Ausgewählte und exklusive Objekte aus dem aktuellen Immobilienangebot im In- und Ausland. 74 DIE HIGHLIGHTS DES WINTERS: Drei Ausflugsideen für Kunstund Kulturinteressierte.

homes, eine gemeinsame Publikation von BILANZ und Handelszeitung. Die Publikation erscheint in BILANZ Nr. 11 vom 25. Oktober und in Handelszeitung Nr. 43 vom 24. Oktober 2019. Ringier Axel Springer Schweiz AG Flurstrasse 55, CH-8021 Zürich Tel. +41 58 269 22 00 Tel. Kundenservice +41 58 269 25 01 E-Mail: homes@bilanz.ch www.bilanzhomes.ch

Chefredaktor: Dirk Schütz Redaktionsleitung: Uli Rubner, uli.rubner@ringieraxelspringer.ch Mitarbeiter dieser Ausgabe: Fredy Hämmerli, Marianne Kohler Art Direction: Berit Bisig, Wernie Baumeler Grafik: Daniel Karrer Produktion: Patrick Imper Korrektorat: Thomas Basler, Karin Veit Brändli

Verlagsleitung: Nina Ranke Vermarktung: Admeira SA, Flurstrasse 55, Postfach 8021 Zürich, Tel. +41 58 909 99 62 E-Mail: salesservices@admeira.ch Anzeigenpreise und AGB: www.admeira.ch Chief Executive Officer: Bertrand Jungo, Chief Commercial Officer: Frank Zelger Business Unit Director RASCH: Beniamino Esposito Sales Director: Luca Schena Media Service Print: David Undeutsch

Druck und Versand: Swissprinters AG, Zofingen Herausgeberin: Ringier Axel Springer Schweiz AG, Zürich. Bekanntgabe von namhaften Beteiligungen im Sinne von Art. 322 StGB: digitalCounsels AG, Le Temps SA

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Camilla und Michael Fischbacher geniessen gern den Feierabend vor dem Kamin mit dem jungen Perserkätzchen Pasha. Linke Seite: Das Haus mit Baujahr 1959 liegt inmitten eines grosszügigen Grundstücks in der Nähe der Stadt St. Gallen.

Ein Haus mit Geschichte Mehr Tradition geht nicht: Michael Fischbacher führt den Textilverlag Christian Fischbacher in sechster Generation und wohnt in einem Haus, das der Grossvater gebaut und mit eigenen Möbeln und Fundstücken aus der Welt ausgestattet hat. Von Uli Rubner Fotos Martin Guggisberg

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„Die Familie hat mit diesem Haus auch Verpflichtungen übernommen.”

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Wer das Haus von Michael und Camilla Fischbacher betritt, ­begibt sich auf einen Ausflug in die Familiengeschichte: Im ­Bücherregal stehen die Fotoalben des Grossvaters, der bereits in den 1930er Jahren Länder wie Marokko, Japan, Indonesien, China und Afrika bereiste. An den Wänden hängen japanische Paravents aus dem 17. Jahrhundert, die er von seinen Reisen mit­ brachte, und die Wohnräume sind ausgelegt mit über hundert­ jährigen Teppichen aus dem Iran, dem damaligen Persien, dem Herkunftsland von Camilla Fischbachers Vater. Trotzdem wirkt hier nichts museal: Dafür sorgen die Hün­ din Laleh und die junge Perserkatze Pasha, aber auch die vielen Gäste und die drei Kinder der Familie, die noch hier wohnen oder oft zu Besuch sind. In diesem Haus, umgeben von einem riesigen Park mit Pool und Blick auf den Bodensee, finden auch Feste statt, wie zuletzt eines für die Mitarbeiter des Textil­ unternehmens zur Feier des 200-Jahr-Firmenjubiläums. Inspiriert durch Richard Neutra Doch die Familie hat mit diesem Haus auch Verpflichtungen übernommen: Der Grossvater, der das Haus 1959 im Stil der amerikanischen Klassischen Moderne und beeinflusst durch den Architekten Richard Neutra bauen liess, entwarf selber Möbel und schreinerte diese eigenhändig im Keller des Hau­ •

Der Esstisch und die Stühle wurden vom Grossvater entworfen und geschreinert und von den aktuellen Eigentümern neu bezogen (l.). Bild oben: Das Boxspring-Bett ist ebenso aus der eigenen Kollektion wie die blauen Vorhänge und die Bettwäsche. Die Tischchen aus Glas und Holz sind das Werk des Grossvaters. Bild unten: Die Küche aus Teakholz ist noch im Origi­nal­zustand erhalten. Challenge: Küchengeräte zu finden, die mit dem historischen Mobiliar kompatibel sind.

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Das Ehepaar Fischbacher ist prädestiniert für die internationale Expansion.

ses. Er verfügte, dass diese Möbel nie entsorgt oder verkauft werden dürfen. Doch diese Auflage lässt sich leicht erfüllen, denn die schlichten, minimalistischen Möbel sind inspiriert von der skandinavischen Schule der 1930er Jahre mit Alvar Aalto und Arne Jacobsen und wirken bis heute sehr zeitgemäss. Der Grossvater Christian IV war auf Wunsch seines Vaters während der Nazizeit in die USA ausgewandert und gründete in New York ein Tochterunternehmen. «Die Familie wollte die Risiken besser streuen», so die Begründung von Michael Fischbacher. Der Grossvater war es auch, der die Idee hatte, nicht nur mit Bettwäsche, Vorhängen und Möbelbezugsstoffen zu handeln, sondern eigene Designs zu kreieren und diese Eigenkreationen produzieren zu lassen. Heute lässt Fischbacher in den hauseigenen Designstudios in St. Gallen und Como entwerfen und hauptsächlich in Italien und in der Schweiz von Partnerfirmen produzieren. Derzeit erzielt das Unternehmen mit rund 200 Mitarbeitern ungefähr 40 Millionen Umsatz. Das Unternehmen war anfänglich stark auf die deutschsprachigen Länder ausgerichtet, doch die internationalen Märkte wurden seit den 1960er Jahren stärker forciert. Dafür hat Fischbacher Tochtergesellschaften in Deutschland, Frankreich, Italien, Benelux, England, ­Japan und Thailand gegründet. Internationaler Background Das Ehepaar Fischbacher ist mit seinem Background prädestiniert für eine weitere internationale Expansion: Camilla Fischbacher, die gebürtige Iranerin, studierte in den USA und in England, wo sie ihren späteren Mann kennenlernte. Michael Fischbacher studierte Chinesisch und war vor seinem Einstieg ins Familienunternehmen als Managementberater im Fernen ­ • ­Osten, vor allem in Malaysia und Hongkong, tätig.

Das Metall-Büchergestell ist ein Original aus den 50er Jahren. Hier werden Fundstücke aus aller Welt aufbewahrt. Die Ledersessel und -sofas sind Originale aus der Bauzeit des Hauses. Die Aktaufnahmen hat Camilla Fischbacher fotografiert (r.). Bild oben: Aus dem Wohnbereich kommt man auf die Terrasse, mit freiem Blick über grüne Felder und den Bodensee. Bild unten: Der Grossvater hinterliess den japanischen Paravent aus dem 17. Jahrhundert. Er hängt im Treppenhaus.

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Bild oben: Die Sitzmöbel und Tischchen im Hintergrund wurden vom Grossvater entworfen und geschreinert – inspiriert vom minimalistischen Design der Skandinavier. Bild unten: In den USA liess sich der Grossvater durch Architekten wie Richard Neutra zum Bau dieses Landhauses inspirieren.

• Die weltoffene Haltung der Familie spiegelt sich auch im Haus: Hier stehen Sammelobjekte aus der ganzen Welt. Am auffälligsten sind die schönen Teppiche aus Persien: «Ein Haus ohne Teppiche wäre in einer persischen Familie unvorstellbar», so Camilla Fischbacher, die als Kreativdirektorin den Stil der Fischbacher-Designs massgeblich prägt. «Teppiche sind die Seele eines Hauses.» Das Unternehmen expandiert aber nicht nur geografisch, sondern erweitert laufend auch die Produktepalette, zum ­Beispiel mit Tapeten, die bei Inneneinrichtern wieder sehr stark gefragt sind. Für das eigene Haus kommen aber viele der eigenen Krea­ tionen nicht in Frage. Camilla Fischbacher erklärt, dass ­bestimmte Muster und Farben nicht zu ihrem Haus passen: «Die Architektursprache des Hauses ist einfach zu stark.» •

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Seitenweise Inspiration Wer Innendesign und Architektur liebt, ­findet im Buchmarkt eine riesige Fülle an Inspirationsquellen. Homes stellt die besten Bücher vor. Auswahl Uli Rubner

Marcio Kogan vom brasilianischen Architekturstudio MK27 zeichnet für den Entwurf des Jungle House verantwortlich. Es steht in der Nähe von São Paulo mitten im tropischen Regenwald.

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«Homes for Our Time», Philip Jodidio, Taschen, ca. 70 Fr. Ein prächtiger, schwerer Bildband mit atemberaubenden Häusern aus der ganzen Welt: Das Buch zeigt gemütliche Cottages ebenso wie glamouröse Villen, konzipiert von Architektur-Idolen wie Shigeru Ban oder Richard Meier, aber auch von aufstrebenden Nachwuchs­ architekten, von denen wir noch mehr hören und sehen werden. Ein Buch zum Schwelgen und Verschenken. www.taschen.com

«Green Architecture», Philip Jodidio, Taschen, ca. 30 Fr. Umweltbewusstsein und Energieeffizienz sind in allen Lebensbereichen im Trend – und damit auch grünes Wohnen. «Green Architecture» stellt rund 100 Gebäude vor, die nach ökologischen Kriterien gebaut wurden. Eine tolle Auswahl an Projekten mit opulenter Bebilderung und Texten in drei Sprachen. Bauten von Stars wie Frank Gehry oder Sir Norman Foster kommen ebenso vor wie solche von vielversprechenden Newcomern. www.taschen.com

«Design des 20. Jahrhunderts», Charlotte und Peter Fiell, Taschen, ca. 25 Fr. Im handlichen Format, aber mit 750 Seiten Umfang doch ­ziemlich dicken Wälzer «Design des 20. Jahrhunderts» stellen die Autoren die wichtigsten Entwürfe und Produkte der ­massgebenden Designer des letzten Jahrhunderts in Wort und Bild vor. Von Alvar Aalto über Jean Nouvel bis hin zu Eva Zeisel ­unternimmt man mit dem Buch eine Reise durch hundert ­Jahre, in denen Design und Ästhetik wie nie zuvor in den Alltag der Massen eingezogen sind. www.taschen.com

«Interior Design Review», Andrew Martin (Hrsg.), TeNeues, ca. 60 Fr. Martin Waller, der Gründer des britischen Designlabels Andrew Martin, hatte 1996 die Idee, zusammen mit einer hochkarätigen Jury die besten Interior Designer der Welt zu prämieren. ­Seitdem erscheint jedes Jahr ein Buch, in dem die preisgekrönten Gestalter mit ihren besten Projekten vorgestellt werden. Jetzt liegt die 22. Ausgabe vor, die 23. kann vorbestellt werden. www.teneues-buecher.de

«Old Houses Made New», Macarena Abascal Valdenebro, TeNeues, ca. 60 Fr. Braun vor Grün: Renovieren statt neu bauen erfreut sich seit ­einigen Jahren erhöhter Wertschätzung. «Old Houses Made New» zeigt rund 30 gelungene Umbaubauspiele von Privathäusern und -wohnungen aus der ganzen Welt. Neben schönen ­Bildern zeigt das aufwendig gestaltete Buch auch Bilder der Ausgangslage plus Grundrisse und Querschnitte. www.teneues-buecher.de

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Tropen-Idylle

fĂźr Patchwork-Familie

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Foto: Reto Guntli (1)

Raquel und Jürg Marquard ergänzen sich gut: Er kauft gern Immobilien, sie baut gern um und richtet ein.

Der Verleger Jürg Marquard hat ein Flair für Immobilien, seine Frau Raquel eine Passion für Inneneinrichtung. Eine gute Kombination, wie sich an ihrem Traumdomizil in der Karibik zeigt. Von Uli Rubner

Die Lage ist für Jürg Marquard das wichtigste Kriterium beim Kauf einer Immobilie. Dieser Blick hatte es ihm sofort angetan. homes 02/2019

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Der Essplatz im Freien bietet viel Platz fĂźr die grosse Familie.

Der Monkey Room ist auf Wunsch des Hausherrn so geblieben, wie er war. Der opulent verzierte Raum wird als Kinderzimmer genutzt.

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Bild oben: Das Haus ist umgeben von üppigem Tropen-Grün. Bild unten: Das Bett ist von Ralph Lauren, die Bettwäsche vom italienischen Label Frette.

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ürg Marquard ist ein Mann der schnellen Entscheide. Als um die Jahrtausendwende im «Four Seasons Resort» auf der karibi­ schen Insel Nevis ein kleiner Bungalow mit Meerblick zum Verkauf stand, brauchte der er­ folgreiche Verlagsunternehmer nur zehn Minuten für seinen Kaufentscheid, und der Bungalow gehörte ihm. Aber dann vergingen zehn Jahre, bevor er sein Haus wiedersah. Zusammen mit seiner dritten Ehefrau Raquel fuhr er 2010 auf seiner Yacht von St. Barth in Richtung Mustique. Da fiel ihm der Bungalow wieder ein, und er fragte seine Frau, ob sie ihn sehen wolle. Sie wollte – und war ­ begeistert. Aber sie fand auch: «Das Haus müsste man noch richtig umbauen», so Jürg Mar­ quard im Rückblick. Sie nahm den Umbau in Angriff und zwei Jahre später verbrachte das Paar erstmals Ferien in ihrem Haus. Dass Raquel Marquard gleich Feuer fing, über­ rascht nicht, denn die Insel Nevis hat viel zu bieten: das viele Grün, die beschauliche Stimmung, der hochklassige Golfplatz, gestaltet von einem der grössten Stars der Golfplatzarchitektur, Robert Trent Jones II, und die Zeugnisse der reichen Ge­ schichte. Die aufwendig dekorierten Holzhäuser in der Hauptstadt Charlestown, die feudalen, stilvoll renovierten Herrenhäuser auf dem Land ebenso wie

die Festung Brimstone Hill erinnern an das koloni­ ale Erbe. Die Insel war durch Zuckeranbau und Baumwolle zu einem begehrten Objekt für die ­Kolonialmächte England, Spanien und Frankreich geworden. Gleichzeitig steht Nevis mit seinen nur 93 Quadratkilometern und 11 500 Einwohnern oft im Schatten der grösseren und bekannteren Karibik­ inseln wie Jamaica, Martinique oder Guade­loupe und ist darum nicht so überlaufen. Der Bungalow wurde in den letzten Jahren regelmässig für Familienferien genutzt, an­ • ­

„Ich brauchte nur zehn Minuten für den Kaufentscheid.” homes 02/2019

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Die Hausherrin liebt PoggenpohlKüchen – am liebsten möglichst neutral im Hintergrund platziert. Die Geräte sind von Gaggenau, gekocht wird auf ­einem Wolf-Gasherd. Der Brunnen ist eine Eigenkreation aus einem alten Zuckermühlentopf aus Kupfer mit einem Mangabay-Affen, der Wasser spuckt. •

sonsten über die Verwaltung des Resorts v­ ermietet und von der Service-Crew während der Abwesenheit ­betreut. Als dann 2012 ein grösseres Haus mit fünf Schlafzimmern im gleichen Resort zum Verkauf stand, zögerte Marquard nicht lange: Innerhalb von drei Stunden entschied er sich für den Kauf. Drei Jahre Zeit für den Umbau Bis das grosse Haus aber bezugsfertig war, dauerte es dann doch etwas länger. Raquel Marquard erinnert sich an den Zustand vor dem Besitzerwechsel: «Alles war dunkelbraun, Kolonialstil durch und durch.» Das Paar wollte aber ein helles, luftiges Haus, in dem die Grenzen zwischen Innen und ­Aussen verschmelzen. Deshalb wurde alles erneuert: die Bäder, die Küchen, die Böden, die Decken und das Dach. Im Aussenbereich wurde ein Gazebo ­gebaut, der Pool erneuert und die gesamte Gartenanlage neu konzipiert. Nötig waren auch Vorrichtungen gegen starke Hurricanes, die in dieser R ­ egion wüten können. Die Umbauphase verlangte Raquel Marquard einiges ab: Obwohl sie sich einen erfahrenen amerikanischen Architekten mit Ortskenntnis und den renommiertesten lokalen Bauleiter als Partner ausgesucht hatte, ging der Umbau nur schleppend voran. Irgendwann beschloss sie, alle zwei Monate vor Ort nach dem Rechten zu sehen: «Nur mit ständigem Druck und Kontrolle kann man hier etwas bewe-

gen», so ihr Fazit. Nach drei Jahren Bauzeit war das Haus bezugsbereit. Endlich konnten auch die zwei Jahre vorher bestellten Möbel das Lager in Rotterdam Richtung Nevis verlassen. Neuerdings hat Marquard noch einen dritten Bungalow auf dem gleichen Areal dazugekauft. Und seine Frau ist wieder am Renovieren. Das neue Haus wird das modernste sein. Eigentlich versucht Raquel Marquard immer wieder eine neue Einrichtungsidee umzusetzen, entscheidet sich aber am Schluss stets für neutrale Töne, klassische Formen und zeitloses hochwertiges Design – und das, obwohl sie sich •

„Nur mit ständigem Druck kann man hier etwas bewegen.” 18

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Der Pool und der Jacuzzi wurden ganz mit meerblauem Bisazza-Mosaik ausgekleidet (r.). «Alles, was fest in­ stalliert ist, muss super sein», so die Überzeugung von Raquel Marquard. Sie wählte Progettobagno für die Sanitärgeräte, die Toilette ist von Philipp Starck, die Armaturen von Dornbracht.

So tickt Immobilien-Investor Jürg Marquard

• wie die Profis regelmässig auch auf den relevan­ ten Messen über Neuheiten informiert. «Zeitlose hochwertige Interiors sind wertbeständig und gefal­ len auch über eine längere Dauer», so die Über­ zeugung des ehemaligen Models. Und wie viel Mit­ sprache hat der Ehemann? Ihm gefalle alles, was sie vorschlage, sagt Raquel Marquard, er gebe das Bud­ get vor, aber das werde dann doch immer wieder mal leicht überschritten. Diesmal soll der Umbau schneller und effizienter ablaufen. Im November soll das dritte Haus fertig umgebaut sein, denn Weihnachten wollen dieses Jahr alle zusammen feiern, die Ex-Partner mit ihren neuen Lebenspartnern und mit allen Kindern aus den früheren Beziehungen. Und was ist das Geheim­ nis, warum das so gut funktioniert? Es sei ziemlich einfach, meint Raquel Marquard, «wenn alle Betei­ • ligten unkompliziert sind».

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Neben der Villa Bellavista in Herrliberg nutzt das Ehepaar Marquard verschiedene Domizile: Rund zwei Monate im Jahr verbringen die beiden in ihren Häusern in Nevis. Im Winter sind sie oft in St. Moritz anzutreffen. Dort nutzen sie regelmässig die Turmsuite im «Badrutt’s Palace», die Jürg Marquard selber umbaute, oder die ehemalige Direktionsvilla des Hotels Chantarella. Diese hat er erst kürzlich erworben und von 250 auf 800 Quadratmeter erweitert. Ausserdem kreuzt das Ehepaar gern auf ihrer 48-Meter-Yacht «Azzurra II». Man kann das Schiff für 160 000 bis 185 000 Euro pro Woche chartern. Mieten kann man auch alle übrigen Domizile der Familie – bis auf die Villa in Herrliberg. Denn Jürg Marquard ist überzeugt: «Man sollte Immobilien nicht leer stehen lassen.» Immobilien kauft Marquard in der Regel aus dem Bauch heraus: «Ich brauche meistens nicht mehr als zehn Minuten für eine solche Entscheidung.» Das Wichtigste für ihn ist die Lage, und dabei besonders die Aussicht, ebenso wie die Ausnützungsziffer, denn «drinnen machen wir ohnehin immer alles neu und anders». Eigentlich könnte sich der 74-Jährige nach einer Karriere im Verlagsbusiness zur Ruhe setzen, aber als Vollblutunternehmer kann er sich ein Leben ohne Arbeit nicht vorstellen. Künftig will Marquard sein Flair für Immobilien noch intensiver ausleben: Zusammen mit dem Zürcher Immobilien-Entwickler Urs Ledermann baut er in Herrliberg eine Überbauung mit dreizehn Luxuswohnungen, die im Stockwerkeigentum verkauft werden sollen. Auch bei diesem Projekt kann Raquel Marquard ihre Stilsicherheit unter Beweis stellen: Sie wird die Federführung beim Innenausbau übernehmen. Unterhalb seines Hauses hat Marquard eine weitere Grundstücksreserve von 10 000 Quadratmetern Bauland. Wer ihn kennt, kann sich kaum vorstellen, dass er auch dafür nicht bereits eine Projektidee hat.



So wird das Haus zum Zuhause Von Marianne Kohler Nizamuddin

MIT STIL ZU TISCH Grosse Esstische werden auch zwischen den Mahlzeiten belebt. Der ovale Tisch Super-Elliptical und die schwarzen Eichenstühle sind aus der Kollektion Fritz Hansen. www.fritzhansen.com

SCHÖN IN FORM Wenn die kleinen Dinge formschön und gross sind, wirken sie edel und passen zu Designermöbeln und strenger Architektur. Die Vasen im Bild sind von der dänischen Firma 101 Copenhagen. www.101cph.com

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Fotos: alle zVg

Moderne Architektur und Wohlfühlatmosphäre müssen kein Widerspruch sein. Hier einige Ideen für ein wohnliches Ambiente.


SOFAS & CO. Jedes SitzmÜbel braucht Begleitung, am wichtigsten sind Lichtquelle und Abstellfläche. Das Sofa im Bild ist von Arne Jacobsen und Flemming Lassen, die Leuchte von Arne Jacobsen. www.andtradition.com

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Das Zuhause ist der beste Ort zum Abschalten und Auftanken.

DER TISCH ALS MITTELPUNKT DES WOHNENS Der Tisch mit massiver Eichenplatte und Stahlsockel wurde von Beck Design gestaltet, die SesselstĂźhle mit Lederpolster von This Weber. Alle Produkte sind aus der Kollektion von Rolf Benz. www.rolf-benz.com

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ITALIEN-CHIC Mit dem Grand Sofa hat der Designer Antonio Citterio Luxus, Komfort und Leichtigkeit vereint. Dazu passend der Coffee Table von Charles Eames. Alles aus der Kollektion Vitra. www.vitra.com

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Fotos: alle zVg

Beim Begriff Faulenzen denkt man sofort an einen gemütlichen grauen Herbsttag zu Hause, an das kuschelige Sofa, an warmes Licht, an ein gutes Buch, heissen Tee, Kuchen und Glück. Das Zuhause ist der beste Ort zum Entspannen, um abzuschalten und in die eigene Welt zu tauchen. Damit es auch zum schönsten Ort wird, braucht es Wohnlichkeit. Und nein, Wohnlichkeit ist nicht das Gegenteil von moderner Architektur und hochstehendem Design, sondern ein wichtiger Teil davon. ENTSPANNTE ELEGANZ Runde Tische bieten viel Platz und nehmen wenig ein. Der Tisch mit Marmorplatte und die Stühle mit Geflecht und Polster sind von Gubi. www.gubi.com

Kreieren Sie Komfort Gute Architektur und starkes Design folgten meist dem bekannten Bauhaus-Credo, wonach die Funktion die Form bestimme. So ähn-

lich geht das auch mit der modernen Gemütlichkeit. Wenn Sie Ihr Zuhause nach Ihren Bedürfnissen einrichten und dekorieren, kreieren Sie schon ganz automatisch Wohnlichkeit. Die heisse Tasse Tee braucht einen Ort, um sie abzustellen. Das warme Licht ist am besten da, wo man lesen möchte. Sofa­ kissen helfen, bequemer zu liegen, und Decken, schöner zu kuscheln. Überlegen Sie sich auch, ob Ihre Möbel wirklich am richtigen Ort stehen. Ist der Designersessel da, wo Sie am liebsten sitzen? Wenn nicht, dann ist seine Funktion bloss Dekoration oder Statussymbol, und er ist kein echtes Wohnmöbel. Rücken Sie den Sessel besser dorthin, wo Sie ihn auch benutzen. Vielleicht ist das in der Nähe eines Fensters, eine kuschelige Ecke oder neben dem Bücherregal. Geben Sie ihm ein Ablagemöbel und eine Leseleuchte. Jeder Sitzplatz braucht diese beiden Begleiter. Meist reicht auch ein Couchtisch vor einem grossen Sofa nicht. Platzieren Sie kleine Tische mit Tischleuchten zusätzlich neben Sofas und zwischen Sitzmöbeln. •

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NEUE LIEBLINGSPLÄTZE Mit dem roten Lacktisch und dem Stuhl aus der neuen Kollektion von Meridiani kann man elegant eine Ecke als gemütlichen Frühstücksplatz einrichten. www.meridiani.it

Es gibt auch Sitzgruppen, bei denen bereits praktische Ablageflächen eingebaut sind, dies oft zwischen den Sitzmodulen.

GLASKLARES ARRANGEMENT In Gruppen wirken Wohnaccessoires noch schöner. Die mundgeblasene Vase Silent verbindet feinstes skandinavisches Design mit bestem Handwerk. www.muuto.com

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Zu Hause sein, zusammen sein Man wohnt nicht nur alleine. Das Zuhause teilt man mit Familie, Freunden und Gästen. Gastfreundschaft ist für die meisten von grosser Wichtigkeit. Das zeigt sich schön in der zeitgenössischen Architektur. Denn in vielen neuen Häusern und Wohnungen kommen

Wohnen, Essen und Kochen in einem grossen Raum zusammen. Dafür sind Schlafzimmer und Bäder deutlich abgetrennt. Die offenen Raumsituationen haben mit unserem überfrachteten Alltag zu tun. Damit man die Zeit zu Hause möglichst effizient nutzen kann, kochen wir heute so nahe am Wohnbereich, dass wir uns dabei mit Familie und Gästen unterhalten können. Dieses Zusammenkommen von unterschiedlichen Tätigkeiten beeinflusst stark die •

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Moderne Gemütlichkeit ist entspannt.


KOMBINATIONSKUNST Den Hintergrund bildet ein Vintage-Schrank. Das elegante Sofa Lune wird hier zum Lounge-Chair von Arne Jacobsen und zum Marmor-Couchtisch von Paul McCobb kombiniert. Alles aus der Kollek­ tion Fritz Hansen. www.fritzhansen.com

ZUM ANLEHNEN Warm, gemütlich und formschön: Das Sofa Husk von Patricia ­Urquiola umarmt einen richtiggehend beim Niedersitzen. www.bebitalia.com

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FLEXIBLER MITBEWOHNER Der neue Schalenstuhl Bat ist so konzipiert, dass er unzählige Gestaltungsmöglichkeiten bietet. Er steht hier um die ovale Version des Gubi-Esstisches von Komplott Design. www.gubi.com

RUNDUNGEN ERWÜNSCHT Das runde, weiche Sofasystem Jax breitet sich je nach Grösse des Raums aus und verteilt sich diskret. www.hkliving.nl

EINZELSTÜCKE Edle Stühle können auch allein stehen. Dieser hier heisst Harbour und wurde von Norm Architects gestaltet. Hier ist er kombiniert mit dem Beistelltisch Androgyne von Danielle Siggerud. www.menu.as

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moderne Art von Gemütlich­ keit. Sie ist viel entspannter und di­ rekter, als es traditionellere Wohn­ konzepte erlauben, in denen jeder Raum eine klar definierte eigene Funktion hat. Damit alles einladend wirkt und nicht einfach bloss chic aussieht, braucht es eine gelungene Platzie­ rung der Möbel, die zum Wohnen und zum Essen genutzt werden. Am gemütlichsten sitzt man zu­ sammen, wenn die Sitzmöbel so stehen, dass Gespräche möglich sind. Den Beginn macht da ein

Lieblingssofa. Dieses ist laut Anto­ nio Citterio, dem Designer des Grand Sofa von Vitra, mehr als bloss ein Möbel: «Ein Sofa steht für Geselligkeit, Konversation. Wenn Sie an ein Sofa denken, sehen Sie sich im Kreis Ihrer Freunde oder Ihrer Familie.» Egal ob Sie nun ein grosses oder kleines Sofa wählen oder eins, das um die Ecke geht – ein Sofa alleine genügt nicht. Stellen Sie je nach Platz ein zweites dazu. Auch Sessel oder bequeme, sesselartige Stühle vervollkommnen eine Sitz­ •

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„Ein Sofa steht für Geselligkeit und Konversation.”



WOHNINSELN Entspannt-elegante Tischrunde mit dem Stuhl Betti mit geflochtener Sitzfläche und dem Eichentisch In Between. www.andtradition.com

Weiches und Antikes tut coolen Wohnstilen gut. •

DETAILLIEBE Kleine Wohnaccessoires bringen Wohnlichkeit in jedes Ambiente. Alle Objekte im Bild unten sind von Ferm Living. www.fermliving.com

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gruppe. Wählen Sie ruhig gleich alles zusammen, denn mehr ist manchmal wirklich mehr! Bei der Wahl des Hauptsofas messen Sie den verfügbaren Platz gut aus, damit das grosse Sitzmöbel auch atmen kann und Platz da ist für Beistellmöbel. Platzieren Sie Sofas nicht einfach an die Wand. Die elegantesten Sitzgruppen sind rundum zugänglich. Geben Sie den Wandplatz besser Regalen, Sideboards, Schränken und Kunst. Denn auch diese sind wichtig und kommen der Wohnlichkeit zugute. Manchmal hilft Farbe. Wenn Woh-

nungen und Häuser zu viel Weiss haben, fehlt es nicht selten an Tiefe und Sinnlichkeit. Zu Tisch bitte Genauso viel Beachtung wie die grossen Polstermöbel brauchen der Tisch und die Stühle. Zum Sitzenbleiben laden Stühle ein, die bequem sind. So sind elegante, leicht gepolsterte Stühle gross im Trend. Bei den Bezügen können auch Farbakzente gesetzt werden. Gepolsterte, sesselartige Stühle strahlen ganz automatisch Wohnlichkeit aus und schaffen die Brücke zum

Fotos: alle zVg


Sitzbereich. Achten Sie darauf, dass der Essbereich näher zum Wohnen rückt oder die Zonen sogar fliessend ineinander übergehen. Da darf ruhig ein Bücherregal in Tischnähe sein, ein Lämpchen auf dem Tisch stehen oder eine Stehleuchte daneben. Kleine Tischleuchten gibt es mittlerweile auch ohne Kabel. Damit kann man sich zum Arbeiten oder Lesen auch gerne mal an den grossen Esstisch setzen. Teppiche schaffen Wohninseln Übrigens wirkt es auch viel freundlicher, wenn grosse Sofas nicht mit dem Rücken zum Tisch stehen. Fassen Sie Möbelgruppen mit Teppichen zu Wohninseln zusammen und definieren Sie so einen bestimmten Bereich. Teppiche sind ein grosses Thema und auch aus einem modernen und schlichten Stil nicht wegzudenken – genauso wie Vorhänge. Wohntextilien helfen, die strengen Linien von Archi-

tektur und Design zu brechen. Sie sorgen für Wärme und Sinnlichkeit und bringen nach Wunsch Farbe ins Haus. Kein Wunder, stehen Naturfasern wie Leinen, Wolle, Baumwolle oder Seide an oberster Stelle. Ein wichtiger Wohntrend ist alles, was echt ist. Dazu gehören natürlich auch Holz, Glas, Naturfarben oder Handwerk. Gerade coole, designorientierte Wohnstile brauchen rohe, raue und handgemachte Dinge als Gegensatz. Das steigert die Wohnlichkeit. Edle ­ Keramik, grosse, handgeflochtene Körbe, eine rustikale Holzbank oder gar mal ein antikes Industriemöbel bringen Spannung und sorgen für einen persönlichen Touch. Ein solcher Mix von verschiedenen Elementen und Stilen macht auch ein Update viel einfacher. Er weckt die Lust und Freude am Verändern, Kombinieren, Umstellen und macht das Glück vom • schönen Wohnen perfekt.

WEICHMACHER Textilien brechen strenge Linien. Auf dem Sofa Fawn liegen Kaschmirdecken und Kissen aus Baby-Lama und Leinen. Die Schalen sind von Cecilie Manz. Alles aus der Kollektion Fritz Hansen. www.fritzhansen.com

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Das beste Objekt Die Leuchte Falkland von Bruno Munari aus einem elastischen Trikotstoff-Schlauch ist seit 1964 in Produktion. Unterschiedliche Durchmesser und Abstände sowie das Gewicht der Metallringe sorgen für hyperbolische Verformungen. Das Licht fliesst durch die Leuchte und reflektiert in verschiedenen Helligkeitsgraden am Stoff. So einfach kann eine geniale Idee sein. Skulptur und Leuchte in einem. www.danesemilano.com

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Meine Top 10

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Der beste Schreibtisch Der Schreibtisch Rampa von Castiglioni aus dem Jahr 1965 verbindet gestufte Ausstellungsflächen auf der einen Seite mit einem aufklapp­ baren Schreibtisch auf der anderen. Er ist ein Raumobjekt, der als Trennelement verwendet werden kann. Mir gefallen seine typologisch neue Art und die Radikalität. www.karakter-copenhagen.com

4. 32 homes 02/2019

Das beste Cheminée Es gibt immer wieder Produkte, die ich gerne selber entworfen hätte. So zum Beispiel dieses frei hängende und um 360 Grad drehbare Cheminée (Gyrofocus Design von Dominique Imbert). Es ist nicht nur die Form, die mir gefällt, sondern auch die Modernität, die es ausstrahlt. www.focus-kamin-design.de

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Die beste Bar Vielleicht die einzige Bar in Zürich, in der keine Musik läuft. Der Entwurf von Trix und Robert Haussmann von 1965/66 ist nach wie vor unangetastet gleich und die Tisch- und Leuchtenskulpturen von Diego Giacometti genauso hervorragend wie die Kunst an den Wänden und die Drinks in den Gläsern. www.kronenhalle.ch

Fotos: Helge Ferbitz (1), Jonas Kuhn (3), Günter Parth (1), ddp images (1), zVg

Der Schweizer Designer Alfredo Häberli gestaltet Alltagsgegenstände wie Möbel, Geschirr und Teppiche, aber auch Interiors für Hotels und Shops. Hier stellt er seine Favoriten vor.

Die beste Uhr Ein Mann sollte immer eine gute Uhr tragen, sonst keinen Schmuck. Diese puristische Haltung vertrete ich seit meinem 18. Lebensjahr, und sie stand am Beginn meiner Sammlerleidenschaft. Zum Standardsortiment gehören eine Sportuhr, eine Alltagsuhr und eine elegante. Mein Favorit ist die JaegerLeCoultre Memovox, gekauft bei Jim Gerber in Zürich. www.jimgerber.com


6.

Das beste Buch Tomi Ungerer (1931–2019) war nicht nur ein be­ gnadeter Zeichner, sondern auch ein unerhörter Denker. Dieses Philosophiebuch liefert Ant­ worten auf Kinderfragen, die Lust aufs Denken machen. Aber mit einer Antwort wird man eine Frage nicht unbedingt los. www.diogenes.ch

7.

Design at its best Der Stil von Alfredo Häberli

Systemhaus «Haussicht» Mit dem Konzept für Baufritz aus dem Jahr 2016 setzte Häberli auf Architektur, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt. www.baufritz.com Die beste Ausstellung Der in der Nähe meines Studios gelegene Pavillon von Le Corbusier ist der ideale Ort, um innezuhalten und Inspiration zu finden – zum Beispiel für das Projekt «Haussicht». Es fasziniert mich immer wieder, wie es Le Corbusier gelang, solch humane Werke zu schaffen. www.pavillon-le-corbusier.ch

8.

Das beste Hotel Das Hotel Los Enamorados auf Ibiza ist eine Wucht an Inspiration und ­Leidenschaft: die Lage, das Essen, der Concept Store – eine Trouvaille im letzten Örtchen der Insel. www.losenamoradosibiza.com

Hotel 25hours Das Interieur mit dem Titel «The smile of my hometown» in Zürich-West zeigt die Liebe des gebürtigen Argentiniers zu Zürich. www.25hours-hotels.com

9.

Die beste Vase Die schönste Vase wurde vom finnischen Archi­ tekten Alvar Aalto entworfen und ist seit 1936 in Produktion. Die Form, inspiriert von den vielen Seen in Finnland, hat über die organische Ge­ staltung hinaus eine unglaublich funktionale Komponente, denn ob nur für eine Blume oder mehrere oder einen ganzen Strauss, sie sieht im­ mer schön aus, und jede Blume findet die richtige Welle, um sich anzulehnen. www.iittala.com

Lounge-Chair für Moroso «Take a Line for a Walk» nennt sich dieser Sessel mit riesigen Ohren und Fussablage ohne Polster für das Label Moroso. www.moroso.it

10.

Das beste Haus Die Villa Malaparte in Capri ist unübertroffen - nicht nur wegen der Lage hoch auf dem Fels. Schon beim Betrachten einer Aufnahme kriege ich Gänsehaut. ­Gebaut wurde die Villa vom italienischen Schriftsteller Nunzio Malaparte unter Mithilfe des Architekten Adalberto Libera. www.capri.com

Mobile Lampe Nox für Astep Diese portable und dimmbare Lampe erleuchtet die Nacht und funktioniert frei von Kabeln und Steckern. www.astep.design

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Beim Umbau wurde das Haus nach allen Seiten hin mit Glas geรถffnet, sodass Wohnen und Natur eins werden. Rechts im Bild der Gartenpavillon von Hummel, der als Fitness-Raum genutzt wird.

Hier kommt die Natur ins Haus Von Uli Rubner Fotos Martin Guggisberg

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Ein bekanntes Paar aus der Schweizer Wirtschaft hat sich in der Nähe von Zürich den ganz persönlichen Wohntraum erfüllt: eine Oase im Grünen, in der Innen und Aussen miteinander verschmelzen.

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Jede Ecke ist liebevoll gestaltet, hier mit dem House Bird von Charles und Ray Eames von ­Vitra, mit der Lampe Gräshoppa von Greta Grossman (Gubi) und ­einem grün bezogenen Gubi-Sessel.

„Wohnlichkeit entsteht dank Accessoires und Durchblicken in die Natur.” 36 homes 02/2019


Bild oben und unten rechts: Bei den festen Elementen dominieren neutrale Farben und schlichte Formen. Leben kommt durch Accessoires und Pflanzen ins Haus. Die Sofas und der Couchtisch sind von Minotti, die Bilder von der Kßnstlerin Sue Arrowsmith. Die Hausherrin mischt gerne frische mit kßnstlichen Blumen. Bild unten links: Das Ankleidezimmer wurde nach den Plänen der Hausherrin ganz auf Mass geschreinert.

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Bild oben: In der Küche steht ein Tisch aus altem Holz, der vom Tischbauer auf Mass gefertigt wurde. Die Küche selbst ist von Boffi, die Geräte sind von Miele. Bilder unten: In der warmen Jahreszeit lädt der Esstisch (Living Dreams; Stühle Forest von Fast) auf der Terrasse zum Geniessen ein. Am Pool, umgeben von Buchs und Ahornbäumen, lässt es sich auf den aus Thailand importierten Liegestühlen gut entspannen.

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Im Schlafzimmer kann man vom Bett aus fernsehen. In der Kommode am Fuss des Bettes versteckt sich ein versenkbares TV-Gerät. Bild rechts: Dieser Durchblick ist besser als ein Bild an der Wand. Im Sommer blühen die Hortensien, im Hintergrund leuchtet das satte Grün der Bambussträucher.

D

as Haus in der Nähe von Zürich war eigentlich ein Ladenhüter. Niemand wollte das idyllisch gelegene, aber unscheinbare Haus aus den sechziger Jahren haben. Es war bereits einmal umgebaut worden, vermochte Interessenten aber offenbar nicht so recht zu überzeugen – bis das spätere Käuferpaar zur ersten Besichtigung kam. «Daraus konnte man was machen», sagt die Bauherrin heute im Rückblick. Die Naturliebhaberin hatte sich sofort in den bereits vorhandenen, schönen Garten verliebt. Sie schätzte zudem, dass das Grundstück keine Einsicht von aussen hat, aber von innen einen freien Blick in die Weiten der Natur bietet. Das Paar suchte nie eine grosse, kühle Villa oder ein grosses Anwesen mit vielen Zimmern. Die beiden wollten ein Wohlfühlhaus, in dem jeder Raum genutzt werden und eine genau definierte Funktion haben sollte. Die Prämisse der Bauherrin für den Umbau lautete darum auch: Es gibt keine unwichtigen Zimmer, alles ist «Prime Area». Zusammen mit ihrem Lebenspartner beauftragte sie ein Architekturbüro mit einem Grobkonzept. Aber schliesslich merkte sie, dass sie selber am besten

wusste, wie ihre neue Lebensumgebung aussehen sollte und wie man im Haus leben möchte. Ihre Ideen setzte sie dann in einem selbst gebastelten, aber recht massstabsgetreuen dreidimensionalen Modell um, das die Architekten dann in Ausführungspläne umwandelten. Den rechteckigen Grundraster des zweigeschossigen Hauses ergänzte sie mit zwei Ausbauten im rechten und im linken Teil, im Erdgeschoss nach vorne in Richtung Garten, und im Obergeschoss wurde ein schmaler, schlecht nutzbarer Aussenbereich zu einer grösseren Terrasse erweitert. Sie öffnete das Haus mit grösseren und zusätzlichen Fenstern in alle Richtungen – auch auf der Rückseite des Hauses. Damit erhielt praktisch jeder Raum mehr Licht und Sonne, und es entstand ein Ensemble, in dem sich Innen und Aussen zu einem harmonischen Ganzen verbinden. Raumhohe Türen sorgen für Loftgefühl Ein wichtiger Anspruch an den Umbau waren möglichst hohe Räume. Das Dachgeschoss durfte nicht ausgebaut werden, aber es ermöglichte das Höherlegen einiger Decken im Obergeschoss. Raumhohe Türen sorgen für das gewünschte Loftgefühl. Im gleichen Zug entstand ein neues, offenes Treppenhaus mit Treppen aus Gussbeton, und es wurde ein durchgehender Lift vom Untergeschoss bis hinauf in den zweiten Stock eingebaut. Während der Umbauphase tauchten immer wieder unerwar- •

„Jeder Raum soll eine genau definierte Funktion haben.” homes 02/2019 39


„Das Licht ist beim Wohnen etwas vom Wichtigsten.”

Frühling Im Frühling bringen zarte Grün- und Pastelltöne frische Akzente ins Haus. Im Garten erwacht die Natur, der Rasen erneuert sich, und die ersten Blumen blühen.

tete Situationen auf – zum Beispiel Leitungen, mit denen man nicht gerechnet hatte: «Man muss fle­ xibel und immer wieder bereit sein, Kompromisse ­einzugehen», so die Erkenntnis nach dem Umbau. Oft entstanden aus solchen Überraschungen ­k reative und raffinierte, neue Lösungen: So wurde ein eigentlich lästiger Schacht nachträglich noch ­vergrössert und bietet nun nützliche Ablageflächen im Badezimmer. Aufgrund der vielen Änderungen wurde der Um­ bau fast so aufwendig wie ein Neubau. Rund ein Jahr dauerte der Prozess. Einen Partner lobt die Bauher­ rin in den höchsten Tönen: Mit Mario Rosinus hatte sie einen sehr kompetenten und zuverlässigen Bau­ leiter zur Seite. Dennoch begleitete die Auftraggeberin die ge­ samte Phase eng, obwohl sie während dieser Zeit ­einen Fulltime-Job in ihrer eigenen Firma hatte. Sie war jeden Tag auf der Baustelle und kümmerte sich gerne selbst um viele Details. So sortierte sie etwa jede einzelne Diele der Eichenböden und entschied, welche würdig waren, in den wichtigsten Räumen verlegt zu werden. Auch die Lichtplanung gestaltete sie persönlich bis ins Detail mit, denn: «Das Licht ist für mich beim Wohnen etwas vom Wichtigsten.» Das Haus bietet Raum für aktive Erholung Durch den Umbau wurde das Haus auch ein perfek­ ter Ort für die aktive Erholung nach anstrengenden Arbeitstagen und Geschäftsreisen. Im Bad liess die Bauherrin eine Sauna (Küng) einbauen, und im Gar­ ten wurde ein massoptimiertes Standard-Fertighaus von Hummel als Fitnesspavillon mit Blick ins Grüne aufgestellt. «Mit einer schönen Aussicht fällt das Training viel leichter als irgendwo in einem Keller­ geschoss», so die Erfahrung der Bauherrin. Ihr Kostenbewusstsein und ihr Verhandlungs­ geschick konnte die Unternehmerin beim Umbau gut gebrauchen. Der Bauleiter holte jeweils die Offerten ein, die Bauherrin führte dann die Verhandlungen mit den Lieferanten. Sie weiss aber: «Es ist wichtig und gut, die Preise zu verhandeln, aber es sollte im Rahmen des Marktüblichen bleiben, sodass der Handwerker noch gut arbeiten kann.» Heute ist das Paar sehr zufrieden mit dem Resul­ tat des Umbaus: «Das Haus entspricht genau unse­ ren aktuellen Bedürfnissen», sagt die Bauherrin, «und wir empfinden es als grossen Luxus, so leben • zu dürfen.»

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Sommer Im Sommer dürfen es kräftigere Töne sein, zum Beispiel auch satteres Grün und, wenn die Sonne am höchsten steht, sogar Gelb – obwohl das keine Lieblingsfarbe der Hausherrin ist. Im Garten blühen die Hortensien in diversen Pinktönen.

Leben mit den Farben der Jahreszeiten Die Hausherrin gestaltete die Inneneinrichtung selbst. Sie liebt es, die Farben der Natur ins Haus zu holen, denn so werden Haus und Garten eins. Bei den festen Elementen entschied sie sich für neutrale Töne und klassische Formen. Der reduzierte Stil erleichert das Spiel mit zusätzlichen Nuancen und optischen Akzenten. Sie legte ein Depot mit diversen Accessoires, Kleinmöbeln, Kissen und Lampenschirmen an, mit denen sie dem Haus einen saisonalen Touch gibt. Auch mit Blumen und Pflanzen schafft die Hausherrin ein Ambiente, welches die Stimmung der Jahreszeiten hereinholt. Gerne kombiniert sie künstliche Pflanzen mit frischen Blumen vom Markt oder vom Blumenhändler Marsano in Zürich. Das reduziert den Zeitaufwand. Weitere Vorteile: Kunstblumen blühen auch nach der Rückkehr von Reisen und können selbst spätabends nach langen Arbeitstagen noch arrangiert werden. Herbst Im Herbst bietet die Natur die prächtigste Auswahl an Farben: Im Garten zeigen sich Ahorntöne, drinnen dominieren Rot- und Senftöne aller Art, ein attraktiver Kontrapunkt zu den neutralen Tönen der festen Elemente.

Winter Die Bäume verlieren ihre Blätter, das Licht wird milchiger, oft dominiert der Nebel, oder es liegt Schnee. Jetzt sorgen weisse und milchige Töne für die Verbindung zwischen Draussen und Drinnen.



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Wohnen im Alter: Jedem das Seine Von Fredy Hämmerli Illustration Sarah Furrer / SAFU

U

mfragen von Al­ tersforschern und Senioreninstituti­ onen zeigen alle dasselbe Bild: Äl­ tere Menschen möchten so lange wie möglich in ihrer vertrauten Umge­ bung bleiben. Hier kennen sie sich aus, wissen, wo es das beste Brot gibt, hier pflegen sie ihre Beziehungen zu Nachbarn und Freunden. Und auch wenn das Leben beschwerlicher wird, Putzen und Körper­ pflege, Einkauf und Arztbesuch zur He­ rausforderung werden, ist das noch lange kein Grund, seine eigenen vier Wände zu verlassen: Spitex und private Betreuungs­ organisationen wie Home Instead, Spitex für Stadt und Land (Senevita) oder die AWH Alterswohnhilfe machen es mög­ lich. Zu Tarifen ab 50 Franken überneh­ men sie Haushalt- und Pflegeaufgaben vom Kochen bis zur Demenzpflege. Eine Rundumpflege ist freilich kaum unter 8000 Franken im Monat zu haben. Viele behelfen sich deshalb mit einer Putzhilfe und einer Pflegerin aus den Philippinen oder aus Thailand. Wer da nicht in die Il­ legalität abgleiten will, muss allerdings einiges an Kosten und Administration für Bewilligungen und Sozialversicherungen auf sich nehmen. Und auch die Wohnung oder das Haus lässt sich oft altersgerecht umbauen: Eine bessere Beleuchtung gibt es schon ab ein paar hundert Franken. Eine Sitz­ dusche statt der Badewanne (ab 5000 Franken) oder ein Treppenlift im mehr­ stöckigen Haus (ab 20 000 Franken)

Am liebsten bleiben Senioren möglichst lang im eigenen Heim. Aber mit zunehmendem Alter sind Alternativen zum grossen Haus gefragt – von der Umwandlung des Hauses in altersgerechte Wohnungen bis hin zum Umzug in Wohnkonzepte mit attraktiven Zusatz­ angeboten oder Seniorenresidenzen.

­ ieten zusätzliche Erleichterung. Glück b hat, wer in einem Haus oder einer Woh­ nung ab Baujahr 2003 lebt: Seit damals die SIA-Norm 500 implementiert wurde, müssen Neubauten altersgerecht erstellt werden. Das bedeutet insbesondere bar­ rierefrei, also ohne Schwellen und mit

rollstuhlgängigen Türdurchlässen von mindestens 1,20 Metern Breite. Claude Ginesta, Vizepräsident der Schweizer Maklerkammer, warnt allerdings: «Be­ stehende Bauten lassen sich nur selten oder nur mit enormem Aufwand alters­ gerecht umbauen» (siehe Interview auf Seite 45).

Musterkalkulation

Betreutes Wohnen als Alternative Ältere Liegenschaften wirklich behinder­ tengerecht umzubauen, kann dagegen sehr teuer werden. Schwellen zu beseiti­ gen und Türen zu verbreitern oder Platz für einen Rollstuhl neben der Toilette zu schaffen, geht rasch in die Zehntausende von Franken. An den nachträglichen Ein­ bau eines Lifts ist meist gar nicht zu den­ ken. Da stellt sich die Frage, ob ein Umzug in eine altersgerechte Wohnung nicht die günstigere und einfachere Lösung ist. Häufig sind solche Wohnungen als An­ nexbauten bei Alterszentren oder Senio­ renresidenzen zu finden. Für einen Auf­ preis von ein paar Hundert Franken pro Monat gegenüber einer herkömmlichen Wohnung sind dann auch ein Rundum-die-Uhr-Notrufservice und die regel­mässige Reinigung der Wohnung inbegriffen. Auf solche Alterswohnungen hat sich beispielsweise Bonacasa •

Altliegenschaft wird zu Mehrfamilienhaus Annahmen

in Franken

Wert Grundstück (hypothekenfrei)

2 000 000

Wert Altliegenschaft (Abbruch)

0

Wert Neubauprojekt

5 000 000

Total Anlagekosten

7 000 000

Verkaufswert 4 Neuwohnungen

7 500 000

davon Verkaufswert neue Wohnung der alten Eigentümer (Wertquote 29/100)

2 175 000

Rechnerische Baukosten neue Wohnung der alten Eigentümer (29/100 = Baukosten)

1 450 000

Kalkulation aus Sicht der alten Eigentümer Verkauf Grundstück (710/100)

1 420 000

abzüglich Baukosten neue Wohnung

1 450 000

Mehrkosten für Neuwohnung Marktwert der Neuwohnung (29/100) Quelle: Meilenstein

30 000 2 175 000

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Umnutzungsspezialisten: Christian Schoch (l.) und Thomas Locher von Meilenstein konzipieren die Umwandlung von Altbauten in altersgerechte Wohnungen.

Senioren ist es wichtig, in ihrer vertrauten Umgebung zu bleiben. spezialisiert. Das Solothurner Unternehmen verfügt über 20 Standorte in der ganzen Deutschschweiz. Vier weitere sind geplant. Es gibt sie aber nicht nur zur Miete, sondern für Menschen mit ausgeprägtem Sinn für Eigentum und Individualität auch zum Kauf. So etwa in der Residenz Fraunhof im sankt-gallischen Altstätten – samt Rücknahmegarantie beispielsweise beim Wechsel in ein Pflegeheim oder für die Erben. Wem ein Leben nur unter alten Menschen und Pflegepersonal zu eintönig ist, der findet neuerdings auch gemischte Wohnformen mit jungen Menschen, wie es in Holland und Schweden schon seit geraumer Zeit praktiziert wird. So wird derzeit die Villa Suntenau in Rüschlikon am Zürichsee zu einem Wohnheim vorab für Senioren und Studenten umgebaut. Im neuen alten Zuhause bleiben Oder man packt gleich selbst den Totalumbau an – so wie Edith und Werner

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Wälti. Sie standen vor der Entscheidung, ihr grosses, in die Jahre gekommenes Familienhaus in Meilen ZH zu verkaufen oder in eine altersgerechte Renovation zu investieren. «Beides machte in unserer Lebenssituation und im Hinblick auf das, was noch mit dem Alter kommt, keinen Sinn», sagen die beiden. So entschieden sie sich für einen dritten Weg: Sie rissen das Haus ab und ersetzten es durch ein Vierfamilienhaus. Drei Wohnungen verkauften sie, die Attika-Wohnung nutzen sie selbst. Die gleiche Idee haben auch Susanne und Roland Hartmann verfolgt. Sie freuen sich nun über ihre komfortable Gartenwohnung. Der Verkauf der restlichen Wohnungen finanzierte ihnen den Bau und erhöht den finanziellen Spielraum für die Zeit nach der Pensionierung. «Uns war es wichtig, in unserer vertrauten Umgebung zu bleiben», sagt Susanne Hartmann. Das Konzept dazu lieferten Thomas Locher und Christian Schoch vom Immobilienspezialisten

Vom Haus zur Gartenwohnung: Das Ehepaar Hartmann (Bild oben) bewohnt nun die Gartenwohnung im ehemaligen Wohnhaus. Der Verkauf der restlichen Einheiten eröffnete ihnen neuen finanziellen Spielraum.

Meilenstein Finanz & Beratungs AG in Meilen. Die beiden gelten als Pioniere bei Umnutzungen von nicht mehr zeitgemässen Altbauten in altersgerechte Wohnungen, die es dem bisherigen ­Eigentümer ermöglichen, im neuen alten Zuhause zu bleiben. «Dabei steht immer die Idee im Zentrum, dass die bisherigen Eigentümer bleiben können, wo sie bisher gelebt haben und sesshaft geworden sind», erläutert Immobilienentwickler Thomas Locher.

Fotos: zVg


Werner Wälti freut sich besonders, dass die Rechnung für ihn und seine Frau «auch finanziell aufgegangen ist, auch wenn dies nicht im Vordergrund stand». Das gilt nicht nur, wenn die nicht selbst benötigten Wohnungen verkauft werden, wie die Musterkalkulation zeigt (siehe ­Tabelle auf Seite 43), sondern in der Regel auch bei einer Vermietung. Die Total­ erneuerung ermöglicht den praktisch kostenfreien Umtausch einer Altliegen­ schaft in eine grosszügige Eigentums­ wohnung mit modernem Standard und luxuriösem Ausbau. Vorsicht ist aller­ dings im Hinblick auf die Steuern gebo­ ten. Denn wer umbaut und in der Folge gleich mehrere Eigentumswohnungen verkauft, kann als professioneller Liegen­ schaftenhändler eingestuft werden. Der Verkaufsgewinn muss in diesem Fall voll als Einkommen versteuert werden, und auch die Sozialabgaben sind darauf

Vertrauter Ort, neues Haus: Edith und Werner Wälti (Bild unten) liessen ihr altes Haus abreissen und ein neues Terrassenhaus mit vier Wohnungen erstellen (Bild rechts). Drei wurden verkauft, eine bewohnen sie selbst.

­ eschuldet. Meilenstein bietet darum an, g die alte Immobilie auf eigenes Risiko zum Marktwert zu übernehmen und die neu zu erstellende Wohnung dem bisherigen Eigentümer an den Kaufpreis anzurech­ nen. Probleme kann es auch mit der Bank geben, wenn zwischen Abbruch der ­A ltliegenschaft und Verkauf der Woh­ nungen im Neubau die Tragbarkeit für die Hypothek nicht nachgewiesen werden kann. Auch dieses Problem übernimmt Meilenstein mit einer Zwischenfinan­ zierung. Viele Rentner leisten sich Luxus «Nach dem Krieg in der Schweiz geboren zu sein – das ist wie ein Lottosechser», meint der Schweizer Erfolgsschriftsteller Charles Lewinsky halb ernsthaft, halb im Scherz. Und er hat nicht Unrecht. Vielen Schweizer Rentnern geht es gut, sehr gut sogar. Jedes vierte Rentnerpaar verfügt •

Claude Ginesta, Vizepräsident Schweizer Maklerkammer

«Viele neue Fantasien»

Senioren entwickeln immer mehr Alternativen zu Spitex und Seniorenheim. Das weiss Makler Claude Ginesta (Ginesta AG), Vizepräsident der Schweizer Maklerkammer. Herr Ginesta, welche Suchkriterien haben Senioren heute gemäss Ihren Erfahrungen? Viele Menschen im Alter zwischen 60 und 70 Jahren verkaufen ihre Häuser und ziehen in altersgerechte Wohnungen, die einen schwellenlosen Zugang haben, über einen Lift verfügen und eingeschossig sind. Die Wohnflächen werden bescheidener, und man achtet darauf, dass man die wichtigsten Einkäufe und Erledigungen zu Fuss unternehmen kann. Eine gute Spitex-Abdeckung ist aber immer hilfreich. Ich berate aber auch immer wieder Leute, die gerne in ihren Häusern alt werden und durch die Arbeit in Haus und Garten rüstig bleiben. Lässt sich praktisch jede Liegenschaft altersgerecht umbauen? Bestehende Bauten lassen sich nur selten oder nur mit enormem Aufwand altersgerecht umbauen. Ich empfehle einfache Lösungen wie Umbauten von Nasszellen, insbesondere grosse Duschen statt Badewannen, und praktische Treppenlifte, die man wieder demontieren kann. Heute gibt es verschiedene weitere Wohnformen für ältere Menschen, die sich einen hohen Grad an Eigenständigkeit wünschen. Was eignet sich für welche Bedürfnisse? Noch sieht man kaum Alters-WGs oder Wohnmischformen mit jungen Menschen, aber es wird immer mehr darüber geredet. Ältere Menschen entwickeln neue Wohnfantasien, Modelle mit Freunden etwa. Das könnte konkret der gemeinsame Erwerb und Bezug eines schwellenlosen Mehrfamilienhauses mit Lift sein, das sich in der Nähe einer Tramstation und eines Lebensmittelgeschäftes befindet. Wir empfehlen, eine Gästewohnung einzurichten, die später bei Bedarf von einer Pflegefachperson bewohnt werden kann. In einer Wohnsiedlung für Senioren oder Seniorenresidenz zu leben, sollte lustvoll sein und in einem geistig und physisch noch rüstigen Zustand vorbereitet werden. Generell nimmt die Aufenthaltsdauer in Seniorenresidenzen dramatisch ab, weil der Eintritt immer später erfolgt. So sind beispielsweise die Bewohner, die im Tertianum eintreten, bereits zwischen 82 und 85 Jahre alt.

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RANG 1: Tertianum Residenz St.-Jakob-Park, Basel Die erstplatzierte Residenz erreichte fast die maximale Punktezahl. Sie liegt direkt am berühmten Joggeli-Stadion.

Eine neue Plattform verbessert den Überblick über die Seniorenheime. über ein Vermögen von mehr als einer Million Franken. Dennoch sind nicht alle in der glücklichen Lage der Rentnerpaare Hartmann oder Wälti, gleich eine grosse Altliegenschaft zu besitzen. Wer dennoch die Mühsale eines eigenen Haushalts oder eines grossen Gartens nicht mehr tragen will, dem stehen in der Schweiz über 1500 Alters- oder Seniorenheime offen. Viele davon bieten hohen Komfort, manche sogar ausgesprochenen Luxus. Den allermeisten ist auch ein Pflegeheim angegliedert. Und das ist auch notwendig. Denn die meisten älteren Menschen ziehen erst in eine Alterseinrichtung, wenn sie körperliche oder geistige Einschränkungen zu diesem Schritt zwingen. Die neuen Suchplattformen Üblicherweise erfolgt der Umzug darum erst nach dem 80. Altersjahr, auch wenn sich viele schon in den Jahren davor umsehen, was ihren Bedürfnissen wohl am ehesten gerecht werden könnte. Da helfen persönliche Empfehlungen oder die kostenlose Suchplattform von Heiminfo (www.heiminfo.ch) aus dem Netzwerk des Heim- und Pflegeverbands Curaviva.

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Dort lassen sich nach einfachen Suchkriterien Links zu geeigneten Alterszentren oder Pflegeheimen in der gewünschten Region finden. Deutlich ausgeklügelter ist die ebenfalls kostenlose Vergleichsplattform Orahou (www.orahou.com) der Beratungsfirma Helvetic Care in Baar ZG, die sich allerdings erst im Auf bau befindet. Sie orientiert sich eher an Hotel-Vergleichsplattformen und ermöglicht eine differenzierte Auswahl samt Kostenvergleich mit alternativen Betreuungsmodellen (Spitex, betreutes Wohnen etc.), die sich oft als bessere Lösung erweisen als ein Altersheim. Orahou bewertet in sieben Rubriken (Übersicht, Standort/Lage, ÖV/Parkplätze/Anreise, Internes Angebot, Zimmer, Externes Angebot, Infrastruktur) und basiert dabei auf Dutzenden von Unterkriterien pro Rubrik. Orahou stützt sich nicht nur auf die Selbstdeklaration der einzelnen Institutionen, sondern hat sich zum Ziel gesetzt, jedes einzelne Heim, jedes Zentrum und jede Residenz persönlich zu besichtigen, zu dokumentieren und zu bewerten. Maximal gibt es fünf Punkte pro Rubrik, die dann wie-

RANG 2: Seniorenresidenz Wiesengrund, Winterthur Die Seniorenresidenz hat sich durch die Agentur Feinform eine optische Auffrischung verpassen lassen (Bild oben).

RANG 3: Tertianum Residenza Al Lido, Locarno Die Tessiner Residenz besticht vor allem durch die Infrastruktur, schöne Zimmer und eine gute Lage (Bild unten).

derum zu einer Gesamtnote mit einem Maximum von einer Fünf zusammengefasst werden. Inzwischen haben die Helvetic-Care-Gründer Martin Spinnler und Tobias Pflugshaupt mehrere Hundert Alterseinrichtungen persönlich in­ spiziert.

Fotos: Jean-Claude Jossen (1), zVg (3)


Das sind die besten Schweizer Altersresidenzen Das erste Ranking der besten und schönsten Seniorenzentren

Exklusiv für Homes hat Helvetic Care, ein Beratungsunternehmen für Alterseinrichtungen, ein Rating für Seniorenzenten in der Schweiz erstellt. Bewertet wurde nach sieben Kriterien: Übersicht, Standort/Lage, ÖV/Parkplätze/Anreise, Internes Angebot, Zimmer, Externes Angebot, Infrastruktur. In der Gesamtwertung kam die Tertianum Residenz St.-Jakob-Park in Basel den maximal möglichen 5 Punkten mit einem Score von 4,57 am nächsten. Name

Ort

Tertianum Residenz St.-Jakob-Park Seniorenzentrum Wiesengrund Tertianum Residenza Al Lido Altersheime Martinspark Alterszentrum Hottingen Tertianum Residenza Al Parco Tertianum Friedau Pflegezentrum Süssbach Pflegeheim Haus zum Wendelin Tertianum Parkresidenz Meilen

Basel Winterthur Locarno Baar Zürich Muralto Frauenfeld Brugg Riehen Meilen

Beste Infrastruktur

Tertianum Residenza Al Lido Seniorenresidenz Südpark Teritanum Résidence La Gottaz EMS Le Nouveau Prieuré Residenz Küsnacht, Bethesda Alterszentren

Locarno Basel Morges Chêne-Bougeries Küsnacht

Beste Infrastruktur und schönste Zimmer

Seniorenresidenz Südpark Stiftung Alterszentrum Lindenhof Tertianum Residenza Al Lido Residenz Küsnacht, Bethesda Alterszentren Tertianum Residenz Zollikerberg

Basel Oftringen Locarno Küsnacht Zollikerberg

Beste Infrastruktur, schönste Zimmer und beste Lage

Tertianum Residenza Al Lido Residenz Küsnacht, Bethesda Alterszentren Tertianum Residenz Zollikerberg Sonnmatt Luzern Kurhotel & Residenz Tertianum St.-Jakob-Park

Locarno Küsnacht Zollikerberg Luzern Basel

Die Besten über alle Kategorien

Punkte 4,57 4,18 4,16 4,14 4,11 4,07 4,04 4,00 4,00 4,00

Die Experten des Ratings: Tobias Pflugshaupt (l.) und Martin Spinnler vom Beratungsunternehmen Helvetic Care haben die Kriterien und die Bewertungen des Rankings erstellt.

Quelle: Orahou / Helvetic Care

Exklusiv für Homes haben die beiden daraus Ratings erstellt: zum einen ein Gesamtrating der Besten, zum andern Spezialratings, in denen die bestausgestatteten, schönsten und bestgelegenen Residenzen ermittelt wurden (siehe Tabelle oben). Gesamtsieger mit einem Score von 4,57 Punkten wurde die Tertianum Residenz St.-Jakob-Park in Basel. Sie punktet vor allem mit ihrer hervorragenden Lage im Fussballstadion St. Jakob, dem berühmten «Joggeli». Im Haus und in unmittelbarer Umgebung finden sich Shopping- und Fitnesscenter, Anschlüsse an verschiedenste öffentliche Verkehrsmittel und Freizeitangebote. Die Wohnungen genügen auch gehobenen Ansprüchen und verfügen alle über Balkon mit Südsicht. Der eigentliche Clou ist eine eigene VIP-Loge für die Residenzbewohner mit Direktzugang von der Residenz ins Stadion.

Die beste Infrastruktur bietet laut Orahou-Rating die Tertianum Residenza Al Lido. Nimmt man die Qualität der Zimmer hinzu, so geht der Spitzenplatz an die Seniorenresidenz Südpark in Basel. Berücksichtigt man auch noch die exklusive Lage, so schwingt wiederum die Tertianum Residenza Al Lido obenauf. Dabei legen Spinnler und Pflugshaupt Wert auf die Feststellung, dass blosser Luxus heute kaum mehr gesucht werde und in ihrem Bewertungsraster darum auch nur eine untergeordnete Stellung einnehme. «Viel wichtiger sind eine ausgebaute Pflegeabteilung mit genügend Fachpersonal, weil heute die allermeisten erst dann in ein Seniorenheim wechseln, wenn die Pflege zu Hause nicht mehr möglich ist.» Seniorenresidenzen haben ihren Preis Das gute Abschneiden von Tertianum ist kein Zufall. Tertianum ist mit 14 Residen-

zen und 66 Wohn- und Pflegezentren in der Schweiz absoluter Marktführer. Dabei gewinnen die Pflegeabteilungen auch bei Tertianum laufend an Gewicht gegenüber dem blossen Alterswohnen. Die Gruppengesellschaft des Immobilienkonzerns Swiss Prime Site (SPS) hat sich vor allem auf Senioren mit dem Wunsch nach möglichst viel Freiheit und Selbstbestimmung – und den dafür erforderlichen finanziellen Mitteln – konzentriert. Trotzdem legt Tertianum Wert darauf, dass ihre Institutionen im Bereich Pflege auch für Bezüger von Ergänzungsleistungen (EL) grundsätzlich offen sind. Die EL-Stelle behält sich vor, einzelne ­Seniorenheime zu akzeptieren oder eben auch nicht. Die Pflegekosten gehen weitgehend zulasten der Krankenkasse und der Restfinanzierung durch Kanton oder Gemeinde. Die Pensionskosten dagegen muss der Pflegegast grundsätzlich selbst bezahlen. In einer Seniorenresidenz reichen die Pensionskosten von rund 100 bis zu 300 Franken pro Nacht. Das ist etwa 50 Prozent mehr als in öffentlichen Altersheimen. Die Kosten in den Wohn- und Pflegezentren dagegen bewegen sich auf dem Preisniveau der öffentlichen Betriebe. Hinzu kommen Verpflegungs- und Betreuungskosten von je rund 50 Franken pro Tag. Rechnet man das reichhaltige und durchaus übliche Veranstaltungsprogramm hinzu, kostet der Pflegeaufenthalt in einer Seniorenresidenz rasch einmal 8000 bis 10 000 Franken pro Monat. •

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Moderne Architektur für Senioren: Das Seniorenzentrum Effretikon der Oase-Gruppe (oben) und das Basler Seniorenzentrum der Atlas-Gruppe (rechts) vereinen Funktionalität und attraktive Architektur.

Lukrativer Schweizer Seniorenmarkt

Das Geschäft mit Schweizer Seniorenresidenzen wird von Tertianum und Senevita klar dominiert. An deren Erfolg können auch Schweizer Anleger partizipieren. Von Fredy Hämmerli

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D

er Schweizer Se­ niorenmarkt ist ein Milliarden­ geschäft. Rund elf Milliarden Franken flossen 2018 allein in die Alters- und Pflegeheime – monatlich über 9000 Franken pro Bewohner. Rund zwei Drittel davon betreffen Hotellerie, also das Wohnen und die Verpflegung, sowie Betreuung (Spaziergänge, Veranstaltun­ gen usw.). Diese Kosten müssen die Heim­ bewohner grundsätzlich selbst bezahlen,


Geld verdienen die Alters­ einrichtungen mit Hotellerie und Betreuung. Die grössten Anbieter von Seniorenresidenzen in der Schweiz Das Geschäft mit alten Menschen ist ein Milliardenbusiness. Und mit zunehmendem Anteil älterer Menschen wird es für spezialisierte Unternehmen, Anleger und Investoren interessanter. Das betrifft nicht nur den Gesundheitsmarkt, sondern auch Bau- und Immobilienfirmen, die sich auf die Erstellung und den Betrieb von Wohn- und Pflegeheimen für Senioren fokussiert haben.

Gruppe

Hauptsitz

Tertianum Zürich Senevita Muri b. Bern Domicil Bern Digallo Grüningen Oase Dübendorf Atlas-Stiftung Zürich Residio Hochdorf Kursana St. Gallen Nova Vita Territet-Veytaux

Website

www.tertianum.ch www.senevita.ch www.domicilbern.ch www.digallo-gruppe.ch www.oaseholding.ch www.atlas-stiftung.ch www.residio.ch www.kursana.ch www.novavita.com

Anzahl Residenzen Schweiz

80 1 28 22 14 2 5 3 2 13 14

Anzahl Mitarbeitende

4800 2200 1600 900 6 180 250 210 45 > 400 5

Eigentümerin

Swiss Prime Site Orpea Groupe, Paris Domicil Bern Familie di Gallo Oase Holding Atlas Stiftung Residio Dussmann-Gruppe, Berlin Care Management Suisse

1 Davon 14 Residenzen und 66 Wohn- und Pflegezentren. 2 Davon 3 Residenzen, 9 Pflegezentren und 2 betreute Wohnheime. 3 Europaweit 116. 4 Europaweit 6. 5 Europaweit. Quelle: Angaben der Anbieter

sofern sie dies können. Die meisten von ihnen sind allerdings auf Ergänzungsleistungen angewiesen. Das restliche Drittel betrifft die Pflegekosten, die zur Hauptsache zulasten von Krankenkassen, ­öffentlicher Hand und Versicherungen gehen. Geld verdienen Alterseinrichtungen nur mit Hotellerie und Betreuung. Trotzdem leisten sich die meisten auch einen Pflegeapparat. Denn der ist oft ­Voraussetzung, dass man überhaupt Kunden findet. Marktführer Tertianum und Senevita Der Schweizer Seniorenmarkt hat eine klare Nummer eins: die TertianumGruppe. Tertianum ist eine Tochter des Immobilienkonzerns Swiss Prime Site (SPS) und weist für 2018 bei 4800 Mitarbeitenden einen Umsatz von 488 Millionen Franken aus. In den Wohn- und Pflegezentren von Tertianum findet man teilweise schon ab 1500 Franken monatlich eine Altersbleibe. Die SPS ist an der Schweizer Börse SIX kotiert und mit •

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einem Portfolio von über elf Milliarden Franken eine der grössten Schweizer Immobiliengesellschaften. Bei einem Bruttoertrag von 1,2 Milliarden Franken erzielte die SPS 2018 einen Gewinn von 311 Millionen Franken. Zu wenig für die SPS: Die Tertianum-Gruppe steht zum Verkauf. Nebst Tertianum ist in der Schweiz vor allem Senevita sehr aktiv. Senevita verfügt in der Schweiz aktuell über 28 Häuser für betreutes Wohnen und Pflege im Alter. Sie gehört zur französischen Orpea Groupe, die an der Pariser Börse kotiert ist. Senevita gibt keine Schweiz-spezifischen Umsatzzahlen heraus, dürfte bei 2200 Mitarbeitenden aber knapp halb so gross sein wie Tertianum. Die Orpea-Gruppe erzielte 2018 einen Umsatz von umgerechnet 3,8 Milliarden Franken und einen Nettogewinn von rund 246 Millionen. Weltweit besitzt Orpea 935 A lterseinrichtungen mit fast 100 000 ­ Betten. Der Aktienkurs der Gruppe hat sich in den letzten zehn Jahren verfünf-

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Immer mehr ausländische Anbieter drängen in die Schweiz. Anlagemöglichkeiten bei Betreibern von Seniorenimmobilien Name

Performance in % 3 Jahre 1 Jahr

Art

ISIN

TER* %

Aktie Aktie Immobilienfonds

CH0008038389 CH0384629934 CH0031069328

10,7 n.a. 13,4

–1,5 –7,8 10,4

n.a. n.a. 0,7

Anlagestiftung

CH0385556482

n.a.

6,9

n.a.

Anlagestiftung

CH0282527719

18,0

5,0

0,5

REIT REIT REIT REIT Aktie Aktie

US95040Q1040 US92276F1003 US40414L1098 CA16141A1030 FR0000060303 FR0010386334

24,9 9,3 16,6 7,3 51,6 24,9

34,5 24,5 28,4 2,2 –10,3 12,7

n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a.

Schweiz Swiss Prime Site SenioResidenz CS Real Estate LivingPlus Swiss Life Anlagestiftung Alter und Gesundheit Patrimonium Anlagestiftung Gesundheitsimmobilien

Ausland Welltower Ventas HCP Chartwell Retirement Residence Orpea Korian

* Total Expense Ratio. Quelle: VZ VermögensZentrum / Bloomberg, per 28.6.2019, alle Daten auf Frankenbasis inkl. Ausschüttungen


facht. Sie gilt als wichtigste Interessentin für die Übernahme von Tertianum. Viele Nischenplayer und ausländische Konkurrenz Weitere bedeutende Player im Geschäft mit Seniorenresidenzen, Alters- und Pflegeheimen sind Domicil (22 Einrichtungen im Grossraum Bern, 1600 Mitarbeitende), Oase Service (5 Residenzen, 180 Mitarbeitende, 15,8 Millionen Franken Umsatz), die Digallo-Gruppe (3 Residenzen, 9 Pflegeheime), Nova Vita (1 R ­ esidenz in Montreux, 4 weitere in Deutschland) sowie die Atlas-Stiftung (3 Residenzen, 250 Mitarbeitende). Daneben gibt es viele kleinere private Institutionen mit ein bis zwei Residenzen. Zur Hauptsache sind die Altersheime aber im Besitz der öffentlichen Hand oder von gemeinnützigen Stiftungen. Dass Seniorenimmobilien in der Schweiz ein lukratives Geschäft sein können, haben nebst Orpea auch schon andere ausländische Konzerne entdeckt. So

ist Kursana, eine Tochter der deutschen Dussmann-Gruppe, in der Schweiz in St. Gallen mit einer Residenz vertreten. Europaweit gibt es 116 Kursana-Häuser. Und auch der an der Pariser Börse kotierten Korian-Gruppe wird nachgesagt, dass sie Expansionsgelüste Richtung Schweiz habe. Kein Wunder: Bereits leben in der Schweiz gut 400 000 betagte Menschen über 80 Jahre. In 30 Jahren sollen es über eine Million sein. Die meisten von ihnen werden sehr alt, viele über 100 Jahre, und sie alle wollen künftig umsorgt und gepflegt sein. Laut Ökonomen der CS wird sich der Anteil der Ausgaben für Pflegeheime und ambulante Spitex von heute 1,7 Prozent des Bruttoinlandprodukts auf über 3 Prozent verdoppeln. Wenig Anlagemöglichkeiten für Privatinvestoren In der Schweiz ist nebst SPS nur noch die SenioResidenz für Direktinvestoren offen. Das kleine Zürcher Unternehmen

mit Beteiligungen an drei Alterseinrichtungen ist seit zwei Jahren an der Berner Börse BX Swiss kotiert. Der Mietertrag belief sich auf 2,6 Millionen Franken. Wer keine Direktanlagen sucht, aber dennoch am Seniorenmarkt Schweiz teilhaben will, kann in spezialisierte Fonds investieren: Dafür bietet sich insbesondere der Credit Suisse Real Estate Fund LivingPlus Sima an. Dieser Immobilienfonds investiert fast ausschliesslich in Seniorenresidenzen. Die Anlagegefässe von Swiss Life und Patrimonium sind nur für institutionelle Anleger offen. International sind nebst Orpea und Korian vor allem amerikanische Real Estate Investment Trusts (REIT) sowie die belgischen Cofinimmo und Aedificia im Geschäft mit Seniorenimmobilien aktiv. Dem weiteren Themenbereich Alter widmen sich zudem die in Zürich kotierte Aevis Victoria (Hotels und Privatspitäler), der Themenfonds Lombard Odier Golden Age oder der iShares-ETF Ageing • Population.

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Top-Objekte Aargau: 5 Angebote, Seite 54 Graubünden: 1 Angebot, Seite 59 Luzern: 2 Angebote, Seite 60 Nidwalden: 1 Angebot, Seite 62 Schwyz: 2 Angebote, Seite 63 St. Gallen: 1 Angebot, Seite 65 Uri: 1 Angebot, Seite 66 Zug: 2 Angebote, Seite 67 Zürich: 3 Angebote, Seite 69 Mallorca, Spanien: 1 Angebot, Seite 72 München, Deutschland: 1 Angebot, Seite 73

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Einmalige Panoramasicht ins Limmattal

«Bewusst-Wohnen» – 20 Minuten von ZH Kindhausen – Bergdietikon: Nicht weit vom Zentrum Zürichs, in der aufstrebenden Limmatstadt, ist dieser Wohnort ein Garant für Lebensqualität – Natur und Erholung pur. Weitsicht bieten viele der 2½- bis 5½-Zimmer-Eigentumswohnungen und freistehenden 5½-(6½-)Einfamilienhäuser ihren zukünftigen Eigentümern wegen der privilegierten Höhenlage mit fantastischem Ausblick aufs Limmattal. In der Überbauung «Bewusst Wohnen» wird Ihnen zukünftig vor allem auch sorgenfreies und umweltbewusstes Wohnen auf höchstem Niveau geboten. Hier ist die Verknüpfung von guter Gestaltung mit modernsten Energiestandards garantiert. Alle Eigentumswohnungen eignen sich übrigens auch fürs Wohnen im Alter. Jetzt besichtigen: www.bewusst-wohnen.ch

54 homes 02/2019

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Idylle im Steuerparadies

Villenanwesen «The Residence» Das idyllische Dorf Seengen befindet sich in einer der schönsten Landschaften des Mittellandes, dem malerischen Seetal. Am Sonnenhang in einem Villen­quartier hoch über dem Hallwilersee liegt die herrschaftliche Residenz mit Swimmingpool und parkartigem Garten. In ungestörter Privatsphäre geniesst man die atemberaubende 180°-Aussicht bis hin zu den prominenten Gipfeln von Rigi, Pilatus und Jungfrau. Die Landgemeinde, im «Weltwoche»-Ranking auf den vordersten Plätzen, zieht mit einem niedrigen Steuerfuss von 77% und der Möglichkeit der Pauschalbesteuerung illustre Persönlichkeiten an. Die grosszügige und lichtdurchflutete Luxus-Villa inszeniert die grandiose Aussicht mit einer spektakulären Sichtachse. Wir freuen uns sehr auf Ihre Kontaktaufnahme!

Kaufpreis: Auf Anfrage NOBILIS ESTATE AG Alpenstrasse 12 6302 Zug, Schweiz Tel. +41 41 709 00 14 desk@nobilis-estate.com www.nobilis-estate.com

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AARGAU

Herrschaftliches Anwesen

«Alte Mühle Oetlikon» mit historischem Charme In einem idyllischen Weiler, wenige Kilometer von Zürich entfernt, bietet sich das historische 12-Zimmer-Anwesen für vielfältige Nutzungen an. Das Interieur mit rund 972 m2 Nutzfläche bietet viel Potenzial, um eigene Gestaltungswünsche umzusetzen. Liebhaber geschichtsträchtiger Häuser wohnen hier privilegiert und ganz privat in einer Oase der Ruhe auf 4409 m2 Grundstücks­ fläche. Denkbar wären auch ein Umbau für Gewerbezwecke, ein Betrieb mit Tierhaltung oder auch eine reine Wohnanlage.

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56 homes 02/2019


AARGAU

Wohnluxus im Seetal

Grosszügigkeit, Weitblick und Indoor-Pool In diesem 6,5-Zimmer-Einfamilienhaus an paradiesisch ruhiger Lage geniessen Sie täglich unverbaubare Weitsicht auf den Hallwilersee und die Berge, wunder­bare Privatsphäre, zeitlos stilvolle Materialien, ein luxuriöses Raumgefühl und herrliche Entspannung im Indoor-Pool. Über 2 Wohnetagen erstrecken sich die ca. 404 m2 Wohnfläche. Ausbaureserven sind mit 1572 m2 Grundstücksfläche reichlich vorhanden, sodass eine weitere Wohneinheit darauf realisiert werden könnte. Die Liegenschaft präsentiert sich in einem Top-Zustand.

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AARGAU

Leben im Paradies

Freistehendes 7½-Zimmer Anwesen Dieses Anwesen liegt an sonniger, ruhiger und vorzüglicher Wohnlage ohne Durchgangsverkehr – hier erleben Sie sogar den gewöhnlichen Alltag als Luxus. Das durchdachte Raumkonzept begeistert und wurde im Hinblick auf maximales Wohlbefinden und Privatsphäre optimiert und in edlen Materialien grosszügig und luxuriös erstellt. Die Highlights sind die hochwertige offene Küche mit Massiv-Nussbaumholz, der Wellnessbereich, das Heimkino, der Weinkeller und die Bürofläche von 34m2 mit separatem Eingang. Jedes Zimmer hat Ausgang zur Veranda, gekrönt von einer 180-Grad-Weitsicht. Mit dem Lift erreichen Sie bequem jede Etage. Gerne ­zeigen wir Ihnen Ihren neuen Wohnsitz persönlich. Wir freuen uns auf Ihren Anruf. Kaufpreis: Verhandlungsbasis CHF 2.93 Mio.

58 homes 02/2019

Zehnder Immobilien AG Etzelmatt 1 Postfach 452 5430 Wettingen Tel: 056 427 08 88 info@zehnderimmo.ch www.zehnderimmo.ch


GRAUBÜNDEN

Jugendstil-Traum von Rudolf Olgiati

Turmhaus im Bündner Oberland Den markanten Turm dieses einzigartigen Turmhauses an sonnenverwöhnter Lage im idyllischen Dorfkern von Morissen baute vor rund 150 Jahren der aus Frankreich zurückgereiste und geadelte Maurice von Collenberg an sein damaliges ca. 400-jähriges Elternhaus an. Die Turmzimmer wurden im noblen Jugendstil mit Stuckatur, schön bemalten Wänden, einem dekorativen Balkon, Zierfensterglas und im Parterre mit Arvenholz ausgestattet. Zwischen 1989 und 1991 wurde das Haus vom bekannten Architekten Rudolf Olgiati saniert, was in zahlreichen Details des einmaligen Architekturmixes zu erkennen ist. Die Aufteilung in drei Wohneinheiten bietet viel Gestaltungsspielraum und individuelle Wohnqualität mit einer weitläufigen Atmosphäre auf 381 m² Fläche. Aus allen Geschossen eröffnet sich eine wunderbare Aussicht. Kaufpreis: Auf Anfrage

Ginesta Immobilien AG Reichsgasse 71 CH-7000 Chur Tel +41 (0)81 254 37 70 www.ginesta.ch graubuenden@ginesta.ch

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LUZERN

Wohngenuss in St. Niklausen

Breeze

Jetzt bietet sich Ihnen die Chance, im idyllischen St. Niklausen und nur rund 10 Minuten von Luzern entfernt, eine exklusive Wohnung zu erwerben. Die zwei Mehrfamilienhäuser mit nur je drei Wohnungen an leicht erhöhter Lage bieten eine traumhafte Aussicht auf den Vierwaldstättersee und in die Bergwelt. Ein einladendes Raumkonzept mit lichtdurchfluteten Wohnräumen sowie eine auserlesene Ausstattung zeichnen diese Eigentumswohnungen aus. Hier wohnen Sie mit Panorama an malerischer Lage an einer der begehrtesten Wohnlagen. www.breeze-st-niklausen.ch

Eberli Immobilien AG Feldstrasse 2 6060 Sarnen Tel. +41 (0)41 632 40 80

Kaufpreis: ab 2’530’000 Fr.

vermarktung@eberli-immobilien.ch www.eberli-immobilien.ch

60 homes 02/2019


LUZERN

Panoramaaussicht auf den Vierwaldstättersee und die Berge

Villa Kivi: Luxus auf 5 Etagen

Diese exklusive 8.5-Zimmer-Villa aus dem Jahr 2010 besticht durch ihre atemberaubende 180° See- und Bergsicht. Sie befindet sich an einer Privatstrasse fernab von jeglichen Immissionen. Von aussen bietet die Villa pures Understatement, innen jedoch verfügt sie über alle erforderlichen Annehmlichkeiten bei fast 4200 m3 und insgesamt nutzbaren 800 m2. Die grosse Tiefgarage bietet neben einem von zwei Eingängen Platz für bis zu 7 Autos. Alle Etagen erreichen Sie natürlich per Lift. Speckstein-Cheminée, eine riesige Terrasse sowie sehr grosszügige Räume sind neben einem eigenen Kino, dem Weinkeller und dem Fitnessstudio selbstverständlich. Was diese Villa nicht bietet, kann leicht nachgerüstet werden. Alle Eventualitäten wurden hier bedacht. Die Villa Kivi ist einzugsbereit. Kaufpreis: Auf Anfrage

EV Luzern Properties AG Lizenzpartner der Engel & Völkers Wohnen Schweiz AG Pilatusstrasse 41, CH-6003 Luzern Tel +41 (0)41 410 66 91, www.engelvoelkers.com/luzern

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NIDWALDEN

Seesicht zum Verlieben

lediblick.ch: Baulandparzellen Hergiswil (NW) – verkehrstechnisch gut er­schlossen, attraktiver Wohnort mit hoher Lebensqualität – ist eines der steuer­­­güns­tigsten Domizile der Schweiz. Das Bau­land lediblick.ch befindet sich an leicht erhöhter Lage im Sonnenberg-Quartier. Die ruhige und sonnige Hanglage bietet eine sensationelle Sicht auf den Vierwaldstättersee und die Berge. Zurzeit sind noch 5 von total 15 Parzellen verfügbar – www.lediblick.ch. Kaufpreis: Auf Anfrage

Ein Projekt der

Fortimo AG 9016 St. Gallen +41 71 844 06 66 www.fortimo.ch Verkauf

Arlewo AG 6371 Stans +41 41 632 53 53 www.arlewo.ch

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SCHWYZ

8841 Gross Willkommen zu Hause am Sihlsee

Leben & geniessen im Familienhaus

Dieses wundervolle und luxuriös ausgestattete 7½-Zimmer-Familienhaus bietet einem das pure Wohnerlebnis. Die doppelte Raumhöhe – im Zusammenspiel mit dem offenen Wohn- und Essbereich – vermittelt dem Eingangsgeschoss seine Grosszügigkeit. Von hier geniesst man einen traumhaften Blick über den Sihlsee und in die Alpen. Mit viel Liebe zum Detail wurden die Materialien ausgewählt, um ein Zuhause für hohe Ansprüche zu schaffen. Das 2015 erstellte Haus liegt an erhöhter und sehr ruhiger Lage nahe dem Waldrand (Sackgasse). Am See befindet sich der private Sihlsee-Zugang der Riegelweid. Grundstück: 908 m², Wohnfläche: 364 m², Nutzfläche: 451 m². Kaufpreis: 3,2 Mio. CHF

Absmeier Immobilien Samstagernstrasse 1 8833 Samstagern 8841.rg28@gmail.com Tel. +41 (0)79 199 27 26

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SCHWYZ

Altendorf – zwei beeindruckende Seegrundstücke

Mit 43 und 99 Metern direktem Seeanstoss Einmaliges Angebot im steuergünstigen Altendorf SZ: Direkt am See verkaufen wir an sehr solvente Kunden zwei grosszügige Parzellen mit beeindruckenden 3747 m² und 4813 m² Grundstücksflächen. Die beiden Parzellen verfügen über 43 sowie 99 Meter direkten Seezugang und befinden sich nicht im Baurecht. Dank der idealen Lage geniessen Sie den ganzen Tag über ideale Besonnung, uneingeschränkte Aussicht sowie beste Privatsphäre. Auf beiden Grundstücken liegt bereits ein Neubauprojekt der Extraklasse vor. Hierbei handelt es sich um ein Objekt mit jedem erdenklichen Luxus und einem Platzangebot von weit über 1000 m² Wohnfläche. Ein absolut einmaliges Angebot am Zürichsee! Dieses und weitere attraktive Angebote in der Region Zürichsee finden Sie auf www.exklusiv-immobilien.ch Kaufpreis: Auf Anfrage

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SMK SCHWEIZ

Exklusiv Immobilien Zürcherstrasse 62 8852 Altendorf SZ info@exklusiv-immobilien.ch Tel. +41 (0)55 535 76 67


ST. GALLEN

Neubauwohnungen & Lofts in Mels

Sichere Dividende: 100% Lebensqualität

Im Sarganserland entsteht mit dem Projekt Uptown Mels auf dem Fabrikgelände der ehemaligen Textilfabrik Stoffel ein einmaliges Bijou mit einzigartigen Lofts und Neubauwohnungen für alle Lebenssituationen: 49 bis 251 m2 Wohnflächen, Raumhöhen bis über 4 Meter, Aussicht und sonnige Aussenräume. Wo sonst kriegen Sie dazu noch eine eigene Standseilbahn zum Dorf, einen Gemeinschaftsraum, eine eigene ÖV-Haltestelle und einen Park mit Pool und Saunaturm? Bezugsbereit schon ab 1.10.2019. Lassen Sie sich bei einem Besuch auf dem Areal inspirieren! Die aktuellen Besichtigungstermine, Verkaufspreise und viele weitere Informationen finden Sie unter www.uptownmels.ch. Wir freuen uns auf Sie! Kaufpreis: 350’000 bis 1’320’000 CHF

Alte Textilfabrik Stoffel AG Fabrikstrasse, 8887 Mels info@uptownmels.ch, Tel. +41 81 720 35 45 www.uptownmels.ch

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URI

Andermatt

Ihr exklusives Zuhause in den Bergen Suchen Sie einen Rückzugsort im Herzen der Schweizer Alpen, bestens ­erreichbar in nur 90 Minuten ab Zürich? Dann sind Sie bei uns in Andermatt genau richtig. Mit rund 1850 Sonnenstunden pro Jahr gehört das Dorf zu den zehn sonnigsten Orten der Schweiz. Neben viel Sonne, atemberaubender Berglandschaft und 180 Pistenkilometern bietet Andermatt ein attraktives ­Angebot an Immobilien. Die Palette reicht von praktischen Studios über grosszügige Apartments bis hin zu Penthouses und Chalets. Seit kurzem sind die zwei neuen Häuser Arve und Enzian auf dem Markt. Aktuell steht Ihnen noch beinahe die komplette Wohnungsauswahl zur Verfügung. Kommen Sie nach Andermatt und überzeugen Sie sich selbst.

Kaufpreis: ab 639’000 CHF

66 homes 02/2019

Andermatt Swiss Alps AG Gotthardstrasse 2 6490 Andermatt +41 (0)41 888 77 99 realestate@andermatt-swissalps.ch andermatt-swissalps.ch


ZUG

«La Belle Epoque»

Einmalige Traumvilla am Zugerberg Seesicht – Stil – Privatsphäre. Mit dieser exklusiven Villa erwartet Sie eine absolute Rarität. Das Wohnquartier zählt zu den begehrtesten Lagen am Zugerberg. Grundstücke in dieser Grösse sind in Zug nur noch selten zum Kauf zu finden. Geniessen Sie die berühmten Sonnenunter­gänge vom Aussensitzplatz aus. Die wunderbar an­gelegte, parkähnliche Gartenlandschaft verleiht dem Anwesen zusätzliche Eleganz. Die Decken im Wohnzimmer und im Esssalon sind mit wunderschönen Original-­ Stuckornamenten verziert und die 8 Zimmer (1 Master und teils mit Zugang zu Loggien) bieten viel Platz für nobles Residieren. Die Altstadt, der Zugersee mit seiner einladenden Promenade und das Naherholungsgebiet Zugerberg liegen vor der Haustüre. Kaufpreis: Auf Anfrage (gehobenes Segment: 10–15 Mio.)

Engel & Völkers Zug

Neugasse 15, 6300 Zug zug@engelvoelkers.com Tel. +41 (0)41 728 77 11

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ZUG

Verkauf von 4782 m2 Bauland mit unverbaubarer Seesicht

Traumlage in Risch direkt am Zugersee

Realisieren Sie Ihren Wohntraum mit Panorama-Seesicht inmitten idyllischer Natur direkt am Zugersee. In der Gemeinde Risch am Zugersee verkaufen wir zwei aneinandergrenzende Baulandparzellen in der Wohnzone W1 mit sensationeller, unverbaubarer Seesicht. Die Parzellen liegen etwas erhöht an den Gestaden des Zugersees und grenzen an eine Landwirtschaftszone. Der Zugang zum See ist für beide Parzellen über ein Wegrecht gewährleistet. Die beiden Bauparzellen verfügen aktuell über 1972 m2 und 2810 m2 in der Wohnzone W1 mit einer Ausnützung von 0.15 zzgl. 20% Arealbonus ab 2000 m2 Grundstücksfläche. Umparzellierung möglich. Kaufpreis: Auf Anfrage

68 homes 02/2019

Valuestate AG Bühlstrasse 47c 8055 Zürich Tel. +41 (0)43 960 98 13 info@valuestate.ch


ZÜRICH

Modernes Raumwunder in Au, Wädenswil

Grosszügige Attikawohnung mit fantastischem Panoramablick Die Attika-Etage für sich allein! Die Wohnung, die 2014 mit überdurchschnittlich hohem Ausbaubudget erstellt wurde, verbindet Eleganz, Funktionalität und höchste Qualität. Die 5,5 Zimmer verteilen sich auf knapp 220 m² Wohnfläche. Alle Räumlichkeiten sind grosszügig konzipiert und hochwertig ausgebaut. Die Liegenschaft wird fast durchgehend von einer Terrasse umschlossen und bietet Ihnen nebst der wunderbaren Aussicht auch beste Besonnung den ganzen Tag. Zur Wohnung gehören ein über 40 m² grosser Hobbyraum sowie drei Garagenplätze. Dieses und weitere attraktive Angebote in der Region Zürichsee finden Sie auf www.exklusiv-immobilien.ch Kaufpreis: Auf Anfrage

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Exklusiv Immobilien Zürcherstrasse 66 8808 Thalwil ZH info@exklusiv-immobilien.ch Tel. +41 (0)44 542 34 34

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ZÜRICH

Die Residenz zwischen Zug und Zürich

Villenanwesen «L’Horizon» Die exzeptionelle Traumvilla im Stil der grossen Baumeister Le Corbusier und Mies van der Rohe schwebt hoch über einer steuergünstigen Gemeinde zwischen Zug und Zürich. Neben dem riesigen Platzangebot und der luxuriösen Ausstattung mit ­ProfiKüche, Kunstwerk-gleichen Cheminées, Spa-Bereich, Weinkeller, Aussenpool, Lift und vielem mehr lässt einen die unglaubliche Weitsicht über das Zugerland, den Zugersee bis in die Berggipfel nur noch staunen. Alle Tages- und Jahreszeiten erlebt man hier nahe mit und geniesst den puren Luxus dieser seltenen ­Immobilie jeden Tag aufs Neue. «L’Horizon» ist Einzigartigkeit und Grosszügigkeit vereint. Wir freuen uns sehr auf Ihre Kontaktaufnahme!

Kaufpreis: Auf Anfrage NOBILIS ESTATE AG Alpenstrasse 12 6302 Zug, Schweiz Tel. +41 41 709 00 14 desk@nobilis-estate.com www.nobilis-estate.com

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ZÜRICH

Historisches Altstadthaus mit Ladenlokal und zwei Wohnungen

Zürich Kreis 1

Die Altstadtliegenschaft befindet sich im Herzen von Zürich an einer der malerischsten und schönsten historischen Gassen nur wenige Schritte von der Bahnhofstrasse entfernt. Eine echte Trouvaille und eine Lage, wie sie nur selten zu finden ist. Das attraktive Angebot direkt vor der Haustür erfüllt alle Ansprüche, und die vielfältige Gastronomie lädt zum Verweilen ein – es gibt wohl kaum eine bessere Wohnlage für aktive Stadtmenschen. Das unter Denk­malschutz stehende Wohnund Geschäftshaus mit Erstellungsjahr 1350 befindet sich in einem gepflegten und gut unterhaltenen Zustand. Nebst einem Laden­lokal mit Lager im Erd­geschoss verfügt die Liegenschaft weiter über zwei Wohnungen. Kaufpreis: Auf Anfrage

Wüst und Wüst AG

Seestrasse 221, 8700 Küsnacht Tel. +41 44 388 58 97 raphael.fischer@wuw.ch www.wuw.ch

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MALLORCA/SPANIEN

SCHWEIZER LUXUSVILLA

Auf Mallorca zu verkaufen Leider müssen wir aus privaten Gründen unsere exklusive und einzigartige Liegenschaft auf Mallorca aufgeben. Die Aussicht inspiriert Sie über die ganze Küste von Alcúdia bis Son Serra de Marina. Das Landgut liegt auf einer Anhöhe und ist etwa fünf Auto­minuten entfernt vom Strand, der zu den schönsten von ganz Spanien zählt. Nur die nobelsten und teuersten Materialien wurden verwendet, um die Villa einzigartig zu gestalten. Auf über 20’000 m2 Grundstück finden Sie Ihre private Atmosphäre wo Sie die Sonne von morgens bis abends verwöhnt. Die Wasserversorgung ist mit eigenen Quellen gewährleistet. Die Liegenschaft bietet einen 360°-Panoramablick auf das Meer und das Gebirge und umfasst über 700 m2 Wohnfläche, 6 Schlafzimmer und 6 Bäder (en suite), sowie einen grossen Pool mit Gegenstromanlage, zwei Whirlpools und eine Tiefgarage für 8 Fahrzeuge. Informieren Sie sich selbst auf unserer privaten Website über die weiteren Highlights und Schönheiten dieser Liegenschaft. Der Preis ist Verhandlungssache, da es sich um einen Privatverkauf handelt.

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Vermittlungsagenturen sind nicht erwünscht.

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MÜNCHEN/DEUTSCHLAND

Nähe Nymphenburger Schloss – aussergewöhnliche Architektur

Luxus-Penthouse mit Spa Diese exklusive neuwertige Stadtresidenz mit Town­houseCharakter – sehr ruhig im Grünen gelegen und dennoch stadtnah, mit besten Verkehrsanbindungen – verfügt über eine intelligente Haussteuerung, Alarmsystem, Sauna, privaten Fitnessbereich mit Aussen-SwimSpa und einen eigenen Aufzug in alle Ebenen. Luxus in sämtlichen Bereichen spiegelt sich in der Auswahl der kompromisslos hoch­wertigen und eleganten Ausstattung bis ins kleinste Detail wider. Die im Erdgeschoss gelegene Ebene mit eigenem Zugang kann separat genutzt werden und erweitert die vielfältigen Möglichkeiten dieser Penthouse-Wohnung mit grosszügiger Dachterrasse.

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Arbeiten und wohlfühlen in München – leben in der Schweiz? Mit dieser im Münchner Westen gelegenen Traumimmo­bilie ist das sofort möglich. Kontaktieren Sie uns!

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Basel, Fondation Beyeler, und Weil am Rhein, Vitra Design Museum

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bis Januar 2019 Die Region Basel ist für Liebhaber von Design und Kunst immer einen Ausflug wert, auch in diesem Winter: Die Fondation Beyeler (1) zeigt unter dem Titel ­«Resonating Spaces» bis 26. Januar 2020 ihre wie immer hochkarätige Herbst­ausstellung mit zeitgenössischen Positionen. Das Vitra Design Museum stellt bis zum 19. Januar 2020 unter dem Titel «Objekte der Begierde» (2) vom Surrealismus inspi­ rierte Designobjekte von 1924 bis heute vor. Sie möchten stilvoll übernachten? HOMES empfiehlt: Das «Les Trois Rois» (3) in Basel ist zwar kein Geheimtipp mehr. Und trotzdem ist das Hotel gerade um diese Jahreszeit eine Empfeh­ lung wert, denn keine andere Herberge in der Schweiz inszeniert sich in der Adventzeit so festlich wie das ­historische Haus am Rhein­ knie. www.lestroisrois.com

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Die Highlights des Winters Was Sie in den nächsten Monaten nicht verpassen sollten. Auswahl Uli Rubner

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Lausanne, MCBA, «Exposition Atlas» bis 12. Januar 2020 Das neue Museumsareal in Lausanne wird zwar erst 2021 fertiggestellt, aber mit dem Anfang Oktober am neuen Standort wieder eröffneten Kunstmuseum MCBA (1) ist ein grosser Wurf gelungen. Zur Eröff­ nung zeigt das Haus eine unterhaltsam-verspielte Schau mit mehr als 300 Werken, die dem Museum aus Schenkungen zugekommen sind – darunter Expo­ nate von Künstlern mit so klingenden Namen wie Claudia Comte, Thomas Hirschhorn, Olivier Mosset oder Giuseppe Penone. Sie möchten stilvoll übernachten? HOMES empfiehlt: Lausanne hat leider kein richtig cooles Boutiquehotel. Aber das «Royal Savoy» (2) wurde gerade frisch renoviert und besticht mit einer Rooftop-Bar mit spek­ takulärer Aussicht auf den See. www.royalsavoy.ch

74 homes 02/2019

bis 15. März 2020 Allein schon die Schau von Julian Charrière, dem Shootingstar der Schweizer Kunstszene, lohnt die Reise nach Lugano. Der Schüler von Ólafur Elíasson schafft es, mit den subtilen Mitteln der Kunst auf Umweltthemen aufmerksam zu machen, und sorgte bereits 2017 an der Biennale in Venedig mit seinen Salzsäulen aus dem lithium­ haltigen Salar de Uyuni für Furore. ­Ende Oktober eröffnet zudem der frisch renovierte Palazzo Reali nach einer dreijährigen Umbauzeit wieder seine Tore (1). Gezeigt werden Meisterwerke aus der Kollektion des MASI. Sie möchten stilvoll übernachten? HOMES empfiehlt: Das Hotel Gabbani (2) ist ein sym­ pathischer Familienbetrieb mitten in Lugano mit Comestibles-Laden, Café und einem empfehlenswerten japanischen Restaurant. Einige der wenigen Zimmer wurden gerade neu gestaltet. www.gabbani.com

Fotos: zVg, Keystone (2), Stefan Altenburger / Fondation Beyeler, Dan Tobin Smith

Lugano, Museum MASI, Julian Charrière und Palazzo Reali




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