ÖL & Wirtschaft 06/2016

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ÖL EXTRA

Kfz-Techniker Serdar Tepegöz (r.) wird von Anwendungstechniker Christoph Strebinger (l.) unterwiesen

Immer mehr Autos mit Automatikgetriebe landen in (freien) Werkstätten: Mit dem Konzept Gear Tronic lässt sich das Getriebeöl ganz einfach tauschen. Von Mag. Heinz Müller

Christoph Strebinger, Österreich-Verkaufsleiter Thomas Paukert (beide Liqui Moly), Roland Zacha, Exmanco-Inhaber (v.l.)

Absaugen und neu füllen S

Das Gear-TronicGerät wird seit November 2015 von Liqui Moly in Österreich angeboten

Vorher – nachher: Das alte Getriebeöl im rechten Flascherl wird durch neues (l.) ersetzt

elbst einem Laien ist auf den ersten Blick klar, dass in diesem Fall wirklich Handlungsbedarf bestand: Schwarz und zäh ist die Flüssigkeit, die aus dem Getriebe gepumpt wurde, die Rückstände an der Unterseite der Wanne lösen sich nur mit Spezialmitteln. Kein Wunder: Die E-Klasse, die bei der Firma Exmanco in Steyr auf der Hebebühne steht, ist auch schon acht Jahre alt. Zwar sei er mit seiner Limousine nur rund 100.000 Kilometer gefahren, erzählt der Autobesitzer, doch in letzter Zeit sei das Getriebe nicht mehr so leichtgängig gewesen wie früher. Höchste Zeit also für einen Tausch des Getriebeöls: Eigentlich eine mühsame Sache, da bei dieser Prozedur immer ein Teil des alten Öls im Getriebe bleibt. Da trifft es sich gut, dass Geräte am Markt sind, bei denen es diese Probleme nicht gibt. Unter der Bezeichnung Gear Tronic bietet Liqui Moly seit November 2015 ein Konzept an, das den Kfz-Technikern die Arbeit beim Wechsel des Getriebeöls erleichtert.

Datenbank, Schulungen, Ölschränke In Österreich ist Christoph Strebinger jener Mann, der den Werkstätten das neue Konzept näherbringt: Erste Anlaufstelle für jene Techniker, die mit Getriebeölwechsel noch nicht so vertraut sind oder ein ganz spezielles Fahrzeug in der Werkstatt stehen haben, ist die Datenbank von Liqui Moly. Hier ist ganz genau zu sehen, wo die Anschlüsse sind und wie viel Öl im Fahrzeug ist. Es beginnt mit einem Automatikgetriebe-

AUTO & Wirtschaft • JUNI 2016

reiniger – einem mit Additiven versetzten Grundträgeröl, der den Abrieb aus den Lamellen löst, während der Techniker aufs Gaspedal drückt. Anschließend beginnt das Absaugen, der Rest des Öls wird über die Wanne abgelassen. Dann wird das Getriebegehäuse mit einem Innenreiniger besprüht, sodass der Abrieb verschwindet. Jetzt wird wieder alles verschraubt, das neue Öl reingepumpt und der Rest des Altöls im GearTronic-Gerät zwischengelagert. Der Techniker weiß ganz genau, wie viel er nachfüllen muss.

Immer mehr Autos mit Doppelkupplungsgetriebe Die ganze Prozedur dauert 1 bis 1 1/2 Stunden und ist auf einen Ein-Mann-Betrieb ausgelegt: Das war auch einer der Gründe, warum sich Roland Zacha, Inhaber der Firma Exmanco in Steyr, dafür entschieden hat. Er hat in einem eigenen Schrank auch stets die wichtigsten Getriebeöle lagernd. Wichtig, falls es Rückfragen geben sollte: Eine Stichprobe vom alten Öl wird ebenso im Autohaus ein Jahr lang aufbewahrt wie ein Extra-Flascherl vom Ersatz. In Österreich seien in den ersten Monaten mehr als 2 Dutzend dieser Geräte abgesetzt worden, erzählt Thomas Paukert, Vertriebsleiter von Liqui Moly in Österreich. 17 davon verkaufte Gebietsleiter Michael Mehlem, zu dessen Kundenstamm Exmanco gehört. Übrigens: Das Geschäft mit Getriebeöl wird steigen – auch wegen der vielen DSG-Autos, die langsam, aber sicher die freien Werkstätten besuchen. •

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