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Diese Einschränkungen führten dazu, dass die GEbW bereits in den 70er Jahren mit der Rückzahlung von Subventionen begonnen hat. Sie wollte unabhängig sein, frei handeln und entscheiden können. Bis 1978 hat sie alle Subventionen zurückbezahlt. In den letzten 25 Jahren hat die GEbW keine subventionierten Gelder mehr bei den Behörden beantragt. Sie finanziert sich heute ausschliesslich durch selbst erwirtschaftetes Kapital oder über den Hypothekarmarkt. Dieses Phänomen ist analog bei vielen Baugenossenschaften zu beobachten. Subventionen werden angesichts der strengen Vorschriften vorzeitig zurückbezahlt, man will frei agieren können, und es werden nur noch in Ausnahme situationen subventionierte Kredite beantragt. Diese werden heute hauptsächlich von kleineren und mittleren Baugenossenschaften in Anspruch genommen. Die grossen Baugenossenschaften finanzieren sich über den Hypo thekarmarkt und Anteilsscheine der Genossenschafter. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die GEbW sich heute in einem viel kompetitiveren Umfeld bewegt und bewusst auf Fremdhilfe verzichtet. Sie agiert vielmehr wie eine normale Immobilienfirma, aber mit dem Fokus einer sozialen Zielsetzung. Diese hat sie in der letzten Statutenrevision im Jahr 2009 nochmals bekräftigt. So heisst es dort unter Zweck: «Die Gesellschaft setzt sich insbesondere dafür ein, erschwingliche und nach ökologischen Prinzipien gestaltete Familienwohnungen zu erstellen, zu vermieten und zu verkaufen.»
Dass auf dieser Basis günstiger Wohnungsbau möglich ist und wie dies nach wie vor gelingt, wird im Kapitel «Trägt die GEbW ihren Namen zu Recht?», Seite 55, dargelegt.
Eigentumsförderung – Verabschiedung Die Stadt Winterthur vergibt schon seit vielen Jahren kein Bauland an Bauträger, um günstiges Wohneigentum zu erstellen. Die Stadt wie auch sämtliche Baugenossenschaften konzentrieren sich auf den günstigen Wohnungsbau zu Mietzwecken. Das rar und teuer gewordene Bauland, das die Erstellung von günstigem Wohneigentum verunmöglicht, veranlasste die GEbW nach dem Verkauf der 44 Eigentumswohnungen beim Q-Bus-Projekt und der 23 Eigentumswohnungen beim Ninck-Areal-Projekt (2001–2003), auf die weitere Förderung von Wohneigentum zu verzichten. Eine über 125-jährige Tradition ist damit zumindest vorläufig zu Ende gegangen. Stellvertretend für das Engagement der GEbW für das «Eigentum für alle» wird anhand des Q-Bus-Projektes im «Quartier Auwiesen» kurz auf die damaligen Preise und Finanzierungsmöglichkeiten potentieller Käufer eingegangen, die auf erschwinglichen Wohnraum angewiesen sind. Die GEbW verkaufte die grossflächigen Wohnungen zum damaligen Zeitpunkt, 2001, zu günstigen Preisen. Diese