Ausgabe 52 | 29. Dezember 2022
Getunter Stromer
Schweiz
Jetzt ist auch AMG im Elektrozeitalter angekommen. Der Mercedes Haustuner hat sich mit dem EQE 43 erstmals einen Stromer vorgenommen. Kurztest!
A
N DER HERANGEHENSWEISE
ändert sich nichts. Wie bei den Verbrennern hat der Tuner auch beim EQE die Optik aussen und innen verschärft. Am Exterieur allerdings dezent, auf Verbreiterungen wurde verzichtet. So sind die Vertikalstreben in der Frontmaske und der Heckspoiler die einzigen Erkennungsmerkmale. Offensicht-
Dezenter Auftritt trotz brachialer Power
Leichtgewichte sind auch AMGVerbrenner nicht – mehr als 2,5 Tonnen wie der EQE bringt aber keiner auf die Waage.
Der Hyperscreen zeigt AMG-spezifische Grafiken
licher das Interieur: Die Sportsitze tragen ein AMG-Wappen in der Kopfstütze. Und gelenkt wird mit einem unten abgeflachten, supergriffigen Performance-Lenkrad mit Alupaddles zum Einstellen des Rekuperationsniveaus. Auch der EQtypische Hyperscreen zeigt eigenständige Grafiken.
Brachiale Beschleunigung, synthetischer Sound Herzstück des Tunings ist wie bei den AMG-Verbrennern der Motor. Beim EQE sind es sogar deren zwei, einer an der Hinterachse und ein zweiter vorne. Die beiden leistungsoptimierten Aggregate stellen dem EQE 43 AMG 476 PS bzw. 858 Nm Drehmoment zur Verfügung. Entsprechend geht die Post ab, 100 km/h sind nach nur 4,2 Sekunden erreicht, Autobahntempo einen Wimpernschlag später. Bei der Soundkulisse kann der Stromer nicht mit dem Verbrenner mithalten. Zwar wurden verschiedene künstliche Sounds integriert, diese hinterlassen aber einen synthetischen Eindruck.
Trotz hohem Gewicht viel Fahrspass Leichtgewichte waren AMG-Modelle nie, 2,5 Tonnen wie der EQE hat
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aber wohl keiner auf den Rippen. Die Pfunde machen sich beim Beschleunigen nicht bemerkbar, in Kurven allerdings schon. Das Fahrwerk wurde aber entsprechend steifer ausgelegt, der Lenkung und den Bremsen mehr Biss einprogrammiert und eine Hinterachslenkung eingebaut, so dass ein flotter Ritt über kurvige Bergstrassen nicht zur Überforderung wird, sondern Fahrspass macht.
Praxistaugliche Reichweite Freude macht der Mercedes-AMG EQE 43 im Alltag. Denn obwohl der Akku unverändert 90,6 kWh gross ist, beträgt die Reichweite immer noch 533 km. Den theoretischen Wert haben wir im Test zwar nicht ganz erreicht, bei uns waren es praxistaugliche 450 km. Auch die maximale Ladeleistung liegt unverändert bei 170 kW, der Ladevorgang von 10 auf 80 Prozent dauert so gut eine halbe Stunde.
Ab 121'100 Franken Eine weitere Gemeinsamkeit von AMG-Modellen, ob Stromer oder Verbrenner, sind die exklusiven Preise. So beträgt der Mindesttarif für den getesteten EQE 43 stolze 121'100 Franken. (mb)
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