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ei diesen Worten Jesu kniete Enoch in seinem Vorgarten im Vorort von Chicago nieder und weinte. Er weinte auch, weil er sich so sehr danach sehnte, in Jerusalem zu sein. Diese Bibelstellen hatte er jahrelang studiert, und er wusste, was gerade geschah. Er konnte es nicht erwarten, dorthin zu kommen, wieder mit seinen Freunden von der Tribulation Force zusammen zu sein und alles, jede Einzelheit, über den großen Tag Gottes, des Allmächtigen, zu erfahren. Mehr als alles andere jedoch wünschte er sich, Jesus zu sehen.
B
Mit jedem Augenblick fiel es Rayford immer schwerer, die Größe dieses übernatürlichen Ereignisses zu erfassen. Sensorische Überlastung war eine grobe Untertreibung. Er brauchte sich nicht einmal in den Arm zu zwicken, um sich davon zu überzeugen, dass dies kein Traum war. Alles war so real, so eindrucksvoll, dass sogar „kleinere“ Wunder neben den weltweiten und örtlich begrenzten Erdbeben ihre Bedeutung hatten. Wie die Tatsache, dass er noch immer keine Erschöpfung empfand, obwohl er wer weiß wie lange nicht mehr geruht, geschweige denn geschlafen hatte. Doch als er, Mac und Abdullah das Militärfahrzeug vor der Altstadt abstellten und sich der riesigen Prozession durch das wieder geöffnete Osttor in die Stadt anschlossen, erwartete ihn ein neues Phänomen. Es war eine Sache, seinem Herrn, dem König aller Könige, bei seinem letzten triumphalen Einzug in die Stadt Davids zu folgen, doch was er dann dort vorfand … Jerusalem, vor allem die Altstadt, hätte von dem Blut der Toten überquellen sollen. Hunderttausende waren dort auf höchst groteske Weise ums Leben gekommen. Gestank, Blut und Leichen hätten sie erwarten sollen und vor allem die Skelette der Soldaten und der Pferde. Doch das Erdbeben hatte den Ölberg gespalten und die Ewige Stadt etwa 100 Meter hoch gehoben und somit gleichzeitig eine unglaubliche Säuberungsaktion bewirkt. Jesus führte die glückliche
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