Hanspeter und Vreni Nüesch

Unser Leben mit einem Wunder wirkenden Gott
Unser Leben mit einem Wunder wirkenden Gott
Vorhang auf f r die ber hrende und inspirierende Lebensbiografie von Hanspeter und Vreni N esch! Das Werk portr tiert ein St ck der j ngeren Heilsgeschichte von Jesus in unseren Breitengraden und weit dar ber hinaus. Sie ist es wert, auch f r die nachfolgenden Generationen von Jesus-Nachfolgern festgehalten zu werden!
Hanspeters und Vrenis abenteuerliche Lebensgeschichte inspiriert, alles auf die Karte «Jesus» zu setzen und sich vertrauensvoll seinen Wegen anzuvertrauen. Der Leser wird eingeladen, auf Zehenspitzen in den heiligen Raum ihrer Herzen, ihrer Ehe und in ihre vertraute Gottesbeziehung hineinzuschauen und somit auch Schl sse f rs eigene Leben zu ziehen.
Danke, Hanspeter und Vreni, dass ihr euer Leben dem Auftrag Christi auf diese Art und Weise geschenkt habt.
Andreas Keller, Gesamtleit er Stiftung Schleife
ber viele Jahre waren Vreni und Hanspeter N esch meine Mentoren, als ich neu die Leitung der FEG Schweiz und sp ter des Freikirchenverbandes bernahm. Ihre unersch tterliche Hoffnung auf Gottes Eingreifen hat mich bei jedem Treffen mit ihnen inspiriert und weiterget ragen. Ihre Lebensgeschichte strahlt so viel von Gottes G te aus Und sie haben diese großz gig weitergegeben Ich w nsche allen Leserinnen und Lesern, dass sie bei der Lekt re des Buches etwas von der Herzlichkeit von Vreni und Hanspeter N esch sp ren und in ihr Leben aufnehmen kçnnen.
Peter Schneeber ger, Dozent Theologisches Seminar St. Chrischo na und Pr sident Dachverband Freikirchen Schweiz
Ich weiß nicht, wie viele Hundert Biografien ich schon in meinem Leben gelesen habe, weil man von ihnen so viel lernen kann. Dass jetzt die Autobiografie von Hanspeter und Vreni N esch vorliegt, begeistert mich! Hanspeter ist ein Urgestein der geistlichen Geschichte in der Schweiz, aber auch in den Nationen.
Hanspeter und Vreni, die ihren Weg authentisch mit ihrem Ehemann aufzeichnet, sind geschickte Geschichtenerz hler, die Gott stark gebraucht hat im Bereich Evangelisation, Leiterschaftsschulung und Gemeindeaufbau. Hanspeters St rke liegt nicht nur in seiner Tatkraft, sondern auch in seinem Glauben an die Kraft des Heiligen Geistes und in einem tiefen Gebetsleben. Seine Leidenschaft, den Leib in aller Unterschiedlichkeit in Einheit unter Christus versammelt zu sehen, um f r Nationen zu beten, ist eine seiner Hauptst rken.
Dieses Buch ist spannend, humorvoll und voll tiefer Lehreinheiten – Sie werden es nicht aus der Hand legen wollen. Ich kann es nur empfehlen!
Monika Flach, Gr nderin und Leiterin von Kingdom Impact
Hanspeter und Vreni N esch sind leuchtende Beispiele daf r, dass Gott seit jeher nicht unsere Perfektion sucht, sondern unsere Leidenschaft und Treue. Weil sie den Mut hatten, Ecken, Kanten und Profil zu zeigen, konnten sie unz hlige JesusGl ubige und ganze Kirchenlandschaften positiv pr gen. Gottes «unb ndigen Segen» erlebten sie deshalb, weil sie sich an ihn banden. Mçge ihre Liebe zum himmlischen Vater, zu Jesus Christus, zum Heiligen Geist, zu den Mitmenschen und zur Kirche uns alle inspirieren.
Christian Haslebacher, Vorsitzender Viva Kirche Schweiz (vormals Chrisch ona Schweiz), wohnte als junger Er wachsener mit seiner Ehefrau Annet te ein halbes Jahr bei Hanspeter und Vreni N esch
Mit großer Freude habe ich die Segensgeschichte von Hanspeter und Vreni N esch gelesen. Auf eindr ckliche und anschauliche
Weise wird deutlich, welcher Segen von Menschen ausgehen kann, die ihr Leben ganz Gott anvertrauen und bereit sind, seinen Willen zu tun Immer wieder neu ist der Mut gefragt, den F hrungen Gottes zu vertrauen.
Aus den persçnlichen Begegnungen kenne ich die Leidenschaft von Vreni und Hanspeter f r die Ausbreitung des Reiches Gottes. Die Einheit der Christen wird geradezu zu einem Schl ssel f r ihren weltweiten Versçhnungsdienst.
Gerhard Proß, Moderator von «Mi teinander f r Europa»
Ich hatte das Privileg, Hanspeter und Vreni und ihren bahnbrechenden Dienst kennenzulernen, als ich vor dreißig Jahren nach sterreich kam. Im Laufe der Jahre hatten wir die Freude, uns bei Gebetsveranstaltungen in der Schweiz, in sterreich, in Deutschland und in Armenien sowie bei einigen Gener lentreffen im Haus David in Oberçsterreich zu begegnen Bei einer solchen Versammlung in unserem Haus erhielten Hanspeter und Vreni ein prophetisches Wort, dass sie ber ihre unglaubliche Reise mit dem Herrn schreiben sollten, was –Gott sei Dank – nun geschehen ist. Danke daf r – und f r eure erstaunliche Liebe zum Leib Christi und zur Einheit; sie ist ein wunderbares Verm chtnis f r jene, die in den kommenden Jahren davon inspiriert werden!
Juliana Bosma, Gr nderin des «Hauses David» f r Gebet und Erneuerung nahe Linz
Wer dieses Buch liest, wird beeindruckt sein, wie der Heilige Geist zwei Menschen zum Segen f r unz hlige Menschen in aller Welt f hrt. Vielen Dank f r euer Vorbild!
Walter Heidenreich, Pr sident von Help Internati onal/fcjg/Horizon t
Es ist ein unb ndiger Segen, den meine Frau und ich durch das Wirken von HP und Vreni N esch erfahren durften. Die «Aktion Neues Leben», die sie in die Schweiz brachten, wurde f r uns zum entscheidenden Wendepunkt: Wir durften Jesus persçnlich kennenlernen und ein Leben in der Nachfolge beginnen
Noch heute bin ich zutiefst dankbar f r diesen geistlichen Aufbruch, der unser Leben und unseren Dienst nachhaltig gepr gt hat. HP N esch zeigt in seinem Buch eindr cklich, wie Gottes Segen oft trotz unserer Schw chen sichtbar wird, wenn wir uns ihm ganz anvertrauen – eine inspirierende Ermutigung f r alle, die nach einem lebend igen, tief verwurzelten Glauben suchen. Ein kraftvolles Zeugnis eines Lebens in der Kraft des Heiligen Geistes mit einem Wunder wirkenden Gott.
Pastor Marco Hofmann, Pr sident Schweizerische Pfingstmission SPM
Dieses Buch ist ein einzigartiges geistliches Verm chtnis eines Ehepaars, das mich und viele andere seit Jahren inspiriert Hanspeter best rkte uns M tte r bei «Moms in Prayer» stets, uns als w rdevolle Kinder des himmlischen Kçnigs zu sehen und darum voller Vertrauen und Hoffnung zu ihm zu beten. Vrenis Bereitschaft, Gottes Pl nen unmittelbar zu folgen und selbst eine M tter-Gebetsgruppe zu gr nden, hat uns sehr beeindruckt. N eschs haben mich ermutigt, den Gebetsdienst europaweit zu st rken – ein Segen, den ich bis heute weitertrage. Ihre Autobiografie ist ein wertvolles Geschenk f r die Schweiz, Europa und die Welt!
Kathrin Larsen, Direktorin von Moms in Prayer Europa und Israel, Autorin
Hanspeter und Vreni N esch Unb n diger Segen
www.fontis-verlag.com
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Die zitierten Bibelverse wurden zumeist vom Autor selbst ins Deutsche bertragen und folgen ansonsten den hier genannten bersetzungen:
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E – Einheits bersetzung der Heiligen Schrift. 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart. Alle Rechte vorbehalten.
GNB – Gute Nachricht Bibel, durchgesehene Neuausgabe, 2018 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.
ZB – Z rcher Bibel 2007 Z rcher Bibel/Theologischer Verlag Z rich.
Aus Gr nden der besseren Lesbarkeit wird in diesem Buch zumeist das generische Maskulinum verwendet, beispielsweise wenn von «den Mitarbeitern» gesprochen wird Diese Formulierungen beziehen sich ausdr cklich auf beide Geschlechter und beinhalten keine Wertung.
Umschlag: Ren Graf, Fontis-Verlag Umschlagfoto und Fotos Innenteil: Hanspeter und Vreni N esch privat Satz: Justin Messmer, InnoSet AG, Basel
Druck: Finidr
Gedruckt in der Tschechischen Republik ISBN 978-3-03848-286-4
18 «Karriere» im Fernsehen und an der Kantonsschule Zug
19 Ein Vertrag mit Gott und die «Droge Jesus» wird zum Stadtgespr ch
20 Aktion Neues Leben in Basel berwindet Grenzen
21 Was uns die bisher grçßte Aktion lehrte
22 bernahme der Leitung von Campus Schweiz
23 Die saftigen Ausstrahlungen in «Mostindien»
24 «Nçis L be»: 16 000 Christen gleichzeitig im Einsatz
25 «Neu anfangen» in Deutschland
26 Von der l rmigen Stadt ins beschauliche Dorf
27 Streiterehepaar
28 Segensreiche, aber nicht ungef hrliche
29 Alles gemeinsam
30 EXPLO 85 in Basel und ein Treffen internationaler Top-Shots in Lausann e
31 EXPLO 88 in Basel: Ein heikler Moment an Silvester
32 Risikoreiche Satelliten-EXPLO 91: «Mit eurem Gott wird es klappen »
35 Turning Point durch Fastengebet und Esoterik II
36 EXPLO 2000: Millionen von Menschen feiern zusammen die Geburt von Jesus Christus
37 PraiseCamp: Eine Bewegung unter Jugendlichen entsteht
38 Als D-A-CH gemeinsam vorw rts und ein Interview im Tages-Anzeiger
40 Das Wunder des Fahnenaufmarsches
41 Das Buch ber Ruth und Billy Graham – unser grçßtes Glaubenswagnis
42 Ein Blick hinter die Kulissen: Wie eine Ehe knusprig frisch bleiben kann
43 In Gottes Auftrag unterwegs – mit und ohne Amt
44 Neuordnung der Dienste
45 Freude kultivieren und andere damit infizieren
46 Persçnliche und landesweite Erweckung
47 Was passieren kann, wenn man nicht auf die Ehefrau hçrt
48 Die Kunst des erhçrlichen
51 Was hilft uns in Zeiten der Krise?
52 Passioniert, nicht pensionie rt
Ausblick:
Kürzlich stand ich vor einem gesprayten Werk des Streetart-Künstlers Banksy « Girl with B allo on» – ein Mädchen, das einen B allon fliegen l ässt. Wob ei man b ei einzelnen Versionen dieses ausdrucksstarken Bildes nicht ganz gen au s agen kann, ob d as Mädchen den B allon nun tats ächlich fliegen lässt oder ob es nicht versucht, ihn wieder einzufangen
Während mir b eim Betrachten dieses Kunstwerks so allerlei durch den Kopf ging, blieben meine Ged anken überraschend b ei Vreni und H P stehen Ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen, weil mich der B allon an H Ps Persönlichkeit erinnerte und d as Mädchen an Vreni
H P h at es mit allem, was er ist und h at, immer in Richtung Himmel gezogen Er h at sich d an ach ausgestreckt, was Gottes Wille sein könnte, was Gott Freude machen würde, und hat mit seinem Großträumen Projekte immer wieder zum Fliegen gebracht
Vreni war und ist mit ihrem b odenständige n und geerdeten Gl aub en ein wunderb arer Gegenp art Sie erinnert mich an d as Mädchen, d as diesen B allon fliegen l ässt – aber ihn eben in den richtigen Momenten auch lieb evoll wieder einfängt, damit er nicht allzu sehr abhebt Diese gesunde Dyn amik zwischen den beiden Eheleuten konnte ich üb er die Jahre immer mal wieder b eob achten
Damit stößt diese An alogie ab er wohl an ihre Grenzen, wenn sie nicht schon üb erstrap aziert wurde Und rel ativierend muss ges agt sein, d ass H P gen auso wenig ein kopfloser Luftikus ist wie Vreni ein kleines Mädchen Vreni h ab e ich immer als starke und eigenständige Frau erlebt, auch wenn die b eiden ein traditionelles Rollenbild aus-
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füllen. Gleichzeitig war der stets ab enteuerlustige H P alles andere als unb ed acht unterweg s.
Das Fliegen und die Sehnsucht in Richt ung Himmel, d avon h ab e ich tatsächlich viel von H P gelernt. Er h atte immer schon die ganz großen Träume Gep aart mit einem erstaunlic hen Biss führt e dies d azu, dass vieles d ann auch Wirklichkeit wurde Für ihn war und ist die Welt kaum groß genug
2006 h atte ich ein eindrücklich es Erlebnis, als ich mich einmal für Geb et zurückgezogen hatte Dab ei hörte ich innerlich unerwartet sehr deutlich die Worte: «Führe Europ a zurück an mein Herz » Bis d ahin hatte ich den Fokus meines Wirkens primär auf die Schweiz ausgerich tet Da ich d achte, d ass H P d aran Freude hab en könnte, erzählte ich ihm, d ass ich den Eindruck h atte, dass Gott d ab ei war, mein Herz für Europ a zu weiten
Da rau f h in m ei n te H P jedo ch b l oß: «Sch ö n A b er w aru m nu r Eur op a? Da s is t do ch vie l zu kl ein !» Und irgend w ie h at er wo h l re cht d am it. Vre ni und H P h ab en mir die gan ze Welt lieb gema cht un d n ich t nu r Teil e d avon . I hre Ab ent eu er lust un d ih r Gl au b ensm u t h a b e n d a f ü r g e s o r g t , d a s s d i e We l t f ü r m i c h a l s k l e i n e r Ost sch we izer Ju ng e n ic ht me hr b ed ro h lich, so nd ern e rk un du ng swü rd ig wu rd e.
Vreni und H P – ein wohl fast p erfektes Team, d as kaum besser h ätte harmonieren können. Einmal fragte ich den Alph apionier Nicky Gumb el, was für ihn d as Geheimnis einer l angen und glücklichen Ehe sei. Seine Antwort war eb enso pragmatisch wie unerwartet: «Marry the right p erson »
Einfach die richtige Person heiraten – d as scheint auch ein wesentlicher Bestandt eil des Erfolgs von Vreni und H P zu sein Sie, die Bo denstän dige, die verständnisvolle Detailseherin, die Gastgeb erin mit dem offene n Ohr Wie es b ei der Heils armee «Supp e, Seife, Seelenheil» heißt , heißt es b ei Vreni: «Tee, Kuchen und Freundlichkeit»
Damit öffnet sie Türen und Herzen Ihr Zuh ause war und ist ein Ort, an dem sich Menschen wohlfühlen, und man kann sich vorstellen, wie viele wegweisend e Gespräche die Sofakissen in ihrem Wohnzimmer schon mitanhören durften Vreni ist auch die Starke –
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wenn man von ihr mal hört: «Ich bin etwas krank», d ann liegt sie definit iv heftig d arnieder.
H P hingegen ist der Kantige, der Großdenker, der Geschich tenund Visionens ammler. Wer auf dem b ereits erwähnt en Sofa s aß, ging «b eb etet» und meist mit einer neuen Vision nach Hause
Und mit einem Kristall! D enn diese sind Vrenis und H Ps große Leidensch aft Bei einer Ho chzeit von Freunden war H P plötzlich für zwei, drei Stunden verschwunden Während Vreni sozial engagiert die Stellung hielt und sich mit den Gästen unterhielt , folgte H P seinem schier untrüglichen Spürsinn Bei der Hinfahrt hatte er eine Kluft entdec kt, die sein Interesse geweckt hatte Bei einem b en achb arten B auernhof fand er Werkzeug – und machte sich sogleich d aran, die Kluft auszuheb en
Mit Drecksp uren an den Knien und einem Hemd, d as nicht mehr korrekt in der Hose steckt e, tauchte er plötzlich strahlend wieder b ei der Ho chzeitsgesells chaft auf In der Hand einen wunderschönen Kristall, den er dem Hochzeitsp aar üb erreichte. Gen au d as ist Vrenis und H Ps Stärke: Sie sehen b ei Menschen nie einfach nur den Dreck, sondern immer auch d as Wundersch öne, d as sich d arunter verbirgt. Und sie werden nie müde, dieses gottgegeb en Schöne ans Licht zu b efördern.
Gleich sind wir keineswegs, H P und ich. Mich treib en hoffnungsvolle Lichtschimmer am Horizont an, während H P b eim Anblick dunkler Wolken und herann ahender Dramen zur Höchstform aufl äuft. Unvergessen ist der Moment, als er sich Weihn achten vor der Leitungsüb ergab e am Telefon verwählte und mitten in meiner privaten Weihn achtsfeier l andete Weil ich d achte, es sei dringend, n ahm ich n atürlich ab Nach einer kurzen Entschuldigung nutzte er die Gelegenheit, mir ruhige und b esinnliche Feiertage zu wünschen – zum letzten Mal, wie er meinte, d a ich ja in Zukunft Campus leiten würde Tats ächlich h abe ich ab er jede Weihn achten gut geschl afen!
Vreni, H P und ich – wir sind alle untersc hiedlich gestrickt Ab er was uns verbindet, ist dieselb e Leidensch aft: unsere Faszin ation für Christus Da ist es nicht verwunderlich, d ass wir es trotz unseres une 15 f
ermüdlichen Geistes so l ange in einer Bewegung aush alten konnten, die «für Christus» heißt .
Was bleibt, ist unendliche Dankb arkeit. Wir alle sind ein Mos aik aus den Ged anken und Taten der Menschen, die in uns investiert h ab en Vreni und H P sind ein unersetzb arer Teil meines Leb ens geworden Auch dank ihnen tue ich, was ich tue Auch d ank ihnen bin ich, wer ich bin Sie hab en mich gelehrt, furchtlos groß zu gl aub en Kl arheit und Großhe rzigkeit zu leb en Üb erall neugierig nach Gott zu suchen – in Menschen wie auch an den wildesten Orten Nicht dem Appl aus der Menschen nachzujagen, sonder n dem, woran Gott Freude h ab en könnte.
Und in all dem sind sie einfach ganz normale Menschen geblieb en. Menschen, in denen ich mich wiederfinden kann. D er unb eirrb are Sammler H P fand in der örtlichen «Bro cki» einmal eine ganze Sch achtel voller alter Postkarten, die er n atürlich dem inneren Drang folgend kaufen musste Als er den Sch atz Vreni zeigte, stellte sich heraus, d ass es die Postkarten waren, die sie zwecks Entrümp elung des Haush altes vor einiger Zeit selbst in die Bro cki gebracht hatte
Wie könnte man die b eiden nicht mögen?
Vreni und H P: Danke für alles
Andreas «Boppi» Boppart Leiter Campus f r Christus Schweiz
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Ich (Hanspeter) habe mich lange geweigert, ein autobiografisches Buch zu schreiben Das hat einerseits d amit zu tun, dass ich einmal vor Jahren schwer auf die Nase gefallen bin, als ich mich umstimmen ließ und einen Ghostwriter b eauftragte, meine Lebensgeschichte aufzuschreiben – trotz der Einwände von Vreni (Die Details dazu findet man im Kapitel: «Was passieren kann, wenn man nicht auf die Ehefrau hört» ) Meine Reserviertheit hatte aber auch damit zu tun, dass ich Angst hatte, d ass das Buch mich besser zeichnen würde, als ich bin, und dass ich mich dann eine Ewigkeit d afür schämen müsste
D er Grund, wesh alb ich mich trotzdem ans Schreib en machte, h at mit Vreni zu tun Bei einer Geb etstagung in Linz h atte sie ein Wort erh alten, d ass sie einmal ein Buch schreib en würde Damals war d as für uns der Beweis, dass auch erfahrene Propheten sich täuschen können Vreni h at ja viele Gab en, ab er d ass sie einmal ein Buch schreib en würde, d as konnten wir uns beim b esten Willen nicht vorstellen Und nun hat sie es tats ächlich getan, und d as mit nicht wenig Begeisterung Mit ihrem Schw ung h at sie mich manchmal geradezu angesteckt !
Dass ich mich mit Freude an die Arb eit gemacht h ab e, h at auch d amit zu tun, d ass ich mit dem Schreib en des Buches eine Hidden Agenda verfolgte, also geheime Ziele h atte, die über d as Schreib en eines autobiog rafischen Buches weit hin ausgehen Mein Wunsc h ist es, d ass die Leserinnen und Leser durch die Lektüre hellw ach werden und sich optimal auf die kommende große geistliche Ernte vorb ereiten, die zugleich mit rechten Herausforderungen verbunden sein wird
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Das war die Hauptmotivation , die mich in den vergangenen Mon aten antrieb, mich nach einer Stillen Zeit immer pünktlich an die Arb eit zu setzen, die Bib el in der einen und die vielen p ersönlichen Unterlagen in der anderen Hand. Auf mehrfachen Wunsch hin h ab e ich Initi ativen wie der Aktion Neues Leb en, den EX P LO -Konferenzen und dem Christustag einigen Pl atz eingeräumt , da sie einen Teil der Schw eizer Kirchengeschicht e d arstellen
Im zweiten Teil des Buches h ab e ich zudem ausführl ich üb er Themen geschrieb en, die uns in den vergangenen Jahren sehr am Herzen l agen, wie Geb et, Versöh nung und Erweckung, b evollmächtigende Leitersch aft und die Kraft, die in der Freude am Herrn liegt Letzteres ist uns desh alb besonders wichtig, weil unser Ho chzeitsvers, angelehnt an Nehemi a 8,10, «Die Freude am Herrn ist unsere Stärke» l autet; ab er noch mehr, weil wir die Wahrheit dieser Aussage immer wieder neu erlebt hab en
Obwohl ich schon mehrere biografische Werke wie üb er Ruth und Billy Grah am und über meinem Urahn Joh annes Winzeler verfasst hab e sowie dreißi g kurze Leb ensbilder, war d as Schreib en dieses Buches eine ganz b esondere Herausforderung. In dieser Zeit hat uns unsere Lektorin Konstanze von der Pahlen vom Fontis-Verl ag immer wieder zugespro chen, d ass wir diese komplexe Arb eit gut zu Ende bringen würden. Sie ist es, die mit ihrer außerordentlichen Beherrschung der deutschen Sprache d afür verantwortlich ist, d ass unser Geschreib e zu einem verständlichen D eutsch mutierte. Und immer wieder hat sie uns d arin ermutigt, so persönlich wie möglich zu schreib en und uns selb er mit authentisch erlebten Geschich ten einzubrin gen Das h ab en wir versucht
Wenn ich auf mein Leb en zurücksch aue, erfasst mich eine große Dankb arkeit Wenn ich nicht Gott und lieb e Freunde geh abt h ätte, die für mich geb etet hab en, wäre ich sehr wahrscheinlich einer jener Karrieretyp en geworden, die schließlich zugunsten des Erfolg s ihre Ehe und Familie ruinieren und d amit letztlich auch sich selbst O der ich wäre ein Gambler geworden, der es als «Flipp er King» und im Umgang mit «ein armigen B anditen» zwar zu einem Ansehen in gewissen Kreisen gebracht hätte; ab er ich hätte d ab ei jegliche Bezie-
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hungsf ähigkeit verloren und d amit nicht zuletzt auch die liebsten und nettesten Menschen vor den Kopf gestoßen.
Auch meine Hoffnung, es wenigstens im Sport zu etwas zu bringen, hätte eher früher als sp äter Schiffbruch erlitten. Ich war zwar, was d as Sp ortliche b etraf, nicht unb egabt Immerhin schnitt ich b ei der militärischen Aushebung (Musterung) mit Abstand am b esten ab Ab er ich musste mir ehrlich zugestehen, d ass ich es nie weit gebracht hätte Und obwohl ich lieb end gerne einen fetzigen BoogieWoogie zum Besten geb e, fehlt mir die nötige kreative Ader, um d avon leb en zu können
Ich hab e zwar an der renommierten Wirtschaftsho chschule H S G in St Gallen Betriebswirtsch aft studiert, notab ene mit Vertiefung in Organis ation und Pl anung; aber no ch heute muss ich mich, was d as Pl anerische und Organis atorische b etrifft, auf diesb ezüglich b egabtere Personen stützen Früher waren d as meine Mitarb eiterinnen und Mitarb eiter b ei Campus für Christus, heute ist es meine Frau.
Meine Hoffnung ist, d ass die Lektionen, die Vreni und ich in den vergangenen fünfzig Jahren gelernt h ab en, auch für die Leserin nen und Leser dieses Buches hilfreich sind, auch wenn ihre Lebenssituation eine total andere ist. Wir h ab en immer wieder den unb ändigen Segen Gottes erlebt, der uns Mal für Mal überrascht hat.
Dieses Buch h ätte auch mit unserem Leb ensmotto «Lob e Gott –segne Menschen» üb erschrieb en werden können, d as Gott mir vor vielen Jahren aufs Herz gelegt h at. Wir h ab en erlebt, wie Gott immer wieder wunderba r eingegriffen h at, wenn wir n ach diesem Motto gelebt h aben Seit ich den Heiligen Geist 1972 auf b esondere Weise erfahren h abe, ist mir die Wichtigkeit des Lob ens und Dankens sehr b ewusst Das Geb et wurde d anach zentraler Bestandteil meines und Vrenis Leb ens Ich kann tausendfach b estätigen: Gott nimmt unsere Gebete sehr ernst, auch wenn die Erfüllung derselb en manchmal d auert
Mein europ äischer Vorgesetzter hat einmal zu mir ges agt: «H P, du bist schon ein sp ezieller Typ mit all deinen Kanten und Ecken Ab er wenn man sch aut, was d ab ei herausgekommen ist, musst du einiges e 19 f
gut gemacht hab en.» Davon mö chte ich in diesem Buch b erichten und gleichzeitig herausstreichen, d ass es Gottes Gn ade ist, wenn etwas gut herausgekommen ist. Und auch Vreni h at natürlich einen wesentlichen Anteil d aran geh abt. Desh alb mö chte ich das Wort hier no ch an sie üb ergeb en
Beim Schreiben des Buches habe ich (Vreni) eine große Dankbarkeit empfunden,
& dass Gott unser Leben so wunderbar geleitet hat,
& dass wir in einer Zeit leben durften, in der Projekte wie die Aktion Neues Leben, die EXPLO-Konferenzen und die Christustage mçglich waren,
& dass Er uns vor großen Problemen und Schicksalsschl gen bewahrt hat,
& dass wir an unserem Charakter arbeiten durften,
& dass Er uns Mitarbeiter zur Seite gestellt hat, die uns unterst tzt haben,
& dass unsere Kinder den Glaubensweg mit uns teilen und auch hinter dem stehen, was wir hier ber sie geschrieben haben,
& f r die Er g nzung mit HP, dass er unsere Liebe zueinander erhalten hat und wir uns nach f nfzig Jahren mehr denn je lieben,
& f r Gottes G te und Ver gebung, wenn wir wieder einmal versagt haben,
& dass wir auch die kommende nicht einfache Zeit in Gottes Hand legen d rfen und frçhlich und hoffnungsvoll in die Zukunft schauen kçnnen.
Unser sehnlichster Wunsch ist, d ass unsere Erfahrungen mit einem Wunder wirkenden Gott zur Gl aub ensstärkung und zu einer neuen
Hingabe an unseren Vater im Himmel dienen Wir verbinden d amit die Hoffnung, d ass Jesus Christus d as Alph a und Omega in unser aller Leb en wird
Möge die Lektüre dieses Buches einen Hunger n ach mehr von Gottes Wirken auslösen; denn dieses h ab en wir in den kommenden
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Tagen sehr nötig. Wie gut, d ass wir wissen, d ass uns der Heilige Geist täglich als göttlicher Beistand zur Seite steht und uns hilft, einen Unterschied in dieser Welt zu machen – zur Ehre Gottes und zum Wohl unserer Mitmenschen!
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Ich war gerade erst 23 Jahre alt geworden, als ich eine vernichtende Di agnose erhielt Nein, es handel te sich nicht um eine normale Krebsdi agnose. Für mich war sie ab er eb enso scho ckierend: Man h atte mir « Ch arakterkrebs» attestiert .
Um meine Englischkenn tnisse zu vertiefen, h atte ich mein Studium an der Wirtsch aftsuniversität H S G in St Gallen 1972 unterbrochen und war n ach Folkestone in Engl and gereist Mitte Juni b ekam ich von der dortigen School of Englis h Studies als Zwischenzeugnis neb en der p ositiven Erwähnung meiner Englischfortschritte ein vernichtendes Ch arakterzeug nis – schön umschrieben, ab er im Inh alt unmissverständlich:
Mr N esch bem hte sich, viele der schw cheren Mitglieder der Klasse bloßzustellen, und verschleuderte wertvolle Zeit
Man h tte sich zuweilen gew nscht, dass seine F higkeit im Produzieren eines nat rlichen Flusses von ausged ehnter Rede kleiner gewesen w re.
Die Di agnose h ätte nicht niederschmettern der sein können Ich war am Bo den zerstört Dass Engl änder so schonungslos sein können, h atte ich nicht erwartet Ab er so vernichtend die Beurteilu ng auch war: Leider traf sie zu Ja, ich b eh arrte auf meinen Meinungen und zog Ansicht en anderer, die nicht mit meinen üb ereinstimmten, ins Lächerliche Selbst Lehrer mussten zuweilen d aran gl auben, wenn ich sie auf vermeintlich unlogische Schlussfolgerung en hinwies Das h atte ich schon während meiner Primar- und Sekundarschule 23 f
zeit getan. (Damals rettete mich allein die Tats ache, d ass mein Vater Schulpräsident war, vor einem Rausschmiss.)
Natürlich gab es auch viele, die meine direkte Art liebten, weil ich d amit einiges erreichte. Andere liebten sie ab er gar nicht. Und wieder andere litten sogar d arunter – offenb ar auch meine Mitstudenten an der englischen Sprachschule Und d as, obwohl ich do ch von Herzen Christ sein wollte
Dieser Wunsch hatte seine Anfäng e b ereits in meiner Jugend Schon während meiner Zeit als Gymn asi ast h atte ich mehrere Freizeiten der Vereinigt en Bib elgrupp en (VB G) b esucht D ort entsch ied ich mich in verblüffender Regelmäßigkeit immer wieder neu für Jesus Christus Meistens war meine Begeisterung ab er schon auf dem Heimweg abgefl aut, sp ätestens, wenn ich die Zeitschrift «Sp ort» l as und selb er Sp ort trieb Das tat ich ausgiebig in der Sp ortverbindung KTV (Kanton sschülerturnverein), wo ich als Fuxmajor (Ausbilder der Erstj ährigen) und als Cantus-Magister wirkte und so zumindest b eim Singen den Takt angab. Mein Vulgo (Verbindungsn ame) war «Schtei» (Stein), d a Kristallesuchen neb en dem Sport mein größtes Hobby war. Die Begeisteru ng für Kristalle pflegte ich weiter, auch n achdem ich meine Lieblingssp ortart , d as Tennisspielen, aufgegeb en h atte.
Dann wollte ich unb edingt lernen, Bo ogie-Wo ogie zu spielen. Ich b esaß eine Pl atte von Lothar Löffler mit dem Titel «Man müsste Kl avier spielen können». Offensic htlich imp onierte er den jungen Frauen, die um sein Kl avier herumstanden und ihn b estaunten. Also, d achte ich, könnte es auch mir nicht sch aden, Bo ogie-Wo ogie zu lernen, um b eim anderen Geschlech t Eindruck zu machen Tats ächlich war d as eine gute Idee, ab er aus einem anderen Grund: Als ich b ereits verheiratet war – und meine Kl avierkünste d amit eigentlich nicht mehr nötig waren –, sollte mir in meiner sp äteren Tätigkeit als Evangelist hier und d a ein Stück Bo ogie-Wo ogie auf irgendeinem Pi ano oft helfen, eine Brücke in die Herzen der Menschen zu schl agen – gerade auch in sozi alistisch en und autoritären Ländern Ab er zurück zur Studentenzeit: Eigentlich wollte ich aus tiefstem Herzen ein Christ sein, der diese Bezeichnung verdient Immerhin
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war ich auch Präsident der Evangelischen Ho chschulgemeinde und h atte mitgeholfen, an der Uni eine Grupp e der VBG zu gründen.
Zwei Jahre zuvor h atte ich b ei einem Sprach aufenth alt in Genf meiner Spielsu cht abgeschworen . Meine Vergangenheit als «Flipp er King von St Gallen» war desh alb Geschich te Ich machte nichts Anrüchiges mehr, sondern verdiente ein wenig Geld, indem ich einsprang als Aushilfslehre r für Päd agogen, die im Militärdienst waren Üb erh aupt war ich – in meinen Augen – ein recht resp ektabler Christ geworden; und schließlich hatten do ch alle Mensche n gewisse Macken o der nicht?
Gleichzeitig litt meine d amalige Freundin und heutige Frau Vreni immer wieder unter meiner zynisch-herabl assenden Art; und d as, obwohl ich sie liebte Ab er ich vermochte diese Liebe einfach nicht richtig auszudrü cken, so stark ich mich auch d arum b emühte Desh alb hatte ich auch nie den Mut, d as Thema Ehe ins Spiel zu bringen o der Vreni gar zu fragen, ob sie meine Frau werden wollte Ich traute mir letztlich selbst nicht ganz über den Weg und hatte Zweifel, ob ich fähig war, mich zu binden. Ich fühlte mich als Mann nicht gut genug für eine so wunderb are Frau.
Und nun diese niederschmettern de Di agnose des Englischlehrers! Sie löste in mir d as letzte Bisschen empfundene Respektabilitä t in nichts auf. Wie no ch nie zuvor wurde mir b ewusst, d ass mein Verh alten als Christ kein gutes Zeugnis für Jesus Christus war. Um es in den Worten eines Wirtsch aftsstuden ten zu sagen: Meine Art, Christ zu sein, war «nicht exp ortierb ar». Ich fragte mich, wie ich b ei Gott einen b esseren Eindruck machen konnte Beispielsweise d achte ich, es würde Gott b eeindrucken, wenn ich bei den wö chentlichen Tanzab enden der Sprachschule auf die Wichtigkeit des Glaub ens zu sprech en kam Dies löste b ei meinen Tanzpartnerinnen jedo ch nur Kopfschütteln aus
Mir war kl ar, d ass ich Hilfe brauchte Also b egann ich, d arum zu b eten, mit dem Heiligen Geist erfüllt zu werden Ich wusste genug d arüb er, um mir im Kl aren zu sein, d ass ich mehr von ihm brauchte, um wirklich und n achh altig verändert zu werden No ch vor der Abreise n ach Engl and h atte ich in der Jugendg rupp e, die ich d amals
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b esuchte, d as Buch von R. A. Torrey, «Der Heilige Geist», zus ammengefasst. Ehrlich h atte ich zum Schluss angefügt, d ass ich die von Torrey b eschrieb ene Geistestaufe p ersönlich nicht erfahren hatte und mir desh alb in diesem Buch einiges fremd vorkam
Mit derselb en Ehrlichkeit fragte ich nun meinen Vater im Himmel: «Warum erfüllst Du mich nicht mit dem Heiligen Geist, d amit ich in der Schule nicht l änger andere ungewollt fertig mache und ein resp ektables Aushängeschild für Dich bin? Du sagst do ch in der Bib el, d ass Du gerne Geb ete erhörst » Als ich so mit Gott sprach, p assierte etwas Eigen artiges: Ich sah vor meinem geistigen Auge eine h albvolle Col a-Fl asche und meinte Gott zu hören: «Auch wenn ich wollte: Ich kann dein Geb et nicht erhören, weil du noch voll eigener Pl äne bist, die mich hindern, dich mit meinem Geist zu erfüllen.»
Mir war schnell kl ar, was er mit diesen eigenen Pl änen meinte: Ich h atte große Bedenken, Gott die Führung in meinem Leb en zu üb ergeb en, weil ich fürchtete, d ass er mich als Mission ar n ach Jap an schicken würde Mein jap anischer Mitb ewohner Mas ayoshi war mit seiner p ed antischen Korrektheit gar nicht mein Typ Und ich wusste, d ass ich in meiner offenen Art einfach nicht gesch affen war für den Umgang mit der sehr zurückh altenden Art der Jap aner Was, wenn nun Gott mich gen au dort h ab en wollte? Konnte ich d as Risiko eingehen, d ass mir, wenn ich Gott die Führung überließ, etwas in meinen Augen «Dummes» p assierte? Konnte ich d arauf vertrauen, d ass er nur gute Pl äne mit meinem Leb en hatte und ich desh alb nichts b efürchten musste?
Ein p aar Tage l ang b ewegte ich diese Fragen. Ich brach sogar den Kontakt mit Vreni ab, die sich natürlich wunderte, was los war. Als ein gemein samer Freund ihr n ach einem Besuch b ei mir in Engl and mitteilt e, es gehe mir nicht gut, weil mich große p ersönliche Probleme b esch äftigten, machte sie sich ernste Sorgen um mich
Wie sollte ich aus dieser verzwickten Situation herauskommen?
Wilhelm Busch und der Mann, der die F nfernote unterschrieb
Konnte ich Gott vollständig meine Zukunft anvertrauen, ohne d ass für mich d ab ei etwa s Unschönes herauskam? War ich üb erh aupt fähig, seinen Willen zu tun? Als ich, immer no ch in Engl and, diese und ähnliche Fragen b ewegte, erinnerte ich mich an zwei Begegnun gen, die b ei mir einen tiefen Eindruck hinterl assen hatten
Da war zum einen der b ekannte Evangelist und Pfarrer Wilhelm Busch: Vor allem in seinen sp äteren Jahren war er oft b ei meinen Großeltern Hans und Margrith Nüesch im Berghüsli auf dem Sevelerb erg zu Gast gewesen Wilhelm Busch war ein lustiger und stimmgewaltiger Mann, der mit uns Kindern Bo cci a spielte o der auf eine Wanderung ging (Er sei ein «Pietist», s agte man mir Also konnte es um die Pietisten nicht so schlecht b estellt sein, fand ich!)
Wilhelm Busch – wir Kinder nannten ihn « Onkel Wilhelm» – war ein tiefgl äubiger Mann, jedo ch keine Person mit Heiligenschein
Man konnte in seiner Gegenwart herzhaft l achen und d ann und wann auch Streiche spielen Ab er er selbst h atte es nicht immer lustig geh abt Während des Zweiten Weltkriegs saß er im Gefäng nis, weil er sich als aktives Mitglied der Bekennenden Kirche gegen d as Nazi–Regime gestellt hatte Er b etonte jedo ch, d ass auf Gott auch in dunklen Stunden ganz Verl ass sei, denn Gott h ab e nur gute Ged anken üb er seine Kinder
In seinem Bestseller «Jesus unser Schicks al», d as seine Sekretärin nach seinem Ableb en aus Vortragsnotizen zus ammengestellt hat, ist eine interessante Geschichte mit meinem Großvater Hans Nüesch b eschrieb en Typisch Evangelist, benutzte Wilhelm Busch die Begeb enheit, um eine für ihn wichtige geistliche Wahrheit zu erläutern:
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Ich habe einen lieben Fre und in der Schweiz, mit dem ich w underb are Reis en gema cht habe. Wenn w ir irgendwo zusammen zu Mittag ge ges sen haben, kam die Rechnu ng. U nd dann hieß es : «Einer muss beza hlen! Wer hat’s grç ßere Port emonnaie? » Selbs tvers t ndlich durf te ich dann sa gen: «Ha ns, bez ahl du schon ma l! Le g’s mal aus! » Sie vers tehen. Einer muss beza hlen! F r uns ere Schul d vor Go tt, f r unse re S nden und bertre tunge n mu s s einer bez ahlen! Entw eder glauben Sie an Jesus, dass er f r Sie bez ahlt hat – oder Sie m ssen se lber einmal bezahlen!
Die andere Begegnun g, an die ich in Engl and denken musste, h atte ein p aar Jahre sp äter statt gefunden:
Ich verbrachte im schon erwähnten Berghüsli eine sieb enwö chige Auszeit, um mich auf die Zwischenprüfungen an der H S G vorzub ereiten Op a h atte als Stickereifabrikant immer wieder Personen zu Gast, die üb erzeugte Christen waren und etwas im Leb en erreicht h atten. Und nun war Alfred Hirs, der ehemalige Generaldirektor der Schweizerischen Nation alb ank, zu Besuch. Er h atte noch d as Fünfernötli (den Fünf-Franken-Sch ein) unterschrieb en. (Diese B anknote war mit Abstand am l ängsten im Umlauf. Sie war zu Beginn des Ersten Weltkrieges eingeführt worden, weil die d amalige Fünf-FrankenMünze aus Silb er bestand und diesb ezüglich Nachs chubproblem e b estanden .) Obwohl Alfred Hirs nicht mehr im Amt war, machte dieser b ekannte Wirtscha ftsmann b ei mir als Wirtsch aftsstude nt n atürlich großen Eindruck
Beim gemeinsamen Mittages sen saß ich Alfred Hirs direkt gegenüb er In seiner freundlichen, geduldigen Art b eantwortete er mir mehrere Fragen zu Wirtsch aft und Gl aub en So n ahm ich für mich mit, dass eine b erufl iche Karriere offensich tlich kein Problem für meinen Vater im Himmel d arstellt, sol ange die Karriere in seinem Sinn und ein Segen für die Mensch en ist
Dann, wie aus dem Nichts, erlitt Alfred Hirs eine Herzattacke und konnte kaum mehr atmen! Bis zum heutigen Zeitpunkt b erührt mich sehr, was d araufhin gesch ah Nach Atem ringend, keuchte Al-
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fred Hirs: «Macht euch keinen Kummer! Ich weiß, wohin ich gehe, wenn mein Leb en auf dieser Erde jetzt enden sollte.»
Ich spürte: Dieser Mann war ein echter Christ, der nicht nur fromme Worte machte. Wenn es d arauf ankam, wusste er, d ass ein Höherer sich lieb end um ihn sorgte Für diese von vielen resp ektierte Person gab es offenb ar nichts Wichtigeres, als d as Leb en an Gottes Hand hier auf Erden gut abzuschließen Und er wusste, d ass ein no ch viel besseres Leb en auf ihn wartet e, für d as dieses kurze Dasein auf der Erde nur ein Übungsfeld war Stand nicht über dem Eingang des Berghüsli der Großeltern in großer Schrift: « Ob dach biete kurze Zeit Pilgern n ach der Ewigkeit»?
Die Begegnun g mit Alfred Hirs machte mir b ewusst, d ass wir letztlich Pilger hin zur Ewigkeit sind und unsere begrenzte Zeit hier auf der Erde verwenden sollten, uns d arauf vorzub ereiten, indem wir Gottes Willen tun Außerdem lehrten mich Wilhelm Busch und Alfred Hirs, dem Vater- Gott, der nur gute Pl äne für mich h at, ganz zu vertrauen. Sie selbst waren fest überzeugt von Gottes wunderb aren Absich ten für ihr Leb en. So fand ich, d ass es auch für mich an der Zeit sei, meinem Vater im Himmel mein volles Vertrauen zu schenken und meine eigenen Pl äne zugunsten seiner Pl äne ad acta zu legen.
Es war mitten an einem freien Schulnachmittag und ich war nicht in einer b esonde rs frommen Stimmung. Aber ich hatte schlicht genug vom d auernden Hin-und-her-Raten, ob d as mit diesem Gott und seinem guten Pl an für unser Leb en stimmte. Ich wollte die Prob e aufs Exemp el machen Also kniete ich vor dem Bett nieder und b etete sinngemäß: «Lieb er Gott, ich will Dir vertrauen, d ass Du gute Pl äne mit meinem Leb en h ast Ich bin b ereit, d as zu tun, was Du mir aufträg st zu tun Ich bin b ereit, d as zu s agen, was Du mir aufträgst zu s agen, und zu schweigen, wenn ich schweigen soll Ich bin b ereit, dorthin zu gehen, wo Du mich hinschickst, und wenn es als Mission ar n ach Jap an ist » Sicherheitsh alb er fügte ich no ch hinzu, d ass ich d as mit Jap an allerdings immer noch für keine gute Idee hielt
Dann setzte ich mein Geb et sinngemäß so fort: «Damit ich fähig bin, das zu tun und zu sagen, was Du mir aufträgst, brauche ich e 29 f
dringend die Fülle D eines Heiligen Geistes. Du weißt, d ass mein Rohmateri al für sich gesehen nicht taugt, um Deinen Willen zu tun. Ich nehme nun im Vertrauen auf D eine Versprechen in der Bib el an, d ass Du mein Geb et erhörst und mich mit Kraft und Lieb e erfüllst, so dass ich ein gutes Zeugnis für Dich sein kann »
Nach dem Geb et spürte ich nichts, absolut nichts Ab er ich war d ankb ar, meinen Teil zur Erhörung des Geb ets getan zu h ab en Hatten reifere Christen nicht immer wieder d azu geraten, sich nicht von Gefühlen leiten zu l assen, sond ern von Gottes Wort? Ich wusste, d ass Gefühle oft erst d ann folgen, wenn wir im Gehorsam zu Gott und seinem Wort geh andelt h ab en.
Dann kam mir no ch etwas Komisches in den Sinn: Ich konnte an kaum einem Pub vorbeige hen, ohne einen köstlichen B an aneno der An an as-Milchshake zu trinken! Nein, bittere Biere waren nicht meins. Ich h atte höchstens hin und wieder eins der b erühmten englischen Shandys zu mir genommen (Ein Sh andy b esteht aus Bier, d as – ähnlich dem österreich ischen «Radler» oder dem Schweizer «Pan aché» – mit viel Zitronen- o der Orang enlimon ade trinkbar gemacht wird )
Für mich war es wichtig, auch in kleinen Dingen gehors am zu sein, denn es sind gemäß der Bib el die kleinen Füchse, die den Weinb erg verderb en (vgl Hohelied 2,15) Und so teilte ich Gott meine Bereitsch aft mit, fürs Erste auf meine geliebten Milchsh akes zu verzichten .
Im Bewusstsein, das getan zu hab en, was ich von meiner Seite aus tun konnte, um mit dem Heiligen Geist erfüllt zu werden, ging ich am Ab end zu Bett. So schlief ich friedlich ein – bis um Mittern acht etwas gesch ah, d as mein ganzes zukünftiges Leben prägen, wenn nicht auf den Kopf stellen sollte .
So schlummerte ich tief und fest, als mich plötzlich eine Welle von Energie wie ein elektrischer Strom durchflutete und aus dem Schl af riss. Mein erster Eindruck: Etwas Dunkles war aus mir herausgeschwem mt worden. Ich fühlte mich reingewasch en, geistlich s aub er Ab er nicht nur d as! Ich empfand, wie Wellen von Lieb e durch mich hindurchginge n Es war, wie wenn ich unter einer Lieb esdusche stehen würde Plötzlich erfüllte mich eine no ch nie erlebte Lieb e zu Gott und meinen Mitmens chen, auch zu denen, die eigentlich so gar nicht meine Wellenl änge waren
Rückblickend gl aub e ich, ich hätte auch in neuen Sprachen (die Bib el nennt diese Glossol alie) b eten können, ab er ich wollte diesb ezüglich zuerst noch einige theologische Probleme gekl ärt h ab en, was ich Gott auch s agte Und der Heilige Geist ist ja b ekanntlich ein Gentleman, der uns nie zu etwas drängt, für d as wir no ch nicht b ereit sind
Ich empfand eine unb ändige Freude – eine Freude von einer Qualitä t, wie ich sie bisher nicht gekannt h atte Mein Herz war voller Lob Ich sprudelte üb er vor Dankb arkeit Ich wusste: Gott h atte mein sehnliches Geb et n ach mehr von ihm erhört und mich mit seiner Gegenwart erfüllt! Ich wusste, Vergangenes war vergangen Mein Leb en würde von jetzt an nicht mehr d asselb e sein
Und tats ächlich b emerkte ich schon b ald nach diesem eindrücklichen Erlebnis einige Veränderunge n Zum einen h atten sich meine Träume gewandelt Diese standen nun im Einkl ang mit meinem tats ächlichen Leb en Für längere Zeit hatte ich kaum Verarb eitungsträume Zum anderen konnte ich plötzlich auch Menschen lieb en,
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die ich zuvor nicht gemo cht h atte, einfach weil sie mir nicht entsprachen.
Da war zum Beispiel Peter, ein Bekannter, der mit seiner p ed antischen Art so gar nicht mein Typ war. (In einem sp äteren Kapit el werde ich no ch mehr von ihm erzählen ) Auf einmal konnte ich ihn ins Herz schließen, wie es mir zuvor nicht möglich gewesen war Und nicht nur d as Als wir uns Mon ate sp äter trafen, sprach er mich auf ein konkretes Datum an Seit diesem Tag hab e er mich plötzlich gemo cht und seinen Argwohn mir gegenüb er ablegen können, do ch er wisse nicht, warum Das gen annte Datum stimmte auf den Tag mit meiner Gotteserfa hrung üb erein! Dab ei war er d amals nicht einmal ein überzeugter Christ gewesen
D och nicht nur andere Menschen konnte ich nun mehr lieb en Durch die Erfüllung mit dem Heiligen Geist hatte ich auch ein Ja zu mir selbst gefunden Schließlich hatte ich nun Gott an meiner Seite Er würde mir b eistehen Er würde mich mit der nötigen Lieb e für andere Menschen versorgen. Nicht zuletzt würde er mich heiratsfähig und auch «heiratb ar» machen, also zu einem Mann, den eine Frau heiraten kann, ohne unglücklich zu werden – mehr noch, mit dem sie glückli cher werden kann als zuvor. Auch wäre ich nun eher fähig, ein guter Vater für meine künftigen Kinder zu sein, nachdem ich den Vater im Himmel tiefer kennengelernt h atte.
Und so machte ich endlich Nägel mit Köpfen: Gleich am nächsten Morge n schrieb ich Vreni einen Brief, in dem ich ihr einen Heirats antrag machte. Zuvor h atten wir d as Thema Heirat p einlichst vermieden, obwohl wir eigentlich spürten, d ass wir fürein ander gesch affen waren Nun also fasste ich Mut, den entscheiden den Schritt zu gehen Zu meiner großen Zufriedenheit b eantwortete Vreni meine Frage mit einem kl aren Ja Und unsere Ehe hält dank Gott als Drittem im Bunde bis heute! Das ist nun über 50 Jahre her und wir lieb en uns mehr denn je
Neb en diesen vornehmlich inneren Veränderungen, die ich erlebte, ereignete sich in den folgenden Tagen und Wo chen auch in meinem Umfeld Erwähnenswert es Schon am ersten Tag nach meiner Geisteserfahrung kam Ursula, eine von D epressionen gepl agte e 32 f
Schweizer Studentin, auf mich zu. Bereits zuvor hatte ich versucht, ihr vom Gl aub en her zu helfen, do ch ohne Erfolg. An diesem Tag teilte sie mir mit, d ass sie mir gegenüb er kein Misstrauen mehr empfinde und d as, was ich sagte, nun annehmen könne. Sie machte einen Anfang im Gl aub en
Gleich am n ächsten Tag, noch auf dem Weg zur Sprachschule, wünschte sich eine griechische Mitb ewohn erin, der ich von meiner Gottesb egegnung b ericht ete, dieselb e Erfahrung zu machen Sie wollte keinen Mom ent länger warten, und so b eteten wir an Ort und Stelle mitten auf dem Gehsteig d afür
D o ch d ab ei blieb es nicht Nur wenige Tage sp äter teilte eine Lehrerin uns Studenten mit, d ass sie in der vergangenen Nacht nicht h ab e schl afen können: Sie h ab e Angst um ihre Seele gehabt! Auch ihr hatte ich zuvor ohne Erfolg von Jesus erzählt (sie war eine jener Tanzp artnerinnen) Sie fragte uns, ob wir schon etwas Ähnliches erlebt h ätten Diese Vorlage ließ ich mir nicht entgehen und antwortete: «You h ave to surrender your life to Jesus Christ.» Ganz die Lehrerin, die sie war, korrigierte sie mein Englisch: «You have to commit your life to Jesus Christ.» Ich dopp elte n ach, d ass sie ihr Leb en, wenn nicht Jesus Christus unterordnen (surrender), d ann zumindest ihm anvertrauen (commit) sollte. Das machte b ei ihr offensichtlich Eindruck, denn sie gab mir am Ende des Semesters ein gutes Zeugnis.
Und no ch etwas ist an dieser Geschichte interessant und wurde mir zu einer grundlegenden Lehre: Ich h atte an diesem Morgen verschl afen und desh alb keine Zeit mehr zum Geb et geh abt Auf dem Weg zur Schule b etete ich d aher sinngemäß: «Es tut mir leid, Herr, d ass ich nicht geb etet h ab e Vergessen wir diesen Tag Morgen bin ich d ann wieder b ereit, d ass Du mich gebrauchen kannst » Gott zeigte mir durch diese Erfahrung, d ass er nicht auf mein Geb et angewies en ist, um wirken zu können
Sp äter sollte ich erfahren, d ass er d ann oft am meisten wirkte, wenn ich mich angegriffen fühlte; wenn ich körp erlich und seelisch angeschl agen war; wenn ich mit meinem Bemühen am Ende war; wenn ich mich nicht b esonders geistlich fühlte Hatte nicht b ereits
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der Ap ostel Paulus ges agt, d ass Gottes Stärke in unserer Schwachheit sichtb ar wird?
Wenn wir schwach sind, dann ist Gott stark. Deswegen bejahe ich meine Ohnmacht, alle Misshandlungen und Nçte, Verfolgungen und ngste, die ich f r Christus ertrage; denn wenn ich schwach bin, dann bin ich stark
2 Korinther 12,9
Ja, mein Leb en war nicht mehr dasselb e, seit ich vom Heiligen Geist erfüllt worden war D o ch es ist auch nicht einfach alles anders, wenn man Gott erlebt h at Die p ersönlichen Schwächen, Charakterm erkmale o der auch Vorlieb en bleib en So freute ich mich b eispielsweise auch n ach der Geistestaufe weiterhin an einem guten Essen Daran h atte sich nichts geändert
Einmal studierte ich in der verwinkelten Innenstadt des am Ärmelkanal gelegenen Folkestone gerade die Sp eisekarte eines asi atischen Restaurants, als unerwartet Matrosen durch die enge Gasse gerannt kamen. Sie stießen mich an und schwupp s war mein Geldb eutel weg! Zwei Jap aner, eine Frau und ein Mann, h atten mein Unglück mitb ekommen. Kurzerh and luden sie mich in die nahe gelegene Cafeteri a zu einem Kaffee ein und versuchten mich zu trösten. Das war ab er gar nicht nötig! Statt ihnen mein Leid zu klagen, erzählte ich ihnen freudig , d ass mich die 100 englischen Pfund in meinem Geldb eutel nicht schmerzten (d azumal gab es noch keine Kreditkarten) – ich h ätte etwas viel Wertvolleres gefunden : Ich sei dem leb endigen Gott b egegnet!
Die b eiden Jap aner waren buddhist isch erzogen worden und wollten mehr von diesem christlichen Gott wissen, der offensich tlich Wichtigeres zu geb en hatte als Money Und so entsch ieden wir, uns jeden Mittwo chn achmittag in der Cafeteri a zu treffen, d amit ich ihnen anh and der Bib el und p ersönlic her Erfahrungen mehr von meinem Glaub en an Jesus Christus erzählen konnte Das war der Anfang eines stetig wachsen den Bib elkreises um einen runden Tisch herum, mitten in der Cafet eria War d as nicht Humor Gottes, d ass es e 34 f
ausgerechnetJapanerwaren,mitdenendieserKreisbegann,der nochErstaunlichesauslösensollte?
MitderZeitsprachessichherum,dassesinderCafeterianicht nurgutenKaffeeundKuchengab,sondernauchgeistlichesBrot. ImmermehrPersonen,diemeistenausderSprachschule,schlossen sichunsan.MehrerewarennichteinmaldemNamennachChristen,sondernhingendemIslamoderBuddhismusan.Wennich michrichtigerinnere,warenauchkeineregelmäßigenKirchgänger dabeiundzumGlückauchkeinetheologischenBesserwisser.Ein bunterundfröhlicherHaufenwardasdamals…
Die Seiten 36 – 350 sind nicht in der Leseprobe enthalten.
HanspeterNüeschwarübervierzigJahreinverschiedenenLeitungsaufgabenvonCampusfürChristusinderSchweizundinternationaltätig,davongutdreißigJahrealsLeiterderSchweizer Arbeit.UrsprünglichhatteernachseinemStudiumderBetriebswirtschafteineKarriereinderWirtschaftoderimFamilienunternehmenangestrebt,folgtejedochseinerBerufungindiechristliche Mission.ZusammenmitseinerFrauVrenisaherseineAufgabe auchdarin,alsBrückenbauerundNetzwerkerzurVersöhnung undEinheitimLeibChristibeizutragensowieunerreichteVölker fürdasEvangeliumzuöffnen.
Von1981bis1989wirkteHanspeterNüeschalsKoordinatorder «AktionNeuesLeben»inderSchweiz.Darausgingenin850Kirchengemeindenüber4000Bibelgesprächskreisehervor.UnterderÜberschrift«Neuanfangen»wurdedieIdeeauchinDeutschlandaufgenommen.
EbensozeichneteHanspeterNüeschfürdiegroßenEXPLOKonferenzenverantwortlich.DurchdieglobalausgerichtetenSatelliten-EXPLOS1991und2000konntenMillionenvonMenschenim Ostblock,inderarabischenWeltundinSüdamerikamitdemEvangeliumerreichtwerden.
WeiterevonNüeschmitinitiiertenGroßveranstaltungenwaren dienationalenBuß-undGebetstage,diebisherinsiebzehnLändern stattgefundenhaben.VorbildundStartpunktwarderChristustag 2004inBasel,andemsichFahnenträger-Beteraus2786politischen GemeindenzurFürbitteverpflichteten.
DarüberhinausistHanspeterNüeschVerfasserdesBuchesüber
dasVermächtnisvonRuthundBillyGraham.InallemwirdertatkräftigunterstütztvonseinerFrauVreni,mitderervierKinderund fünfEnkelhat.
HeuteengagierensichdiebeidenhauptsächlichinderFörderung vonchristlicherLeiterschaftundinderGebets-undVersöhnungsarbeit.AlsbegeisterteHobbystrahlersuchensieinihrerFreizeit Bergkristalle.SielebeninBoppelseninderSchweiz.
sprengt
Hanspeter und Vreni Nüesch haben erlebt, wie Gottes Segen Grenzen sprengt – ob unter indigenen Völkern, in totalitären Staaten oder in ihrer Heimat, der Schweiz. Wo sie dem Heiligen Geist Raum gaben, geschahen unerwartete Dinge.
Tausende wurden durch Großveranstaltungen wie die Aktion Neues Leben (in Deutschland «Neu anfangen»), die EXPLO-Konferenzen und die internationalen Christustage verändert, die Hanspeter als Leiter von Campus für Christus Schweiz mit Unterstützung von Vreni initiierte.
Doch dieses Buch erzählt nicht nur von Erfolgen, sondern auch von Herausforderungen, Zweifeln und persönlichen Kämpfen, die Hanspeter und Vreni auf ihrem gemeinsamen Weg erlebt haben. Nicht zuletzt verraten die beiden, was ihre über 50-jährige Ehe bis heute frisch hält …
Ein mitreißender Lebensbericht voller Glauben, Mut und Hingabe – und eine Einladung, Gottes Wirken zu vertrauen
Dank Vreni und HP bin ich, wer ich bin. Sie haben mich gelehrt, furchtlos groß zu glauben. Klarheit und Großherzigkeit zu leben. Überall neugierig nach Gott zu suchen – in Menschen wie auch an den wildesten Orten. Nicht dem Applaus der Menschen nachzujagen, sondern dem, woran Gott Freude haben könnte. Und in all dem sind sie einfach ganz normale Menschen geblieben.
Aus dem Vorwort von Andreas «Boppi» Boppart, Leiter von Campus für Christus Schweiz