Kapitel 1
Der Weg, der zur Größe führt „Habt im Umgang miteinander stets vor Augen, was für einen Maßstab Jesus Christus gesetzt hat.“ Philipper 2,5 Im Wortschatz unserer Gesellschaft ist der Begriff „abwärts“ bzw. „nach unten“ für Verlierer, Feiglinge und für das Fallen der Börsenkurse reserviert. Man vermeidet oder ignoriert ihn, ganz sicher wird er nicht ernsthaft diskutiert, besonders nicht in einer höflichen Gesellschaft. Er verleiht jeder Aussage einen negativen Anstrich. Mit anderen Worten: Dieser Begriff ist den Schwachen, Armen oder sogar Toten vorbehalten. Als ob dies noch nicht genug wäre, lautet das glorreiche Gegenstück dieses Begriffes „aufwärts“. Und „aufwärts“ ist in unserer Hochleistungsgesellschaft ein Begriff, der ausgesprochen positiv belegt ist, wenn nicht sogar vergöttert wird. Dieser Begriff ist den Gewinnern, den Helden und solchen Menschen vorbehalten, die Erfolg haben und wissen, wo es lang geht. „Aufwärts“ ist ein bewunderter und angestrebter Begriff, der unausgesprochen bei jeder Party mitmischt und mit dem man sein Gegenüber beeindrucken kann: „Aufwärtstrend“ ist das magische Wort der wenigen Auserwählten und der Starken. Obwohl die 1980er Jahre die Welt mit dem anhaltenden Nachgeschmack der Gier verseucht haben, hat dieser Begriff nach wie vor eine stark anziehende Wirkung. Er verströmt ein Empfinden von Kraft und Gesundheit, von Wohlbefinden, eben von … Hochgefühl. Man erhebt sich über den Ernst einer Situation, man hebt sich über die Masse, die Probleme oder was auch immer im Weg steht, hinweg. Man steigt zu Berühmtheit, Reichtum, Macht, Komfort und Genuss auf. „Aufwärts“ weist eindeutig in Richtung Größe, Bedeutung und Rang. 15