Kapitel 6
Die Verantwortung liegt bei dem Heiligen Geist »In Gottes Gegenwart still werden und warten können wir nur, wenn wir uns unserer Abhängigkeit von Gott bewusst sind.« Margaret Therkelsen
Wenn wir zu unserer täglichen Zeit mit Gott kommen, bringen wir eine Vielzahl menschlicher Erfahrungen mit. Wir dürfen alle Erfahrungen unseres Lebens zu ihm bringen, egal wie groß oder klein sie sind, wie schmerzlich oder angenehm, wie chaotisch oder eintönig. Als ich anfing, vor Gott still zu werden und zu warten, zögerte ich, ihm einige Situationen zu bringen, weil ich mich für mein Verhalten schämte. Ich war wie ein kleines Mädchen, das seinen Eltern nur das sagen wollte, was es für unbedenklich hielt. Bei anderen Gelegenheiten war ich mir meiner Haltung, die ihn hinderte, in mir zu wirken, überhaupt nicht bewusst. Aber als er mir half, nicht locker zu lassen, und als seine Gegenwart in meinem Geist immer mehr Raum einnahm, fing ich an, mich leidenschaftlich darauf zu freuen, bei ihm zu sitzen, weil ich sah, dass ich alle Umstände und Situationen zu ihm bringen konnte. Das Beste, was ich in allen Situationen tun konnte, war aufzuhören, selbst loszulaufen und alles machen zu wollen, und einfach zu ihm zu gehen (Jes 55,1-3). Der Heilige Geist, der in uns wohnt, ist viel treuer, als wir es ihm zutrauen. Er freut sich über jeden, der ihm die Türen zu seinem Inneren öffnet. Er fängt an, »in euch nicht nur das Wollen, sondern auch das Vollbringen, so wie es ihm gefällt«, zu bewirken (Phil 2,1-13). Er verändert unseren menschlichen Willen, 80