Kapitel 1
Was bedeutet »Irrglaube«?
W
arum befinde gerade ich mich in dieser schrecklichen Lage?« So oder ähnlich denkt ein Mensch, der unglücklich ist. Gewöhnlich sucht er dann die Schuld bei anderen Menschen oder den Umständen. »Es liegt alles an meiner Frau. Sie ist schuld daran, daß es mir so schlecht geht.« Oder im umgekehrten Fall heißt es: »Die Schuld liegt bei meinem Mann.« Oder: »Mein Beruf füllt mich überhaupt nicht aus«, »Meine Freunde haben mich enttäuscht«, »Meine Kinder enttäuschen mich so« usw. Wieder andere Menschen suchen die Wurzel ihrer Probleme in der Gemeinde. Sie erkennen bei ihrem Pastor viele Fehler, sie beklagen sich darüber, daß die Leute alle so unfreundlich oder die übrigen Gemeindemitglieder alle Heuchler sind. Jeder von uns wird mindestens einen Punkt in seinem Leben finden, den er am liebsten verändern würde; niemals werden alle Umstände vollkommen sein. Doch wie reden wir mit uns selbst, wenn wir über die Umstände nachdenken? Jerrys Leben war noch vor wenigen Jahren völlig durcheinander. Er war Christ und hatte die meiste Zeit seines Lebens an Gott geglaubt. Dann, nach 15 Ehejahren, sah er sich plötzlich gezwungen, von seiner Familie getrennt zu leben. Seine Frau hatte die Scheidung eingereicht, obwohl er dies eigentlich gar nicht wollte. Danach ging es ihm sehr schlecht, und er dachte, sein Leben sei vorbei. Viele Abende verbrachte er damit, seinen Schmerz mit Alkohol zu betäuben. Jerry war so unglücklich, daß er nur noch den Wunsch hatte zu sterben, weil er keinen anderen Ausweg sah. Nach einer Weile entschloß er sich, einen christlichen Therapeuten aufzusuchen. Im Verlauf der Therapie erkannte er, daß es doch noch Hoffnung für ihn gab. Entschieden wandte sich Jerry von dem Gedanken an Selbstmord ab. Sein Glaube begann, wieder zu wachsen, und Schritt für Schritt entdeckte er Gott als den Geber alles Guten und lernte ihn in einer ganz neuen Dimension kennen. Nach und nach wurde dieser Wandel in seinem Leben sichtbar.
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