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Aus den FeG // Porträt

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onas ist traurig: Sein Opa ist nach längerer Krankheit gestorben. Aber wie kann Opa gleichzeitig in einer Holzkiste unter der Erde und im Himmel sein? Und was macht man mit seiner Traurigkeit, wenn sich zeitgleich der beste Freund für das gemeinsame Hobby nicht mehr zu interessieren scheint? ... Es waren anspruchsvolle Themen, denen sich Sven Gerhardt gleich in seinem ersten Buch „Nach dem Regen scheint die Sonne“ (Oncken Verlag, Wuppertal 2003) zuwandte. Liebevoll und mit viel Verständnis griff er auch in den beiden folgenden Büchern die kleinen und größeren Fragen dieser Altersgruppe auf: Freundschaft, die erste Liebe – aber auch die Frage, was es mit Gott auf sich hat. Die Arbeit mit Kindern war Sven Gerhardt schon lange wichtig – so engagiert er sich zum Beispiel in der Jungschargruppe seiner Heimatgemeinde, der FeG Bad EndbachGünterod. Zum Schreiben kam er aber erst über Umwege: „Ich selbst habe als Kind und auch als junger Erwachsener wenig gelesen. Aber ich habe schon immer gern gezeichnet. Bei meiner Mutter, die selbst für christliche Verlage und für den Bibellesebund zeichnete, konnte ich mir viel abgucken.“

Bei seinem Wunsch, ein eigenes „Buch“ zu erstellen, dachte Sven Gerhardt deshalb zunächst an ein Bilderbuch. Nachdem er einige Vorbilder studiert hatte, war er allerdings ernüchtert: „Ich stellte fest: Ein Bilderbuch ist für den Anfang ein ziemlich großes Projekt. Vom Zeichnerischen her bin ich noch nicht so weit.“ Realistischer erschien es da, mit Kapitelillustrationen zu beginnen. Ob er die Geschichte dazu selbst schreiben könnte? „Vielleicht muss man es nur mal versuchen“, dachte Sven Gerhardt ... und verfasste sein erstes Buch. Bilderbücher von ihm gibt es inzwischen auch – allerdings im Kleinformat: Die 20-seitigen Pixibücher zu Nikolaus und Weihnachten richten sich an Kinder ab fünf Jahren. Ein komplettes Projekt – vom Text, über die Illustrationen bis zum Buchcover – selbstständig zu entwerfen und durchzuführen, stellt für Sven Gerhardt immer noch einen besonderen Reiz dar: „Ich finde es gut, wenn alles aus einer Hand kommt. Man kann die Bilder, die man im Kopf hat, dann direkt aufs Papier bringen.“ Daneben illustriert er aber auch Kinderbücher anderer Autoren und gestaltet Buch- und CD-Cover sowie Flyer und Plakate.

Am richtigen Platz Seine Ausbildung zum Mediengestalter absolvierte Sven Gerhardt in einer Werbeagentur. Anschließend arbeitete er zwei Jahre in der Werbeagentur eines Freundes. „Aber hinter dem Gestalten von Tourismusanzeigen und Imagebroschüren hat mir im Endeffekt der Sinn gefehlt.“ Deshalb begann 2003 ein Lehramtstudium – und versuchte gleichzeitig freiberuflich tätig zu werden. Schon wenige Tage, nachdem er seinen festen Job auf eine kleine Teilzeitstelle reduziert hatte, bestätigte sich dieser Schritt: „Christian Mörken vom Hänss­ ler-Verlag hatte mein Portfolio (Zusammenstellung der besten Arbeiten) gesehen und fragte mich, ob ich die Illustrationen für die Kali-Kinder-CDs übernehmen könnte. Das war einfach perfekt!“ Schon bald kam die Christliche Verlagsgesellschaft in Dillenburg als zweiter Kunde hinzu. „Als Freiberufler kann ich jetzt an Projekten arbeiten, bei denen ich das Gefühl habe: Da bin ich mit meiner Gabe am richtigen Platz!“ Zunächst versuchte Sven Gerhardt das Studium noch nebenher laufen zu lassen, schließlich entschied er sich aber, endgültig sein Hobby zum Beruf zu machen. Vor Beim FeG-Medientag zeichnete Sven Gerhardt live einen Cartoon zum Tagesthema.

Christsein Heute 7/2006

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